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Veröffentlicht am 17.06.2020

Solides Buch, aber kein Highlight

Das Netz
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Inhalt
Eine attraktive Frau auf vermeintlichen Geschäftsreisen, eine angesehene Bankmitarbeiterin, ein Zollbeamter am Flughafen. Auf den ersten Blick scheinen diese Menschen nichts miteinander zu tun zu ...

Inhalt
Eine attraktive Frau auf vermeintlichen Geschäftsreisen, eine angesehene Bankmitarbeiterin, ein Zollbeamter am Flughafen. Auf den ersten Blick scheinen diese Menschen nichts miteinander zu tun zu haben. Doch nachdem Sonja, frisch geschieden und ohne viel Perfpektive, sich eines Tages darauf einlässt, kiloweise Kokain nach Island zu schmuggeln, werden aus den Fremden eben doch Bekannte – wenn auch nicht auf herrkömmliche Art und Weise. Sonja wird immer tiefer in die Kriminalität gezogen und kann sich aus dem Netz, in dem sie sich befindet, irgendwann kaum mehr befreien …

Meinung
Bei diesem Buch sollte man wirklich nicht zu viel verraten – denn ich glaube, das macht es gerade aus. Ich bin sehr schnell erfolgreich ins Buch eingestiegen, habe mich auf die Geschichte rasch einlassen können. Isländische Namen sind zwar wirklich ein Kapitel für sich – aber auch daran gewöhnt man sich 😉
Allem voran sei gesagt, dass dieser Krimi wirklich herausragend gut konstruiert ist. Er hat wahnsinnig viele Facetten und wirkt trotzdem nicht verschachtelt. Ich fand die Erzählweise ganz klar und sehr verständlich. Es war spannend, Sonja zu begleiten. Generell ist Sonja eine sehr interessante Figur. Ich würde sie nicht direkt als sympathisch bezeichnen, aber man empfindet bei und mit ihr auch keine Abneigung. Besonders loben mag ich an der Stelle, dass die Autorin es geschafft hat, immer wieder die Gefühle der Protagonistin einfließen zu lassen, obwohl diese nicht explizit angesprochen wurden. Es wurde nicht gesagt: “Sie ist traurig”, nein, man hat es vielmehr sehr rasch, aber subtil, über ihr Verhalten erfahren. Das fand ich schriftstellerisch ganz groß! Generell muss ich sagen, dass der Schreibstil unwahrscheinlich angenehm und gut war. Von daher viel Lob an dieser Stelle!
Ich kann aber auch nicht alles am Buch loben – leider. Denn was so gut begonnen hat, wurde irgendwann recht einseitig. Ich kann nicht sagen, dass das Buch mich gelangweilt hat, aber nach einem fulminanten Auftakt ließ die Geschichte leider nach und brauchte dann eine Weile, ehe sie mich wieder ganz in den Bann gezogen hat. Es hat zwischendurch wirklich etwas gefehlt, die Geschichte hatte sich festgetreten. Das Ende konnte dann aber wieder überzeugen. Auch, wenn ich danach noch ein bisschen grübeln musste …
Fazit
Alles in allem ein gutes Buch, das einen nicht ohne Gedanken zurücklässt und deutlich nachhallt – auch noch viele Tage nach Beenden und beim Schreiben dieser Rezension. Aber es war kein Highlight, trotz der vielen guten Punkte darin.
3 von 5 Buchherzen ♥♥♥
Danke an den Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar!

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.06.2020

Neues vom Meister der Überraschungen!

Ein Wort, um dich zu retten
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Inhalt
Nathan Fawles war einst ein gefeierter Schriftsteller. Seine Bücher wurden geliebt, tausendfach verkauft, seine Fans wurden immer mehr. Jeder war begeistert von seinem Talent, seinen grandiosen ...

Inhalt
Nathan Fawles war einst ein gefeierter Schriftsteller. Seine Bücher wurden geliebt, tausendfach verkauft, seine Fans wurden immer mehr. Jeder war begeistert von seinem Talent, seinen grandiosen Büchern. Doch dann hat er plötzlich mit dem Schreiben aufgehört, hat sich zurückgezogen. Seitdem lebt er abgeschieden und einsam auf der Île Beaumont. Mathilde Monney, eine Journalistin und ebenso Fan des Autors, ist jedoch fest entschlossen herauszufinden, warum der Schriftsteller sich damals aus der Öffentlichkeit zurückzog. Doch als sie die Insel erreicht, geht es plötzlich drunter und drüber. Es geschieht ein Mord, die sonst so romantische Insel wird abgeriegelt und sie sitzt fest. Mit Nathan Fawles. Mit dem Mörder. Und Stück für Stück werden nicht nur Erkenntnisse über den Mord klar, sondern auch Bruchteile von Fawles Vergangenheit …


Meinung
Musso ist wohl der Meister der Überraschungen. Man weiß nie so genau, auf was man sich bei ihm einlässt – aber auf eine gute Art und Weise. Das macht ihn auch zu einem meiner liebsten Autoren. Denn ich habe bei jedem Umblättern das Gefühl, dass als nächstes etwas vollkommen Unvorhergesehenes passieren könnte – und das macht diesen unglaublichen Reiz seiner Romane aus.

