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Veröffentlicht am 14.06.2020

tolle Rezepte und Erklärungen - steckt einfach an

Ramen Otaku
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Sarah Gavigan, ehemalige Musikmanagerin, eingeschworene Ramen-Liebhaberin und Betreiberin des Kult-Restaurants Ramen Otaku in Neshville gibt dem Leser tiefe und weitgestreute Einblicke in das Thema.

Man ...

Sarah Gavigan, ehemalige Musikmanagerin, eingeschworene Ramen-Liebhaberin und Betreiberin des Kult-Restaurants Ramen Otaku in Neshville gibt dem Leser tiefe und weitgestreute Einblicke in das Thema.

Man erfährt von ihrem Werdegang, wie sie ihre Leidenschaft umsetzte, Rezepte und Vorgänge verbesserte, Ramen Festivals und Pop-Ups veranstaltete, Kontakte knüpfte ( einige Interviews mit bekannten Ramen-Größen sind abgedruckt).

Der Leser erfährt Geheimnisse bei der Herstellung von Ramen, wie beispielsweise die ideale Zusammensetzung und Würzung, bei der alles im Wohlklang abgerundet schmeckt, ohne dass eine Zutat heraussticht, wie man perfekt umami erzeugt und selbstverständlich auch von verschiedenen Zutaten für diese Würzmöglichkeiten. Ich hatte da schon eine gute Liste erstellt und wollte im riesigen Asia-Shop in der Innenstadt einkaufen. Den Shop gibt es schon seit Jahrzehnten, die Auswahl ist rieseg. Dennoch konnte ich die meisten Zutaten, wie beispielsweise Shio-Koji, Komé-Miso oder Kuro-Miso nicht erhalten. Mir wurde gesagt, dass diese japanischen Zutaten nur in speziellen japanische Lebensmittelgeschäften gäbe. Da muß ich dann erst mal improvisieren und weiter Ausschau halten.

Ein Kapitel beschäftigt sich mit dem Herstellen der Basisbrühen, wie Hühner-, Schweine- oder Gemüsebrühe, die man auch in seiner Schale hinterher kombinieren kann. Das Herstellen der Brühen dauert im einfachen Topf viele Stunden; Sinn macht es, sich für die bei jedem Rezept alternativ aufgezeigte Zubereitung im Dampfkochtopf zu entscheiden, die viel schneller von statten geht, aber dennoch keine schnelle Zubereitung darstellt. Eines ist klar: Gut Ramen will Weile haben.
Mich hatte besonders die Zubereitung der Hühnerbrühe in ihren Bann gezogen, in der man nicht nur ein Huhn aus guter Haltung ( ohne seine Brüste), sondern ein oben aufschwimmendes Floß aus Hühnerfüßen auskocht. Die Idee, dass man bei dem langen Auskocken u.a. Magnesium und Kollagen aus den Knochen löst und nichts verschwendet, finde ich sehr ansprechend.

Die folgenden Rezepte sind gut erklärt, setzen immer voraus, dass die Grundbrühe(n) schon bereitstehen und zeigen auf, wie die einzelnen Schüsseln bestückt, befettet und mit topping angereichert werden.
Zudem erfährt der Leser, wie man eine solche Suppe isst, dass man erst riecht, die Nudeln mit Suppenanhaftung herausschlürft, zwischendurch vom topping isst und zum Schluß die Brühe aus der Schale schlürft, nicht zu langsam, damit das nötige Fett nicht auskugelt.

Man erfährt viele Grundrezepte, auch einige für Fortgeschrittene und vor allem jede Menge Ansporn, selber kreativ zu werden. Für mich waren gerade die Würzungen wie Bonitoflocken oder die Skizze zum richtigen Aufbau der Schale samt Erzeugung des Umami, ganz neue, super erklärte Ansätze. Die persönlichen Erlebnisse und Sahra Gavigans Leidenschaft für Ramen und Entwicklung neuer Schalen begeistern schon beim Lesen und stecken einfach an - ein tolles, reich illustriertes Buch.

