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Veröffentlicht am 09.06.2020

Das sechste Artensterben hat begonnen

Leben
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„Sturm“ von Uwe Laub hatte mich begeistert und auch „Leben“ hat mich nicht enttäuscht. Worum geht es?

Im südafrikanischen Kruger Nationalpark sterben artenübergreifend Tiere, ganze Populationen werden ...


„Sturm“ von Uwe Laub hatte mich begeistert und auch „Leben“ hat mich nicht enttäuscht. Worum geht es?

Im südafrikanischen Kruger Nationalpark sterben artenübergreifend Tiere, ganze Populationen werden ausgelöscht. Unaufhaltsam schreitet das Artensterben voran, breitet sich weltweit aus. Die Wissenschaftler stehen vor einem Rätsel. Dann erkranken die ersten Menschen, sie altern in rasantem Tempo, scheinbar über Nacht. Wird sich diese Entwicklung aufhalten lassen? Pharmaunternehmen arbeiten fieberhaft an einem Gegenmittel...

Bei einem Rundflug über den Kruger Nationalpark versucht Mark Brenner sich ein Bild der Lage zu machen. Was er sieht, ist erschütternd. Weit und breit kein Leben, unzählige verendete Tiere. Schnitt nach Deutschland. Der Münchener Pharmareferent Fabian Nowack ist selbst erkrankt und nimmt an einem Experiment teil, das zu einem rettenden Medikament führen soll. Währenddessen sucht die Botanikerin Davina DeBoni im Amazonasgebiet für einen Pharmakonzern eine geheimnisvolle Pflanze. Eigentlich ist ihr Auftrag abgeschlossen, doch ihr Chef schickt sie auf eine weitere, heikle Mission.

Uwe Laub beschreibt in seinem Thriller eindrucksvoll und bedrückend ein Horrorszenario. Die Story ist in drei Stränge aufgeteilt, die erst mal nichts miteinander zu tun haben, am Ende dann aber zusammenlaufen. Mark ist überzeugt, auf der richtigen Seite zu stehen. Aber kann man ihm wirklich trauen? Durch Fabians Augen erlebt man den schnellen Verfall der Erkrankten hautnah, spürt die Verzweiflung, Resignation. Von den Protagonisten war mir Davina am sympathischsten. Sie ist eine starke Frau.

Der Plot ist spannend, glaubhaft und realitätsnah. Bis zum letzten Drittel war ich gefesselt, doch dann überschlagen sich die Ereignisse und ich hatte das Gefühl, das Ende im Schnelldurchlauf zu erleben. Ein Ende, mit dem ich auch nicht ganz glücklich bin.

Fazit: Mix aus Fakten und Fiktion, der auch Verschwörungstheorien enthält. Gut, aber nicht so gut wie „Sturm“.

Veröffentlicht am 08.06.2020

Er will dich leiden sehen

Rupert undercover - Ostfriesische Mission
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„Ostfriesische Mission“ ist der 1. Band aus der Rupert Undercover-Reihe, ein Spin-off der Ostfriesen-Reihe von Klaus-Peter Wolf. Der erste eigene Fall für Hauptkommissar Rupert, Lieblingskollege von Ann ...


„Ostfriesische Mission“ ist der 1. Band aus der Rupert Undercover-Reihe, ein Spin-off der Ostfriesen-Reihe von Klaus-Peter Wolf. Der erste eigene Fall für Hauptkommissar Rupert, Lieblingskollege von Ann Kathrin Klaasen und Frank Weller. Worum geht es?
Schon immer wollte Rupert zum BKA. Doch die haben ihn nie genommen. Jetzt aber brauchen sie ihn, denn er sieht einem internationalen Drogenboss zum Verwechseln ähnlich. Und damit nicht genug. Es gibt auch noch einen gefährlichen Psychopathen, der es auf Polizistinnen abgesehen hat. Mehr wird nicht verraten…
Mit „Rupert undercover - Ostfriesische Mission“ hat Klaus-Peter Wolf eine wunderbar schräge Geschichte mit lauter skurrilen Typen geschrieben. Denn, wenn Rupert ermittelt, läuft alles etwas anders als geplant.
Schauplatz ist nicht nur Ostfriesland, sondern auch Köln und Düsseldorf. Wechselnde Perspektiven, auch aus Tätersicht, sorgen für Dynamik. Ab und zu finden sich Bezüge zur Ostfriesen-Reihe und zu Dr. Sommerfeldt.
„Ostfriesische Mission“ ist ein Krimi, der mich nicht nur bestens unterhalten, sondern auch noch köstlich amüsiert hat. Und so bin ich schon gespannt auf Ruperts zweiten Fall, „Stürmische Jagd“ - und ein Wiedersehen mit dem Psychopathen.

Fazit: Spannend, witzig, überraschend. Lesenswert!

Veröffentlicht am 05.06.2020

Mord im Urlaubsparadies

Wellengrab
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Um es gleich zu sagen, die Autorin kannte ich bisher nicht. Aber den Schauplatz Mykonos und andere griechische Inseln. Und so war ich schon gespannt auf „Wellengrab“ von Edith Kneifl. Doch worum geht es?
Laura ...

