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Veröffentlicht am 25.03.2017

Zerstörende Psyche eines Lehrers

Nicht von dieser Welt
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Nicht von dieser Welt
Herausgeber ist KLAK Verlag; Auflage: 1 (26. Februar 2016) und hat 290 Seiten.
Kurzinhalt: Heinz ist ein Single, der gern liest, Schach spielt und seinen Hund verwöhnt. Ein Mann, ...

Nicht von dieser Welt
Herausgeber ist KLAK Verlag; Auflage: 1 (26. Februar 2016) und hat 290 Seiten.
Kurzinhalt: Heinz ist ein Single, der gern liest, Schach spielt und seinen Hund verwöhnt. Ein Mann, der weder Handy noch Fernseher besitzt, nicht auf Facebook ist und sich nicht für Fußball interessiert. Seinen Lebenstraum, junge Menschen als Lehrer für Sprache und Literatur zu begeistern, hat Heinz eigentlich längst begraben…
Doch plötzlich steht er in einem Klassenraum eines Gymnasiums der Generation Selfie und WhatsApp gegenüber. Dort sitzen Olaf und seine Freunde, die die Schüler gegen Heinz aufwiegeln und vor keiner Eskalation zurückschrecken. Aber da sind auch sein skurriler Kollege Sker und vor allem zwei Schüler, die seinen Schutz brauchen. Vor einer Klassenfahrt hofft Heinz auf einen Neuanfang. Doch es kommt anders und Heinz entschließt sich, den Schülern in diesem Psychokrieg eine grausame Lektion zu erteilen.
Arne Ulbricht, "der Mann, der kein Beamter sein will" (Rheinische Post), hat mit Nicht von dieser Welt das eindringliche Psychogramm eines Lehrers geschrieben, der aus seinem Scheitern verhängnisvolle Konsequenzen zieht.
Meine Meinung: Ich war am Ende sehr betroffen von dem Buch, denn wenn man sich überlegt, dass das eigentlich ein normaler Mann war, der Lehrer aus dem Grund geworden ist, dass er Kindern etwas beibringen wollte. Und am Ende bleibt davon nichts mehr übrig. Weil die Kinder seine ganze Lebenslust und Arbeit zunichte gemacht haben. Ich denke in der heutigen Zeit ist dieses Buch aktueller denn je, denn bei unserem Lehrermangel kann ich mir dieses Ausbrennen sehr deutlich vorstellen. Aber wiederum, in welchem job ist dies heute nicht der Fall.
Was mich ein wenig gestört hat, waren die sehr langen Kapitel und manchmal diese nervigen ewigen Überlegungen von Heinz, die hätte man noch ein wenig kürzen können. Denn dies nimmt sehr viel von der Spannung weg. Ansonsten ist der Schreibstil sehr locker und leicht zu lesen.
Mein Fazit: Ein sehr verstörendes Buch über die Psyche eines Lehrers, der auch kaum soziale Kontakte hat und auch kaum etwas mit den sozialen Medien zu tun hat. Dies alles wird zum Schluss ihm sehr deutlich und ein total überraschendes Ende, was mich sehr berührt hat. Ich vergebe 4 tolle Sterne.

Veröffentlicht am 10.03.2017

Seichter Liebesroman ohne Realitätsbezug

Fünf am Meer
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Fünf am Meer
Herausgeber ist Heyne Verlag (9. Mai 2016) und es hat 464 Seiten.
Kurzinhalt: Es zieht Linn den Boden unter den Füßen weg, als sie ihren Verlobten in flagranti erwischt. Aber dann erfährt ...

