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Veröffentlicht am 08.10.2016

Fanatsy-Roman für Teens

Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht
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Gewöhnliches Mädchen findet heraus, dass sie doch nicht ganz so gewöhnlich ist – so könnte man „Shadow Falls Camp – Geboren um Mitternacht“ von C.C. Hunter in einem Satz ganz einfach beschreiben. Die 16-jährige ...

Gewöhnliches Mädchen findet heraus, dass sie doch nicht ganz so gewöhnlich ist – so könnte man „Shadow Falls Camp – Geboren um Mitternacht“ von C.C. Hunter in einem Satz ganz einfach beschreiben. Die 16-jährige Kylie hat nämlich eigentlich ganz andere Probleme – Scheidung der Eltern und Trennung von ihrem Freund – und wird dann in ein Sommercamp für schwer erziehbare Jugendliche geschickt. Was sie da noch nicht ahnt: Das ist kein normales Camp, sondern eins für übernatürliche Wesen, also Feen, Hexen, Vampire, Gestaltwandler und Werwölfe. Und als Spitze des Eisbergs soll auch Kylie übernatürlich sein, was sie ganz und gar nicht glauben kann. Natürlich gibt es zum Ende des Buchs hin dann auch noch eine Bedrohung, die besiegt werden muss und so weiter und so fort…
Habe ich was vergessen? Ach ja, genau, die unvermeidliche Liebesgeschichte! Und natürlich gibt es auch hier gleich zwei Anwärter auf Kylie, nämlich Derek, mit dem sie sich von Anfang an anfreundet, und Lucas, den sie noch aus ihrer Kindheit kennt.
Die Story an sich ist eigentlich ziemlich interessant. Dass Kylie damit konfrontiert wird, dass es Übernatürliches gibt und sie eine von ihnen sein soll, wird ziemlich gut beschrieben. Kylie hält nämlich erstmal alle anderen für verrückt und glaubt erst nachdem sie handfeste Beweise geliefert bekommt daran, dass es Hexe, Vampire und Co. gibt. Dass sie selbst auch so sein soll, streitet sie vehement ab, sucht nach jeder möglichen Begründung, was sonst die seltsamen Ereignisse um sie herum erklären könnte. Das macht auch den größten Teil des Buches aus, ob sie nun magisch ist oder nicht und wenn ja, was sie denn ist.
Ein weiterer großer Teil des Buches dreht sich um ihre Mitbewohnerinnen Della (Vampirin) und Miranda (Hexe), mit denen sich Kylie nach und nach anfreundet. Dabei ist ja klar, dass Kylie mit beiden gut auskommt, Della und Miranda aber aus mir unerfindlichen Gründen dauernd streiten müssen und sich auch teilweise umbringen wollen. Hallo? Übertrieben?
Und was man natürlich nicht auslassen darf, ist die Liebesgeschichte, wie schon vorher erwähnt. Hier ist anscheinend sogar ein Liebesdreieck zu undramatisch, nein, es müssen gleich DREI Kerle auf Kylie stehen, weil sie so überaus toll ist (Derek, Lucas und Kylies Ex)! Dazu kommt noch, dass alle drei Jungs supermegaheiß sind und Klischeesprüche auspacken, wenn es darum geht, wie sehr sie doch in Kylie verliebt sind. Noch mehr übertreiben konnte die Autorin in der Hinsicht wirklich nicht…
Im Vergleich zu den Themen kommt die Action, die einem versprochen wird, dann sehr kurz, hält nur ein paar Seiten an.
Den Schreibstil von C.C. Hunter finde ich in Ordnung. Zwar beschreibt sie mir für meinen Geschmack zu sehr die Klamotten der Personen, aber sonst ist das Buch ganz gut geschrieben, sorgt sogar manchmal für (ungewollte) Lacher.
Die Charaktere finde ich größtenteils sympathisch. Nur eine kann ich überhaupt nichts leiden: Kylie! Sie ist einfach ein totaler Gutmensch, immer nett, hat Verständnis für jeden, im Vergleich zu ihren Freundinnen schon total erwachsen und auch noch schlagfertig. Sogar ihre „Schwächen“ sind perfekt, sie zweifelt an sich selbst und ob sie gut genug ist. Einen schlimmeren Protagonisten hätte man sich meiner Meinung nach nicht aussuchen können, auch, weil ich so eine perfekte Person einfach unglaubwürdig finde!
Insgesamt bekommt das Buch von mit 6 von 10 Sternen. Weil es sich leicht lesen lässt, aber doch ziemlich klischeehaft und zu wenig spannend ist. Für kleine Teenie-Mädchen ist es wahrscheinlich genau das Richtige.

