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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.03.2021

schwächer als erwartet

Die App – Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst.
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Klappentext:

Du hast die App auf deinem Handy. Sie ist unheimlich praktisch. Du kann dein ganzes Zuhause damit steuern. Jederzeit. Von überall. Die App ist sicher. Das sagen alle. Aber was, wenn nicht?
Deine ...

Klappentext:

Du hast die App auf deinem Handy. Sie ist unheimlich praktisch. Du kann dein ganzes Zuhause damit steuern. Jederzeit. Von überall. Die App ist sicher. Das sagen alle. Aber was, wenn nicht?
Deine Frau verschwindet. Es gibt keine Spur. Keiner glaubt dir. Du bist allein. Und sie wissen, wo du wohnst.

Mein persönliches Fazit:

Ein Smart Home System, das sich schnell und sicher über eine Handy-App steuern lässt. So einfach, aber ist es wirklich so?
Hendrik, ein vielbeschäftigter Arzt, und seine Verlobte Linda dachten es jedenfalls, bis Linda eines Nachts verschwindet. Hendrik informiert die Polizei, die der Sache zunächst doch wenig Beachtung schenkt. Hendrik startet auf Facebook einen Suchaufruf. Nach einer Rückmeldung und mit Hilfe der Polizeipraktikantin Alexandra sucht er auf eigene Faust nach seiner Verlobten.

Ein interessantes Thema, ein fließender Schreibstil und ein toller Start auf den ersten Seiten des Buches versprachen ein kurzweiliges und spannendes Lesevergnügen.
Die Charaktere Hendrik und Alexandra waren wirklich gut ausgearbeitet und ich konnte mich im Verlauf der Geschichte gut in ihre Emotionen hineinversetzen. Besonders die Protagonistin Alexandra habe ich wirklich gerne durch das Buch begleitet, das hat richtig Spaß gemacht.

Die weiteren Charaktere blieben in meinen Augen eher blass. Die Zusammenarbeit der Polizisten war unglaubwürdig und bereits Mitte des Buches waren Täter und Motiv erkennbar. Das hat dem Buch die Spannung genommen. Die ganze Geschichte war mir zu konstruiert und im Verlauf des Buches wirkte auf mich einiges unharmonisch. Der Plot, der Ablauf der Ereignisse, das Zusammenspiel der Charaktere.
Ich kann das gar nicht richtig beschreiben, das Wort „zusammengewürfelt“ trifft es wohl am ehesten.

Trotz des tollen Covers, des interessanten Themas und der ersten spannenden Seiten konnte mich die App leider nicht überzeugen.

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Veröffentlicht am 29.01.2021

Abschluss der Born-Trilogie

Engelsgrund
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Klappentext:
„Die Tote hieß Valerie Wegemann, war siebenundzwanzig Jahre alt, Mitglied bei Cernunnos und hatte in Engelsgrund gelebt. Sie war die erste Leiche. Der Anfang. Mit ihr begann, was so bald ...

Klappentext:
„Die Tote hieß Valerie Wegemann, war siebenundzwanzig Jahre alt, Mitglied bei Cernunnos und hatte in Engelsgrund gelebt. Sie war die erste Leiche. Der Anfang. Mit ihr begann, was so bald nicht enden würde.“
Eine friedliche Gemeinschaft in der Abgeschiedenheit der Ardennen. Zwei tote junge Frauen, brutal ermordet. Eine dritte junge Frau in höchster Gefahr. Eine unheilvolle Allianz zwischen Jäger und Gejagtem.

Mein persönliches Fazit:
Nach den großartigen Büchern „Tannenstein“ und „Finsterthal“ war ich wirklich gespannt darauf, wie das letzte Aufeinandertreffen von Born und Wolkow wohl ausgehen würde.
Um seiner alten Freundin Carla Diaz zu helfen, nimmt Alexander Born Kontakt zu Wolkow auf. Er benötigt Hilfe. Malin, Carlas Tochter, lebt in einer sektenähnlichen Gemeinschaft in Belgien, wo bereits zwei Frauen Opfer eines Gewaltverbrechens wurden. Wolkow schickt Artjom, einen jungen ausgebildeten Killer ohne Skrupel, nach „Engelsgrund“, um auf Malin aufzupassen.
Wolkow wäre natürlich nicht Wolkow, wenn er nicht eine bestimmte Absicht verfolgen würde.

