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Veröffentlicht am 11.06.2020

Eine Abenteuerserie, aber ehr für Männer

Der goldene Berg
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Matthew Quinton staunt nicht schlecht, als er unterwegs mit seinem Schiff eine Galeere kapert, die von einem zum Islam konvertierten Iren gesteuert wird. Statt den Mann für seinen Hochverrat gleich hinzurichten, ...

Matthew Quinton staunt nicht schlecht, als er unterwegs mit seinem Schiff eine Galeere kapert, die von einem zum Islam konvertierten Iren gesteuert wird. Statt den Mann für seinen Hochverrat gleich hinzurichten, lässt Matthew dem Mann eine Art Galgenfrist, denn O’Dwyer behauptet, er wüsste, wo sich ein sagenhafter Schatz befindet. Da Matthew seinen König nicht unbedingt verärgern möchte, der sicherlich großes Interesse daran hat, sich diesen Schatz einzuverleiben, nimmt Matthew den Gefangenen stattdessen mit, um ihn Charles II. vorzuführen. Und Charles, wittert natürlich auch sofort seine große Chance- er beauftragt ausgerechnet Matthew damit, zusammen mit O’Dwyer erneut auf See zu stechen um diesen Schatz, der sich angeblich in Afrika befindet, zu heben.

Der Reise sieht Matthew mit äußerst gemischten Gefühlen entgegen, denn eigentlich herrscht auch in seiner Familie völlig Chaos und er würde eigentlich am liebsten für eine gewisse Zeit zu Hause bleiben und die Geschehnisse dort weiterverfolgen.

Der Abfahrtstermin verzögert sich jedoch immer weiter, da irgendjemand scheinbar ein großes Interesse daran hat, die geplante Mission und Schatzsuche zu sabotieren.
Als es endlich soweit ist, ahnt Matthew nicht, dass es nur der Beginn einer Reise voller Gefahren ist, die ihn und seine Mannschaft in Lebensgefahr bringen werden…

Meine Einschätzung:

Der zweite Teil der Matthew Quinton Reihe baut praktisch auf den Geschehnissen des ersten Teils auf, daher sollte man meiner Meinung nach unbedingt zuvor „Kapitän seiner Majestät“ gelesen haben, bevor man sich an „Der goldene Berg“ wagt. Die Serie spielt zur Regierungszeit von König Charles II. (1630-1685). Im Mittelpunkt steht der eigensinnige, sehr königstreue und knorrige Seefahrerkapitän Matthew Quinton.
Er ist kein einfacher Romanheld, aber das macht ihn meiner Meinung nach nur noch interessanter. Es werden in der Reihe sowohl seine Abenteuer auf hoher See beschrieben, als auch sein privater Hintergrund auf unterhaltsame Art und Weise beleuchtet. Matthew ist bereits verheiratet, mit Cornelia, die ihn mit ihrer recht eigenen Art oft herausfordert, aber auch andere Familienmitglieder rauben dem armen Helden oft den letzten Nerv.

Matthew ist ein Seefahrer mit Leib und Seele und der Roman ist zudem angefüllt mit vielen wissenswerten Details über das Thema Seefahrt. Man sollte allerdings schon ein gesundes Interesse daran haben, wenn man sich auf diese Serie einlässt, da sie einen großen Rahmen in der Geschichte einnimmt. Überhaupt denke ich, trotz all meines Interesses für historische Romane, dass diese Serie eher etwas für männliche Leser ist, da der Abenteuerfaktor recht hoch liegt und die Geschichten von den Themen her stark an klassische Abenteuerromane wie „Die Schatzinsel“ erinnern. Die Ausdrucksweise der Protagonisten klingt zugegebenermaßen manchmal etwas zu modern und hölzern, doch die Geschichten an sich bieten gute Unterhaltung.

1. Teil: Kapitän seiner Majestät
2. Teil: Der goldene Berg

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Veröffentlicht am 11.06.2020

Unterhaltend, aber die Akteure hätten vielschichtiger beschrieben sein können

Männer in Serie
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Katharina ist Society-Reporterin und trifft auf einer Veranstaltung den attraktiven aber auch ziemlich selbstverliebten Seriendarsteller Rocco. Dank einer Überdosis Alkohol landen beide zusammen im Bett. ...

