Profilbild von DianaPegasus

DianaPegasus

Lesejury Star
offline

DianaPegasus ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit DianaPegasus über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.10.2020

erschreckende Handlung, doch mir fehlte der Thrill-Faktor und die Spannung.

Final Control
0

Veit Etzold – Final Control

Tom Bayne sucht einen Investor für seine App und findet diesen in dem Milliardär Dairon Arakis. Doch Arakis hat eigene Ideen und versucht das Finanzgefüge Europas zu zerstören ...

Veit Etzold – Final Control

Tom Bayne sucht einen Investor für seine App und findet diesen in dem Milliardär Dairon Arakis. Doch Arakis hat eigene Ideen und versucht das Finanzgefüge Europas zu zerstören um eine Überwachungssoftware zu platzieren, die China große Vorteile bringen könnte. Tom erkennt zu spät, wem er vertraut und versucht den Schaden abzuwenden und gerät dadurch in Lebensgefahr.

Ich kenne bereits zwei weitere Bücher von Veit Etzold und die Leseprobe zu „Final Control“ hat mich neugierig gemacht.
Am Ende des Buches gibt es einen Überblick über die wichtigsten Charaktere in diesem Buch, schön hätte ich gefunden, wenn es das auch für verschiedene politische, wissenschaftliche und finanztechnische Ausdrücke gegeben hätte, denn damit geizt der Autor leider nicht. Obwohl ich mir einiges aus dem Zusammenhang herausinterpretieren konnte, wäre an dieser Stelle weniger mehr gewesen und so gibt es auf jeden Fall schon mal einen Punkt Abzug.
Ebenfalls etwas übertrieben empfand ich die vielen Sinnsprüche und Weisheiten, sowie diverse Wiederholungen, die mich zusätzlich im Lesefluss gestört haben.
Der Erzählstil ist eigentlich angenehm, aber durch die recht kurzen Kapitel wird das Tempo des Buches angezogen, was allerdings zur Folge hat, dass kein rechtes Thrill-Feeling aufkommen wollte. Ich finde die Story und die damit verbundenen Schrecken gut erzählt, sicherlich muss ich glauben, dass der Autor gut recherchiert hat, aber das Buch ist dermaßen komplex und wenn man weder grundlegende Kenntnisse der Finanzwelt noch der Politik hat, verfällt sicherlich schnell die Leselaune. Ich habe das Buch oft zur Seite gelegt, teils zum Nachschlagen einiger Wörter, teils weil die Story recht langatmig und uninteressant wurde. Sowohl die Spannung als auch mein Interesse ließen immer wieder nach. Fairerweise will gesagt sein, dass mich das Buch auch irgendwann wieder eingeholt hat, aber hätte ich nicht ein Rezensionsexemplar gehabt, hätte ich wohl das Buch gar nicht beendet.
Die Charaktere waren zahlreich und nicht immer war sofort erkennbar, wie wichtig diese für die eigentliche Story tatsächlich sind.
Tom, als Hauptfigur, hat mir gut gefallen, auch wenn er natürlich zum „Superheld“ mutiert, was ich an und für sich gar nicht schlimm finde, allerdings passt es dann wieder nicht ganz zu den realen Schrecken, das ein Einzelner hier solche Berge zu versetzen mag. Aber das ist fiktiv, ein Happy End will jeder lesen und natürlich auch ein Held, der durch einige Stolpersteine dennoch ans Ziel kommt.
Tja, die Sache mit dem Happy End... war es eins? Für mich war es unbefriedigend und ich hätte mir hier „mehr“ gewünscht. Wird es eine Fortsetzung geben? Vorstellbar wäre es, aber ich bin definitiv raus.

Die Schauplatzbeschreibungen waren okay, im Großen und Ganzen hatte ich ein Bild während des Lesens vor Augen.

Ich bin nicht überzeugt von der Story, ich bin hin und her gerissen. Für einen Thriller fehlt mir einfach die Spannung und auch der Thrill, relativ schnell ist klar, worauf all das hinausläuft, auch wenn der Autor eine Menge komplexe Nebenstränge eröffnet, die am Ende keine weitere Beachtung finden.
Erschreckend ja, aber ich habe schon andere Bücher mit digitaler Überwachung und Co gelesen, die mich persönlich deutlich mehr angesprochen haben.
Fans von Politthrillern/Politlektüre werden sicherlich Freude an diesem Buch haben und Veit Etzold-Fans sowieso. Mir persönlich war es einfach in großen Teilen zu langatmig und spannungsarm, von daher kann ich das Buch nur eingeschränkt empfehlen.