Als das Buch in meinen Briefkasten geflattert ist, war ich begeistert. Ein Musso Buch mit einem Schriftsteller voller Geheimnisse. Wenn dass nicht der Stoff für einen richtig guten Roman ist! Und ich kam auch sehr gut in die Geschichte hinein, fand es wie immer sehr spannend aufgemacht. Erzählungen, Interviewschnipsel, das Beleuchten des Protagonisten aus verschiedenen Blickwinkeln. Sehr gelungen! Doch kurz nach dem guten Einstieg hatte ich ein bisschen das Gefühl, dass die Geschichte an Fahrt verlor. Trotz eigentlich immer spannender werdender Ereignisse hat mich das Buch nicht so gefesselt, wie erwartet.

Nathan Fawles ist ohne Zweifel eine unglaublich interessante Figur. Ich hatte meine Probleme mit ihm, glaube aber, dass das auch der Sinn war. Ich hatte wenig Zugriff zu ihm, aber auch das hat irgendwie zur Geschichte gepasst und mich daher nur wenig gestört. Ich fand es eigentlich gerade spannend, einen Protagonisten zu begleiten, der so anders ist. Aber – das muss ich auch wiederholen – ich habe die ganze Zeit gewartet, dass etwas passiert. Und das kam irgendwie nicht. Stattdessen sind die Handlungen ein bisschen geplätschert. Nicht auf eine langweilige Art und Weise, aber eben sehr Musso untypisch.

Ich glaube, dass ich vielleicht mit ein bisschen zu hohen Erwartungen an den Roman gegangen bin. Das ist ein gutes Buch, mit einem unvergleichlichen Schreibstil, den ich wirklich liebe und schätze. Und gerade am Ende hatte es dann doch noch einmal eine richtige Musso-Szene – im wahrsten Sinne des Wortes 😉 Dennoch: Nach dem Beenden des Buches musste ich erst einmal drüber nachdenken. Und komme auch heute noch zum Schluss: Gut, aber nicht das Beste von diesem Autor.

Fazit
Ein guter Roman aus der Feder des Meisterautors Musso – nur nicht ganz so meisterhaft wie viele seiner anderen Werke. Dennoch ein geheimnisvoller, solider, spannender und mysteriöser Roman, der lesenswert ist!

3 von 5 Buchherzen ♥♥♥
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 23.03.2020

Traumberuf auf Dolphin Island!

Die Inselgärtnerin
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Inhalt
Sonja hat eine Trennung hinter sich, die ihr immer noch stark in den Knochen steckt. Und dann muss sie von Ihrem Chef auch noch erfahren, dass sie ihren Traumjob verliert, weil man die Gartenarchitektin ...

Inhalt
Sonja hat eine Trennung hinter sich, die ihr immer noch stark in den Knochen steckt. Und dann muss sie von Ihrem Chef auch noch erfahren, dass sie ihren Traumjob verliert, weil man die Gartenarchitektin nicht mehr beschäftigen kann und will. Ein Schlag vor’s Gesicht für Sonja. Also nutzt sie eine einmalige Chance: Sie fleigt nach Florida, um sich dort um den Nachlass ihrer verstorbenen Tante zu kümmern – und findet dabei neuen Lebensmut. Von den Nachbarn aufgenommen wie eine alte Freundin und plötzlich wohnhaft in einem zauberhaften Haus auf Dolphin Island. Hier schöpft Sonja neuen Mut – und lernt schließlich sogar einen Mann kennen, für den es sich lohnen würde, die Zelte in Deutschland abzureißen und in den USA neu zu erbauen.