Veröffentlicht am 07.06.2020

Ähnelt eher einer Kurzgeschichtensammlung

Ivy und Abe
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Kennt ihr diese Bücher, bei denen ihr denkt: "Das hört sich ja an wie blabla, das will ich unbedingt lesen!"? Bei "Ivy & Abe" hatte ich so einen Moment, denn der Klappentext hat mich sofort an "Zwei an ...

Kennt ihr diese Bücher, bei denen ihr denkt: "Das hört sich ja an wie blabla, das will ich unbedingt lesen!"? Bei "Ivy & Abe" hatte ich so einen Moment, denn der Klappentext hat mich sofort an "Zwei an einem Tag" denken lassen. Wer jetzt überlegt, sich deswegen das Buch zu kaufen, dem sage ich nur: lasst es. Denn es hat nicht viel beziehungsweise fast gar nichts mit "Zwei an einem Tag" gemein!
Die Idee hinter dem Ganzen ist nicht schlecht, denn es geht viel um dieses "Was wäre, wenn"-Szenario, über das man sich so oft den Kopf zerbricht. Hier ist es das "Was wäre, wenn wir uns früher kennengelernt hätten". Denn die Geschichte ist so aufgebaut, dass man eigentlich mehrere Kurzgeschichten hat, die jeweils in einer Art Paralleluniversum spielen, mit nur ein paar kleinen Abweichungen zur vorherigen und zur nächsten Geschichte. Und genau hiermit hatte ich schon mein erstes Problem, denn so hat man gar nicht wirklich die Chance, richtig in eine der Geschichten reinzufinden. Und keine der Geschichten hat war für mich sonderlich spannend, es wirkte eben eher wie eine Kurzgeschichtensammlung über zufällig dieselben Protagonisten. An sich fand ich es aber sehr schön gedacht. Die Kernpunkte waren oft dieselben. Die Familien von Ivy und Abe, die Probleme, die mit einherkamen, teilweise auch gleiche Nebencharaktere. Sogar manche Vorfälle kamen in jeder Zeitschleife vor. An sich war es also interessant zu sehen, wie die verschieden alten Ivys und Abes auf die gleichen Situationen reagierten, wie sie damit umgingen.
Der Schreibstil war dann wieder so gar nicht besonders. Nicht schlecht, man konnte ihn ganz gut lesen, aber auch nicht so, dass ich das Buch verschlungen hätte. Ich habe eher dazu geneigt, Stellen nur zu überfliegen, weil mir zum Beispiel die Beschreibung nicht wichtig genug erschien, sie genau zu lesen. Das war also wahrscheinlich ein Problem, dass die Beschreibungen teilweise zu lang waren. Oder es hing ganz einfach damit zusammen, dass mich der Stil von Elizabeth Enfield allgemein nicht richtig packen konnte.
Genauso ging es mir auch mit den Charakteren. Sie konnte ich nicht wirklich greifen, was eindeutig am Kurzgeschichten-Stil lag. So hatte ich das Gefühl, immer wieder einen anderen Protagonisten vor mir zu haben, mit jeder neuen Zeitschleife. Und dann soll man mit den Hauptfiguren mitfiebern? No way. Gut, Ivy und Abe ähnelten ihren Parallelwelt-Ausgaben schon sehr stark, aber ich habe jetzt nicht unbedingt eine Entwicklung bei ihnen bemerkt. Weder das noch habe ich zu einem der beiden eine persönliche Bindung aufgebaut. Die beiden waren mir nicht unbedingt unsympathisch, aber dafür ziemlich egal. Und das sollte wirklich nicht der Fall sein, wenn man ein Buch liest, man sollte wenigstens irgendeine Art Gefühl haben, wenn man an die Protagonisten denkt.
"Ivy & Abe" hätte wirklich ein so schönes Buch sein können, die Idee ist so spannend und cool und auch neu. Aber nein, an der Umsetzung hakt es zu sehr. In der Praxis wurde aus dieser ach so schönen Idee nämlich eine Sammlung von Kurzgeschichten, die zu unzusammenhängend erscheinen, die wenig Spannung aufkommen lassen und mit deren Protagonisten man nicht mitfühlt. Das hat mich leider nicht berühren können.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.04.2019

