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Veröffentlicht am 25.06.2020

Spannender Pageturner!

Der Fahrer
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In Hamburg treibt ein Serienmörder ein perfides Spiel. Er entführt junge Frauen, die nachts alleine unterwegs sind und fordert dann die Polizei auf Instagram zu einer Jagd um das Leben der Entführten heraus. ...

In Hamburg treibt ein Serienmörder ein perfides Spiel. Er entführt junge Frauen, die nachts alleine unterwegs sind und fordert dann die Polizei auf Instagram zu einer Jagd um das Leben der Entführten heraus. Ein Spiel, an dem der Mörder nicht nur die sozialen Medien teilhaben lässt, sondern den Ermittlern immer den entscheidenden Schritt voraus zu sein scheint. Das Team um Jens Kerner nimmt die Ermittlungen auf. Nichts und niemand kann jedoch vorhersehen, wo und wie der Täter erneut zuschlagen wird. Die einzige Gemeinsamkeit, die die entführten Frauen hatten, führen zum neuen, vermeintlich sicheren Fahrdienst MyDriver. Doch dann verdichten sich die Hinweise, dass der Serienkiller Kommissar Jens Kerner mit seinen Taten treffen will. In Kerner keimt der Verdacht auf, dass der Täter aus seinem nächsten Umfeld kommen könnte.....



"Der Fahrer" ist nach "Das Haus der Mädchen"  und "Die Lieferung" bereits der dritte Band, in dem Kommissar Jens Kerner und seine Kollegin Rebecca Oswald gemeinsam ermitteln. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, können sie unabhängig voneinander gelesen werden. Um die privaten Nebenhandlungen und die Weiterentwicklung der Charaktere zu beobachten, empfiehlt sich aber, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Einhaltung der Reihenfolge. Den aktuellen Ermittlungen kann man aber mühelos ohne diese Vorkenntnisse folgen. 



Der Thriller startet rasant. Ohne langatmiges Vorgeplänkel befindet man sich sofort mitten im Geschehen. Andreas Winkelmann versteht es wieder hervorragend, das Interesse an diesem Fall sofort zu wecken und dabei mit den Ängsten der Leser zu spielen. Denn wer hätte kein mulmiges Gefühl, wenn eine zivile Polizeistreife ihre Kontrolle ausgerechnet an einer dunklen und uneinsichtigen Stelle durchführen will und sich dabei äußerst merkwürdig verhält? Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Da diese häufig an spannenden Stellen stoppen und sich dann einem weiteren Handlungsstrang zuwenden, wird von Anfang an ein hohes Tempo angeschlagen, was durchgehend gehalten werden kann. Man fiebert mit, stellt eigene Ermittlungen an und wird förmlich durch das Buch getrieben. Überraschende Wendungen sorgen dafür, dass nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Die Handlung wirkt keinesfalls vorhersehbar und deshalb bleibt die aufgebaute Spannung bis zum Schluss erhalten. 



Ein durchgehend spannender Thriller, in dem der Autor es wieder hervorragend versteht, mit den Ängsten der Leser zu spielen und diese zu schüren. 

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.05.2020

Grandioser Auftakt

Die ferne Hoffnung
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Hamburg, 1888: Der Geschäftsmann Peter Hansen nimmt sich an seinem Geburtstag das Leben. Das allein ist für seine drei Söhne Georg, Robert und Karl schon schlimm. Doch der Notar hat noch schlechtere Nachrichten, ...

Hamburg, 1888: Der Geschäftsmann Peter Hansen nimmt sich an seinem Geburtstag das Leben. Das allein ist für seine drei Söhne Georg, Robert und Karl schon schlimm. Doch der Notar hat noch schlechtere Nachrichten, denn das Unternehmen ist hoch verschuldet, sodass nicht nur finanzielle Ruin, sondern auch der Verkauf der Villa, in der die Söhne mit ihren Familien leben, droht. Guter Rat ist nun teuer. Doch dann bietet sich den Brüdern die einmalige Gelegenheit, in Kamerun eine Kakaoplantage zu äußerst fairen Konditionen zu erwerben. Damit könnte das familiäre Auskommen gesichert und der Ruin abgewendet werden. Robert erklärt sich bereit, mit seiner Familie nach Kamerun überzusiedeln, um dort die Plantage zu führen. Seine Frau Elisabeth setzt alles daran, ihn von dieser Idee abzubringen. Denn sie ist von der Vorstellung, ihr Leben fortan unter Wilden zu verbringen, alles andere als angetan....

"Die ferne Hoffnung" ist der Auftaktband der historischen Hansen-Saga. Der Einstieg gelingt mühelos, denn die Autorin versteht es hervorragend, Handlungsorte und Charaktere so lebendig zu beschreiben, dass man alles sofort vor Augen hat und ganz in die damalige Zeit eintauchen kann. Ohne langatmiges Vorgeplänkel ist man sofort mitten im Geschehen.

