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Veröffentlicht am 27.06.2020

Ein Eintauchen in eine fremde Welt

Die Perlenfarm
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In „Perlenfarm“ begeben wir uns zur Kiona, die auf einer abgelegenen Insel namens Manihiki daheim ist. Vor Ort taucht die junge Protagonistin in der Südsee auf der Suche nach Perlen. Eines Tages taucht ...

In „Perlenfarm“ begeben wir uns zur Kiona, die auf einer abgelegenen Insel namens Manihiki daheim ist. Vor Ort taucht die junge Protagonistin in der Südsee auf der Suche nach Perlen. Eines Tages taucht ein Zyklon auf. Dabei strandet ein Segelboot an der Insel. Im Boot befindet sich ein junger Mann, der Erik heißt und angeblich ein Banker aus Großbritannien ist. Schnell merkt Kiona, dass zwischen den beiden was am Laufen ist. Doch dann verschwindet auf einmal Erik von der Insel. Kiona begibt sich auf die Suche nach Ihm. Ihre Wege führen sie über die Vereinigten Staaten, nach England und noch viel weiter….
Ich war schon sehr lange auf „Die Perlenfarm“ gespannt, da dieser Roman abseits der Liebesgeschichte, viel Spannung verkörpern soll. Und ja, ich wurde ein bisschen gefesselt. Ich wollte unbedingt wissen, was es mit dem mysteriösem Erik auf sich hat. Die Geschichte streckt sich im Allgemeinen über sechs Jahre hinweg. Dabei folgt man Kiona auf einer Reise um die halbe Welt. Man kann durch atemberaubende Orte fliegen, neue Figuren kennenlernen und der Lösung des Rätsels immer näherkommen, da Kiona immer mehr Geheimnisse aufdeckt. Dennoch fand ich allgemein die Reise durch die ganzen Orte zu abstrakt. Ich finde, dass sechs Orte auf 400 Seiten recht mutig sind. Man kann einfach mit der Atmosphäre eines Ortes nicht warm werden, da man kurz danach irgendwo anders mit Kiona hinreist. Was für mich ein No-Go ist, ist das in diesem Buch keine Kapitel vorliegen. Das Buch ist in die Orte unterteilt und Absätze bilden lediglich eine Pause zwischen den Handlungen. Mir fehlte einfach die Orientierung. Sonst ist Kiona eine sympathische Protagonistin, die recht gläubig erscheint. Es war interessant zu erfahren, welche Ansichten sie zur Welt und Gott hat.
Allgemein kann ich sagen, dass „Die Perlenfarm“ ein toller Mix aus einer Liebes- und Thrillergeschichte ist. Dennoch war die Geschichte zwischen durch sehr langatmig. Sonst ist es ein tolles Buch für den Sommer, da man eine recht ungewöhnliche Protagonistin kennenlernen kann

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Veröffentlicht am 23.06.2020

Kritik am dänischen Gesundheitssystem

Glasflügel
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m Thriller „Glasflügel“ begegnen wir Jeppe Kørner, der in einem rasanten Mordfall in Kopenhagen ermittelt. Im Zentrum der Stadt wird im ältesten Brunnen, nahe der Fußgängerzone, eine Leiche gefunden. Alles ...