Veröffentlicht am 12.06.2020

toller Ratgeber: witzig, ehrlich, hilfreich

Ich dachte, sie ziehen nie aus
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Lucinde Hutzenlaub und Heike Abidi, beide jeweils mehrfache Mutter, haben in diesem Buch eigene Erlebnisse sowie welche aus ihrem Freundes- und Bekanntenkreis zusammengetragen, von der Schwangerschaft ...

Lucinde Hutzenlaub und Heike Abidi, beide jeweils mehrfache Mutter, haben in diesem Buch eigene Erlebnisse sowie welche aus ihrem Freundes- und Bekanntenkreis zusammengetragen, von der Schwangerschaft bis zum Auszug der Kinder, aber auch Erinnerungen aus ihrer Sicht als Kind ihren Eltern gegenüber.

Insgesamt nehmen die beiden kein Blatt vor den Mund, haben das Herz auf dem rechten Fleck und die passenden Gedanken- und Hilfestellungen für ihre Leser parat. In vielen geschilderten Situationen erkennt man sich wieder ( in welcher Rolle auch immer) – und man ist gut beraten, genügend Taschentücher in Lesenähe parat zu halten – für seine Lachtränen oder jene vor Ergriffenheit. Ich muss gestehen, manchesmal geht das Gelsene ganz schön unter die Haut oder den Kloß im Hals. Und dann wird durch Witz schon wieder soviel Leichtigkeit vermittelt, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen – einfach Klasse!, auch, weil man ständig das Gefühl hat, mit Freundinnen und Bekannten zu plaudern, die man schon ewig kennt. Sehr gut gefallen haben mir auch die vielen Listen und Zitate….

Ein toller, witig geschriebener Ratgeber, der wegweisend hilft, sich darauf vorzubereiten, seinen Nachwuchs beizeiten loszulassen, sich selber neu zu entdecken und zu erfinden.

Veröffentlicht am 07.06.2020

tolle Rezepte, super erklärt

Naturseifen selbst sieden
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Nach einer kurzen Einleitung in das Thema erklärt Ingeborg Josel genau, welches Arbeitsmaterial man zum Seifesieden benötigt, erläutert Zutaten und den Siedevorgang ganz ausführlich, alles reichlich bebildert. ...

Nach einer kurzen Einleitung in das Thema erklärt Ingeborg Josel genau, welches Arbeitsmaterial man zum Seifesieden benötigt, erläutert Zutaten und den Siedevorgang ganz ausführlich, alles reichlich bebildert.



Dem schließen sich viele verschiedene Rezepte an, auch für Milch-, Shampoo- Schmalz-, Kernseifen, Duschschmusis und mehr. Sehr gut gefallen mir die vielfältigen Rezepte, die sogar durch Überfettungsgrad, Reifezeit und andere Angaben ergänzt wurden. Ausgesprochen hilfreich finde ich auch die Angaben zur Verseifungszahl sowie die Erklärungen, wie man diese nutzt – auch unabhängig von Seifenrechnern im Internet.

Ich selber besitze schon mehrere Bücher um Seifen selber herzustellen, finde dieses hier besonders ansprechend auf Grund der Vielzahl an gut nacharbeitbaren, da super erklärten Rezepten, den vielen Tricks und Tipps und auch der schönen Gestaltung. Prima, um damit zu arbeiten.

Veröffentlicht am 06.06.2020

interessant, vielseitig und manchmal auch recht anspruchsvoll erläutert

Auf dem Weg
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Yongey Mingyur Rinpoche, u.a. Abt eines buddhistischen Klosters in Indien und Lehrmeister, stammt aus Tibet. Seine Eltern und Familienmitglieder praktiziernen den tibetischen Buddhismus, lehrten und leiteten ...

Yongey Mingyur Rinpoche, u.a. Abt eines buddhistischen Klosters in Indien und Lehrmeister, stammt aus Tibet. Seine Eltern und Familienmitglieder praktiziernen den tibetischen Buddhismus, lehrten und leiteten Yongey Mingyur Rinpoche, der von klein auf umsorgt, wohlbehütet und previlegiert aufwuchs und lebte.