Oberflächlich und poliert – leider echt nicht meins

Beautiful Liars, Band 1: Verbotene Gefühle
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Leider hat mich das Buch wirklich nicht überzeugen können. Das fängt schon mit der Geschichte an, mit den Themen, die angesprochen werden. Die Geschichte zum Beispiel finde ich ziemlich langatmig erzählt. ...

Leider hat mich das Buch wirklich nicht überzeugen können. Das fängt schon mit der Geschichte an, mit den Themen, die angesprochen werden. Die Geschichte zum Beispiel finde ich ziemlich langatmig erzählt. Ich hatte sehr oft das Gefühl, als würde einfach nichts passieren. Am Anfang war es noch ganz interessant, da macht der Prolog neugierig, macht Lust auf mehr. Man möchte herausfinden, wer dieses Mädchen ist, das vom Dach fällt, ob es gestürzt ist oder gestoßen wurde oder ob es vielleicht gesprungen ist. Das und natürlich der Grund dafür. Der Sprung nach hinten stößt dann einige Spekulationen an, man lernt direkt ein paar Charaktere kennen, die dieses Mädchen sein könnten. Nur leider kann die Autorin den Spannungsbogen nicht aufrecht halten. Am Ende wird es nochmal interessanter, weil hier die Handlung sehr dicht ist, aber in der Mitte – und damit meine ich 80 Prozent des Buches – verliert sich das irgendwie.
Außerdem erinnert das Buch wirklich sehr an diese High Society Problemchen-Serien wie "Gossip Girl" oder "Pretty Little Liars". Es ist so sehr dieses "Wir sind alle super reich und super schön und haben Probleme, die eigentlich keine sind und außerdem hat jeder ein dunkles Geheimnis, das absolut nicht aufgedeckt werden darf". Ich habe schon von anderen gehört, dass "Beautiful Liars" doch tiefgehendere Probleme ansprechen würde, aber das kann ich nicht bestätigen. Meiner Meinung nach ist es sehr oberflächlich, Themen wie Drogenkonsum werden natürlich angesprochen, aber nicht so, dass ich sagen würde, es spiegelt die Welt, wie sie ist, perfekt wider.
Was mir ganz gut gefallen hat, war die Welt, in der die Geschichte spielt. Es ist etwa hundert Jahre in der Zukunft und dieser Tower war wirklich gut beschrieben. Auch wenn es mich ein bisschen an den Film "High Rise" erinnert hat. Aber das Leben im Tower war ganz gut geschildert und dabei nicht mal zu aufdringlich, nur wenn es nötig war, wurde Information gestreut. Ein bisschen zu kurz kam mir die Welt außerhalb des Towers. Ich hätte gern mehr über das restliche New York erfahren oder die anderen Länder, was sich dort so verändert hat.
McGees Schreibstil war aber auf jeden Fall angenehm zu lesen. Mir hat ein bisschen dieses Durchrutschen gefehlt, das es bei anderen Jugendbüchern gibt und was das Genre oft noch retten kann. Aber so an sich ist er schon gut. Allerdings irgendwie auch ziemlich unpersönlich, da in dritter Person und dann auch noch Vergangenheit geschrieben wurde. Da wurde ich irgendwie mit keiner der Hauptpersonen warm, von denen es ja doch einige gibt. Ich komme jetzt spontan nicht drauf, wie viele Protas die Handlung erzählen, aber bestimmt 5...
