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Veröffentlicht am 29.04.2021

Sehr interessante Fakten und Personen! Positive Leitbilder! Erzählstil nur mäßig

Der Braune Bär fliegt erst nach Mitternacht
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Was passiert mit unserer heimischen Natur? Lebensgrundlagen für allerlei Getier wird zerstört, teilweise ohne es überhaupt zu wissen. Pflanzen sind in gleichem Maße betroffen. Johanna Romberg zeigt aber ...

Was passiert mit unserer heimischen Natur? Lebensgrundlagen für allerlei Getier wird zerstört, teilweise ohne es überhaupt zu wissen. Pflanzen sind in gleichem Maße betroffen. Johanna Romberg zeigt aber in diesem Buch auf, dass es auch Erfolgsgeschichten geben kann oder Menschen mit vollem Einsatz eine Umkehr einfordern und bewirken wollen. Positive Leitbilder wecken Hoffnung und auch das Bedürfnis näher hinzusehen!

In 9 Kapiteln werden Versuche unsere umliegende Natur zu schützen aufgezeigt. Mir gefällt besonders, dass unterschiedlichste Bereiche hierfür ausgewählt wurden - von der Muschel, bis zum Uhu und auch die Pflanzenwelt. Natürlich trifft man in den "Berichten" noch auf andere Tiere und Pflanzen die genauso von den bestimmten Problemen betroffen sind. Es fühlte mich für mich demnach nach einer "runden Sache" an. Auch die jeweiligen Personen und Gruppen, die sich dem Bewahren der Naturschätze verschrieben haben, hat Romberg meiner Meinung nach sehr gut und individuell eingefangen.

Ich bin jedoch noch etwas unschlüssig, ob ich hier nicht ein sehr persönliches "Werk" vor mir habe, denn Johanna Romberg lässt sehr viel von ihrem eigenen Empfinden einfließen. Ihr ganz eigener Erzählstil ist mir oft zu ausgeschmückt und euphorisch-kindlich. Mir persönlich wird an einigen Stellen einfach zu sehr vom Charakter des Sachbuches abgewichen und lenkt in eine belletristisch ausschmückende Schiene. Auch ellenlange Pflanzenbeschreibungen empfand ich als zu ausschweifend, besonders für mich als Laie.Ja, ich gebe zu, ich bin kein besonderer Pflanzenkenner. Weder kenne ich die Namen jeder Pflanze in meinem Garten, noch am nahegelegenen Waldrand. Dementsprechend hatte ich ab und an das Gefühl vom aufzählenden Wissen Frau Rombergs überfallen zu werden. Das hat den Lesefluss leider gestört und von der eigentlichen wichtigen "Message" abgelenkt.Auch das versetzen der Gegenwart in ein fiktives Zukunftsszenario scheint derzeit bei den Autoren sehr beliebt zu sein. Als befänden wir uns gerade im Jahre 2050, berichtet Frau Romberg in einem Kapitel über den Lebensraum Moor. Für mich ist dies eine unnötige Spielerei.

Im Allgemeinen empfand ich die gelieferten Informationen als sehr interessant und ich wurde oft mit neuen Fakten überrascht. Dementsprechend war das Buch informativ schon eine Bereicherung für mich, jedoch hätte ich mir einen anderen Erzählstil gewünscht.

Frau Romberg hat in mir das Interesse geweckt mich mit einigen Bereichen näher auseinander zu setzen und mehr Informationen dazu zu suchen. Auch werde ich bei den nächsten Waldspaziergängen definitiv besser zuhören und hinsehen.Letztendlich geht es ums Hinsehen! Um das Bemerken! Der Wald soll für uns nicht still sein und auch in unserem Garten sollte reges Getümmel an Insekten herrschen. Nur so können wir Begreifen und auch Angreifen...nämlich eine mögliche Veränderung. Viel mehr Menschen sollten mit positivem Beispiel vorangehen und an einer Hoffnung arbeiten. Nur aktiv kann sich etwas ändern und genau das machen die wunderbaren Menschen in "Der Braune Bär fliegt erst nach Mitternacht" vor.