Das Cover mit der Kameralinse war interessant und hat mich angesprochen.

Fazit: erschreckende Handlung, doch mir fehlte der Thrill-Faktor und die Spannung. Knappe 3 Sterne.

Veröffentlicht am 27.08.2020

unterhaltsames Hörbuch

Mordsmäßig verkatert
0

Saskia Louis – Mordsmäßig verkatert (Hörbuch)

Louisa wacht mit ihrer Schwester Emmi und ihrer Freundin Trudi nach einer Junggesellinnenfeier erschöpft und sehr verkatert in ihrer eigenen Wohnung auf und ...

Saskia Louis – Mordsmäßig verkatert (Hörbuch)

Louisa wacht mit ihrer Schwester Emmi und ihrer Freundin Trudi nach einer Junggesellinnenfeier erschöpft und sehr verkatert in ihrer eigenen Wohnung auf und findet eine Frauenleiche auf ihrer Couch. Natürlich ruft sie sofort ihren Freund, den Polizisten Josh, an um den Leichenfund zu melden. Denn schließlich ist es nicht Louisas erste Leiche und Josh ist mal wieder überhaupt nicht begeistert. Kurzerhand wird der Fall ausgerechnet von Thilo, Joshs ehemals bestem Freund und nun stärksten Konkurrenten übernommen, der Louisa aus der Wohnung wirft und ihr das Leben schwer macht. Bald schon ermittelt Louisa auf eigene Faust und prompt gibt es einen neuen Hauptverdächtigen: Josh!

Ich kannte bisher noch kein Buch aus der „Louisa Manus“-Reihe von Saskia Louis, aber ich kenne ein paar Bücher aus der „Baseball Love“-Reihe von ihr, die ich sehr gerne gelesen habe.
Das Hörbuch wird eingesprochen von Tanja Lipinski.
„Mordsmäßig verkatert“ fällt unter Cosy Crime.

Die Story ist unterhaltsam aber absolut überzeichnet. Ich brauchte einige Zeit um mich mit Louisa anzufreunden, die sehr quietsichig, quierlig aber durchaus sympathisch ist. Natürlich stolpert sie von einem Fettnäpfchen ins Nächste, aber das macht zu einem Gutteil ja auch Cosy Crime aus.
Der Mordfall ist eher zweitrangig, hier werden die Befindlichkeiten hauptsächlich von Louisa, aber auch von ihrer Schwester in den Vordergrund gestellt und so wird das Ganze zu einer unterhaltsamen Story, die ich nicht ganz ernst nehmen konnte.
Die Charaktere sind weitestgehend gut ausgearbeitet. Ich hatte nicht das Gefühl gehabt, dass mir aufgrund der vorherigen vier unbekannten Bände irgendwas fehlt, obwohl es immer mal wieder einen kleinen Rückblick auf vergangene Fälle gibt.
Insgesamt wirken alle Charaktere stark überzeichnet, aber lebendig. Lou muss sich mit Minderwertigkeitskomplexen herumschlagen, muss sich einige harte Fragen von Josh gefallen lassen und erlebt ihre sehr distanzierte Mutter auf einmal völlig aufgelöst.
Am „normalsten“ erschien mir hier noch Josh, der bodenständig und kompetent wirkt, aber vielleicht einen kleinen Touch Distanziertheit ausstrahlt. Muss er wahrscheinlich auch, um das Drama um Lou zu ertragen, denn das die beiden sich lieben ist auf jeden Fall spürbar.
Den Vogel hat aber wohl Trudi abgeschossen. Die zwar liebenswerte aber doch sehr skurrile Seniorin, die sich immer in den Vordergrund drängt hat das Wort „fremdschämen“ sicher neu definiert.

Die Geschichte ist unterhaltsam und kurzweilig, wer Cosy Crime mag, wird sicherlich viel Freude mit diesem Buch/Hörbuch haben, wer allerdings einen spannenden, fesselnden Krimi sucht, wird hier enttäuscht werden. Vielleicht versuche ich es noch mal mit einem Buch aus der Reihe, aber wahrscheinlich nicht in naher Zukunft.

Tanja Lipinski hat das Hörbuch vertont. Sie hat die Geschichte gut wiedergeben. Insgesamt hat sie einen tollen Job gemacht, weil sie Louisa sehr lebendig erzählt hat. Durch kleine Nuancen in Stimmfarbe und Intonation hat sie den Figuren Leben eingehaucht. Die Story hält kaum Pausen bereit, der Hörer wird richtig in die Story hineinzogen und durch die schnelle Aufeinanderfolge der Ereignisse bleibt man auch neugierig.