Etwas, das mich aber auf jeden Fall am Schreibstil genervt hat, waren die Wiederholungen. Wirklich, ist das so ein Ding bei Jugendbüchern? Traut man den Lesern nicht mehr zu, sich Grundlegendes zu merken? Zum Beispiel Averys Hintergrund, dass sie nicht auf ganz natürliche Weise geboren wurde, sondern ihre Eltern aus ihrem Genpool die bestmögliche Mischung gewählt haben und nun eine perfekte Tochter haben. Jahaaa, ich hab's kapiert, Avery ist wunderwunderschön.
Was mich zum nächsten Punkt bringt, den Charakteren. Von denen Avery trotz der vielen anderen Perspektiven, die es noch gibt, irgendwie schon die "echte" Protagonistin ist – und die ich am liebsten eigenhändig von diesem Tower geschmissen hätte.
Ehrlich, ich hab einfach etwas dagegen, wenn die Hauptperson oder überhaupt eine Person als perfekt dargestellt wird. und Avery hat das Fass wirklich zum Überlaufen gebracht, denn sie ist wunderschön und intelligent und sportlich, sie kann einfach alles und jeder liebt sie. Ihr einziger Fehler – und eigentlich weigere ich mich, das als wirklichen Fehler anzusehen, weil es echt idiotisch ist – sind ihre Gefühle für ihren Stiefbruder Atlas. Genau, STIEFbruder. Schonmal "Game of Thrones" gesehen? Das sind richtige Geschwister, sogar Zwillinge. Das finde ich krass. Dass Avery ihren Stiefbruder anhimmelt und deswegen so ein Drama macht, nicht.
Aber auch die anderen Charaktere holen es nicht wirklich raus, es gibt einfach nicht viele Sympathieträger. Leda ist ziemlich krank, obwohl schon allein ihre psychopathische Ader irgendwie sympathischer wirkt als die perfekte Avery. Trotzdem, ich mochte sie nicht wirklich. Nur ihr Kampf gegen die Drogen war einigermaßen interessant. Eris war mir ziemlich egal. Obwohl ich sagen muss, dass ihre charakterliche Wandlung die interessanteste war. Rylin mochte ich tatsächlich, aber auch sie hat mich genervt, weil sie sich Probleme geschaffen hat, wo keine waren. Und Watt war mir auch so egal. Richtig schlimm, wie schnuppe mir die Figuren im Roman waren. Ach und der Großteil der anderen Charaktere war ziemlich flach beziehungsweise kamen sie so wenig vor (na gut, bis auf ein paar Ausnahmen), dass ich mir kein Bild von ihnen machen konnte. Allgemein hatte ich nicht das Gefühl, die Charaktere seien facettenreich, sie wirkten alle sehr flach und bis zu einem gewissen Maße ähnlich.
Allgemein hat mich das Buch also wirklich nicht umgehauen. Fans von „Gossip Girl“ und Co. Könnte es gefallen, aber ich kann es leider echt nicht weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 07.04.2019

So ein schöner Ansatz, so eine enttäuschende Ausführung

Was auch immer geschieht
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"Was auch immer geschieht" habe ich schon ein wenig länger im Blick. Das Buch hatte ich schon vorher mal gesehen und nachdem ich "Der letzte erste Blick" von Bianca Iosivoni gelesen hatte und und es ganz ...

