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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.06.2020

Proseccolügen

Proseccolügen
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An der Proseccostraße im Veneto in Italien will sich die Köchin Doro Ritter in einem kleinen Hotel Ideen für Rezepte holen. Doch dann ereignen sich dort ein paar Ereignisse. Doro hält Augen und Ohren offen ...

An der Proseccostraße im Veneto in Italien will sich die Köchin Doro Ritter in einem kleinen Hotel Ideen für Rezepte holen. Doch dann ereignen sich dort ein paar Ereignisse. Doro hält Augen und Ohren offen und mischt sich unterstützt von ihrem Freund Vinc in Sachen ein, die sie eigentlich nichts angehen.

Meine Meinung:

Schnell ist man mit Doro Ritter in Italien angekommen. Sie ist eine sympatische, sehr aktive Person, die neugierig Herausforderungen annimmt bzw. sich selbst sucht. Das Kochen und ihre Leben meistert sie mit Leichtigkeit. Manchmal gerät sogar sie an ihre Grenzen.

Dank des Personenverzeichnis am Ende des Buches verliert man bei den vielen Mitwirkenden nicht den Überblick. Aufpassen muss man allerdings schon, wer mit wem und wann was getan hat. Das macht ja auch den Reiz aus. Doro ermittelt mit viel Herz. Ihr Privatleben kommt dabei nicht zu kurz.

Der Fall selbst wartete am Ende mit einer faustdicken Überraschung auf. Mehrere Verdächtige hätten aus unterschiedlichen Motiven die Vorfälle im und um das Hotel verursachen können.

Die Mischung aus Urlaub und Arbeit, Ermittlung und Freundschaft hat mir gut gefallen. Das Italienflair war auf jeden Fall da und hat mir ein paar sehr schöne Stunden beschert. Die Rezepte am Ende werden ich mal ausprobieren, v. a. das Kokoseis und das Olivenfoccaccia.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.10.2019

Klassentreffen der anderen Art

Hüttenkatz
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Dass Klassentreffen für Überraschungen gut sein können, ist nichts Neues. Dieses Treffen auf einer Berghütte nach langen Jahren hat es aber in sich. Kaum dass ein Totgeglaubter plötzlich wieder auftaucht, ...

Dass Klassentreffen für Überraschungen gut sein können, ist nichts Neues. Dieses Treffen auf einer Berghütte nach langen Jahren hat es aber in sich. Kaum dass ein Totgeglaubter plötzlich wieder auftaucht, ist er auch schon tatsächlich tot. Da Kommissar Steinböck als Klassenkamerad das Geschehen hautnah miterlebte, kann er auch gleich ermitteln. Hilfe bekommt er dann aus dem Tal von seinen Kollegen - und natürlich auch von der Katz', mit der er sich rege austauscht.

Meine Meinung:

Nach Agatha Christie Manier ermittelt Steinböck im kleinen Kreis der Verdächtigen. Dass es dabei zu immer wieder kleinen lustigen Szenen mit der Katz' und auch im Team kommt, bringt Würze ins Buch. Gefallen hat mir, dass fast jeder von den Klassenkameraden ein Motiv für den Mord gehabt haben könnte. Bis zum Schluss ist es mir noch nicht recht klar gewesen, wer tatsächlich der Schuldige ist.

Das Buch liest sich gut an einem Stück durch, ein paar Ausflüge in die bayerische Sprache sollte der Leser mitmachen wollen.

Gerne empfehle ich das Buch weiter.

Veröffentlicht am 04.01.2019

Sagen und Brauchtum vs Alltag

Treibts zua!
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Lilly Engel und Sigmund Huber arbeiten auf zwei verschiedenen Seiten der Grenze und eigentlich besser nicht zusammen. Eine Mordserie in der Grenzregion Berchtesgaden/Salzburg hält allerdings die Polizei ...

Lilly Engel und Sigmund Huber arbeiten auf zwei verschiedenen Seiten der Grenze und eigentlich besser nicht zusammen. Eine Mordserie in der Grenzregion Berchtesgaden/Salzburg hält allerdings die Polizei hüben und drüben auf Trab und die beiden müssen sich wohl oder übel zusammenraufen, um den nächsten Mord zu verhindern. Scheinbar haben die Toten nichts gemeinsam, außer den Medallions mit kryptischen Zeichen, die bei ihnen gefunden werden. Viel Zeit für persönliche Animositäten bleibt nicht...

Meine Meinung
Gerne habe ich diesen Mordfall verfolgt. Das Autorenduo unter Pseudonym hat einen Krimi kreiert, in dem Brauchtum und Alltagsprobleme einen Platz finden. Das Haberfeldtreiben als mittelalterliches Rügegericht findet in Bayern glücklicherweise nur noch selten statt. Die Verknüpfung mit den Sagen und anderen historischen Ereignissen fand ich sehr gut gelungen.
Die Wortgefechte von Lilly und Sigmund, die aus ihren unterschiedliche Lebenssituationen entstehen, finde ich manchmal ein bisschen des guten zuviel.
Auch wenn ich den Täter schon vorher entlarvt hatte, hat mich die Auflösung überzeugt und erst so richtig die Tiefe des Krimis gezeigt.