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Veröffentlicht am 19.06.2020

Trauerarbeit nach großem Verlust / Klappentext leider etwas irreführend

Zwei in einem Herzen
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Lydia muss mit wohl einer der schlimmsten Dinge überhaupt umgehen: ihr Verlobter Freddie stirbt bei einem Autounfall. Sein bester Freund seit Jugendzeiten, Jonah, sitzt am Beifahrersitzt und kommt mit ...

Lydia muss mit wohl einer der schlimmsten Dinge überhaupt umgehen: ihr Verlobter Freddie stirbt bei einem Autounfall. Sein bester Freund seit Jugendzeiten, Jonah, sitzt am Beifahrersitzt und kommt mit einer kleinen Narbe im Gesicht davon. Die noch nicht einmal 30jährige Lydia plante mit ihrem Verlobten gerade ihre Hochzeit und wollte am Unfallabend eigentlich mit der kompletten Familie ihren Geburtstag feiern. Ihre Welt bricht zusammen, genauso auch auf eine gewisse Art und Weise ihre Freundschaft zu Jonah. Sie schaffen kaum mehr eine normale Unterhaltung miteinander zu führen und die Trauer scheint beide aufzufressen. Gestützt wird Lydia von ihrer Schwester Elle sowie deren Mutter. Als sie vom Arzt Schlaftabletten verschrieben bekommt, erhält sie eine Chance Freddie wieder zu sehen, nämlich in einer Art Parallelwelt, in der der Unfall nie geschehen ist. Verständlicherweise rettet sie sich immer wieder in das Leben mit Freddie, vernachlässigt dadurch die Realität, muss jedoch nach und nach feststellen, dass auch die Parallelwelt nicht nur Freude vorzuweisen hat. Schafft sie es, sich wieder in ihr richtiges Leben zurück zu kämpfen und die Zügel in die Hand zu nehmen?

Wer meine Beschreibung der Geschichte mit dem Klappentext vergleicht, wird vielleicht feststellen, dass jeweils der Fokus auf einem anderen Thema liegt: einmal das Thema Liebe und zum anderen ganz klar das Thema Trauer. Meiner Meinung nach ist der Klappentext sehr irreführend und einfach nicht passend. Man erwartet einen eher typischen Liebesroman, was man jedoch meiner Meinung nach nicht vorrangig erhält. Lydia und Jonah gehen sich in der Geschichte größtenteils aus dem Weg und haben eher Probleme, durch den geschehenen Autounfall, wieder auf eine Art "gleichen Nenner" zu kommen. Ihr Bindeglied Freddie ist nicht mehr da, der diese Dreiergruppe zusammen schweißte. So geht man den Roman mit komplett falschen Vorstellungen an, was mich schon sehr gestört hat und dementsprechend auch meine Lesefreude gemildert hat. Sehr schade, da dies vor allem nur durch den Klappentext ausgelöst wurde. Man erwartet einfach eine stetige Annäherung von Lydia und Jonah, die eher gemeinsam die Trauerarbeit leisten. Wie bereits erwähnt, war dies eben nicht der Fall.

