Cover-Bild Am Ende bleiben die Zedern
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 12.01.2018
  • ISBN: 9783492311991
Pierre Jarawan

Am Ende bleiben die Zedern

Roman

Samir ist auf einer Reise, die Gegenwart und Vergangenheit verbinden soll: Er will endlich die Wahrheit über seinen Vater erfahren, der die Familie vor zwanzig Jahren ohne eine Nachricht verlassen hat. Mit einem rätselhaften Dia und den Erinnerungen an die Geschichten seines Vaters im Gepäck macht der junge Mann sich in den Libanon auf, das Geheimnis zu lüften. Seine Suche führt ihn durch ein noch immer gespaltenes Land, und schon bald scheint Samir nicht mehr nur den Spuren des Vaters zu folgen …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.06.2020

Der geheimnisvolle Libanon ...

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Was passiert mit Kindern, wenn sie urplötzlich von ihrem Vater verlassen werden, den sie vergöttert haben? Der der beste Geschichtenerzähler der Welt war? Der in der Nachbarschaft als eine Art stiller ...

Was passiert mit Kindern, wenn sie urplötzlich von ihrem Vater verlassen werden, den sie vergöttert haben? Der der beste Geschichtenerzähler der Welt war? Der in der Nachbarschaft als eine Art stiller Held gefeiert wurde? Samir muss genau dieses Schicksal erfahren und gibt sich, wie viele Kinder, selbst die Schuld. Er baut sich in Gedanken einen Vater auf, der eigentlich unfehlbar war und aus einem Land kam, dass er meinte wie sein eigenes zu kennen, obwohl er selbst nie dort war. Als schließlich die Familie aufgrund weiterer tragischer Umstände komplett auseinanderbricht, wird Samir von unvorstellbaren Sehnsüchten getrieben. Er will, nein, er muss es wagen, die Wahrheit herauszufinden. Eine Reise mit unvorhersehbaren Ereignissen ist das Ergebnis …
Man muss sich schon einlassen wollen auf dieses Buch, den Libanon und den jungen Mann Samir, der auf der Suche nach seinem Vater aber vor allem auch nach sich selbst eine Reise in ein fremdes Land aber auch in sein tiefstes Inneres antritt. Aber als Belohnung wartet ein Roman, der einfühlsamer schwer zu erzählen ist. „Der Libanon“, das unbekannte Land, dass immer wieder geschüttelt und gebeutelt wird von Krieg und Zerstörung und das doch auch so viele Menschen hervorbringt, die eine Zufriedenheit und ein Vertrauen ausstrahlen, das ihresgleichen sucht. Mir hat sie gut gefallen, die Exkursion in ein für mich unbekanntes Land. Es wird nicht immer alles gut, aber man muss lernen, die Dinge so zu nehmen wie sie kommen und Schuld ablegen können zum glücklich werden. „Ein Lied für die Vermissten“, der neueste Roman des Autors, ist schon auf meine Wunschliste gewandert.

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Veröffentlicht am 29.05.2020

Am Ende bleiben die Zedern

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Der Debütroman "Am Ende bleiben die Zedern" wurde von dem Autor "Pierre Jarawan" geschrieben und ist im "Berlin Verlag" erschienen.

Samir kennt seinen Vater nur von Erzählungen. Sein Leben hat er in ...

Der Debütroman "Am Ende bleiben die Zedern" wurde von dem Autor "Pierre Jarawan" geschrieben und ist im "Berlin Verlag" erschienen.

Samir kennt seinen Vater nur von Erzählungen. Sein Leben hat er in Deutschland verbracht, denn seine Eltern sind kurz vor seiner Geburt aus Libanon wegen dem Bürgerkrieg geflohen. Mit acht Jahren verschwindet Samirs Vater spurlos. Zwanzig Jahre später macht er sich im Land der Zedern auf die Suche nach seinem Vater. Samir ist sich sicher, dass sein Vater in seine Heimat zurückkehrt ist, doch seine Suche beginnt ohne Anhaltspunkte. Eine große Familiengeschichte mit dem dramatischen Schicksal des Nahen Ostens.

"Das Schicksal zerbricht uns, als seien wir Glas, und die Scherben finden niemals wieder zusammen. Beirut, 31. August. 1982"

Ein Buch, das mich bis zum Schluss mitgerissen hat. Der Autor Pierre Jarawan hat einen tollen Schreibstil und schafft es die Geschichte trotz sachlichen Informationen erzählerisch darzustellen. Die Erzählweise gleicht einer Poesie und schildert die Erlebnisse und Eindrücke von Samir.