Die Handlung wird aus wechselnden Perspektiven betrachtet. Man beobachtet Georg, der in Hamburg die Familiengeschäfte weiterführt, Robert in Kamerun, beim Bewirtschaften der Plantage und Karl beim Aufbau eines neuen Kontors in Wien. In jedem Handlungsstrang gelingt es der Autorin, eine authentische Atmosphäre zu erschaffen, die glaubwürdig vermittelt wird. Die jeweilige historische Hintergrundkulisse fügt sich dabei harmonisch in die Handlung ein.

Die Charaktere wirken so lebendig, dass man schon bald einen Eindruck vom Familienleben hat. Dabei entwickelt man sowohl spontane Sympathien, als auch Abneigungen. Denn die einzelnen Familienmitglieder haben unterschiedliche Ziele und Träume. Und diese lassen sich nicht immer miteinander vereinbaren. Alle Handlungsstränge sind durchgehend interessant. Durch die ständigen Wechsel gerät man früh in den Sog der Ereignisse und mag das Buch dann kaum noch aus der Hand legen. Man fiebert mit den Charakteren mit und beobachtet gespannt, welche Überraschungen das Schicksal für sie bereithält. Es kommt zu einigen unvorhergesehenen Wendungen und Intrigen. Dadurch bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten.

Ein grandioser Auftaktband, der dafür sorgt, dass man unbedingt erfahren möchte, wie es bei den Hansens weitergeht.

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Veröffentlicht am 28.05.2020

Für mich definitiv der beste Band der Reihe!

Düstere Provence
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Der ehemalige Gangsterboss Louis Rey wird nach 25 Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen. Kurz danach werden drei Männer ermordet. Auf den ersten Blick scheint es keine Verbindung zwischen den Taten zu ...

Der ehemalige Gangsterboss Louis Rey wird nach 25 Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen. Kurz danach werden drei Männer ermordet. Auf den ersten Blick scheint es keine Verbindung zwischen den Taten zu geben. Doch bei dem ehemaligen Commissaire Albin Leclerc schrillen die Alarmglocken. Denn jeder der getöteten Männer hat damals seinen Teil dazu beigetragen, Louis Rey von seinem Thron zu stoßen und ihn ins Gefängnis zu bringen. Für Albin Leclerc ist klar, dass Rey auf einem Rachefeldzug ist und unbedingt gestoppt werden muss. Deshalb beginnt er sich in die Ermittlungen einzumischen. Die Zeit drängt, denn Albin Leclerc ahnt, dass er selbst ebenfalls auf der Liste des ehemaligen Gangsterbosses steht....

"Düstere Provence" ist mittlerweile der fünfte Fall, den der bereits pensionierte Kommissar, gemeinsam mit seinem Mops Tyson, aus dem Ruhestand verfolgt. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ermittlungen auch dann mühelos folgen, wenn man noch keinen Teil der Serie gelesen hat. Um die Weiterentwicklung der Charaktere und die, der privaten Nebenhandlungen zu verfolgen, empfiehlt sich aber, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Einhaltung der Reihenfolge. Das Geschehen wird aus wechselnden Perspektiven betrachtet. Wobei Leclercs Ermittlungen im Zentrum der Ereignisse stehen. Durch die unterschiedlichen Blickwinkel ist die Handlung von Anfang an interessant und abwechslungsreich.

Auch in diesem Band versteht es der Autor wieder hervorragend, die sommerliche Provence so lebendig zu beschreiben, dass man beinahe meint, die glühende Hitze selbst zu spüren. Die Charaktere wirken äußerst lebendig. Albin Leclerc hat sich noch nicht verändert. Er ist und bleibt ein Original. Auch in diesem Band gelingt es ihm mühelos, seine ehemaligen Kollegen, durch seine eigenmächtigen Aktionen, an den Rand der Verzweiflung zu treiben. Doch Leclerc wäre nicht er selbst, wenn ihn das auch nur im Ansatz kümmern würde. Gemeinsam mit Mops Tyson bildet er wieder ein unschlagbares Team.

Der aktuelle Fall hat es in sich. Die Spannung ist sofort spürbar und steigert sich im Verlauf der Handlung stetig. Dadurch gerät man bereits früh in den Sog der Ereignisse und mag das Buch nur ungern aus der Hand legen. Das Ganze gipfelt in einem atemberaubenden Finale, das im Hinblick auf Spannung und Nervenkitzel keine Wünsche offen lässt.

Für mich definitiv der bisher beste Band der Reihe!

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Veröffentlicht am 26.05.2020

Spannender Pageturner!

Möwentod
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In Stralsund versucht eine Privatdetektivin Kontakt zu einem Informanten aufzunehmen. Wenig später wird sie ermordet aufgefunden. Greta Silber und Hardy Finkel nehmen die Ermittlungen auf. Der Fall ist ...

In Stralsund versucht eine Privatdetektivin Kontakt zu einem Informanten aufzunehmen. Wenig später wird sie ermordet aufgefunden. Greta Silber und Hardy Finkel nehmen die Ermittlungen auf. Der Fall ist äußerst rätselhaft und nimmt unerwartete Ausmaße an. Die beiden erfahrenen Ermittler geraten immer wieder in große Gefahr. Es hat außerdem den Anschein, dass jemand mit allen Mitteln versucht, die Aufklärung zu verhindern….