Das Cover ist hübsch, dezent und mit der Blume auf dem Cover gibt es auch einen Bezug zu Louisas Beruf.

Fazit: unterhaltsames Hörbuch. Cosycrime mit stark überzeichneten Figuren aber durchgängig guter Unterhaltung. 3 Sterne.

Veröffentlicht am 14.08.2020

schöne, seichte Lovestory zum berieseln und träumen

Legal Love – Mit dir allein
0

JT Sheridan – Legal Love, Mit dir allein

Mel´s beste Freundin Nora heiratet und ausgerechnet der anstrengende wie unhöfliche Trauzeuge Patrick Finnley lässt Mels Herz höher schlagen. Natürlich lässt ...

JT Sheridan – Legal Love, Mit dir allein

Mel´s beste Freundin Nora heiratet und ausgerechnet der anstrengende wie unhöfliche Trauzeuge Patrick Finnley lässt Mels Herz höher schlagen. Natürlich lässt der australische Profi-Tennis-Spieler ein paar patzige Kommentare los und als nur wenige Wochen später ausgerechnet Mel die Mandatschaft für Pat übernehmen soll, ist der überhaupt nicht davon begeistert. Sie auch nicht... denn ihm wird sexuelle Belästigung vorgeworfen. Obwohl Pat ihre Hilfe nicht will setzt Mel alles daran ihn zu entlasten. Doch plötzlich taucht eine Zeugin auf, die den Vorwurf bestätigt. Kann sie Patrick überhaupt noch etwas glauben? Und was macht sie mit ihrem Herzen, dass sich von Minute zu Minute mehr zu Pat hingezogen fühlt?

Ich kenne von J.T. Sheridan bereits „Legal Love, An deiner Seite“, den ersten Teil der Reihe, der eigenständig gelesen werden kann und in sich abgeschlossen ist. „Mit dir allein“ ist ebenfalls in sich abgeschlossen, direkte Vorkenntnisse werden nicht benötigt, aber da die Geschichten im selben Universum spielen, rate ich dazu, den ersten Band zu lesen.

Der Erzählstil ist angenehm, modern und flüssig, die Geschichte lässt sich gut lesen, sodass ich das Buch innerhalb weniger Stunden durch hatte. Entweder ist es mir im letzten Band nicht so aufgefallen oder hier ist es etwas extremer, dass sich die Autorin in Nebensächlichkeiten oder in sehr wortreichen, detaillierten Beschreibungen von Schauplätzen oder Charakteren verliert. Einerseits ist es schön, weil ich so einen detaillierten Blick auf Land und Leute habe, andererseits hat es mich etwas im Lesefluss gebremst und die Spannung sowie das Tempo herausgenommen.
Nicht falsch verstehen, ich habe das Buch gerne gelesen und es hat mir auch gut gefallen, nur hätte ich mir gerne die Details für wirklich wichtige Dinge aufgehoben. Den Charakteren fehlte ein wenig der Tiefgang. Ja, ich konnte sie mir gut vorstellen, aber sie agierten ein klein wenig oberflächlich und die Story blieb im Großen und Ganzen seicht.
Es gab keine besonderen Überraschungen, die gängigen Klischees wurden bedient und die Geschichte hat mir nur sehr wenige „Aha-Momente“ geboten.
Die Charaktere sind angenehm ausgearbeitet. Leider mochte ich Patrick lange Zeit nicht, der mir extrem distanziert und arrogant rüber kam, nicht zuletzt, weil er scheinbar überhaupt keinen Willen zeigt, seine Situation aufzuklären. Mir ist klar, dass es sich hier um einen Plottwist handelt, aber das Mel die ganze Arbeit hat und sich sowohl beruflich als auch privat an ihn herannähern muss, hat mich genervt. Und prompt übernimmt er dann mal die Kontrolle über die Situation und läuft schon wieder weg. Anstrengend.
Mel ist nett, sie arbeitet hart, will das Beste für ihre Mandanten, verträgt sich gut mit ihren Kollegen, hat eine charmante, liebevolle Mutter und arbeitet gerne in ihrem Job. Sie ist tough, außer wenn sie auf Pat trifft, der aus ihr eine winselnde, läufige Frau macht. Klar, ich habe verstanden, dass sie scharf auf ihn ist und ihn nicht aus dem Kopf bekommt, aber sie ist eine gestandene Frau in der Blüte ihres Lebens, muss sie sich dann so ätzend behandeln lassen? Na zum Glück hat sie das irgendwann selbst gemerkt und Patrick mal die Meinung gegeigt. Ich bewundere ihren sehr langen Geduldsfaden.
Nora und David aus dem Vorgängerroman kommen auch kurz zu Wort, aber das hält sich in Grenzen.