Katharina ist Society-Reporterin und trifft auf einer Veranstaltung den attraktiven aber auch ziemlich selbstverliebten Seriendarsteller Rocco. Dank einer Überdosis Alkohol landen beide zusammen im Bett. Eine einmalige Sache, denn bei einem späteren zweiten Treffen stellen Rocco und Katharina schnell fest, dass sie ansonsten keine großen Gemeinsamkeiten haben. Außerdem ist Rocco mit einem Model zusammen.
Doch einige Wochen später stellt Katharina zu ihrem Entsetzen fest, dass sie schwanger ist- von Rocco. Als sie ihm von seinen baldigen Vaterfreuden unterrichtet, reagiert Rocco verärgert und kalt. Er rät Katharina das Kind abzutreiben bzw. zweifelt zunächst seine Vaterschaft an.
Doch Katharina will das Kind trotz Roccos Kaltschnäuzigkeit bekommen und so erblickt einige Monate später Söhnchen Karl das Licht der Welt. Ein Vaterschaftstest, zudem sich Rocco dann doch bereit erklärt, weist Roccos Vaterschaft eindeutig nach und so zahlt der Schauspieler endlich Unterhalt. Jedoch nicht, ohne Katharina zu einem Stillschweigen über ihr gemeinsames Kind zu zwingen. Während Roccos Karriere steil bergauf geht, muss sich Katharina mit den Freuden des Mutterseins auseinandersetzen. Klar ist da auch, dass sie in dieser Zeit kaum noch Dates hat- zudem kann sie sich kaum vorstellen, dass jemand Lust auf eine Frau mit Anhang hat.
Dennoch lernt sie den netten und gut aussehenden Christian kennen, der scheinbar großes Interesse an ihr hat und der auch sie nicht kalt lässt. Aber gerade als Katharina glaubt, endlich wieder ein wenig Glück in Liebesdingen zu haben, besinnt sich Rocco plötzlich auf seine Vaterrolle und will Karl unbedingt näher kennen lernen. Das führt zu einigen Turbulenzen in Katharinas Leben…
Meine Einschätzung:
„Männer in Serie“ ist im Grunde ein sehr gut und locker leicht geschriebener chi-lit Roman, der sich perfekt für einige Lesestunden auf Balkonien oder am Strand eignet. Obwohl ich von Henriette Kuhrts perfektem und professionellem Schreibstil sehr angetan war, hatte ich dagegen einige Probleme, die Charaktere dieses Romans zu mögen. Sie hatten mir einfach zu wenig Ecken und Kanten und waren sehr klischeebehaftet. Da wäre beispielsweise die stylische Freundin, die in der Lage ist, jeden Menschen in ihrer Umgebung in ein modisches Etwas zu verwandeln, der selbstverliebte, unglaublich schöne aber stellenweise dümmlich wirkende Schauspieler, der dazu noch Oberflächlichkeit bis zum geht nicht mehr ausstrahlt, und seine ebenfalls dumme Freundin, natürlich ein Model.
Die Heldin des Romans ist die einzige Person, zu der ich mehr Bezug entwickeln konnte (abgesehen vom männlichen Helden des Romans, der mir aber einfach zu sehr Nebensache blieb) und deren Charakter dank gewählter „Ich-Form“ ein wenig vielschichtiger dargestellt wurde. Natürlich soll ein Roman wieder dieser in erster Linie unterhalten; und das ist hier auch gegeben, doch ich fand es schade, dass die agierenden Figuren darin, dagegen so facettenarm und austauschbar wirkten, gerade weil der Schreibstil der Autorin ansonsten so gelungen ist.
Auch die Probleme des Mutterwerdens werden zu gerafft erzählt, hier hätte ich mir intensivere und ausführlichere Schilderungen gewünscht.

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Veröffentlicht am 11.06.2020

Historisches Flair gepaart mit einer interessanten Story bietet der Roman allemal, aber die zweite Hälfte der Geschichte zieht sich...

Schicksalsmeer
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Ida kommt aus einfachsten Verhältnissen, doch das Schicksal hat es gut mit ihr gemeint, als sie eines Tages, als sie Fische verkaufen soll, durch eine schnell aufziehende Nebelwand mit ihrem Boot vom Kurs ...

