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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.01.2017

Die blutrünstige Bestie in uns

Roter Mond
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Roter Mond ist so vieles und dabei absolut anders und nicht immer befriedigend. Es geht darin um den Aufstand der Lykaner. Der Autor hat sich eine fiktionale Parallelwelt erdacht, die in der Jetztzeit ...

Roter Mond ist so vieles und dabei absolut anders und nicht immer befriedigend. Es geht darin um den Aufstand der Lykaner. Der Autor hat sich eine fiktionale Parallelwelt erdacht, die in der Jetztzeit spielt, sich jedoch mit Werwölfen auseinandersetzt. Wirklich sehr realistisch hat er eine mögliche Welt geschildert, mit all den Problemen die auf die Menschheit zukommen könnten, wenn es dieses Virus tatsächlich gäbe, was normale Menschen zu Werwölfen macht. Roter Mond ist ein sehr gesellschaftskritisches Buch, das nicht vor Brutalität oder perversen Schilderungen zurückschreckt.

Unterteilt ist der Roman dabei in 3 Bücher, zwischen denen jeweils eine Spanne von mehreren Monaten liegt, um somit ein Geschehen von circa einem Jahr umfasst. Die Hauptfiguren sind dabei sehr vielfältiger Natur. Da wäre Patrick, das Wunderkind, welcher als einziger ein Anschlag der Werwölfe überlebt. Es gibt Claire, ein junges Mädchen, dass zugleich von Geburt an ein Werwolf ist und sich damit nicht wirklich abfinden kann. Chase, der Präsidentschaftskandidat, der eine bessere Welt will und dabei vieles zu verbergen hat und so weiter und so fort. Nebencharaktere sind zahlreicher Natur, werden vom Autor jedoch gekonnt in Szene gesetzt und gut in die jeweilige Handlung eingegliedert, womit der Leser auch sehr gut klar kommt und eigentlich keine Person vergisst.
Alle Personen sind sehr gut skizziert und durchlaufen im Verlauf der Handlung so manche Charakterwandlungen, die jedoch immer passend sind.

Generell ist das Handwerk des Autors sehr gut. Der Roman liest sich flüssig und der Autor schreckt auch nicht vor einigen ekelhaften Szenen zurück. Dennoch war ich froh, als ich endlich diesen dicken Schinken beendet habe. Wieso das so ist? Nun, einfach weil das Buch so viele Längen aufzuweisen hat. Mitunter ist es geradezu abnormal spannend um im nächsten Moment wieder gähnend langweilig zu sein. Generell finde ich das "zweite" Buch alles andere als gelungen. Ich schwankte zum Ende hin sogar schon zu 2 Sternen, weil ich mitunter so gelangweilt war. Das Ende konnte mich dann jedoch etwas wieder erschrecken- es war einfach gelungen.

Alles in allem ist "Roter Mond" also kein schlechtes Buch. Ich denke jedoch, dass es für Männer besser zu lesen ist, denn für Frauen. Wer jedoch gerne fiktionale Romane liest und sich öfters denkt: was wäre wenn- für den dürfte dieser Band etwas sein.

Einfach selber antesten.

Veröffentlicht am 20.01.2017

Dunkle Vergangenheit

Dreh dich nicht um
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Der Plot von „Dreh dich nicht um“ liest sich sehr spannend und ich war demnach sehr neugierig auf das Buch. Es beginnt auch gleich sehr vielversprechend: wir sind Zeuge wie ein junges Mädchen verletzt ...

Der Plot von „Dreh dich nicht um“ liest sich sehr spannend und ich war demnach sehr neugierig auf das Buch. Es beginnt auch gleich sehr vielversprechend: wir sind Zeuge wie ein junges Mädchen verletzt durch die Botanik wankt und sich an nichts erinnern kann. Schnell wird jedoch klar, dass es sich bei dem Mädchen um die 16 Jährige Samantha handelt. Ihr Gedächtnis bleibt verloren und Ihre beste Freundin Cassie bleibt verschollen. Was ist nur passiert?

