spannend und unterhaltsam
DeadlineCatherine und ihr Mann Robert sind gerade umgezogen. Sie haben sich räumlich verkleinert, nachdem ihr Sohn Nick von zu Hause ausgezogen ist. Catherine fängt an ein Buch zu lesen, dass ihr in die Hände ...
Catherine und ihr Mann Robert sind gerade umgezogen. Sie haben sich räumlich verkleinert, nachdem ihr Sohn Nick von zu Hause ausgezogen ist. Catherine fängt an ein Buch zu lesen, dass ihr in die Hände gefallen ist: „Das Opfer des Fremden“. Während des Lesens jedoch gefriert ihr das Blut, denn der Roman handelt von einer schicksalhaften Begebenheit vor ca. 20 Jahren, die Catherine selbst erlebt und bisher erfolgreich verdrängt und verschwiegen hat. Woher kennt der Autor die Details? Wer weiß von damals? Und wer hasst sie so sehr, dass er seine Gefühle in diesem Buch derart verarbeitet, dass es sogar mit dem Tod von Charlotte, wie der Autor sie in dem Buch nennt, enden wird? Wo kam das Buch eigentlich her? Catherine kann sich nicht erinnern, es gekauft zu haben. Und auch ihr Sohn Nick hat ein Exemplar des Buches zugespielt bekommen. Was will der Autor von ihr und ihrer Familie?
Das Buch ist sehr gut geschrieben. Der Schreibstil war flüssig und fesselnd. Nur in Andeutungen erfährt man Stück für Stück, was vor 20 Jahren passierte. Aber als man glaubt, es sich zusammenreimen zu können, gibt es doch Überraschungen. Die Handlung wird einerseits in der Gegenwart um Catherine geschrieben, zum anderen begleiten wir 2 Jahre vorher den Autor, von dem wir schnell wissen, dass es sich um einen pensionierten Lehrer namens Stephen Bridgestocke handelt. Es war sehr interessant, der Handlung von beiden Seiten her zu folgen, so konnte man sich auch mit seinen Sympathien zwischenzeitlich nicht wirklich festlegen. Die Autorin hat auch ganz geschickt mit dem Leser gespielt, indem sie z.B. mit dem in Ich-Form geschriebenen Stephen-Teil eine gewisse Nähe zu ihm schafft. Aber erst ganz zum Ende klärt sich wirklich alles auf und passt dann auch zusammen. Mich hat das Buch sehr gut unterhalten.