"Was auch immer geschieht" habe ich schon ein wenig länger im Blick. Das Buch hatte ich schon vorher mal gesehen und nachdem ich "Der letzte erste Blick" von Bianca Iosivoni gelesen hatte und und es ganz gut fand, wollte ich mir auch dieses Buch vornehmen, auch, weil so viele meinten, es wäre super und total schön. Jetzt bin ich froh, dass nicht ich mir das Buch gekauft habe, sondern dass zur Abwechslung auch mal meine Schwester ein Buch besorgt hat. Denn so leid es mir tut, mich konnte "Was auch immer geschieht" überhaupt nicht von sich überzeugen.
Das fängt ja schon bei der Handlung an sich an, wobei die ja noch ziemlich interessant ist. Callie geht für den Sommer zurück in die Heimat, verbringt einen letzten Sommer mit ihrer kleinen Schwester Holly, die danach zu einer Weltreise aufbrechen wird. Was Callie nicht weiß: Ihr Stiefbruder Keith ist ebenfalls dort. Der, den sie eigentlich aus ihrem Leben verbannt hat, nachdem er den Tod ihres Vaters verursacht hat. Mir war ja schon von Anfang an klar, wie die Geschichte ausgehen wird. Dass alles gut wird. Das ist bei solchen Liebesgeschichten ja kein großes Geheimnis. Aber ich fand auch das, was dazu geführt hat, nicht so spannend. Klar, manche Szenen waren schon interessant oder sogar witzig, aber ich hing nicht an den Seiten. Fand vieles übertrieben.
Die Geschichte an sich kommt aber noch relativ gut weg verglichen mit dem Schreibstil. Denn der hat mich manchmal wirklich Nerven gekostet. Ich will gar nicht sagen, dass er schlecht ist. Die Autorin kann auf jeden Fall schreiben, hat gute Formulierungen und der Roman hat sich gut lesen lassen. Aber erstens gab es hier kaum Stellen, bei denen ich lachen musste. Das ist ja etwas, das mir persönlich bei Liebesromanen und somit auch New Adult wichtig ist, denn ansonsten hat man eine kitschige Geschichte vor sich. Doch hier? Leider Fehlanzeige, denn auch wenn viele Szenen bestimmt lustig sein sollten, haben sie bei mir ganz einfach nicht gewirkt. Es gab vielleicht wenige Male, bei denen ich geschmunzelt habe, aber das war's dann auch schon. Genauso ging es mir auch mit den traurigen Szenen oder den erotischeren Szenen. Ich habe nicht weinen müssen bei dem Buch und auch das Kribbeln im Bauch wollte sich bei mir diesmal nicht einstellen. Was für mich bedeutet, dass die Autorin etwas falsch gemacht hat, denn normalerweise spüre ich relativ schnell das Kribbeln im Bauch, wenn sich die Protagonisten küssen oder etwas in der Art. Hier leider nicht. Aber zumindest ist das Buch trotz des fehlenden Witzes nicht ins Kitschige abgerutscht. Und was mich zweitens aufgeregt hat, waren die Wiederholungen. Nicht unbedingt von Wörtern, sondern von Sätzen, von Phrasen. Meine Schwester, die das Buch vor mir gelesen hat, hatte mich ja schon davor "gewarnt" und ich dachte erst, sie übertreibt, denn außer, dass sich die T-Shirts ein ums andere Mal um Keiths breite Brust gespannt haben, sind mir keine Wiederholungen aufgefallen. Aber dann gab es zwei Szenen im Buch, die sich einfach total geähnelt haben, dass ich dachte, ich lese nicht richtig. Es war fast so, als hätte ich einen kleinen Flashback gehabt.