Schon Jahre zuvor träumte er von einem 3jährigen Retreat als Wandermönch, brach im Juni 2011 nachts unebemerkt dazu auf.

In diesem Buch berichtet er von den Anfängen dieser Reise, von den Schwierigkeiten, sich alleine zurechtzufinden, ohne Diener, der alles für ihn übernahm. Schrittweise wagt er immer mehr vom Alten loszulassen und Neues zu wagen, bis er ohne Unterkunft, ohne Geld als obdachloser Wandermönch Essen erbettelt, in der Absicht, so die wahre Natur seines Seins zu erforschen. In verschiedenen Kapiteln erklärt er sehr bildhaft Begriffe und Zusammenhänge um Anhaftungen, Vergänglichkeit inneren und physischen Tod samt seiner einzelnen Stufen, zum Teil durch Erlebnisse auf dieser Wanderreise, aber auch anhand von Erlebnissen in seiner Kindheit, Gesprächen mit seinem Vater oder Lehrern und auch durch Beeispiele anderer. Immer wieder fallen kursiv gedruckte Abschnitte auf, Zitate oder besonders intensive Texte. Viele der Formulierungen muss ich mehrmals lesen, da sie so schön ( z.B. "Der Körper ist das Zuhause des klammernden Geistes", S.61) oder schwierig zu erfassen sind.
Über buddhistische Lehren habe ich schon mehrere Bücher gelesen und empfand einige der Ausführungen als ganz neu und schwierig. Die Erklärungen zum Tod, dass Mini-Tode fortlaufend sterben lassen, dass man Vergänglichkeit akzeptiern und erleben und sich alles immer im Übergang befindet, wurden gut erklärt.
Man merkt dem Buch an, dass es nicht in einem geschrieben wurde, sondern durch Interviews über Jahre hinweg entstand. Manche Inhalte werden wiederholt, was ich sehr zu schätzen wußte, denn so ergänzten sich manche Erläuterungen.

Nicht immer leicht zu lesen, dennoch durchgehend ausgesprochen interessant.

Veröffentlicht am 04.06.2020

hilfreicher Wurzel-Ratgeber

Die Kraft der Wurzeln
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Nach einer kurzen Einführung in Aufbau, Erntezeit und Trocknen der Wurzel stellt Miriam Wiegele verschiedene vor, unterteilt in die Kapitel: Heilende Wurzeln aus Garten und Wiese, Almwurzeln, Wurzeln für ...

Nach einer kurzen Einführung in Aufbau, Erntezeit und Trocknen der Wurzel stellt Miriam Wiegele verschiedene vor, unterteilt in die Kapitel: Heilende Wurzeln aus Garten und Wiese, Almwurzeln, Wurzeln für die Ernährung, Würzige Wurzeln, Exotische Wurzeln sowie Magische Wurzeln.


Die insgesamt 36 vorgestellten Wurzeln, jeweils mit einem schönen Bild illustriert, werden beschrieben und mit Angaben zu Heilwirkung und Anwendung ( samt Rezepten wie Tinktur, Wein, Salbe, Umschlag) ergänzt. Besonders gut gefallen mir die Wurzeln für die Ernährung ( Karotte, Kartoffel, Pastinake, Rettich, Rote Beete, Schwarzwurzel, Topinambur) - wer braucht da schon superfood aus fernen Ländern?

Das Buch ist schön gemacht, die Beschreibungen sind ausführlich und hilfreich. Allerdings sind 36 Wurzeln, die zum Teil gar nicht bei und wachsen, für meinen Geschmack etwas wenig, zumal einige der vorgestellten Pflanzen, wie beispielsweise Knoblauch, Löwenzahn oder Wilde Karde gar nicht so neu seien könnten für interessierte Leser dieses Buches. Ich würde es eher zum Einstieg in das Thema empfehlen, wobei ich die Spezialisierung auf Wurzeln schon sehr ansprechend und gelungen finde.