Ida kommt aus einfachsten Verhältnissen, doch das Schicksal hat es gut mit ihr gemeint, als sie eines Tages, als sie Fische verkaufen soll, durch eine schnell aufziehende Nebelwand mit ihrem Boot vom Kurs abkommt und gegen ein anderes führerloses Boot stößt; in dem ein schwer verletzter junger Mann liegt. Der Sturm hat die beiden vor die Tore Visbys getrieben und kaum, dass Ida dort angelegt hat, bittet sie die Männer die sie dabei beobachten, um Hilfe. Es stellt sich heraus, dass der junge Mann, den Ida gerettet hat, Karl, der Sohn eines reichen Händlers ist und da seine Familie überglücklich ist, dass Ida ihn rettete, beschenken sie die junge, schüchterne Frau mit reichen Gaben. Aber auch Karl bleibt mit Ida in Kontakt und bittet sie einige Zeit später um ihre Hand.
Idas Ehe ist glücklich und sie schenkt ihrem Mann sowohl Söhne als auch eine Tochter. Ihr Lieblingskind ist jedoch Aurora. Aurora hat genau wie ihre Mutter Ida ein sehr sensibles Gespür und beide verstehen sich blind.

Aurora ist bereits verlobt mit dem gottesfürchtigen Händler Carl und hofft, dass ihre Ehe genauso glücklich werden wird, wie die ihrer Eltern.
Zunächst scheint Auroras Wunsch in Erfüllung zu gehen. Carl trägt sie auf Händen und erfüllt ihr jeden Wunsch. Doch eines Nachts wird eine ihrer Hausangestellten, während diese auf den Nachtwächter wartet, von einer Gruppe umherziehender Männer brutal vergewaltigt.
Anstatt der Unglücklichen beizustehen, wie es Aurora beherzt tut indem sie einen wahren Pfeilhagel auf die Angreifer abschießt, beschimpft Carl die Angestellte als unwürdige lasterhafte Person, die sich ihre Lage selbst zuzuschreiben hätte und will sie und eine Waise herzlos ihrem Schicksal überlassen.
Es kommt zu einem Streit zwischen dem frisch angetrauten Ehepaar und Aurora spürt, dass sie Carl niemals lieben, nun noch nicht einmal mehr ehren kann, als er auch noch die Hand gegen sie erhebt.
Aurora lässt sich jedoch nicht von ihrem Vorhaben abbringen. Kaum dass ihr Ehegatte eingeschlafen ist, lässt sie die Pferde anspannen und bringt ihre verletzte Hausangestellte Elin und das Waisenmädchen Agnes zum Hof ihrer Eltern aufs Land.
Dort wähnt sie die beiden in Sicherheit- zudem scheint sich ihr Bruder Tomas für Elin zu interessieren.
Zurück in Visby glaubt Aurora zunächst, ihre Sorgen hätten ein Ende doch dann überschlagen sich die Ereignisse. Nicht nur Carls Bruder, jüngst Witwer geworden lechzt nach seiner schönen Schwägerin, auch Gotland selbst ist plötzlich in Gefahr, denn die Dänen haben ihrem Volk den Kampf angesagt. Wird Aurora den Angriff auf Visby überstehen und wird sie ihre Familie jemals lebend wieder sehen, da Vater und Brüder ebenfalls gegen die Dänen kämpfen müssen?

Meine Einschätzung:

Elisabet Nemerts Roman „Schicksalsmeer“ ist, wenigstens im Verlauf der ersten Hälfte, als eine Art Familiensaga konzipiert, denn die Autorin befasst sich nicht nur mit Mutter Ida und Tochter Aurora, sondern bringt dem Leser auch weitere Familienangehörige näher. Durch die verschiedenen geschilderten Sichtweisen der Akteure bekommt man einen guten Einblick in deren Gedankengut, welches zusammen mit dem typischen Verhalten der Menschen dieses Zeitalters und zahlreichen, detaillierten Beschreibungen von Örtlichkeiten viel historisches Lokalkolorit versprüht.
Zudem versäumt es die Autorin auch nicht, ihrer Heldin dramatische Ereignisse und zahlreiche Abenteuer auf den Leib zu schreiben die diese überstehen muss, was trotz immerhin 556 Seiten, wenig Raum für Langeweile aufkommen lässt.

