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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.01.2017

spannend und unterhaltsam

Deadline
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Catherine und ihr Mann Robert sind gerade umgezogen. Sie haben sich räumlich verkleinert, nachdem ihr Sohn Nick von zu Hause ausgezogen ist. Catherine fängt an ein Buch zu lesen, dass ihr in die Hände ...

Catherine und ihr Mann Robert sind gerade umgezogen. Sie haben sich räumlich verkleinert, nachdem ihr Sohn Nick von zu Hause ausgezogen ist. Catherine fängt an ein Buch zu lesen, dass ihr in die Hände gefallen ist: „Das Opfer des Fremden“. Während des Lesens jedoch gefriert ihr das Blut, denn der Roman handelt von einer schicksalhaften Begebenheit vor ca. 20 Jahren, die Catherine selbst erlebt und bisher erfolgreich verdrängt und verschwiegen hat. Woher kennt der Autor die Details? Wer weiß von damals? Und wer hasst sie so sehr, dass er seine Gefühle in diesem Buch derart verarbeitet, dass es sogar mit dem Tod von Charlotte, wie der Autor sie in dem Buch nennt, enden wird? Wo kam das Buch eigentlich her? Catherine kann sich nicht erinnern, es gekauft zu haben. Und auch ihr Sohn Nick hat ein Exemplar des Buches zugespielt bekommen. Was will der Autor von ihr und ihrer Familie?

Das Buch ist sehr gut geschrieben. Der Schreibstil war flüssig und fesselnd. Nur in Andeutungen erfährt man Stück für Stück, was vor 20 Jahren passierte. Aber als man glaubt, es sich zusammenreimen zu können, gibt es doch Überraschungen. Die Handlung wird einerseits in der Gegenwart um Catherine geschrieben, zum anderen begleiten wir 2 Jahre vorher den Autor, von dem wir schnell wissen, dass es sich um einen pensionierten Lehrer namens Stephen Bridgestocke handelt. Es war sehr interessant, der Handlung von beiden Seiten her zu folgen, so konnte man sich auch mit seinen Sympathien zwischenzeitlich nicht wirklich festlegen. Die Autorin hat auch ganz geschickt mit dem Leser gespielt, indem sie z.B. mit dem in Ich-Form geschriebenen Stephen-Teil eine gewisse Nähe zu ihm schafft. Aber erst ganz zum Ende klärt sich wirklich alles auf und passt dann auch zusammen. Mich hat das Buch sehr gut unterhalten.

Veröffentlicht am 18.01.2017

hat mir gut gefallen

Kaninchenherz
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Als Friedhofgärtnerin Gesine eines Morgens mit Kränzen auf dem Weg zur Friedhofskapelle ist, stockt ihr der Atem: zwei kleine Mädchen stehen dort rum, die genauso aussehen wie ihre Schwester. Hätte sie ...

Als Friedhofgärtnerin Gesine eines Morgens mit Kränzen auf dem Weg zur Friedhofskapelle ist, stockt ihr der Atem: zwei kleine Mädchen stehen dort rum, die genauso aussehen wie ihre Schwester. Hätte sie bloß morgens auf den Auftrag geschaut, dann hätte sie festgestellt, dass es ihre Schwester ist, die beerdigt werden soll. Ihre Schwester, die sie seit einem tragischen Vorfall vor 10 Jahren nicht mehr gesehen oder gesprochen hat. Seit dem Ereignis lebt Gesine, ehemalige Kripobeamtin, zurückgezogen in einem Wohnwagen auf einem Bauernhof. Nun wird sie mit der Vergangenheit konfrontiert, denn die Schwester wurde anscheinend ermordet.

Die Autorin beschreibt sehr einfühlsam, wie Gesine sich mit den Geschehnissen fühlt. Als Leser kann man sich gut in sie hineinversetzen, wenn man liest, was Gesine passiert ist. Nicht nur, dass alte Wunden aufgerissen werden, auch noch ihre Eltern, zu denen sie ebenfalls keinen Kontakt mehr hatte, verdächtigen sie des Mordes an ihrer Schwester. Gut, dass Gesine einen guten Freund hat, der ihr zur Seite steht. Mir war die Protagonistin sehr sympathisch und die Handlung fand ich gut aufgebaut und in sich schlüssig. Zwar ahnt man zwischen den Zeilen, wer der Bösewicht ist, aber das tat der Spannung keinen Abbruch. Gefallen hat mir auch, dass die Story angenehm unblutig war. Rundum gute Krimiunterhaltung!

Veröffentlicht am 18.01.2017

unterhaltsame friesische Geschichte

Tod im Biikefeuer
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Februar 1900: Sönke Hansen vom Husumer Deichbauamt hat wieder einen Mordfall aufzuklären. Nach dem dieses Jahr aus politischen Gründen größeren Biikefeuer auf der Hallig Langeneß finden sich bei den Aufräumarbeiten ...