Samantha als Hauptfigur war recht interessant, wobei es stellenweise auch sehr klischeehaft war. Früher war sie aus unerfindlichen Gründen eine totale Zicke und ekelhaft zu Mitschülern, Nachbarn und ihrem Bruder. Seitdem sie jedoch das Gedächtnis verloren hat, mag sie diese alte Sam nicht und wo früher Party und Kleider im Vordergrund standen, bedeuten ihr nun das Zwischenmenschliche und vor allem ihr Jugend- und Nachbarfreund Carson eine Menge, denn sie fühlt sich zu ihm hingezogen.

Dieser ist jedoch zunächst sehr ablehnend- und kann an eine Wandlung von Sam nicht so recht glauben. Die Liebesbeziehung zwischen den Beiden fand ich generell nicht so überzeugend. Das Prickeln fehlte mir. Wie jedoch die sterbende Beziehung zwischen Del (ihrem eigentlichen Freund) und Sam umgesetzt war, fand ich ganz in Ordnung.

Ich habe zeitweise das Gefühl gehabt, dass die Autorin zu viel Klischees ansprechen wollte und blieb dabei doch sehr oberflächlich. Dadurch wirkten nicht nur die Charaktere, sondern auch gleich die ganze Geschichte ziemlich platt und mau. Obgleich die Geschichte an sich sehr gut geschrieben wurde und demnach flüssig zu lesen war. Generell hat sich alles zuweilen eher als Highschooldrama gelesen, da Mobbing, Zickenkriege im Vordergrund standen und man den imaginären, moralisch erhobenen Zeigefinger ständig vor Augen hatte.

Des Weiteren gibt es Stinocharaktere en masse: Del- der attraktive Schönling, den jeder will. Scott- der Nerdbruder, Veronica und Candy die Schlam*** vom Dienst, Carson- der schöne Außenseiter, die alkoholkranke Mutter und und und. Na ja. Etwas mehr Einfallsreichtum wäre schön gewesen.

Zum Ende hin fiel mir dann auch auf, das ich ja eigentlich einen Thriller lese. Wer es letzten Endes war (womöglich sogar Sam selbst?), konnte mich dann doch etwas überraschen, auch wenn ich die Erklärung sehr überzogen fand. Nun gut, sicher Geschmackssache. Ich vergebe 3 Sterne. Es liest sich gut und flüssig, ist zeitweise auch spannend, aber den „Wow-Effekt“ wird man vergebens suchen.

Veröffentlicht am 20.01.2017

Abschluss einer an sich tollen Trilogie

Die Vernichteten (Eleria-Trilogie - Band 3)
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Ach eigentlich weiß ich es doch besser: man sollte an ein Buch nicht mit extrem hohen Erwartungen heran gehen- dem kann fast kein Autor gerecht werden. Und auch auf die Gefahr hin, dass mich manch Posznanski-Fan ...

Ach eigentlich weiß ich es doch besser: man sollte an ein Buch nicht mit extrem hohen Erwartungen heran gehen- dem kann fast kein Autor gerecht werden. Und auch auf die Gefahr hin, dass mich manch Posznanski-Fan nun steinigen wird: aber ich fand es absolut schwach.

Es wäre so viel Potential dagewesen, das meiner Meinung nach verschenkt war. Ria wurde mir irgendwie mit jeder Seite fremder und weniger nachvollziehbar. Der ganze Charakter war mir zu steif, zu hölzern, zu analysierend.
Sandor war auf einmal gar nicht mehr der autarke Clanherr, den ich im ersten Buch kennen lernte. Wo waren sie hin, die Punkte die mich in dem ersten Buch so begeistern konnte? Ich suchte vergebens und wartete und wartete und sah die Seitenzahl schwinden.

Viele fanden das Buch spannend- ich fand es eher tröge. Sie werden verstoßen, kommen in ein anderes Dorf- müssen sich da mit Widrigkeiten rum plagen und kommen so ewig lang nicht zum Punkt. Das erschreckende Ende bzw. die gesamte Auflösung des Buches fand ich...nun ja....etwas an den Haaren herbei gezogen, aber nun gut. Irgendwie muss man ja einen Bogen kriegen.