Obwohl ich den Roman mit Interesse verfolgt habe, gibt es jedoch auch einen Kritikpunkt der dafür sorgte, dass ich keine Höchstbewertung geben konnte.
Zwar hat Elisabet Nemert einen unterhaltsamen Schreibstil, doch leider neigt sie für meinen Geschmack dazu, sich ein wenig zu emotionlos auszudrücken. Obwohl ihren Akteuren nichts erspart bleibt, fehlte mir einfach mehr emotionale Tiefe, um mich berühren zu können und so ähnelt ihre Geschichte fast mehr einer historischen Nacherzählung, die es mir schwer machte, mich vollkommen in ihr vertiefen zu können.

Während die erste Hälfte der Story bis zum Angriff der Dänen dennoch sehr unterhaltsam ist, flachte der Spannungsbogen ab der zweiten Hälfte, als sich Auroras Schicksal dann im fernen Nowgorod erfüllt, ein wenig ab.
Abgesehen davon sollten Fans historischer Lektüre „Schicksalsmeer“ durchaus eine Chance geben, denn historisches Flair gepaart mit einer interessanten Story bietet der Roman allemal.

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Veröffentlicht am 11.06.2020

Gutgelauntes Märchen, leider aber auch etas substanzlos

Lodernde Begierde
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Nachdem bereits zwei der möglichen Cousinen unter der Haube sind- wobei nur noch Deidre die Chance auf die 30000 Pfund hat- sollte ihr Schwiegervater bald sterben und ihr Ehemann den Adelstitel bekommen, ...

Nachdem bereits zwei der möglichen Cousinen unter der Haube sind- wobei nur noch Deidre die Chance auf die 30000 Pfund hat- sollte ihr Schwiegervater bald sterben und ihr Ehemann den Adelstitel bekommen, ist nur noch das unscheinbare Mauerblümchen Sophie übrig. Optisch ist sie keine Schönheit und dazu ist sie überaus schüchtern und lässt sich von der „bösen“ Tante Tessa schikanieren. Doch eines Tages hat sie die Nase voll und begibt sich ins Haus der zur Zeit verreisten Deidre, die zusammen mit ihrem Mann beim schwer erkrankten Schwiegervater weilt.
Ihr bester Freund, Graham Cavendish besucht sie regelmäßig, doch leider hegt er anscheinend keine romantischen Gefühle für Sophie- im Gegensatz dazu ist die junge Frau schon seit einiger Zeit heimlich in Graham verliebt.

Als bei einem Jagdunfall seine älteren Brüder nebst Vater ums Leben kommen, ist Graham plötzlich der letzte in seiner Familie und erbt somit nicht nur die immensen Schulden der nichtsnutzigen Verstorbenen, sondern auch den Adeltitel. Somit ist Graham plötzlich heiß begehrt, da er mit einem Mal mehr zu bieten hat, als nur ein gutes Aussehen.
Doch Graham muss unbedingt eine gute Partie machen, um die Schulden seiner Familie tilgen zu können. Außerdem stehen seine Pächter praktisch vor dem Nichts und auch der Familienbesitz ist nur noch eine baufällige Ruine.

Zu allem Überfluss hat sich Sophie plötzlich einer optischen Wandlung unterziehen lassen- statt wie gewohnt zerrupft und zerzaust mit Brille und Buch in der Hand vor ihm zu stehen, begegnet sie ihm auf einem Maskenball plötzlich hochelegant und schön. Graham fühlt sich sehr zu Sophie hingezogen, doch heiraten muss er doch eine Andere, oder?

Meine Einschätzung:

Der abschließende Band der „Heiress Brides“ Reihe erzählt nicht nur Sophies Liebesgeschichte, sondern wartet am Ende noch mit einer großen Überraschung auf - somit wird das Rätsel, das die junge Frau umgeben hat, nun endlich aufgelöst.
Wie auch in den Vorgängerbänden geht die Autorin mit leichter schwungvoller Feder zur Sache, doch obwohl auch in „Lodernde Begierde“ der amüsante, lockere Unterton vorherrscht und beide Hauptakteure durchaus interessante Figuren sind, überwiegen diesmal fast die Schwächen. Natürlich ist man es von der Autorin gewohnt, dass ihre Romane bzw. die Handlungen oft in ein wenig seichtere Gefilde abdriften und die Ausdrucksweise ihrer Akteure zu modern ist (auch hier ist das erneut der Fall- zudem wimmelt es in dem Roman von diversen „Ähh’s“ die Haupt sowie Nebenfiguren abgeben, was irgendwann sehr störend zu lesen ist), als man es in einem historischen Liebesroman gewohnt ist, doch diesmal hat sie es sich meiner Meinung nach doch eine Spur zu leicht gemacht.