Fünf am Meer
Herausgeber ist Heyne Verlag (9. Mai 2016) und es hat 464 Seiten.
Kurzinhalt: Es zieht Linn den Boden unter den Füßen weg, als sie ihren Verlobten in flagranti erwischt. Aber dann erfährt sie, dass sie geerbt hat – und findet sich in einem Haus in den Hamptons wieder, direkt am Meer. Die Bewohner, fünf lebenslustige Senioren, wachsen Linn bald ans Herz, genauso wie die gemeinsamen Granatapfel-Manhattans und die Storys über ihre glamouröse Tante Dorothy. Doch dann taucht dieser attraktive Journalist auf, der noch ein bisschen mehr zu wissen scheint ...
Meine Meinung: Ich lese eigentlich immer nur Thriller und Krimis, aber diesmal hat mich das Cover so sehr interessiert, dass ich mir das Buch geholt habe. Und was soll ich sagen, es war wahnsinnig gut zu lesen. Auch wenn es sicherlich nie so im realen Leben so ablaufen würde, habe ich richtig mitgefiebert, wie es mit Linn und den fünf älteren Herrschaften weitergeht. Es ist ein seichter Liebesroman, der so sicherlich passieren könnte, aber die Wahrscheinlichkeit ist relativ gering. Aber die Seiten fliegen nur so dahin, die Protagonistin ist einfach sympathisch und auch ziemlich naiv, denn in Sachen Männer und Finanzen ist sie nicht gerade die Überfliegerin. Und vieles, was mir aufgefallen ist, sie lebt halt einfach in den Tag hinein, ohne sich um das weitere Leben zu kümmern, alles ein wenig weltfremd. Aber trotzdem sehr nett geschrieben und es war mal ein anderes Buch für zwischendurch. Ein modernes Märchen, wenn man es so will, ich habe es nicht bereut, es zu lesen.
Mein Fazit: Eine rührende Liebesgeschichte, die ein wenig an der Realität vorbeigeht. Nicht schlecht geschrieben, ich vergebe 4 Sterne.

Veröffentlicht am 19.02.2017

Humorig und spritzig

Anfang 40 - Ende offen
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Anfang 40 Ende offen
Ich durfte das Buch im Rahmen einer Leserunde mitlesen und danke dem Rowohlt Taschenbuch Verlag für das Leseexemplar.
Herausgeber ist Rowohlt Taschenbuch Verlag; Auflage: 1 (17. Februar ...

Anfang 40 Ende offen
Ich durfte das Buch im Rahmen einer Leserunde mitlesen und danke dem Rowohlt Taschenbuch Verlag für das Leseexemplar.
Herausgeber ist Rowohlt Taschenbuch Verlag; Auflage: 1 (17. Februar 2017) und hat 416 kurzweilige Seiten.
Kurzinhalt: Kein Anfang ohne Ende: Ein Roman über die Suche nach sich selbst, über alte Träume, neue Wege und das große Glück.
Ich liege im Bett und wälze mich herum. An Schlaf ist nicht zu denken.
Ich will mein voreheliches Leben zurück, mein freies Leben. Das, in dem ich allein Entscheidungen für mich treffe, ohne Rücksicht auf Kind, Mann oder sonst wen. Mit dem heutigen Geburtstag wollte ich einen Schlussstrich unter die letzten 25 Jahre ziehen - mein persönlicher Unabhängigkeitstag. Von heute an wieder tun und lassen, was ich will und wann ich will. Im ganzen Haus laut Songs von Bon Jovi und Robbie Williams mitgrölen ohne dass sich meine Tochter Greta bei den Nachbarn für mich schämt. Für niemanden mehr kochen müssen. Ohne Erklärungen kommen, gehen und schlafen, wann ich will und mit wem ich will. Nächte durchmachen wie damals auf der Uni.
Aber mein Plan geht nicht auf. Greta will nicht ausziehen und Sven sich nicht scheiden lassen. Mir wird klar, dass ich es den beiden viel zu leicht mache, indem ich kaum Widerstand leiste. Das muss ich ändern. Vor allem wegen Paul...
Meine Meinung: Ja, das Buch hat es in sich. Ich habe mich in vielen Dingen in die Protagonistin hineinversetzen könne, denn das Alter lügt nicht.
Der Schreibstil ist locker flockig, aber trotzdem zieht sich das Buch ein wenig hin. Denn die Schriftgröße ist nichts für das Alter und auch meine Lesebrille konnte nicht helfen und auch die Kapitellänge war nix für mich, denn ich bin ein Kapitelbeender und das Buch hatte eindeutig zu lange Kapitel und dies hat es mir sehr erschwert. Aber gut, ich will nicht nur jammern!