Linus Geschke lässt es in diesem dritten Teil sehr langsam angehen. Er gewährt dem Leser einen umfangreichen Rückblick auf die Zeit vor Engelsgrund.
Die Ausarbeitung der Charakter und das Zusammenspiel zwischen Born und Wolkow hat mir wieder gut gefallen. Auch die ständigen Perspektivwechsel in dieser Reihe sorgen dafür, dass der Leser sich in alle Charakter gut hineinfühlen kann. Insbesondere Artjom entwickelt sich im Verlauf der Geschichte zu meinem absoluten Lieblingscharakter in diesem Buch. Zum Ende hin legt die Story nochmal deutlich an Spannung und Tempo zu. Ein Ende wie ich es so nicht erwartet hätte. Sowohl, was die Auflösung des Täters angeht wie auch der krönenden Abschluss des Buches, als es zum Showdown zwischen Born und Wolkow kommt. Ein wirklich gutes und emotionsgeladenes Finale.

Trotzdem konnte mich das Buch nicht so überzeugen wie seine Vorgänger. Bereits nach kurzer Zeit kam ich beim Lesen ins Stocken und musste „Engelsgrund“ unterbrechen. Mir erschienen einige Angaben „merkwürdig“ und so bin ich dann nochmal nach „Finsterthal“ zurückgekehrt. Ich bin dann auch fündig geworden. Einige Fakten bzw. Zeitabfolgen passen nicht zusammen. Das hat mich wirklich geärgert und mein Lesevergnügen dann doch deutlich geschmälert.

Insgesamt kann ich diese Trilogie nur jedem Thriller-Fan empfehlen. Es lohnt sich und vor allem der Auftakt in Tannenstein war großartig.

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Veröffentlicht am 22.01.2021

Für Leser mit schwarzem Humor

Achtsam morden
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Klappentext:
Björn Diemel wird von seiner Frau gezwungen, ein Achtsamkeits-Seminar zu besuchen, um seine Work-Life-Balance wiederherzustellen. Denn Björn ist ein erfolgreicher Anwalt und hat dementsprechend ...

Klappentext:
Björn Diemel wird von seiner Frau gezwungen, ein Achtsamkeits-Seminar zu besuchen, um seine Work-Life-Balance wiederherzustellen. Denn Björn ist ein erfolgreicher Anwalt und hat dementsprechend sehr wenig Zeit für seine Familie. Der Kurs trägt tatsächlich Früchte, und Björn kann das Gelernte sogar in seinen Job integrieren – allerdings nicht ganz auf die erwartete Weise. Denn als sein Mandant, ein brutaler Großkrimineller, ihm ernstliche Probleme bereitet, bringt er ihn einfach um – nach allen Regeln der Achtsamkeit…

Mein persönliches Fazit:
Einfach und anschauend erklärt der Autor Karsten Dusse in seinem Roman wie sich Achtsamkeitsregeln im Alltag anwenden lassen. In diesem Fall am Beispiel eines Strafverteidigers.
Der Hauptprotagonist Björn Diemel erweist sich als Musterschüler. Nach seinem Achtsamkeitsseminar setzt er die erlernten Regeln problemlos um. In Momenten der Unsicherheit nutzt er den Ratgeber, den ihm sein Therapeut geschenkt hat. Als Lektüre immer mit dabei.

Als eher trockener und phlegmatischer Typ, liebe ich diese Art von dunkelschwarzem Humor sehr und so musste ich beim Lesen oftmals Schmunzeln. Der Fokus beim Lesen dieses Buches lag für mich gar nicht so sehr auf der Bewertung der Story, des Schreibstils usw., sondern eher darauf, wie die verschiedene Achtsamkeitsregeln auf die jeweilige Situation in dem Buch angewandt wurden.

Als Krimi- und Trillerleserin konnten mich die teilweise doch bösen Mafiamethoden, wenn es um die Beseitigung von Personen ging, nicht wirklich beeindrucken.
Für mich war hier eher der Spaßfaktor entscheidend. Schwarzer Humor, so wunderbar umgesetzt.

Tatsächlich habe ich beim Lesen die ein oder andere persönliche Situation reflektiert und überlegt, wie ich in diesem Moment achtsamer mit meinem Gegenüber, mir, oder mit dem Problem hätte umgehen können.
Auch die „Beziehung“ zu unserem Nachbarn betrachte ich jetzt mit ganz anderen Augen. Hier werde ich zukünftig sicherlich versuchen, die Achtsamkeitsregeln auszuprobieren und anzuwenden. 😊

Nicht der größter Roman aller Zeiten, aber definitiv ein kurzweiliges Vergnügen für Leser mit dem besonderen Humor.