Sophies Geschichte ist eine typische Aschenputtelstory. Zunächst arm, schüchtern und unscheinbar und ohne Sinn für Etikette und richtiges Verhalten in der Öffentlichkeit wird sie innerhalb von zwei, drei Tagen plötzlich zur gefeierten Schönheit von Londons Adelsschicht und alle Männer reißen sich um sie.
Und alles nur dank eines gutmütigen, natürlich gefragten Modeschöpfers, der ihr Kleidung und das nötige Know-how allein aus reiner Menschenliebe überlässt, ohne eine finanzielle Entschädigung dafür haben zu wollen!

Zu Gute halten muss man es der Autorin, dass sie ihrem Romanhelden bereits vor Sophies äußerer Verwandlung die Augen öffnet und er die junge Frau eigentlich so mag wie sie ist, auch wenn er sich immer ins Gedächtnis ruft, dass Sophie ja im strengeren Sinne gesehen, eigentlich keine Schönheit ist (was ein wenig nervig zu lesen ist, das es des Öfteren Erwähnung findet).
Dennoch hat die Geschichte einen gewissen Reiz, denn Sophie ist eine sympathische Protagonistin und auch Graham ist, trotz seiner manchmal schon ein wenig leichtfertigen Art, ein netter Hauptakteur, auch wenn ich bei ihm Ecken und Kanten schmerzlich vermisst habe- nett aber austauschbar!
Wenn man den Roman als leichte Lektüre ansieht, die eher wie ein kleines stets gutgelauntes Märchen daher kommt und die durchaus „Gute Laune“ - Atmosphäre zu versprühen vermag ohne das man weitere größere Erwartungen hegt, kann man durchaus einige schöne Lesestunden mit dem Roman verbringen.
Wer jedoch Wert auf einen historisch korrekteren Hintergrund legt und charakterliche Tiefe bei Haupt und Nebenfiguren für unabdingbar hält, wird weniger Freude an dem Buch haben.

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Veröffentlicht am 05.06.2020

Spannender Suspenseanteil, doch die Love Story gestaltet sich leider recht flach und langweilig

Game of Passion
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Emma und Jamie sind zwar zusammen, doch gilt Jamie immer noch als Tatverdächtiger im Mordfall Nathaniel West. Obwohl Emma fest an die Unschuld ihres Freundes glaubt und ihn über alles liebt, macht ihr ...

Emma und Jamie sind zwar zusammen, doch gilt Jamie immer noch als Tatverdächtiger im Mordfall Nathaniel West. Obwohl Emma fest an die Unschuld ihres Freundes glaubt und ihn über alles liebt, macht ihr das schlechte Verhältnis zu ihren Eltern sehr zu schaffen. Dieses wird auch nicht besser, als Emma erfährt, dass Becca zu ihren Lebzeiten sexuell missbraucht wurde. In Palm Springs, wo ihre Mutter mit dem reichen Filmproduzenten Hans von Essen lebt, erfährt Emma, dass ihr Stiefvater plant, einen Film über Jamie den Vatermörder zu drehen. Emma ist empört, vor allem, weil ausgerechnet einer von Jamies besten Freunden die Hauptrolle in dem Streifen spielen will und Emma darin als naives Betthäschen dargestellt werden soll. Mal ganz abgesehen davon, dass Jamie unschuldig ist, wie Emma glaubt!
Als sie Hans zur Rede stellt, bedrängt er sie. Emma bewahrt jedoch einen kühlen Kopf, packt ihre Sachen und bittet Jamie darum, sie wieder zurück nach Las Vegas zu bringen, was Jamie auch macht. Emmas Mutter fällt aus allen Wolken, als sie Hans wahres Wesen durchschaut. Doch zögert sie, um des guten Rufes und des Geldes wegen, sich von ihm zu trennen, bzw. ihn anzuzeigen.