Meinung
Ich habe mal wieder so richitg was für’s Herz gebraucht und deswegen zu diesem schicken, sommerlich anmutenden Buch gegriffen. Es liegt schon länger im Schrank herum – jetzt habe ich es endlich zur Hand genommen.
Starten wir mit Sonja: Ich finde, dass sie eine wirklich angenehme Protagonistin ist. Außer, dass wir uns das Hobby des Gärtnerns teilen, fand ich sie auch sonst sehr nahbar. Es war fast so, als würde ich sie schon lange kennen. Sie ist nett, hilfsbereit, hinterfragt aber auch mal und ich alles, aber kein Ja-Sager. Das mochte ich sehr gerne an ihr. Auch, dass sie sich so gar nicht unterkriegen lässt, fand ich sehr angenehm.
Die Grundidee ist natürlich nichts Neues – ein Erbe, ein fremdes Land, neue Leute, eine zerbrochene Ehe. Dafür, dass ich eine unbeschwerte Geschichte gesucht habe, war das für mich aber vollkommen in Ordnung und ich habe mich auf das Abenteuer gefreut. Tatsächlich gab es auch einige Momente, die ich nicht erwartet habe. Zwischenmenschlich passiert hier ganz viel – dem möchte ich an dieser Stelle auf keinen Fall vorweggreifen. Aber es kommt doch alles ein bisschen anders, als zuerst gedacht.
Es gab dennoch ein paar kleine Stellen, die sich etwas gezogen haben. Und am Ende hatte ich ein bisschen das Gefühl, dass man unbedingt noch ein kleines Drama hineinbringen musste. Für diese Punkte gibt es minimalen Buchherzen-Abzug.
Loben hingegen mag ich an dieser Stelle auch noch einmal den Schreibstil: Den fand ich nämlich unheimlich angenehm und flüssig. Die Autorin hat sehr bildlich beschrieben, um was es ging und ich konnte mich sehr sehr gut in die Welt, die sie dort erschaffen hat, hineinversetzen.
Fazit
Ein sommerliches Buch mit sympathischer Protagonistin und dem unvergleichlichen Bezug zum Gärtnern! An manchen Stellen etwas lang, aber dennoch eine schöne, unbeschwerte Geschichte.
3 von 5 Buchherzen ♥♥♥

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Veröffentlicht am 23.12.2019

Neue Poetry Slams!

Keine Ahnung, ob das richtig ist
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Inhalt
Mit ihren gefühlvollen Texten begeistert Deutschlands bekannteste Poetry-Autorin Julia Engelmann ein Millionenpublikum. In ihrem neuen Buch schreibt sie berührend über die kleinen und großen, die ...

Inhalt
Mit ihren gefühlvollen Texten begeistert Deutschlands bekannteste Poetry-Autorin Julia Engelmann ein Millionenpublikum. In ihrem neuen Buch schreibt sie berührend über die kleinen und großen, die stillen und lauten Momente des Lebens, über den Mut, Entscheidungen zu treffen und uns zu fragen, wer wir sein wollen. Ihre ausdrucksstarken, emotionalen Worte über die Suche nach Identität und Glück, über Träume und Sehnsucht reißen mit. Gleichzeitig regen ihre poetischen Zeilen über Kummer und Sorgen zum Nachdenken an und machen Hoffnung. Denn jeder Tag bringt immer auch ein bisschen Glück.
Liebevoll von der Autorin illustriert.


Meinung
Durch Julia Engelmann habe ich vor einiger Zeit bereits meine Liebe zu Poetry Slams entdeckt. Ich liebe diese kurzen Texte, so gefühlvoll, so stark. Und so berührend. Ich sitze manchmal minutenlang vor einem der Texte und brauche einen Moment, um ihn zu verarbeiten. Sicherlich ist der Glanz bei dieser Poesie-Form noch ein bisschen heller, wenn man die Texte in gesprochener Form vorgetragen bekommt, aber auch beim Lesen springt der Funke meist schnell über.

Leider war dieses Buch eine kleine Enttäuschung für mich. Es könnte daran liegen, dass meine Erwartungen sehr hoch waren, ich weiß es nicht. Aber hier hat mich leider nicht jeder Slam berühren können, manche haben mich einfach nicht richtig packen können. Wieder andere waren so stark, wie ich das von der Autorin kenne, aber das hat sich nicht wie in ihren anderen Büchern durchgezogen. Ich war nicht überall geflasht. Keine Frage, auch hier sind wieder einige Texte dabei, die mich zum Nachdenken angeregt haben, manche habe ich auch hier wieder laut vor mich herlesen müssen, weil sie so schön waren. Aber ich hatte an manchen Stellen ein klein wenig das Gefühl, dass einige Slams nur geschrieben wurden, um das Büchlein etwas mehr zu füllen.