Samir ist der Hauptprotagonist des Romans und nimmt einen auf die Reise nach Libanon mit. Samir möchte Gründe herausfinden, Erinnerungen und seiner Vergangenheit auf den Grund gehen.

Libanon befindet sich im Bürgerkrieg. Durch viele Zeitsprünge wird der Leser Teil der Geschichte und lernt die Historie von Libanon kennen. Aber auch das "moderne" Libanon wird in vielen Hinsichten geschildert. Die Abwechslung macht das Buch spannend und aufregend. Man begibt sich wie auf ein Abenteuer und ist gespannt, ob Samir die Beweggründe seines Vater noch herausfindet.

Nicht nur das damalige und heutige Libanon wird dem Leser nahe gebracht. Auch die Kultur, die Politik und die Religionen innerhalb des Landes lernt man genauer kennen. Im Bürgerkrieg gab es viele Schattenseiten, doch die Libanesen hatten auch im Krieg gute Momente und zeigten sich als lebensfrohes Volk, dass sich von nichts aus der Ruhe bringen lässt. Auch die Liebe zur Heimat ist ein fokussierendes Thema in diesem Roman und wird auf eine wundervolle und poetische Weise betrachtet.

Da Libanon auch ein Teil meiner Heimat ist, konnte ich mich gut in Samir Gedanken hineinversetzen. Die Orte und die Atmosphäre sind bildlich sehr gut beschrieben worden. Manche Szenen haben die arabische Umlautschrift, sodass man als Leser das Gefühl hat, man wäre selber nach Libanon gereist. Auch die Geschichte des Landes hat mich neugierig gemacht und zeigt zur heutigen Zeit eine starke Wandlung. Besonders das Thema der Flüchtlinge ist aktuell gewählt und passt zur heutigen Zeit.

Ein wunderschöner Debütroman mit vielen Facetten, einer interessanten Kultur und spannenden Hintergründen! Einfach lesenswert.

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Veröffentlicht am 15.12.2017

Am Ende bleiben die Erinnerungen

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Am Ende bleiben die Zeder von Pierre Jarawan, ist ein Buch, dass man einfach nicht mehr aus der Hand legen will bis man zusammen mit Samir alle geheimnisse gelöst hat. Während des Lesens wurde mir klar, ...

Am Ende bleiben die Zeder von Pierre Jarawan, ist ein Buch, dass man einfach nicht mehr aus der Hand legen will bis man zusammen mit Samir alle geheimnisse gelöst hat. Während des Lesens wurde mir klar, dass es nicht nur die verzweifelte Suche nach seinem Vater, sondern auch die Suche nach der Wahrheit seiner Geschichten war. Dieses Buch in die Hand zu nehmen und zu lesen, kann ich nur jedem Empfehlen, denn neben den Gefühlen, welche der Hauptcharakter erlebt darf der Leser in die Geschichte des Libanon eintauchen mit all ihren Schattenseiten.

Zum Inhalt:
Samirs Eltern, Rana und Brahim, kommen als Flüchtlinge aus dem Libanon, zusammen mir ihrem Freund Hakan und dessen Tochter Yasmin nach Deutschland. Schnell kann sich sein Vater mit der neuen Sprache und den neuen Menschen um sich rum einfinden und hilft so vielen anderen Flüchtlingen. Zusammen mit dem jungen Samir und der frisch geborenen Alina ziehen alle in ein Haus weit weg von den Sozialbauten die die ersten Jahre ihr zu Hause waren. In der Straße sind alle Bürger aus dem Libanon, anders als dort interessiert hier aber keinen die Religion des anderen. Man hilft sich und kümmert sich, wo man nur kann.