Allgemein empfand ich die Geschichte als sehr emotional. Ich musste bei einigen Szenen die Taschentücher zücken, da meiner Meinung nach Lydias Gefühlswelt gut nachvollziehbar ist. Sie fühlt sich ohne Freddie verloren und weiß mit ihrer Trauer kaum umzugehen. Alkoholika aller Art sind ihre treuen Begleiter, was ich äußerst amüsant fand und auch ihre Trägheit in Bezug auf das Leben konnte ich nachfühlen. Den einen Moment noch plante sie ihr Leben mit ihrem Traummann und im anderen Moment sitzt sie in ihrem Haus und starrt den Sessel ihres verstorbenen Freundes an. Ich fand es gut, dass die Autorin auf diese schrecklichen Ereignisse im Leben realistisch eingeht und den Fokus auf die Trauerarbeit legt.
Die "Trauerarbeit" zieht sich durch das komplette Buch und zeigt sich auch mit Höhen und Tiefen. Es gibt Rückschläge und kleine, sowie große Fortschritte in Lydias Leben, die mich als Leser sehr berührten. Ich fieberte mit Lydia mit, konnte dann aber gleichzeitig auch wieder ihre Antriebslosigkeit oder Fehlentscheidungen vollkommen nachvollziehen. Sie war für mich als Hauptfigur greifbar, so dass ich den Weg auf eine Gewisse Art und Weise mit ihr gehen durfte.
Genau das hat die Autorin wunderbar gezeigt: die schrecklichen Erlebnisse und die wirren Emotionen, die einen wieder in die richtige Bahn lenken sollen.

Was keinen richtigen Realitätsbezug hat, sind die "Ausflüge in die Parallelwelt". Hier bekommt das Buch einen leichten Fantasycharakter, man sollte jedoch einfach nicht zu stark darüber nachdenken, sondern sich einfach darauf einlassen. Erst später überblickt man den kompletten Sinn dieser Welt. Auch hier kann man Lydias Sehnsucht spüren, genauso wie den Trost, den sie durch ihre Ausflüge erhält. Freddie lebt dort unbeschadet weiter und sie leben ihr geplantes Leben. Nach und nach passieren aber auch dort unschöne Dinge. Da ich nicht zu viel verraten möchte, gehe ich nicht weiter auf diese "Im Schlaf"-Kapitel ein.

Josie Silver hat definitiv ein Händchen für einen gefühlvollen und emotionsgepackten Schreibstil. Man kann gut in die Geschichte eintauchen und leidet auch mit Lydia mit. Gleichzeitig freute ich mich sehr über ihre Fortschritte und las einfach nur Kapitel nach Kapitel. Der Text kann fließend gelesen werden und auch die zeitliche Abfolge der Geschichte ist klar angezeigt und zudem noch durch Datumsangaben am jeweiligen Kapitelanfang unterstützt.

Leider muss ich noch einmal erwähnen, dass der Klappentext den Leser einfach einen anderen Ablauf der Geschichte erwarten lässt. Dies zerstörte für mich die Lesefreude, da man von Kapitel zu Kapitel immer wieder auf eine Änderung der Dynamik wartet. Diese passiert nur einfach nicht bzw. viel zu spät. Der Fokus wird klar auf Lydia und ihre Trauerarbeit gesetzt, was eine wunderbare Geschichte ergibt.

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Veröffentlicht am 05.04.2020

Für meinen Geschmack hat die Geschichte zu viele Längen

Die Farben der Schönheit – Sophias Hoffnung (Sophia 1)
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Ehrlich gesagt, habe ich mir von der Buchbeschreibung her etwas ganz anderes von dieser Geschichte erwartet. Das Buch versprach mir Glamour und Make-Up, jedoch wird man von der Autorin gefühlt eine Ewigkeit ...

Ehrlich gesagt, habe ich mir von der Buchbeschreibung her etwas ganz anderes von dieser Geschichte erwartet. Das Buch versprach mir Glamour und Make-Up, jedoch wird man von der Autorin gefühlt eine Ewigkeit hingehalten.
Mich hat bereits zum Anfang gewundert, was sich hinter so vielen Buchseiten wohl verbergen mag und jetzt weiß ich es auch, eine ewig lange Vorgeschichte. Meiner Meinung nach hätte man die Geschichte eindeutig kürzen können. 400 Seiten hätten für meinen Geschmack locker ausgereicht.