Ich habe die Geschichte gern gelesen, sie war kurzweilig und seicht, eine Lovestory die mich berühren konnte, aber leider war sie auch austauschbar und es gab nur wenige Momente, die sagten: „Genau das macht die Story“ aus. Nicht falsch verstehen, ich mag die Geschichte und empfehle sie gerne weiter, aber so ganz konnte sie mich einfach nicht überzeugen.

Das Cover passt zur Reihe und ist ein netter Blickfang.

Fazit: schöne, seichte Lovestory zum berieseln und träumen. Knappe 3 Sterne.

Veröffentlicht am 12.08.2020

Nicht gut aber auch nicht schlecht. Nicht immer lustig, aber auf jeden Fall skurril

Unser Mathelehrer unterrichtet von draußen - damit er dabei rauchen kann!
0

Lena Greiner/Carola Padtberg – Unser Mathelehrer unterrichtet von draußen – damit er dabei rauchen kann

In diesem ca 215 Seiten starken Büchlein finden sich allerhand humorige, skurrile, irritierende ...

Lena Greiner/Carola Padtberg – Unser Mathelehrer unterrichtet von draußen – damit er dabei rauchen kann

In diesem ca 215 Seiten starken Büchlein finden sich allerhand humorige, skurrile, irritierende und lächerliche Aussagen, die zwischen Schüler und Lehrer gemacht wurden. Da reichen die Seltsamkeiten von den 70iger Jahren bis hin zur Gegenwart und wahrscheinlich wird es auch in der Zukunft Situationen geben, über die wir schmunzeln können.
Unterteilt wird das Büchlein aus dem Spiegel-Buchverlag in mehrere große Überthemen, z.B. „Unser Lehrer klaut unsere Pausenbrote“, „Tanzen wie eine Honigbiene“, „Wenn es im Videocall plötzlich anfängt zu stöhnen“ oder „Unsere Kunstlehrerin erspürt die Noten mit den Füßen“.
Man kann schon bei dieser Kapitelauswahl feststellen, wahrscheinlich wird einiges hochnotpeinlich, ekelig oder verwirrend, nicht nur für die Schüler sondern auch für die Leser, selten habe ich mich so sehr fremdgeschämt, sowohl auf der Seite der Lehrer aber auch einiger Schüler.
Insgesamt ist das Buch ganz nett zu lesen, hat mich aber nicht hundertprozentig vom Hocker hauen können, 90 % der hier vorgestellten Situationen hat mir nicht wirklich einen Schmunzler ins Gesicht gezaubert, ich würde sagen, sie haben mich eher irritiert und ich habe ungläubig gestaunt.

Neben den Aussagen der Schüler kommen auch die Autorinnen zu Wort, die ein paar nette Worte finden und die verschiedenen Aussagen kommentieren. Das hat mir schon eher ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, als die eigentlichen Aussagen der Schüler.

Für Zwischendurch sicher eine nette Abwechslung, vielleicht eignet sich das Buch zum verschenken oder wenn jemand einen schrägen Humor hat.

Fazit: Nicht gut aber auch nicht schlecht. Nicht immer lustig, aber auf jeden Fall skurril. 3 Sterne.

Veröffentlicht am 19.06.2020

Nette Story, kurzweilige Unterhaltung und dennoch erwarte ich von einem Thriller mehr Spannung

Der Knochengarten
0

Val McDermid – Der Knochengarten

Der Profiler Tony Hill sitzt wegen eines Tötungsdeliktes im Gefängnis. Carol Jordan, ehemalige Ermittlerin leidet an einer posttraumatischen Belastungsstörung und hat ...