Das Buch passt genau für eine erfahrene Frau, die mit den Tücken des Alters und des Alltages mit sich zu kämpfen hat. Ich konnte vieles an der Protagonistin Eva nicht nachvollziehen, wahrscheinlich hätte ich anders reagiert und auch mit der Tochter hätte ich ein Problem gehabt, denn sie erpresst ihre Mutter und das geht mal gar nicht. Und auch der jüngere Mann ist nix für mich, aber es war nett zu lesen.
Mein Fazit: Ich vergebe 4 gute Sterne, denn der Verlag hat eindeutig nicht einberechnet, dass im Alter die Augen nicht mehr so gut sind, wegen der kleinen Schrift! Ansonsten eine gute Leseempfehlung für jede Frau, die einen netten, humorigen Roman über das Älterwerden lesen möchte. Ich stehe eigentlich nicht auf solche reinen Frauenromane, aber der hier geht absolut!

Veröffentlicht am 19.02.2017

Zu langatmig und zuviel Mystik

Das Mona-Lisa-Virus
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Das Mona Lisa Virus
Herausgeber ist Bastei Lübbe (Lübbe Hardcover) (24. März 2016) und hat 464 Seiten.
Kurzinhalt: Glaub nicht, was du siehst
Denn der schöne Schein trügt
In Amerika verschwindet eine ...

Das Mona Lisa Virus
Herausgeber ist Bastei Lübbe (Lübbe Hardcover) (24. März 2016) und hat 464 Seiten.
Kurzinhalt: Glaub nicht, was du siehst
Denn der schöne Schein trügt
In Amerika verschwindet eine Gruppe von Schönheitsköniginnen und taucht durch Operationen entstellt wieder auf. In Leipzig sprengen Unbekannte das Alte Rathaus, und in Mailand wird ein Da-Vinci-Wandgemälde zerstört. Gleichzeitig verbreitet sich auf der ganzen Welt ein Computervirus, das Fotodateien systematisch verändert.
Wie hängen diese Ereignisse zusammen? Die Frage muss sich die Bostoner Wissenschaftlerin Helen Morgan stellen, als ihre Tochter entführt wird und die Spur nach Europa führt - hinein in ein Komplott, das in der Schaffung des berühmten Mona-Lisa-Gemäldes vor 500 Jahren seinen Anfang zu haben scheint ...
Ein hochspannender Thriller um den "Bauplan Gottes" und die teuflische Seite der Schönheit - Für alle Fans großer Verschwörungs- und Geheimnisthriller.
Meine Meinung: Ich war gleich von Anfang an gefangen von diesem Thriller, ich habe es als Ebook gelesen. Leider weist das Buch einige Längen auf, die man hätte vermeiden können, dann wäre das Buch nicht so dick gewesen. Es ist so in der Art von Dan Brown geschrieben, wer also auf so eine Art Buch gestrickt ist, dem kann ich es nur weiter empfehlen. Leider bleiben die Protagonisten sehr blass, weil sie nur in dem bestehen, was sie tun und dies ist leider nicht immer so sympathisch. Denn es wird immer nur geschrieben, wenn, dann hätte usw. Und dies hilft nicht wirklich weiter. Denn es passiert dadurch kaum etwas. Eigentlich war ich vom Titel auf was spannenderes aus, aber leider ist hier viel Mystik vorhanden und auch ich kann mir nicht vorstellen wie man die Mona Lisa stehlen kann, denn da wird so ein Hype drumherum gemacht, warum sollte dies eine Frau schaffen? Das ist mir zu weit hergeholt!
Mein Fazit: Hat einige Längen, zuviel Phantasie drin, was für mich einen Punkt Abzug gibt. Ich hatte ein wenig mehr erwartet. Aber sonst nicht schlecht, ist noch ausbaufähig. 4 Sterne.

Veröffentlicht am 21.01.2017

Nicht lustig, dieser Arztirrtum

Ich war noch nicht dran
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Ich war noch nicht dran
Ich durfte das Buch im Rahmen einer Leserunde lesen und danke dem Persimplex Verlag für das leseexemplar.
Herausgeber ist Persimplex Verlag; Auflage: 1. (4. Januar 2016) und hat ...