Ein weiterer Punkt am Buch, der mich enttäuscht hat, waren die Charaktere. Nicht unbedingt die Protagonisten Callie und Keith, die beiden sind ganz in Ordnung. Callie wurde mir zwar nicht ganz so sympathisch, aber ich habe schon schlimmere Hauptpersonen erlebt. Das Einzige, was ich an ihr nicht so gelungen fand, war, wie sich ihre eigene Beschreibung über sich und was sie im Endeffekt gemacht hat, nicht wirklich gedeckt hat. Denn so schlagfertig, wie sie meinte zu sein, war sie eigentlich nicht. Trotzdem ist sie ein solider Charakter. Und Keith...na ja, von dem hatte ich irgendwie auch etwas anderes erwartet, dachte, er wäre ein Bad Boy (was auch viele Leser behaupten), obwohl er auf mich so gar nicht badboy-mäßig rüberkam. Ansonsten hat er mir als Charakter ganz gut gefallen, vor allem seine sarkastische Art, aber es war nicht so, dass ich ihn einfach toll fand und mit ihm und Callie mitgefiebert hätte.
Mein größtes Problem hatte ich in diesem Buch mit den Nebencharakteren. Nicht, weil sie mir nicht sympathisch gewesen wären - manche von ihnen fand ich von Anfang an cool -, sondern wegen der Art, wie die Autorin sie hat auftauchen lassen. Nein, außer bei Callie und Keith hatte ich ganz einfach bei niemandem das Gefühl, die Person besser kennenzulernen. Obwohl es so viele zum Kennenlernen gegeben hätte. Holly und Stella. Faye und ihr Verlobter. Parker und andere Freunde von Callie. Aber nada. Die Figuren tauchen kaum auf, spielen alle bloß eine unwichtige Nebenrolle. Dabei hätte ich den ein oder anderen Charakter nur zu gerne besser kennengelernt, vor allem Parker war mir vom ersten Moment an sympathisch. Blöd nur, dass er nur einmal richtig aufgetaucht ist, zwar Andeutungen über ihn und sein Leben gemacht wurden, er danach jedoch so gut wie nicht mehr erwähnt wurde. Das hat mich so genervt, das glaubt ihr gar nicht. Denn ich wollte unbedingt mehr über diese Charaktere und ihre Geschichten wissen, aber nein, stattdessen wurde die Geschichte anscheinend auf die Szenen gekürzt, in denen Keith auftauchte oder in denen Callie über den Verlust ihres Vaters jammert. Es war einfach zum Haareraufen!
Ich hatte allgemein irgendwie mehr von "Was auch immer geschieht" erwartet. Auf jeden Fall mehr Emotionen, mehr Tiefe bei den Charaktere, mehr eben. So bin ich tatsächlich ein bisschen enttäuscht, denn ich dachte, mir würde das Buch besser gefallen, was leider nicht so war. Es lässt sich ganz gut lesen und ist einigermaßen interessant, aber wer New Adult lesen möchte, sollte sich meiner Meinung nach lieber ein anderes Buch schnappen.