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Veröffentlicht am 22.06.2020

sympathischer Serienkiller - ansonsten sehr amerikanisch

Ich bin die Nacht
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Klappentext:
Mein Name ist Francis Ackermann junior. Ich bin das, was man gemeinhin einen Serienkiller nennt. Doch ich töte nicht wahllos, und jedes meiner Opfer bekommt eine faire Chance, denn ich fordere ...

Klappentext:
Mein Name ist Francis Ackermann junior. Ich bin das, was man gemeinhin einen Serienkiller nennt. Doch ich töte nicht wahllos, und jedes meiner Opfer bekommt eine faire Chance, denn ich fordere es zu einem Spiel heraus. Wer gewinnt, überlebt.
Ich habe noch nie verloren. Die meisten Menschen werden mich verabscheuen. Einige, die mir ähnlich sind, werden mich verehren. Aber alle, alle werden sich an mich erinnern. Mein Name ist Francis Ackermann junior. Ich bin die Nacht, und ich möchte ein Spiel mit Ihnen spielen.

Mein persönliches Fazit:
Was für ein Serienkiller! Francis Ackermann junior wurde von seinem Vater von Kindesbeinen an darauf abgerichtet zu töten. Er hat gelernt Spiele mit seinen Opfern zu spielen. Gewinnt er, hören die Schmerzen auf. Schmerzen, die sein Vater ihm zugefügt hat und die immer bleiben werden.
Doch nicht immer ist er böse. Gelegentlich lässt er Gnade walten und dies meistens im richtigen Moment, wenn es den für einen Serienkiller gibt. Dann wird er weich, fast zärtlich und ist für mich mit Abstand der einzige Sympathieträger in diesem Buch. Ich habe ihn gern durch dieses Buch begleitet. Natürlich sind seine Morde bestialisch und nicht akzeptabel. Das weiß er auch. Er tut den Menschen auf die Schlimmste Art und Weise weh. Und trotzdem! Ich mag ihn.

Die restlichen Protagonisten und die Story, für mich ein Kollateralschaden. Marcus, ein ehemaliger Sheriff, wird zukünftig der Gegenspieler von Francis Ackermann junior sein. Seit er im Dienst einen anderen Serienkiller erschossen hat, verfällt er im Laufe der Story immer wieder in Selbstmitleid und möchte als Mörder gesehen und bedauert werden. Doch das Leben scheint ihm eine zweite Chance zu schenken. Da ich nicht zu viel verraten möchte. Am Ende des Buches, nach einer durchaus überraschenden Wendung, ist es soweit. A new star ist born.

Ansonsten ist der Schreibstil einfach und gut verständlich. Ohne viel Schnickschnack drumherum, kommt Ethan Cross immer schnell auf den Punkt und verkörpert genau das, was ich an amerikanischen Autoren so gar nicht mag. The American way of life!
Ob Sheriff oder FBI Agenten. In Amerika, dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten, gibt es keine Regeln. Über den Gebrauch von Schusswaffen will ich erst gar nicht reden. Klein- und Großstadtcowboys, die in geheimer Mission unterwegs sind und sich an „legaler“ Killerjagd erfreuen können.
Die Figur Francis Ackermann junior ist für mich bisher der einzige Grund, weshalb ich diese Buchreihe weiterlesen möchte. Die restliche Geschichte und Protagonisten sind für mich nur Begleitwerk. Unabdingbar, wenn man ein Buch schreiben möchte. Mehr nicht.

Von mir gibt es 3,5 Sterne / 5 Sterne

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Veröffentlicht am 07.03.2020

Unblutig und mit viel Witz

Die Schnüfflerin
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Zitat: „So viel stand fest: Dieser Mann hatte nicht mehr aller Leckerlis im Napf“
Die 23-jährige Nina arbeitet in einem Centercafe‘ und wird nach einem One-Night-Stand schwanger. Vater ist Ricky, dessen ...