Val McDermid – Der Knochengarten

Der Profiler Tony Hill sitzt wegen eines Tötungsdeliktes im Gefängnis. Carol Jordan, ehemalige Ermittlerin leidet an einer posttraumatischen Belastungsstörung und hat ihren Job aufgegeben bzw. aufgeben müssen. Obwohl die beiden tiefe Gefühle verbinden will Tony Carol nicht sehen, die sich nach ihm verzehrt und versucht ihr Leben auf die Reihe zu bekommen. Als Tony sich doch bei ihr meldet, bittet er sie, einen Fall zu übernehmen: Seiner Mutter wurde Geld gestohlen.
Carols alte Einheit hat unterdessen mit mehreren Leichenfunden zu tun. Auf dem Grundstück eines Mädchen-Waisenhauses wurden mehre Leichen gefunden. Schon bald ist klar, das es sich hier um mehr als nur „ein paar Bestattungen von kranken Mädchen“ handelt. Denn ein Serienmörder vertuscht hier seine Taten. Die Nonnen sind unkooperativ und Paula, die die Ermittlungen übernimmt, vermisst ihre Kollegin Carol und hätte sie gerne an ihrer Seite, vor allem weil der neue Chef Rutherford die bisher gut funktionierende Einheit strubbelig macht... wird Paula den Fall lösen können? Wird Tony endlich zulassen, das Carol ihn besucht? Und wird Carol ihren Fall lösen können, da sie doch ein unwiderstehliches Angebot von anderer Seite bekommt?

Ich kannte bisher noch kein Buch der Thrillerautorin und bei „Der Knochengarten“ handelt es sich bereits um den 11. Band der Thrillerreihe um Carol Jordan und Tony Hill.
Der Thriller ist sehr komplex da er sehr viele Handlungsstränge eröffnet, die meiner Meinung nach nicht alle am Ende zusammen laufen, wieviel davon geplant ist, kann ich nicht sagen, aber ich könnte mir vorstellen, das sich die Autorin hier einige Wege für die nächsten Bände offen halten wollte.
Insgesamt war der Thriller leicht lesbar, der Erzählstil war angenehm und die Handlung wurde überwiegend lebendig, wenn auch auch an einigen Stellen sehr zäh und langatmig ausgearbeitet. Trotzdem schaffte es die Autorin immer wieder mich einzufangen und für ein Weilchen zu halten.
Die Spannung war wechselhaft. Der Strang um die Leichenfunde war nicht so präsent wie ich es mir gewünscht hätte, dafür war die Lebens- und Leidensgeschichte von Tony und Carol stark in den Vorderrgrund gerückt worden.
Ich weiß noch nicht, was ich davon halten soll, habe mir jetzt aber mal den ersten Band der Reihe auf die Wunschliste gesetzt um zu sehen, ob ich einen besseren Zugang bekomme. Einerseits hat mich die Geschichte fesseln können, andererseits hatte ich das Gefühl, das mir die beiden Hauptfiguren etwas arg emotional betont wurden und dazu irrational handelten. Dies kann an der momenten Situation liegen, da sich beide wohl endlich ihrer Gefühle füreinander bewußt wurden und da Tony im Gefängnis ist und Carol gerade ihr Leben versucht auf die Reihe zu bekommen, ist natürlich das Zusammensein nicht möglich.
Die Charaktere konnte ich mir gut vorstellen, einige wirkten deutlich lebendiger ausgearbeitet als andere, hier vermute ich aber mal, da es sich um eine Reihe handelt, das in den vorherigen Bänden Zeit genug war, um Carol, Paula oder Tony herauszuarbeiten. Im Großen und Ganzen konnte ich mir jede Figur vorstellen.
Die Handlungsorte konnte ich mir ebenfalls gut vorstellen, diese hat die Autorin anschaulich beschrieben und hat sich die Zeit für Details genommen.

Ich hatte das Buch recht schnell durchgelesen, aber wirklich überzeugt hat es mich nicht. Für einen Thriller fehlte mir die durchgängige Spannung und der Fokus wurde viel zu sehr auf die emotionale Komponente der verschiedenen Figuren gesetzt. Der groß angekündigte Fall um die Toten, die unter der Wiese und im Blumenbeet verscharrt wurden, lief eher nebenher. Das Buch ist sicherlich nicht schlecht, doch wie gesagt fehlte mir hier einfach der Thrill, denn relativ früh ist klar, wo diverse Motive liegen. Die Aufklärung des Falls und das Finale war eher unspektakulär.

Auf dem Cover steht „Ein Fall für Carol Jordan und Tony Hill“. Das ist irreführend, denn mit dem eigentlichen Fall haben die beiden nicht wirklich was zu tun. Denn ein Ratschlag von Tony oder ein bisschen Zufallsermittlung von Carol macht noch nicht das Lösen des Falls aus.

Das Cover hat mir ansonsten gut gefallen, dunkelroter Hintergrund, ein Spaten und die Schrift in Schwarz gehalten macht das Cover zu einem netten Blickfang.

Fazit: Nette Story, kurzweilige Unterhaltung und dennoch erwarte ich von einem Thriller mehr Spannung. 3 Sterne.