Veröffentlicht am 31.10.2017

Zu sehr wie die Vorgänger

Schwestern des Mondes: Hexenküsse
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Achje, wirklich gut finden kann ich diesen vierten Teil der Reihe leider nicht. Die Handlung ist eigentlich genauso aufgebaut wie auch in den vorigen der "Schwestern des Mondes"-Reihe: Eine neue Bedrohung ...

Achje, wirklich gut finden kann ich diesen vierten Teil der Reihe leider nicht. Die Handlung ist eigentlich genauso aufgebaut wie auch in den vorigen der "Schwestern des Mondes"-Reihe: Eine neue Bedrohung taucht auf, auf die sich die Schwestern einstellen müssen. Gleichzeitig kommen aber auch neue Verbündete auf sie zu, die ihnen helfen, gegen diese Bedrohung anzukämpfen. Außerdem gibt es Hinweise zu einem weiteren Geistsiegel, denen nachgegangen werden muss und am Ende fallen alle möglichen Ereignisse aufeinander und es gibt einen finalen Kampf um eben jenes Geistsiegel. Dazwischen gibt es übrigens immer und überall Sex oder zumindest Gedanken daran. Yasmine Galenorn weicht also nicht von ihrem Schema ab und bleibt damit ziemlich vorhersehbar. Gut, ein paar Dinge passieren schon, die einigermaßen spannend sind und die ich nicht ganz so erwartet habe und vor allem das Ende fand ich doch ziemlich überraschend, aber an sich ist es eben immer dasselbe.
Der vierte Band der Reihe ist wieder aus der Sicht der ersten Schwester, Camille D'Artigo, geschrieben und ich musste nur ein paar Seiten lesen, um wieder zu wissen, wieso ich sie von den drei Schwestern am wenigsten leiden kann. Sie ist so überdramatisch und vor allem denkt sie andauernd an Sex. Einmal bekommt sie allein davon einen Orgasmus, weil sie auf dem Schoß eines Kerls sitzt! Ääääh...nein!
Die ganzen Beziehungen stehen in der Geschichte sowieso im Vordergrund, in diesem Teil löst Camille ja auch ihre Schuld bei Smoky dem Drachen ein, nach der sie ihm zur Verfügung stehen soll, heißt, sie schlafen miteinander. Zumindest wird die Handlung in "Schwestern des Mondes - Hexenküsse" ein wenig komplexer. Die Autorin hält wie schon gesagt ihr Schema ein, aber sie baut ein paar Elemente in die Story mit ein, die es doch ein wenig spannender machen. Zum Beispiel eine kleine Gruppe Feen, die ihr eigenes Ding durchziehen und von denen man nicht weiß, was man halten soll... Was mich andererseits jedoch genervt hat, waren die "Hauptgegner" in diesem Buch. Es erinnert mich einfach an ein Computerspiel, bei dem mit jedem Level die Endgegner schwerer zu besiegen sind. Genau dasselbe hat man hier. War in Teil 1 Bad Ass Luke der ultimativ krasse Gegner, in Teil 2 der Schamane und in Teil 3 der Obervampir Dredge, so toppt der Dämon, gegen den die Schwestern hier kämpfen müssen, nochmal alle. Ich weiß nicht, mir kam das irgendwie...seltsam und leicht lächerlich vor. Und Schattenschwinge, den Drahtzieher dahinter, hat man immer noch nicht kennengelernt. Ja, in gewisser Weise ist es ein bisschen wie bei Mario Bros., wenn Bowser erst seine Schergen vorschickt und erst in der allerletzten Schlacht Bowser auch wirklich auftaucht...
Was den Schreibstil angeht, habe ich mich mal wieder ärgern müssen. Yasmine Galenorn kann mich wirklich nicht von sich und ihren literarischen Fähigkeiten überzeugen. Was sie zu Papier bringt ist nicht komplett Müll, aber es gab einige Stellen, da war ich einfach richtig genervt von der Art, wie sie schreibt. Das hat schon damit angefangen, dass sie am Anfang des Romans Camille nochmal vorstellt. Und zwar auf genau die gleiche Weise wie in Teil 1, mit wirklich seeehr ähnlichen Worten. Dazu kommt, dass sie Erlebnisse nochmal Revue passieren lässt oder Sachen erklärt, die einfach unnötig sind. Inzwischen sind die Leser doch beim vierten Teil der Reihe angekommen, da kann man ein gewisses Grundwissen über die Geschichte voraussetzen und muss nicht jeden Pups erläutern. Aber auch sonst hat der Schreibstil noch Schwächen. Yasmine Galenorn schreibt nicht nur gerne Sexszenen, sie sind meiner Meinung nach auch nicht besonders gut, wirken eher wie aus einem billigen Porno. Und Actionszenen empfand ich als nicht sonderlich spannend. Das Einzige an dem Schreibstil, was einigermaßen geht, sind die Dialoge, aber die sind auch nur okay und in keiner Weise besonders.
Mir war der vierte Teil der Reihe wieder zu sehr wie seine Vorgänger, er läuft nach demselben Schema ab. Nur ein paar kleine Neuerungen gibt es, die die Story ein wenig interessanter machen. Jedoch nervt mich besonders eben hier, wo aus ihrer Sicht geschrieben wurde, Camille wieder ganz besonders mit ihrer Sexsucht und einem Charakter, auf den ich einfach nicht klar komme, und auch der Schreibstil haut nichts raus, hat das Buch mit unnötigen Wiederholungen der Handlung aus den vorigen Bänden in die Länge gezogen.