Zum Ende hin wurde das Buch für gefühlte 30 Seiten dann auch mal spannend, aber es wirkte einfach nicht rund. Zu schnell wurde einiges abgehandelt, zu neutral geschrieben. Generell fehlten mir die Emotionen.
Und wer sich auf Szenen zwischen Ria und Sandor freut, der darf sich vergebens danach sehnen- da kommt nichts, gar nichts! Was meiner Meinung nach auch nicht eben dazu Beitrug die Figuren menschlicher zu machen.

Versteht mich nicht falsch- es ist sicherlich kein schlechtes Buch, aber eben auch nicht das Ende was ich mir für die ansonsten so tolle Trilogie gewünscht hätte. Leider passiert sowas viel zu oft.
Schade. Ich wollte ein Buch, das mich begeistert und mir das Gefühl gibt nach den Sternen zu greifen. So hatte ich das Gefühl unter den Hermetoplast-kuppeln zu ersticken.

Veröffentlicht am 20.01.2017

Beginnt stark und hört schwach auf

Atemnot
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Atemnot weiß allein schon vom Cover und dem Klappentext immens zu begeistern. Eine Geschichte in der es keine typischen Opfer- und Täterrollen gibt. Eine Geschichte in der alles auf dem Kopf zu stehen ...

Atemnot weiß allein schon vom Cover und dem Klappentext immens zu begeistern. Eine Geschichte in der es keine typischen Opfer- und Täterrollen gibt. Eine Geschichte in der alles auf dem Kopf zu stehen scheint.

Es geht darin um Jenna, ein 16 jährigem Mädchen, dass schon 2mal fast gestorben wäre und zutiefst zerrüttet ist. Ihr einziger Ausweg: sie ritzt sich. Ihre Eltern- auch völlig verstörte Existenzen kommen nicht so ganz klar mit dem Mädchen und sind generell eher völlig Empathie los. Sie schicken sie auf eine neue Schule, wo Jenna auf den mehr als attraktiven Lehrer Mr. Anderson trifft, der sich rührend um sie kümmert. Zu viel?

Allein der Einstieg in die Geschichte machte mich wirklich neugierig. Jenna liegt im Krankenhaus. Es ist offensichtlich etwas Tragisches passiert und ein Kommissar- nennen wir ihn Bob- erbittet von ihr die Wahrheit. Er gibt ihr ein Aufnahmegerät und Jenna fängt an diesem Gerät nun die wirklich einzige und echte Wahrheit zu erzählen. Als Leser weiß man also von vornherein dass da was gewaltig schief gelaufen ist, was das Ganze gerade zu Beginn sehr spannend macht.

Wir befinden uns also mit Jenna auf ihren ersten Schritten in der neuen Schule, wo nicht immer alles einfach ist. Nach und nach berichtet sie von ihrem Leben, von ihren Sorgen, von ihrer inneren Zerrissenheit. Und die ist wahrlich groß! Jenna als Charakter ist nicht immer einfach, aber von der Autorin gut gezeichnet. Sie tat mir unendlich leid. Schlimm, wenn ein junger Mensch schon so früh so viel ertragen muss. Die Eltern sind auch keine Hilfe. Ihre Mutter flüchtet sich in den Alkohol und Arbeit. Ihr Vater vögelt sich auch durch die Gegend. Nur Matt, ihr Bruder ist in Form von Emails eine Stütze.

Mr. Anderson ist auch sehr interessant. Er bemüht sich ausgesprochen heftig um Jenna und der Leser fühlt sich aufgrund der Fürsorge irgendwas etwas unwohl.