Zitat: „So viel stand fest: Dieser Mann hatte nicht mehr aller Leckerlis im Napf“
Die 23-jährige Nina arbeitet in einem Centercafe‘ und wird nach einem One-Night-Stand schwanger. Vater ist Ricky, dessen Füße nach Käse stinken und der am Gewinnspielstand eines Autohauses arbeitet. Ricky, der noch nichts von seinem Glück weiß, ist mit Nina in einem Restaurant verabredet. Während Nina ihm beim Essen beichtet das sie schwanger ist, bekommt Ricky rote Flecken im Gesicht, beginnt zu röcheln und rutscht vom Stuhl, wo er unter den Tisch liegen bleibt. Nina, die zunächst an einen Spaß geglaubt hat, stellt mich Erschrecken fest, dass auch die drei weiteren Gäste röcheln und von den Stühlen kippen. Der herbeigerufene Notarzt stellt schwere Vergiftungserscheinungen fest und liefert sämtliche Gäste in das nächste Krankenhaus ein, wo alle auf der Intensivstation um ihr Leben kämpfen. Nur Nina und der Koch Oleg Kowalzyk bleiben verschont. Nina, die seit ihrer Schwangerschaft extrem auf Gerüche reagiert, hat die Suppe nicht angerührt. Denn diese roch bitter und unangenehm.
Kommissar Rieb von der Kriminalpolizei hält Nina für verdächtig. Hauptkommissar Koller jedoch ist gleichermaßen ungläubig wie fasziniert, als Nina ihm von ihrem Geruchssinn berichtet. Koller, der bis vor einiger Zeit noch in einer Hundestaffel aktiv war, möchte sich Ninas Fähigkeiten zunutze machen. Auf etwas unkonventionelle Art testet er ihren Geruchssinn noch im Restaurant. Dazu kommt, dass die Analyse der Suppe in der Tat ergeben hat, dass die Suppe mit Zyankali vergiftet war. Daher der bittere Mandelgeruch.
Kurz darauf versterben alle Gäste des Restaurant auf der Intensivstation und Nina ist verzweifelt. Abgesehen davon, dass sie in Kürze alleinerziehende Mutter sein wird, muss sie nun auch noch die Polizei davon überzeugen, dass sie nicht die Täterin ist. Wird ihr Geruchssinn ihr dabei helfen ihre Unschuld zu beweisen?
„Die Schnüfflerin“ ist der erste Kriminalroman von Anne von Vaszary und der Auftakt zu einer neuen Reihe. Sehr detailliert beschreibt die Autorin ihre Hauptprotagonisten. Das Buch ist in der Ich-Perspektive geschrieben, was die Charaktere Nina besonders authentisch wirken lässt. Ihr Schreibstil ist angenehm und das Buch lässt sich leicht lesen.
Nina, gerade mal 23 Jahre alt, Schulabbrecherin und wohnhaft zur Untermiete bei einer Freundin. Ihr Familienleben ist bisher eher chaotisch verlaufen. Die Mutter war nie da und ihr Vater ist unbekannt. Aufgewachsen ist Nina bei ihrer Oma, die mittlerweile aber verstorben ist. Nina selbst hat nicht wirklich eine Idee, wie sie sich ihre Zukunft vorstellt. Als Gelegenheitsjobberin arbeitet sie mal hier und mal da.
Koller, ein älterer Hauptkommissar und ehemaliges Mitglied der Hundestaffel, ist von Ninas Fähigkeiten total fasziniert. Seit einem Arbeitsunfall trägt er eine Beinprothese und arbeitet jetzt im „normalen“ Polizeidienst. Doch leider hält er sich nur ungerne an die Regeln der Polizeiarbeit, was ihn bei seinen Kollegen nicht unbedingt beliebt macht.
Mein persönliches Fazit:
Die Story ist schon sehr weit hergeholt und für geübte Krimileser auch bedingt vorhersehbar. Die erste Hälfte des Buches beschäftigt sich vordergründig mit Nina und Koller und lässt den Fall dadurch oftmals in den Hintergrund rücken. Die zweite Hälfte des Buches ist dann deutlich temporeicher und wirklich spannend. Da kam ich wirklich in einen Lesefluss und habe es ziemlich zügig zu Ende gelesen.
Wer also einen bitterernsten Krimi, mit präziser Polizeiarbeit und ernsthaften Polizisten erwartet, der wird hier nicht auf seine Kosten kommen.
Wer allerdings gerne einen leichten, unblutigen Krimi lesen möchte und Freude an einem etwas schrägen und wortgewandten Ermittlerduo hat, der wird dieses Buch mit Sicherheit mögen. Der schwarze Humor der Autorin zieht sich von Anfang bis Ende durch das ganze Buch und konnte mich immer wieder zum Schmunzeln bringen. Eine neues und überaus ungewöhnliches Ermittlerduo, dass sicherlich im Verlauf der Reihe reifen und hoffentlich noch weitere Fälle gemeinsam lösen wird. Ein guter Start, aber durchaus noch mit Luft nach oben.

3,5 Sterne/5 Sternen

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