Um es gleich zu sagen, die Autorin kannte ich bisher nicht. Aber den Schauplatz Mykonos und andere griechische Inseln. Und so war ich schon gespannt auf „Wellengrab“ von Edith Kneifl. Doch worum geht es?
Laura Mars, eine österreichische Aussteigerin lebt auf Samos. Als sie einen Freund auf Mykonos besuchen will, lernt sie auf der Überfahrt den weltgewandten Griechen Alexander und die ehemalige Lehrerin Christina kennen. Beide stammen von Ikaria. Noch weiß Laura nicht, dass Alexander ein Auftragskiller ist…
Edith Kneifl hat ihren Griechenland-Krimi atmosphärisch und mit viel Lokalkolorit in Szene gesetzt. Es geht um Immobilienhaie und Grundstücksspekulationen. Laura und Christina sind mir sofort ans Herz gewachsen. Selbst der Killer kommt sympathisch rüber. Alle drei kämpfen mit den Dämonen der Vergangenheit.
Die Einblicke in die griechische Mythologie sowie die zeitgeschichtlichen Hintergründe fand ich sehr interessant. Aber auch die aktuelle Wirtschaftspolitik Griechenlands kommt nicht zu kurz. Das hebt dieses Buch über einen normalen Krimi hinaus. Nur Romantik, die brauche ich in einem Krimi eigentlich nicht.

Fazit: Spannender Griechenland-Krimi vor malerischer Kulisse, der mich mörderisch gut unterhalten hat.

Veröffentlicht am 08.07.2020

Ein Vater im freien Fall

Verschollen in Palma
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Mons Kallentofts Krimi-Reihen um Zack Herry und Malin Fors haben mich begeistert und auch „Verschollen in Palma“ hat mich nicht enttäuscht. Worum geht es?
Stockholm, 2015: Tim Blanck fährt seine 16-jährige ...

Mons Kallentofts Krimi-Reihen um Zack Herry und Malin Fors haben mich begeistert und auch „Verschollen in Palma“ hat mich nicht enttäuscht. Worum geht es?
Stockholm, 2015: Tim Blanck fährt seine 16-jährige Tochter Emme zum Flughafen. Sie will mit zwei Freundinnen Party auf Mallorca machen. Aber sie kehrt nie zurück. Überwachungskameras erfassen Emme als sie in den frühen Morgenstunden einen Nachtclub verlässt und im Dunkeln verschwindet.
Drei Jahre später: Die spanische Polizei hat die Ermittlungen eingestellt. Tim, ein ehemaliger Polizist, ist nach Palma de Mallorca gezogen, um die Suche nach seiner vermissten Tochter fortzusetzen, während seine Ex-Frau Rebecka in Stockholm bleibt. Um zu überleben, arbeitet Tim als Privatdetektiv.
Mons Kallentoft hat seinen Mallorca-Krimi atmosphärisch und mit viel Lokalkolorit in Szene gesetzt. Alle beschriebenen Orte existieren zwar auch im realen Palma, aber dies ist ihre dunkle Variante. Es geht um Drogen, Gewalt, Prostitution und Korruption. In einem ganz eigenen Stil schildert der Autor seine Geschichte. Spannend, keine Frage.
„Verschollen in Palma“ ist eine erschütternde Geschichte über Trauer und Verlust und der grenzenlosen Liebe eines Vaters zu seinem Kind. Nichtsdestotrotz bin ich mit Tim bis zum Schluss nicht warm geworden. Sein Handeln konnte ich oft nicht nachvollziehen. Aber auch die dunkelste Reise muss irgendwann zu Ende gehen…

Fazit: Mallorca Noir. Keine locker leichte Urlaubslektüre!

Veröffentlicht am 18.05.2020

MeToo ist überall

No Mercy. Rache ist weiblich
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Camilla Läckbergs Krimis aus Fjällbacka habe ich geliebt. Und auch „No Mercy. Rache ist weiblich“ hat mich nicht enttäuscht. Worum geht es?
Es geht um Missbrauch von Frauen in Schweden: Ingrid, Birgitta, ...


Camilla Läckbergs Krimis aus Fjällbacka habe ich geliebt. Und auch „No Mercy. Rache ist weiblich“ hat mich nicht enttäuscht. Worum geht es?
Es geht um Missbrauch von Frauen in Schweden: Ingrid, Birgitta, Viktoria. Drei unterschiedliche Frauen, ein gemeinsamer Nenner: Rache. Ingrids Mann betrügt sie, Birgittas Mann ist gewalttätig und Viktoria wird von ihrem Mann wie ein Haustier gehalten. In einem Internetforum suchen sie nach Gleichgesinnten und schmieden einen perfiden Plan.
Camilla Läckberg hat eine durchaus spannende Geschichte geschrieben, in der nichts ist, wie es scheint, auch, wenn die Idee nicht neu ist. Wechselnde Perspektiven aus Sicht von Ingrid, Birgitta und Viktoria sorgen für Dynamik. „No Mercy“ ist ein kleines, feines Buch voller Wendungen bis zum überraschenden Ende. MeToo ist überall.

Fazit: Nicht schlecht. Hat frau aber so oder so ähnlich schon einmal gelesen.