Toll sind aber die Illustrationen, die ich wirklich unheimlich süß und immer sehr passend fand. Die machen das Buch wirklich zu einem Schmuckstück, genauso wie das tolle Cover, das sich wunderbar im Regal macht!

Das ist wirklich “meckern” auf sehr hohem Niveau, ich bin nach wie vor großer Fan von Julia Engelmann – die mir auch sonst unheimlich sympathisch ist. Ich weiß, dass so eine Kritik manchmal sehr hart klingt, aber ich habe einfach schon viel besseres von ihr lesen und hören dürfen.

Fazit
Nicht so stark wie ihre anderen Poetry-Slam-Sammlungen, aber dennoch ein schöner, kurzweiliger Spaß für alle Poesie-Liebhaber. Die, die es erst noch werden wollen, sollten sich aber an ihren früheren Büchern festhalten. 🙂

3 von 5 poetische Buchherzen ♥♥♥

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Veröffentlicht am 23.12.2019

Winterkrimi für spannende Stunden

Eisige Weihnachten
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Inhalt
Eigentlich sollte es ein entspannter Weihnachts-Kurzurlaub über die Feiertage werden. Kerstin fährt mit Mann André und Sohn Lukas zur Familienfeier in einem vielversprechenden Hotel in den Bergen ...

Inhalt
Eigentlich sollte es ein entspannter Weihnachts-Kurzurlaub über die Feiertage werden. Kerstin fährt mit Mann André und Sohn Lukas zur Familienfeier in einem vielversprechenden Hotel in den Bergen – doch erst einmal sieht es so aus, als würden sie gar nicht ankommen. Fieser Schneefall verstopft die Straßen. Und als das Dreiegspann dann doch ankommt, wartet die restliche Familie bereits vor verschlossenen Hoteltüren. Zum Glück kommt die Besitzerin des Hotels nach einigen bangen Minuten – und verspricht der Gruppe, dass die trotz der Schließung des Hotels dort über die Feiertage verweilen darf.
Kerstin ist nur wenig begeistert, mit der Verwandtschaft dort eingesperrt zu sein, versucht aber das Beste darin zu sehen. Dann aber wird die plötzlich immer und immer wieder in mysteriöse und vor allem gefährliche Situationen gebracht. Ist dort womöglich jemand, der ihr nach dem Leben trachtet?

Meinung
Ein Weihnachtskrimi zwischen all den besinnlichen Romanen – darauf hatte ich richtig Lust und der Klappentext klang sehr verheißungsvoll. Ich bin schnell in das Buch hereingekommen, musste mich allerdings erst ein wenig mit dem Schreibstil der Autorin “warmlesen” – ich empfand ihn als relativ kurzatmig und einfach, was keinesfalls negativ gemeint ist. Ich fand, dass er zur Geschichte gut gepasst hat, wobei ich mir an der ein oder anderen Stelle noch etwas mehr Beschreibung gewünscht hätte. Dafür aber fand ich die Figuren sehr interessant ausgearbeitet und auf recht wenigen Seiten sehr gelungen dargestellt. Ich hatte – trotz der großen Menge an Charakteren – einen guten Überblick und konnte mich gut hineinversetzen in die zwischenmenschliche Ebene. Kerstin fand ich eine interessante Figur und mochte es, dass sie sich sogar ein klein wenig entwickelt hat im Laufe der Story.
Spannend fand ich natürlich auch das Szenario – eingeschneit in einem verlassenen Hotel und das am eigentlich schönen Weihnachtsabend. Schnell kam ein spannendes Gefühl auf und ich wollte zwingend weiterlesen. Die Szenen sind wirklich teilweise sehr erschütternd beschrieben – Kerstin bekommt es tatsächlich häufig mit der Angst zu tun. Etwas irritiert hat mich, dass ich das Gefühl hatte, der Weihnachtsabend würde ewig lange gehen. Normalerweise hätte so viel niemals an einem Nachmittag oder Abend passieren können.
Das Ende war dann zum Teil etwas vorhersehbar, aber deswegen nicht minder gelungen oder spannend. Ich fand, dass man schon einiges herauslesen konnte, bevor es zum Showdown kam. Nichtsdestotrotz fand ich auch das Ende gut und fand es vor allen Dingen schön, dass es trotz Krimi am Ende noch so etwas wie eine kleine Versöhnung gab. 🙂
Fazit
Mal ein etwas anderes Buch zur Weihnachtszeit. Ein kurzweiliger, spannender Krimi, der sich schnell lesen lässt und einen auf keinen Fall Weihnachten in einem verschneiten Hotel verbringen lassen will. 😉
3 von 5 weihnachtliche Buchherzen ♥♥♥

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