Sophia empfand ich als angenehm und auch sympathisch. Sie verhält sich altersgerecht, so dass man auch auf große Naivität trifft und auch ihr Elternhaus schien sie sehr zu behüten. Andererseits merkt man auch, wie fortschrittlich Sophia selbst ist, denn ihr Chemiestudium ist zu dieser Zeit sehr ungewöhnlich und ihre Zukunftshoffnungen mit der Übernahme des väterlichen Betriebes war wohl auch nicht üblich.
Ihren tiefen Fall konnte sie meiner Meinung nach gut auffangen, denn sie ist sich nicht zu schade für den Job im Theater. Henny ist ihr immer eine enorme Stütze und ohne sie wäre Sophia dann wohl nie die folgenden Situationen passiert.
Insgesamt bekommt Sophia immer wieder Hilfestellungen, teilweise klein, teilweise doch etwas größer, von vielen Seiten, so dass sie immer wieder aufsteht und nach vorne sieht.

Was mich persönlich gestört hat, war die Tatsache, dass erst ab Seite 300 etwa die Handlung in Bezug auf das Beauty-Thema richtig Schwung aufnahm. Bis dahin ist es eher ein Randthema. Ich persönlich dachte jedoch, von der Buchvorstellung her, das genau dies das Hauptthema sei. Demnach empfinde ich einige Situationen davor einfach für unnötig und zu breit getreten. Natürlich muss Sophia zuerst zu "dieser" Person werden und das ging nur durch ihre Vorgeschichte, denn sonst wäre sie wohl gar nicht auf die Idee gekommen, sich einem Beautyinstitut anschließen zu wollen, jedoch war mir dieser Teil einfach zu umfangreich.
Ich möchte damit nicht sagen, dass diese vorangegangenen 300 Seiten langweilig wären, nein, das auf keinen Fall, jedoch hatte ich mir einen anderen Aufbau und vor allem einen Fokus auf ihre Karriere im Schönheitsgeschäft gewünscht. Demnach konnte sich bei mir keine richtige Spannung einstellen. Sophia "hoppste" von Etappe zu Etappe, mal mit glücklicheren, mal mit unschönen Situationen.

Insgesamt empfand ich die Geschichte jedoch als recht amüsant, als ein Highlight kann ich das Buch jedoch leider nicht bezeichnen, denn dafür gab es für mich einfach zu viele Längen.

Veröffentlicht am 08.02.2020

Kann sie ihr Vorhaben umsetzen?

Die Geliebte des Kaisers
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Mena, die Leibdienerin und Geliebte Ottos III, Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, trägt ein Kind ihres Liebhabers unter dem Herzen. Otto liegt jedoch im Sterben und hat keinen offiziellen Erben und ...

Mena, die Leibdienerin und Geliebte Ottos III, Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, trägt ein Kind ihres Liebhabers unter dem Herzen. Otto liegt jedoch im Sterben und hat keinen offiziellen Erben und Nachfolger vorzuweisen. Da der Kaiser wohl nicht einmal die nächsten Wochen überstehen wird, wäre eine sofortige Legitimierung des Kindes aussichtslos, dennoch hofft Mena auf das Schicksal und will das Kaiserherz nach Ottos Dahinscheiden nach Augsburg bringen. Dieser gibt ihr in seinen letzten Stunden als Erkennungszeichen den Zahn Kaiser Karls, der sie als seine "Gesandte" auszeichnen sollte.
Getrieben von ihrer Überzeugung muss sie schnellstmöglich über die Alpen nach Augsburg gelangen, jedoch kann sie noch nicht absehen, was dies im Winter bedeutet. Zudem ist die Kaiserkrone heiß begehrt und der Kampf darum hat längst begonnen.