Februar 1900: Sönke Hansen vom Husumer Deichbauamt hat wieder einen Mordfall aufzuklären. Nach dem dieses Jahr aus politischen Gründen größeren Biikefeuer auf der Hallig Langeneß finden sich bei den Aufräumarbeiten eine verkohlte Hand und lange Knochen, die als Tierknochen oder etwas, das das Watt hergegeben hat, weggeworfen werden. Sönke weiß es besser. Mit dem Feuerholz ist ein Mensch verbrannt. Wer hatte Gelegenheit, den Leichnam in den Materialien des Feuers zu verstecken? Hat Major Grotherjan aus Berlin damit zu tun, der extra für Feuerwerk und Biikefeuer auf die Halligen gereist ist?
Mir hat auch dieser Band um Sönke Hansen und seine Familie gut gefallen, da man viel über die Friesen und die damalige Zeit lernt. Hinten ist ein Glossar, in dem die unbekannten Worte erklärt werden, das war während des Lesens sehr nützlich. Auch die damalige Zeit kommt sehr gut rüber. Die zähen Ermittlungen, die Beamtenmentalität in der Zeit des Kaiserreichs, die geringen Kommunikationsmöglichkeiten. Wo heute jeder ein Handy hat war es ganz lustig, vom Fräulein vom Amt zu lesen und erinnert zu werden, dass Telefonapparate noch selten waren. Die Friesen und ihre pragmatische Lebensart werden ebenfalls gut dargestellt. Die Story war zwar nicht übermäßig spannend und auch die Aufklärung kein Kracher, aber ich fand das Buch insgesamt unterhaltsam und den Kriminalfall angenehm unblutig.

Veröffentlicht am 18.01.2017

war sehr unterhaltsam

Rapunzelgrab
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In Rheinbach wird nach einer Autorenlesung am Fuße des Hexenturms eine tote Frau gefunden. Glatzköpfig, aber mit einer blonden Zopfperücke auf dem Kopf. Spontan erinnert sie somit an das Märchen Rapunzel. ...

In Rheinbach wird nach einer Autorenlesung am Fuße des Hexenturms eine tote Frau gefunden. Glatzköpfig, aber mit einer blonden Zopfperücke auf dem Kopf. Spontan erinnert sie somit an das Märchen Rapunzel. Hat der Mord etwas mit der Autorenlesung oder den Teilnehmern zu tun? Der Bestsellerautor Niklas Schreck hat immerhin sein Buch „Rapunzelmord“ genannt. Aber wie passt dazu der Schmetterling, den die Tote in der Hand hielt? Jan Seidel nimmt die Ermittlungen auf…
Ich habe bereits beide Vorgängerromane von der Autorin gelesen. Ich mag ihren flüssigen, leichten Schreibstil und das damalige Ermittlerduo Jan und Großmutter Edith fand ich sympathisch und liebenswert. Ein wenig schade fand ich bei diesem Band, dass Oma Edith leider nur eine Randfigur ist und nicht wie früher auf eigene Faust Ermittlungen anstellt. Erst nach 150 Seiten tritt sie überhaupt erst in Erscheinung. Durch das ungewöhnliche Duo hatten sich die Krimis angenehm von anderen abgehoben, deren Ermittler immer nur die Kommissare mit ihren diversen privaten Problemchen sind. Ansonsten war das Buch wieder sehr spannend aufgebaut und man konnte wirklich bis zu den letzten Seiten nicht wissen, wer der Mörder ist. Außerdem war die Handlung angenehm unblutig. Ich finde es immer schön, wenn ein Krimi spannend ist, ohne allzu grausame Details. Insgesamt haben mir die beiden vorangegangenen Krimis aber besser gefallen, daher kann ich hier nur 4 Sterne vergeben und hoffe, dass beim nächsten Band Oma Edith wieder mehr mitmischt.

Veröffentlicht am 18.01.2017

unterhaltsamer Roman

Die Bernsteinbraut
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Die bisher heile Welt der Stralsunder Kaufmannstochter Antonia liegt in Scherben. Ihr Vater verstarb bei einem Schiffsunglück, sein Leichnam wurde in Rujana, dem heutigen Rügen, an Land gespült. Sie reist ...

Die bisher heile Welt der Stralsunder Kaufmannstochter Antonia liegt in Scherben. Ihr Vater verstarb bei einem Schiffsunglück, sein Leichnam wurde in Rujana, dem heutigen Rügen, an Land gespült. Sie reist mit ihrem Bruder, einem Deutschordensritter nach Rujana, um die Beerdigung zu organisieren. Ein wenig Ablenkung von ihrer Trauer erfährt sie durch Jaramir, einen Bernsteintaucher. Aber da naht schon das nächste Unglück. Ihr Bruder hat sie eilig an Conrad, dem Herren der Burg Drachenfels bei Köln verschachert. Um der Alternative Kloster zu entgehen macht sich Antonia auf den Weg zu ihrem neuen Domizil, nicht ahnend, dass ihr zukünftiger währenddessen Jaramir und seinen Freund entführt und versklavt hat, damit sie bei ihm im Steinbruch arbeiten….

Ich hatte bereits andere Bücher der Autorin gelesen und mich auf dieses Buch gefreut. Ich wurde nicht enttäuscht und habe das Buch an 2 Tagen „verschlungen“. Mir haben der Schreibstil und die Story sehr gut gefallen. Antonia und Jaramir waren mir gleich sympathisch und ich habe beide ins Herz geschlossen. Klar weist die Handlung hin und wieder ein paar Klischees auf, z.B. mit dem bösen und grausamen Ehemann und dem, was Antonia zu erleiden hat, aber alles wurde spannend erzählt. Ich habe mich zu keiner Zeit gelangweilt und wollte unbedingt wissen, wie es mit Antonia weiter geht. Auch wenn das eine oder andere ein wenig vorhersehbar war, war es insgesamt eine schöne Geschichte, die mich gut unterhalten hat. Ich würde sogar gern eine Fortsetzung mit den Protagonisten lesen, sofern es denn eine gäbe.