Veröffentlicht am 27.03.2018

Show down in Fredenbüll

Pannfisch für den Paten
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Viele alte Bekannte trifft man in dem mittlerweile 6. Fredenbüller-Band von Krischan Koch. Aber auch ein paar neue Gesichter und hier entspinnt sich ein Plot, in dem sogar die Mafia aus New York die Hände ...

Viele alte Bekannte trifft man in dem mittlerweile 6. Fredenbüller-Band von Krischan Koch. Aber auch ein paar neue Gesichter und hier entspinnt sich ein Plot, in dem sogar die Mafia aus New York die Hände im Spiel bzw. an den Gewehren hat.
Als nicht nur ein gebürtiger Fredenbüller, sondern auch zwei Schafe und ein Storch erschossen aufgefunden werden, glaubt niemand mehr an Zufall. Doch wer war es und warum? Fast jeder scheint Zugriff auf ein Gewehr zu haben und viele auch ein Motiv. Doch war es ein Windkraftgegner, ein Rotbauchunkenschützer oder eine Verwechslung? Thies Detlefsen und Nicole Stappenbek sind voll im Einsatz, während die Kundschaft von "De hidde Kist" eigentlich schon gut Bescheid weiß.

Meine Meinung:
Die Krimis von Krischan Koch sind cosy Krimis mit viel Humor und Komik. Bei diesem Buch war es mir fast ein bisschen zu dick aufgetragen. Gut rausgearbeitet fand ich den Konflikt zwischen Windkraftbefürworter und Krötenschützern/Umweltschützern und die diversen Machenschaften im Bauamt.
Alles in allem vergebe ich gerne 4 Sterne.

Veröffentlicht am 03.03.2017

Die Schatten der Vergangenheit

Tod in den Karawanken
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Simon Rosner ist in seinem zweiten Krimi eigentlich auf Entziehungskur. Als aber die Tochter eines Freundes nach einer Busreise nicht wie geplant bei ihrer Mutter ankommt, wird Rosner beauftragt, das Mädchen ...

Simon Rosner ist in seinem zweiten Krimi eigentlich auf Entziehungskur. Als aber die Tochter eines Freundes nach einer Busreise nicht wie geplant bei ihrer Mutter ankommt, wird Rosner beauftragt, das Mädchen zu finden und stößt dabei auf die Schatten der Vergangenheit.

Meine Meinung:
Wieder ist es Andrea Nagele gelungen, hervorragende Charakterstudien der Akteure auf Papier zu bringen. Zugegeben, nicht alle sind mir sympatisch, aber es sind Menschen aus Fleisch und Blut, mit Tiefgang und keine platten Stereotype.

Da ich auch schon andere Krimis der Autorin kenne, bin ich auch von den Querverbindungen sehr angetan. Lilo, die Mutter des Mädchens, wohnt nämlich zeitweise in Grado, wo die Kommissarin Degrassi in "Grado im Regen" und bald auch "Grado im Dunkeln" ermittelt. Für das Verständnis des vorliegenden Buches ist das aber nicht notwendig. Weitere Schauplätze des Buches sind Klagenfurt und die Karawanken.

Die vier verschiedenen Erzählperspektiven lockern den Lesefluss auf. Interessanterweise erzählt gerade Lilo in der ersten Person, was eine gewisse Nähe zu ihr vermittelt. Auf der anderen Seite ist gerade Lilo die Person, die mir im Laufe des Buches immer unsympatischer wurde. Dieses Pendeln zwischen Sympathie und Antipathie finde ich äußerst gelunden.

Die Beziehungen von Rosner, Lilo und ihrem Mann Hanno reichen bis in die Schulzeit zurück und waren schon damals nicht ungetrübt. Man erfährt auch manches über Rosner und seine auch damals schon vorhandene Neigung zum Alkohol. Natürlich wird auch auf die Beziehung zu Alice und Simone, seiner Ex-Frau eingegangen.

Die Handlung selbst war für mich anfangs sehr spannend. Unbedingt wollte ich wissen, ob das Mädchen gefunden wird. Leider war dann bald diese Spannung weg, für mich war da die Luft raus. Natürlich wollte ich wissen, wer der anonyme Mann ist und was es mit den Briefen an Lilo auf sich hat. Das Ende verknüpft gekonnt alle Personen miteinander, das kann Andrea Nagele wie kaum eine andere.

Wegen dem Spannungsabfall in der Mitte vergebe ich für dieses Buch mit den hervorragenden Charkterstudien leider nur 4,4 Sterne.