Peter Dempf lässt sich für seinen Historienroman von den bekannten geschichtlichen Überlieferungen inspirieren und setzt Mina mitten in die damals vorherrschenden (uns übermittelten) Szenarien. Natürlich ist ihre Figur und somit auch ihr Tun frei erfunden.
Mir gefiel besonders, dass Mena trotz ihres niedrigen Standes ihr Ziel nicht aus den Augen verloren hat und als Frau auch sehr tough dargestellt wird. Leider zeigt sie auch naive Züge, was das Lesevergnügen an einigen Stellen etwas trübte. Ein Beispiel hierfür wäre ihre Beziehung zum Leibdiener Ottos, genannt Ewalt, der sie auf der Reise über die Alpen immer wieder hintergeht, Mena dies auch weiß, sich jedoch immer wieder in seine Nähe begibt.
Man muss dem Autor jedoch auch zu Gute halten, dass solche Situationen auch das Geschehen anheizen und dadurch den Charakteren Steine in den Weg gelegt werden. Trotzdem fielen einige Stellen einfach negativ auf, so dass man sich als Leser doch irgendwie veräppelt fühlte. Ein weiteres Beispiel zeigte auch Menas körperlichen Stärken und Schwächen. In dem einen Moment kann sie sich kaum mehr bewegen, kann dann doch wieder eine gute Strecke hinweg fliehen und bricht dann wieder zusammen. Solche Szenen wirkten einfach zu inszeniert und gewollt, jedoch fern ab von der Realität. Die Charaktere schienen sich teilweise regelrecht in Probleme zu stürzen, als taktisch klug zu reagieren. Zudem handelte es sich hier oftmals um recht logische Handlungen.

Emotional gesehen passte sich der Autor schon eher der Zeit an. Große Gefühle sind Mangelware. Wer diese jedoch erwartet, sollte sich von diesem Buch eher fern halten. Für Mena steht eher ihr Ziel im Vordergrund, so dass sie ihre Schwangerschaft und die dadurch entstandenen Einschränkungen eher als etwas lästiges Übel ansieht. Einerseits verständlich, wenn man im Winter die Alpen unvorbereitet überqueren und hunderte Kilometer zu Fuß zurücklegen möchte, jedoch hätte ich mir doch ein innigeres Verhältnis zum ungeborenen Kind gewünscht.

Vordergründig steht eher die Alpenüberquerung und die dadurch entstandenen Gefahren. Peter Dempf hat diesen Weg für meinen Geschmack sehr gut beschrieben und auch die Hindernisse realitätsnah rüber gebracht.
Auch die hinterlistigen Charaktere sind dem Autor eher gut gelungen. Die von ihnen ausgehenden Gefahren konnte ich mir gut vorstellen.

Leider waren einige zwischenmenschliche Beziehungen etwas undurchschaubar. Die Allianzen schienen sich stets zu ändern und konnten von mir als Leser nicht immer klar erkannt werden, was ich als sehr schade empfand.

Erzähltechnisch kann man nicht meckern. Ab und an könnte man an der zeitlichen Abfolge noch etwas nachbessern, jedoch lässt sich die Geschichte sehr flüssig und auch schnell lesen.

Wie bereits erwähnt, wirkte auf mich einiges etwas zu sehr vom Autor inszeniert und gewollt, so dass die Glaubhaftigkeit der Handlungen oftmals auf der Strecke bliebt. Trotzdem möchte ich es Dempf auch hoch anrechnen, dass er sich an ein so ungewöhnliches geschichtliches Szenario gewagt hat. Er hätte sich jedoch noch mehr trauen und nicht die Geschichte in eine Richtung pressen sollen, in die sie nicht gehört. Das Lesen des Buches hat mir trotzdem Spaß gemacht, weshalb ich bei meiner Bewertung ein Auge zudrücken möchte.

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Veröffentlicht am 21.10.2019

Zu viele Rezepte für besondere Anlässe / Aufwand eher hoch

Frühstück & Brunch
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Normalerweise bin ich immer richtig begeistert von den GU Küchenratgebern, jedoch dieses Mal eher zwiegespalten.

Aber zuerst einmal von Anfang an. Auch mit diesem Buch kann wieder die "GU Kochen Plus"-App ...

Normalerweise bin ich immer richtig begeistert von den GU Küchenratgebern, jedoch dieses Mal eher zwiegespalten.