Die Intension der Autorin ein Buch zu schreiben, in der die Täter- und Opferrollen nicht ganz klar ist, hat mit unglaublich gut gefallen, nur leider fand ich gerade zum Ende hin das Thema etwas verfehlt. Der Showdown war nach dem ganzen Vorgeplänkel auf gerade mal 10 Seiten- viel zu kurz! Ich fühlte mich teilweise sogar etwas überrumpelt und es erschien mir nicht ganz ausgereift, nicht ganz stimmig. Diverse große Knackpunkte in der Geschichte, die den Leser flashen sollten, konnten mich nicht aufwühlen, da ich die schön Seiten vorher erahnt habe. Ich lese einfach zu genau. Schade.....so gab es für mich keine sonderlich großen Wendepunkte. Ich bin der Meinung: gerade aus dem Ende hätte man eindeutig viel mehr rausholen können. Daher kann ich leider nur mittelmäßige 3 Sterne vergeben. Empfehle dieses Buch jedoch weiter: vielleicht lässt sich der ein oder andere Leser noch mehr von der Autorin aufs Glatteis führen und findet es demnach spannender als ich. Solls ja geben :)

Veröffentlicht am 18.01.2017

Definitiv gewöhnungsbedürftig

Blackbird
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Das Buch hörte sich wirklich spannend an: ein Mädchen wacht in den Straßen von Los Angeles auf und kann sich an nichts erinnern. Da ist nur dieses Gefühl des „gejagt Werdens“. Sie weiß nur eines: man will ...

Das Buch hörte sich wirklich spannend an: ein Mädchen wacht in den Straßen von Los Angeles auf und kann sich an nichts erinnern. Da ist nur dieses Gefühl des „gejagt Werdens“. Sie weiß nur eines: man will sie umbringen und beginnt zu laufen. Der zusätzliche Hinweis auf dem Buch „für Leser die die Bestimmung gelesen haben“ ließ mich viel erwarten.
Leide wurde ich dann doch etwas enttäuscht.

Zunächst fing das mit der Schreibweise an, die mehr als gewöhnungsbedürftig ist. Ich habe bisher noch nie ein Buch gelesen, das in der zweiten Person geschrieben ist. Der Leser wird direkt mit „Du“ angesprochen. Mal anders, für mich funktionierte das überhaupt nicht und war eher störend! Man hatte als Leser keine Chance sich mit der Hauptfigur zu identifizieren, man wurde von der Autorin mittels des „Du“ direkt in die Rolle gedrängt. Der Text wirkte aus dieser Sicht sehr abgehakt und extrem holprig.

So wollte für mich einfach kein rechter Lesefluss aufkommen, obgleich ich dennoch mit dem Buch sehr schnell durch war (lag wahrscheinlich an der großen Schrift und dem dicken Papier).
Man tappt also genauso ziellos wie die Hauptfigur im Dunklen, die sich fortan Sunny nennt durch Los Angeles von einem Mordanschlag zum nächsten. Lange Zeit klärt sich absolut nicht, wieso Sunny in dieser Situation ist. Der Leser merkt nur schnell, dass sie recht clever im weglaufen und Spuren suchen ist. Im Verlauf der Handlung trifft sie zudem auf Ben- um den sich eine kleine Liebesgeschichte entwickelt- aber auch hier geschah das sehr nüchtern und durch das „Du“ keineswegs stimmig.

Sunny bekommt nach und nach Erinnerungsfetzen und man merkt als Leser irgendwann worauf das Ganze hinaus läuft. Zum Ende hin (auf den letzten 50 Seiten) fand ich das Buch dann teilweise sogar wieder richtig spannend. Vielleicht hatte ich mich auch einfach nur an das „Du“ gewöhnt ;) Jedenfalls war ich dann schon etwas zerknirscht, als es zu Ende war und man als Leser mit dem Gefühl „jetzt fängt es erst richtig an“ zurück gelassen wird  Es wird also wohl noch ein Roman kommen. Mal sehen, ob ich mich dem wieder aussetzen mag. Dieser Roman ist wirklich nicht für jedermanns Geschmack. 2,5 Sterne, die ich aufgrund des temporeichen Schlusses auf 3 aufrunde.