Währenddessen befindet sich Emma wieder in Las Vegas, wo ihr Vater sich darum bemüht, ihr schlechtes Verhältnis zu kitten.
Doch viel Zeit sich darüber zu freuen hat Emma nicht, denn ein ihr unbekannter Stalker hat es sich zur Aufgabe gemacht, heimlich kompromittierende Photos von Emma, Jamie und allen Leuten aus ihrem Umfeld zu machen und im Netz hochzuladen. Noch sind diese Bilder lediglich für die auf den Photos zu sehenden Personen einzusehen, doch was geschieht, wenn der Stalker den Radius erhöht?
Immerhin scheint sich Monroe damit abgefunden zu haben, dass Emma nun fest mit Jamie zusammen ist und auch deren Mutter begegnet ihr freundlich und fürsorglich. Aber besonders Jamie ist fest entschlossen, sich um Emmas Wohlergehen zu sorgen und zeigt seiner Freundin ganz offen, wie sehr er sie liebt.
Als Emma ein weiteres dunkles Geheimnis aus Beccas Vergangenheit erfährt, scheint es, als ob Emmas und Jamies Liebe endgültig zu zerbrechen droht…

Auch im zweiten Teil der „Love Vegas“ Reihe gelingt es der Autorin, den Suspenseanteil konstant hochzuhalten, so dass die Neugierde der Leser weiterhin angeheizt wird. Weitere dunkle Geheimnisse kommen ans Licht, die Emmas Familie aber auch die des West-Clans betreffen. Allerdings muss ich auch zugeben, dass so manche einfach nur unglaubwürdig wirkten. (Monroes beispielsweise) Die Liebesgeschichte zwischen Emma und Jamie tritt dazu ein wenig auf der Stelle und erneut fand ich, dass Jamie als Romanheld ein wenig zu blass bleibt. Reich und attraktiv zu sein recht leider nicht aus und dass er dazu versucht, Emma ständig zu kontrollieren, nervt. Genauso, wie Emma sich in diesem Band oftmals wie eine TSTL Heldin verhält und ihre Geheimniskrämerei Jamie gegenüber ging mir ebenfalls ziemlich auf die Nerven beim Lesen.
Ich hatte in meiner Rezension zum ersten Teil der Reihe bereits geschrieben, dass ich die Liebesgeschichte, die in dieser Reihe erzählt wird, nicht wirklich mag sondern lediglich am Ball geblieben bin, weil ich die Krimihandlung spannend erzählt fand. Das hat sich auch nicht geändert- im Gegenteil. Ich war oftmals versucht vorzublättern, wenn Jamie und Emma auf Tuchfühlung miteinander gingen oder sich in erotischen Wortgeplänkeln ergingen, weil ich diese als eher langweilig geschildert empfand und stattdessen lieber erfahren wollte, welche dunklen Geheimnisse noch ans Licht kommen werden und wer den letztendlich der Mörder von Nathaniel West ist.

Apropos nervig, das penetrante Verhalten der FBI Agentin wirkte völlig überzogen und unglaubwürdig und warum sie sich so auf Jamie eingeschossen hat als Täter, wird auch im weiteren Verlauf des Buches nicht wirklich klar.
Da der Romanceanteil im zweiten Band etwas höher war, den ich leider aber völlig langweilig und flach erzählt fand, habe ich diesmal nur 3.5 von 5 Punkten dafür vergeben.
Eines noch zum Thema Seitenzahlen. Ich weiß ehrlich nicht, ob ich es toll finde, wenn eine Story auf drei Bände angelegt wird, aber rein von den Seitenzahlen her so kurz ist, dass es eigentlich auch lediglich zwei Bände getan hätten. Und damit es nicht so auffällt, hat man alle Bücher kurzerhand mit dreißigseitigen Leseproben verstärkt.
Sicher, rein vom Layout her sind die Bücher schon ziemliche Eyecatcher im Regal und wurden aufwendig gestaltet. Aber ob das den Preis von jeweils knapp zehn Euros rechtfertigt, muss ein jeder für sich selbst entscheiden.

Kurz gefasst: Spannender Suspenseanteil, doch die Love Story gestaltet sich leider recht flach und langweilig.

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