„Möwentod“ ist nach „Küstenstill“ der zweite Fall für Greta Silber und Hardy Finkel. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ermittlungen auch dann problemlos folgen, wenn man den ersten Teil nicht gelesen hat.

Der Einstieg in den Thriller gelingt mühelos, denn Elias Haller versteht es vom ersten Moment an, das Interesse an der Handlung zu wecken. Man möchte unbedingt erfahren, was es mit dem Mord an der Privatdetektivin auf sich hat. Schon bald stellt sich heraus, dass der Tod der Privatermittlerin und die damit verbundenen polizeilichen Ermittlungen unerwartet harte Reaktionen auslösen. Deshalb stellt man sich die Frage, was genau dahintersteckt und wer ein Interesse daran haben könnte, dass dieser Fall schnell zu den Akten gelegt wird. Dadurch gerät man früh in den Sog der Ereignisse. Es geht Schlag auf Schlag, sodass man einige Male gespannt den Atem anhält und nicht weiß, wie man alles einordnen soll.

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Da die Wechsel oft an entscheidenden Stellen stattfinden, entwickelt die Story ein hohes Tempo. Unerwartete Wendungen sorgen außerdem dafür, dass man die eigenen Ermittlungen, die man beim Lesen angestellt hat, über den Haufen werfen und neu ansetzen muss. Dadurch bleibt die früh aufgebaute Spannung nicht nur durchgehend erhalten, sondern kann sich bis zum Ende stetig steigern.

Ein durchgehend spannender Thriller, mit einem sympathischen Ermittlerduo. Bitte mehr davon!

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Veröffentlicht am 25.05.2020

Wunderbarer Roman, der mitten ins Herz trifft

Layla
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Die aufgeweckte Mischlingshündin Phoebe, die man bereits in "Phoebe - Eine Straßenhündin checkt ein" kennenlernen durfte, hat bei Autor Uwe Krauser und seinem Partner ein liebevolles Zuhause gefunden. ...

Die aufgeweckte Mischlingshündin Phoebe, die man bereits in "Phoebe - Eine Straßenhündin checkt ein" kennenlernen durfte, hat bei Autor Uwe Krauser und seinem Partner ein liebevolles Zuhause gefunden. Sie hat nicht nur gelernt, ihre Menschen um den kleinen Finger zu wickeln, sondern nimmt auch ihre Arbeit als Hotelhund ernst. Mittlerweile hat Phoebe dabei Unterstützung von Layla bekommen. Layla hat viele schreckliche Dinge erlebt, bevor sie ebenfalls bei Uwe Krauser und seinem Partner landete. Deshalb fällt es ihr schwer, Vertrauen zu fassen und die Liebe, die ihre neue Familie ihr entgegenbringt, anzunehmen. Obwohl Phoebe kleiner als Layla ist, übernimmt sie sofort die Rolle der großen Schwester und setzt alles daran, damit für Layla das Leben endlich lebenswert wird.

Wie auch schon im Vorgängerband, erzählt Phoebe Laylas Geschichte selbst. Phoebes Sicht auf die Dinge ist einzigartig. Sie schlägt einen lockeren und humorvollen Ton an, der dafür sorgt, dass man vom ersten Moment an im Geschehen ist und sich ganz auf die Erlebnisse einlassen kann. Es ist fast so, als ob man selber dabei wäre.

Phoebes tierische und menschliche Freunde spielen wieder eine große Rolle. Man darf sich also auf ein Wiedersehen mit alten Bekannten aus dem ersten Band freuen, aber auch neue Charaktere kennenlernen. Mops Hector, der ungekrönte König der Menschenerziehung, ist ebenfalls wieder mit von der Partie und lässt auch Layla gern an seinem Wissen, welche Blicke und Handlungen nötig sind, um möglichst viele Leckereien abzustauben, teilhaben. Auch wenn Layla zunächst eher zögerlich auf seine Hilfsangebote eingeht. Es gibt in diesem Buch wieder einige Szenen, bei denen man unverhofft schmunzeln oder sogar herzhaft lachen muss. Doch Phoebe hat auch von Erlebnissen zu berichten, die traurig sind. Das macht sie auf einfühlsame Art und Weise, sodass einem das Herz beim Lesen aufgeht. Phoebe setzt sich sehr für ihre Schwester Layla ein und wenn ein anderer Hund versucht, Laylas Zurückhaltung für eigene Zwecke auszunutzen, dann wächst die kleine Phoebe über sich hinaus. Die Seiten fliegen nur so dahin, sodass man viel zu schnell am Ende angekommen ist und sich dann gar nicht mehr von den beiden sympathischen Hundedamen trennen mag.

Ich habe mit diesem Buch wunderbare Lesestunden verbracht, denn ich konnte mich ganz auf Phoebes Erzählung einlassen. Ich musste dabei unverhofft schmunzeln und habe stellenweise lauthals gelacht. Doch Phoebes einfühlsame Art, Laylas Geschichte zu erzählen, hat mir manchmal auch ein paar Tränchen entlockt. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala vergebe ich deshalb die volle Punktzahl und empfehle diesen Roman sehr gerne weiter.

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