Brahim ist ein hervorragender Geschichtenerzähler, damit fasziniert er nicht nur die Kinder, auch die Erwachsenen sind immer Aufmerksam wenn er wieder mal eine Erzählt. Immer wieder erzählt er Samir am Abend Geschichten über einen Helfen Namens Aba Youssef. Stolz erzählt Samir sie heimlich Yasmin, denn eigentlich soll er niemandem etwas davon Sagen. Eines Abends zeigen die Eltern ihren Kindern stolz Bilder aus dem Libanon vor ihrer Flucht, nachdem allerdings ein Bild auftauchte welches Brahim und einen längst verstorbenen ehemaligen Präsidenten zeigt ändert sich die Stimmung schlagartig und zwischen Rana und Brahim entbrennt ein Streit. Ab diesem Abend verändert sich Brahim zusehends. Er wirkt verschlossen und Abwesend. An manchen Tagen wenn des Telefon klingelt sich aber niemand meldet verschwindet er für einige Zeit aus dem Haus. Samir erzählt er es sei seine schwer kranke Großmutter die er dann von einer Telefonzelle aus anrufe.

Nach einem solchen Telefonat kommt Brahim nass vom Regen und verstört in die Wohnung zurück, nach Stunden in welchen ihn seine Familie vermisst hat, da niemand wusste wo er war. Am selben Abend erzählt er Samir noch eine Geschichte über Aba Youssef in der er ihm dessen größtes Geheimnis verrät. Am nächsten Morgen ändert sich alles, den Brahim ist verschwunden und taucht auch nicht wieder auf.

Seine ganze Jugend verfolgt Samir gespannt was in dem ihm so schön von seinem Vater beschriebenen Land, dem Libanon passiert. Er verfällt nach dem plötzlichen Verlust der Mutter und der Schwester förmlich in einen Rausch und will unbedingt das Geheimnis seines Vaters lösen und ihn wieder finden. Erst als nach Jahren des Studiums in anderen Städten Yasmin wieder in sein Leben tritt, die immer seine Seelenverwandte war, kommt er etwas zur Ruhe, doch die Suche nach dem Vater lässt ihn nicht los.

Er reist nach vielen Jahren der Suche und des Schmerzes in den Libanon um das Geheimnis um seinen Vater und dessen verschwinden zu lösen. Als er dort ankommt, bekommt er direkt unerwartet Hilfe von Nabil, der Freude daran findet an der Lösung des "Falles" mit zu arbeiten und Samir überall hinfährt wo er hin muss. Als erstes findet er so seine Großmutter, sie ist Gesund, allerdings durch das verlassen des Sohnes verbittert. Trotzdem gibt sie Samir einen Tipp, der ihn auf die Richtige Spur führt. Nach dem er einige alte Bekannte seines Vaters gesprochen hat, entscheidet er den Libanon zu verlassen, den er hat nur gutes über seinen Vater zu hören bekommen und weiß das ihm seine Fehler die er machte vergeben wurden. Nach einer ausgelassenen Feier am Abend, muss er allerdings am nächsten Morgen hören das Nabil einen Unfall hatte und verstarb. Sein Verlust bringt ihn erneut zum Umdenken.

Durch einen Übergriff auf Samir lernt er zwei Studenten Kennen, Wissam und Rassan. Die beiden unterstützen ihn nicht nur bei der Beschaffung neuer Papiere. Sie bringen ihn in ihre eigene Welt mit Geheimnissen und furcht. Als er in einer Runde einiger Studenten Youssef kennenlernt, der mit all den anderen ein Buch über die Wahr Geschichte des Libanon schreiben will ist er fasziniert von dessen Ehrgeiz und Furchtlosigkeit, denn die Regierung hat ihn und die anderen schon im Auge. Als er dann mit Ihm in sein Heimatdorf in den Bergen fährt erlebt er eine Überraschung, die noch mal alles ändert und die ihm endlich die Lösung aller Geheimnisse bringt.



Ich wünsche wirklich jedem Viel Spaß beim Lesen, dieses Buch wird mir lange in Erinnerung bleiben.

Veröffentlicht am 16.11.2021

Die Wunderwelt seiner Geschichten

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„Du kannst nach weiteren Straßen suchen, und ich bin sicher, du wirst sie finden. Du kannst diese Straßen sogar entlanggehen. Aber immer, wenn du an ihr Ende kommst, wirst du merken: Du stehst wieder an ...