Ich war noch nicht dran
Ich durfte das Buch im Rahmen einer Leserunde lesen und danke dem Persimplex Verlag für das leseexemplar.
Herausgeber ist Persimplex Verlag; Auflage: 1. (4. Januar 2016) und hat 236 Seiten.
Kurzinhalt: Himmel und Hölle, ich wollte doch noch nicht sterben. Stark wie ein Baum, ohne größere Blessuren war ich durch das Leben gekommen. Ich musste zwar Schläge und auch Schicksalsschläge einstecken, aber diese Sache hätte mich beinahe geschafft. Das warum ich, warum ich, warum ich, warum ausgerechnet ich, hat mich über Monate beschäftigt. Ich habe mich das 10 Mal, 100 Mal, ja 10.000 Mal gefragt. Doch es gab und gibt nur eine einzige Antwort: Ich war noch nicht an der Reihe. Mein Krankheitsbild hätte ausgereicht, mehrere Menschen gleichzeitig in den Tod zu schicken, nicht nur mich allein. Nach meiner Auffassung spielten Überforderung, Unachtsamkeit, falscher Stolz, Selbstüberschätzung, vielleicht auch die Gier nach Profit des auslösenden Krankenhauses bei der Verkettung von Komplikationen, die sich stark potenzierten und mich für 189 Tage am Stück an das Krankenbett fesselten, eine große Rolle. Die Statistik beinhaltet u. a. 14 Tage künstliches Koma, 14 Tage Krankenhaus-Keim MRSA (Staphylococcus aureus), knapp 9 Wochen in der Intensivstation, 5 Monate künstliche Ernährung, 1 Jahr künstlicher Ausgang, 36 Vollnarkosen, 3 Groß-Operationen, einige kleinere Eingriffe, Untersuchungen wie CT, MRT und was es noch so alles gibt, Bluttransfusionen, 500 verschiedene Spritzen ... … Nach weiteren Versuchen den Schaden zu beheben, also den Darm nähen, und weil er immer noch nicht dicht war, nochmals nähen, was diesem Krankenhaus aber auch nicht gelang, wurde ich dann sieben Minuten nach Zwölf, mehr tot als lebendig, von dem verursachenden Krankenhaus endlich in das Klinikum in Singen verlegt. Das war meine Rettung.
Meine Meinung: Ich hatte mich ein wenig verschätzt, ich hatte mir ein wenig mehr erwartet und vor allem, fehlte mir der persönliche Kontext. Sicherlich hat der Autor über seine Krankenhausodysee geschrieben, aber dies war sehr nüchtern. Mir fehlten einfach die Art Roman und nicht so die nackten Fakten, denn die waren auch mitunter sehr geballt. Und deswegen habe ich mich ein wenig schwer getan mit dem Buch. Es ist nicht schlecht geschrieben und auch die Sprüche und die Lebensweisheiten, die zum Einsatz kamen, waren passend und an den richtigen Stellen. Aber es wirkte schon an manchen Stellen zäh und langatmig. Aber ich wollte ja das Buch lesen, damit ich mal einen Bezug aus der Patientensicht lese, denn ich stehe auf der Schwesternseite und da war das Buch an manchen Stellen schon sehr aufschlußreich. Sehr oft sind die Arztbriefe abgedruckt, aber da brauch man schon eine Lupe, um alles bestens lesen zu können. Aber sie sind auch sehr aufschlußreich. Und am Ende wird das allgemeine Krankenhaussystem noch mal angesprochen, was ja auch im Argen ist und wo eigentlich viel passieren müsste. Aber dafür ist die Krankenhauslobby viel zu groß und es wird am falschen Ende gespart. Auf alle Fälle ein Buch, was sich jeder Arzt durchlesen müsste, denn dieser Patientenweg wäre vermeidbar gewesen.
Mein Fazit: Ich vergebe 4 gute Sterne, denn es ist ein gutes Buch, mir fehlten nur der persönliche Kontext und die vielen Arztbriefe sind sehr langatmig und deswegen wirkt das Buch sehr unpersönlich und irgendwie zäh. Aber ich kann das Buch jedem ans Herz legen, der krank ist und sich über das Gesundheitssystem ein wenig ärgern will!