Aber zuerst einmal von Anfang an. Auch mit diesem Buch kann wieder die "GU Kochen Plus"-App genutzt werden, wer z.B. die Rezepte auf dem Handy sammeln möchte oder sich Einkaufslisten zusammenstellen möchte.
Anmerkungen, wie etwa, dass die Backzeit je nach Herdmodell variieren kann, finde ich super und auch vor allem für Kochlaien hilfreich.
Auch auf vegetarische Gerichte wird gesondert durch das "Schwarze Blatt"-Symbol hingewiesen.

Insgesamt gefällt es mir sehr, dass auf unterschiedlichste Frühstücks-Typen eingegangen wird. Ob herzhaft oder eher süß, deftig oder aber auch etwas leichter, man findet passende Rezepte.

Die Zutaten sind meiner Meinung nach recht leicht zu bekommen. Man bekommt den Großteil ganz normal im Supermarkt oder aber vieles auch im Discounter.
Auch wenn ich noch nicht jedes Rezept ausprobiert habe, erscheinen mir die Mengenangaben der Zutaten recht passend für die angegebene Personenanzahl. Das stört mich nämlich oft bei anderen Kochbüchern, dass die Portionen extrem variieren, egal ob zu viel oder zu wenig für den "normalen" Hunger.
Genauso sind auch die Zeitangaben realistisch gewählt. Vor allem ist es mir auch wichtig, wenn gesonderte Zeiten, wie etwa Quellzeiten, mit angegeben werden! Wenn ich etwas bereits am Abend zuvor herrichten muss, möchte ich auch, dass mir das in der Hektik nicht zu spät auffällt.

Es werden auch "modernere" Zutaten in den Rezepten aufgegriffen, wie etwa Mandelmilch oder allgemein Milchersatzprodukte.

Wer gerne zum Frühstück nur etwas trinkt, bekommt auch hierzu Vorschläge.

Wie von den GU Ratgebern gewohnt, sind die Kochanleitungen kurz und prägnant gehalten. Sie sind sehr gut verständlich und gut nachvollziehbar.

Von den Küchenutensilien her sollte man wohl doch etwas mehr als die gewöhnliche Studentenküche besitzen. Man benötigt Auflaufformen, einen Pürierstab und auch bestenfalls eine Küchenmaschine die mit Teig klar kommt. Kochanfänger könnten diesbezüglich vielleicht Probleme haben.

Mich persönlich stört etwas, dass sehr viele Rezepte eher aufwendiger ausgelegt sind. Oftmals muss man die Ruhezeiten eines Teiges mit einberechnen. Ich kann somit diese Rezepte sowieso nur am Wochenende ausprobieren, da unter der Woche hierzu einfach die Zeit fehlt.
Ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob ich z.B. Marmeladenrezepte im Buch erwartet hätte; eher nicht. Es gehört für mich irgendwie nicht so zum alltäglichen Frühstück-Zubereiten.
Gleiches gilt auch für das Rezept von einem Apfelkuchen. Solch ein Gericht gehört für mich eher zum Nachmittagskaffee, aber nicht auf den Frühstückstisch. Für den French-Toast-Auflauf gibt es jedoch wieder die volle Punktzahl! Ein weiteres Beispiel wären die im Buch erwähnten Suppen, die meiner Meinung nach schon eher sehr deftig und mehr für die Winterzeit daher kommen.
Manche Rezepte bzw. Gerichte sehe ich eher zwiegespalten, finde sie zwar im Allgemeinen ansprechend, aber unpassend für das Buch-Thema.

Die kurzen Infos zu Kaffee und Tee waren meiner Meinung nach nicht unbedingt notwendig. Die Tipps zu einem Brunch Buffet fand ich hilfreicher.

Viele der Rezepte sind für mich persönlich einfach nicht für den Alltag konzipiert. Ich werde sie vielleicht mal zu besonderen Anlässen ausprobieren, was jedoch leider nicht allzu oft der Fall sein wird. Modernere Frühstücksrezepte, die vielleicht sogar bereits am Abend davor vorbereitet werden können, hätten mir besser gefallen.