„Du kannst nach weiteren Straßen suchen, und ich bin sicher, du wirst sie finden. Du kannst diese Straßen sogar entlanggehen. Aber immer, wenn du an ihr Ende kommst, wirst du merken: Du stehst wieder an derselben Kreuzung, von der aus du gestartet bist.“

Inhalt

Als Samir gerade einmal 8 Jahre alt ist, verschwindet sein Vater spurlos. Aber was treibt ihn von seiner Frau und den beiden gemeinsamen Kindern fort, wo ihm doch erfolgreich die Flucht aus dem Bürgerkrieg im Libanon gelungen ist? Samir ist der festen Überzeugung, dass sein Vater wiederkommt, auch wenn er aus freien Stücken gegangen ist und seither keinerlei Kontakt pflegt. Die Spurensuche nach seinem geliebten Geschichtenerzähler, mit dem ihm so viel verbunden hat, wird für Samir zur Passion, er kann einfach nicht loslassen und verpasst derweil sein Leben in der Gegenwart, wenn es ihm nicht endlich gelingt mit seiner Vergangenheit Frieden zu schließen. Mit fast 30 Jahren begibt er sich erstmals in den Libanon, mit der Hoffnung dort endlich Antworten auf seine drängendsten Fragen zu finden und vielleicht gelingt es ihm ja doch, jenen Entschwundenen aufzuspüren, den er schon so lange und intensiv sucht.

Meinung

Dieser Roman hat tatsächlich schon 6 lange Jahre in meinem Regal geschlummert, bevor ich es nun geschafft habe, ihn zu lesen. Damals habe ich ihn mir auf Grund zahlreicher positiver Leserstimmen zugelegt und ihn dann doch immer mehr aus den Augen verloren. Die Kombination aus einer berührenden Familiengeschichte und dem dramatischen Schicksal des Nahen Ostens, wie es der Klappentext verspricht, klangen sehr vielversprechend, weil ich es mag, literarisch den Spuren einer Geschichte zu folgen und mich mit Menschen zu identifizieren oder ihre Hintergründe kennenzulernen. Nur leider, war meine Erwartungshaltung an diese Story eindeutig zu hoch.

Sprachlich liest sich der Text angenehm, hegt aber keine besonderen Ansprüche, was auch daran liegen mag, dass im ersten Drittel des Buches ein Achtjähriger der Erzähler ist. Doch auch auf den folgenden Seiten bleibt der Anspruch, welchen ich hatte, auf der Strecke. Generell zwar eine interessante Geschichte, die hier aber mehr und mehr ihren Reiz verliert.

Meine Kritikpunkte beziehen sich im Wesentlichen auf den gewählten Fokus, der ganz tief in die Seele eines Betroffenen eindringt, um seine Handlungen deutlich zu machen und alle Beweggründe offenzulegen. Zunächst sind es nur grobe Pinselstriche, die geführt werden, doch dann bekommt der Leser die Scheuklappen aufgesetzt und muss sich fast zwanghaft in die Suche nach dem Vater ergeben, denn mehr Handlungsspielraum bleibt ihm nicht.

Ich habe eindeutig eine zweite Perspektive vermisst, gerade weil sich der Erzähler so zum Träumer mausert und fanatisch seinen verpassten Chancen nachtrauert – so wenig Entwicklungspotential für einen jungen Menschen, dass erscheint mir etwas weltfremd, zumal ich selbst in diesem Alter meinen Vater verloren habe, doch da war meine Gedankenwelt mit 30 Jahren eine ganz andere.

Der Text wird immer pathetischer und hat mich irgendwann verloren, da hilft es dann leider auch nicht, wenn man sehr gute Einblicke in die politische Situation der damaligen Zeit bekommt und gut nachvollziehen kann, welche Alternativen den betroffenen Familien eigentlich blieben.

Fazit

Leider werden es hier nur 3 Lesesterne für eine durchaus lesenswerte Geschichte, die aber um die Hälfte des Textes hätte gekürzt werden können, weil sich die Gedanken immer nur um ein und dieselbe Sache drehen.

Menschlich betrachtet konnte mich die dominante Erzählfigur nicht überzeugen und sie nimmt der Hintergrundgeschichte ihren Reiz, weil die Gegenwart in Anbetracht der traurigen Vergangenheit nur wenig Augenmerk erhält. Samir trauert seinem Vater hinterher, dessen einfühlsamen Geschichten, die wie er später herausfindet, nicht nur der Phantasie des Erzählers entspringen.

Er setzt sich intensiv mit den Begriffen Heimat und Identität auseinander und verfehlt doch eine konkrete Aussage. Irgendwie hatte ich immer das Gefühl, der Protagonist möchte Mitleid beim Leser erwecken, doch damit kann dieser Roman nicht wirklich bei mir punkten.

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