m Thriller „Glasflügel“ begegnen wir Jeppe Kørner, der in einem rasanten Mordfall in Kopenhagen ermittelt. Im Zentrum der Stadt wird im ältesten Brunnen, nahe der Fußgängerzone, eine Leiche gefunden. Alles deutet darauf hin, dass die Frau mit einem Messer ermordet worden ist. Ein weiteres Opfer, nahe dem Wasser, wird mit derselben Hinrichtungsmethode kurze Zeit später aufgefunden. Der Protagonist Kørner geht von einem Serientäter aus. Leider kann ihn seiner Partnerin Werner aufgrund ihres Babyurlaubs nicht helfen. In seinen Ermittlungen stößt der Protagonist auf eine düstere Einrichtung für hilfsbedürftige Kinder namens Sommerfuglen und merkt, dass nicht jeder Mensch in Kopenhagen eine menschliche Vorstellung von Fürsorge aufweist.
Der zweite starke Band „Blutmond“ war der Grund, weshalb ich mich an „Glasflügel“ ran gewagt habe. Wie im vorherigen Band beginnt die Autorin die Handlung mit dem Darstellen zahlreicher Charaktere. Es entsteht eine ausgeglichene Mischung aus neuen und alten Charakteren. Mal wieder schafft es Engberg eine glaubwürdige Erzählung zu entwerfen. Uns gelingt es tiefgründig in die einzelnen Charaktere reinzuschauen, wodurch man vielfältige Hintergrundgeschichten als Leser erfährt. Mich störte lediglich, dass der Protagonist und Ermittler Jeppe Kørner seit dem ersten Band keine Charakterentwicklung durchläuft und konstant über die Reihe an manchen Stellen immer noch unlogisch handelt. Schön fand ich, dass Werner trotz ihres Babyurlaubs einen Platz im Buch bekommen hat und mit ihren kreativen Ideen die Ermittlungen unterstützte. So kann man auch sagen, dass in diesem Thriller weniger die Ermittlungen in den Fokus rücken, sondern eher das Setting und die Rahmenbedingungen. Es ist Mal was Anderes, was sich dennoch positiv loben lässt. Die Spannung lässt sich in diesem Thriller konstant wiederfinden. Durch gelungene Erzählperspektiven und zahlreiche schlüssige Wendungen konnte mich das Buch fesseln. Dennoch war ich in meinen „persönlichen“ Ermittlungen an manchen Stellen bezüglich des Falls verloren. Das Buch lässt sich leicht lesen und weckt im Gesamten, einen tollen Eindruck.
Zusammengefasst ist „Engelsflügel“ ein solider Thriller mit einer tollen Hintergrundgeschichte und einem detailreichen Setting. Der Autorin ist es indirekt gelungen, eine Kritik am dänischen Gesundheitssystem zu äußern.

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Veröffentlicht am 20.06.2020

Gelungenes Debüt

Nordsee-Nacht
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In „Nordsee-Nacht“ verschwindet ein Mädchen namens Friederike spurlos aus einem Zeltlager, nahe dem Küstenort Hulthave. Die Ermittlungen werden aufgenommen, doch Kommissar Wedeland tappt im Dunkeln. Sascha, ...

In „Nordsee-Nacht“ verschwindet ein Mädchen namens Friederike spurlos aus einem Zeltlager, nahe dem Küstenort Hulthave. Die Ermittlungen werden aufgenommen, doch Kommissar Wedeland tappt im Dunkeln. Sascha, die Betreuerin aus dem Zeltlager zerbricht zusammen und hat große Schuldgefühle, da sie zum Zeitpunkt des Verschwindens, sich um die Kinder gekümmert hat. Niemand weiß, was geschehen ist. Somit verschwindet das Ereignis schnell aus der kleinen Stadt. Nach 25 Jahren wird eine Frau bewusstlos am Strand von Hulthave gefunden. Die Frau kann sich an nichts erinnern. Schnell macht das Gerücht die Runde, dass es sich bei dieser Frau um die verschwundene Friederike handelt. Sascha und Kommissar Wegeland erfahren von dieser Neuigkeit und begeben sich so schnell wie möglich in die Stadt, um endlich das Rätsel um die Nacht vor 25 Jahren aufzulösen.
Vorab muss ich die Gestaltung des Buches sehr loben, da diese sehr detailliert und atmosphärisch gestaltet worden ist. Auch wenn man bei diesem Buch von einem Roman spricht, kann man sagen, dass „Nordsee-Nacht“ zahlreiche Thrillerelemente aufweist. Das Buch ist in zwei Teile unterteilt. Zum einen begeben wir uns in die Zeit, in der Friederike spurlos verschwindet. Man erfährt viel über das Zeltlager, die Charaktere und den Fall. Nach dem ersten Teil springen wir in der Zeit 25 Jahre in die Zukunft, als die Frau an der Küste gefunden wird. In diesem Teil nimmt die Geschichte viel Fahrt auf. Die Charaktere aus dem ersten und zweiten Teil werden vermischt und als Leser möchte man endlich erfahren, was passiert ist. Der Fall war total spannend und durch viele Wendungen unvorhersehbar. Ich fand es gelungen, dass man in diesem Buch, abseits des Kommissars und Sascha, einen großen Einblick in viele weitere Perspektiven von Charakteren erhalten hat. Nichts desto trotz war das Personenspekturm recht groß, wodurch mir es an Tiefgründigkeit in manchen Figuren gefehlt hat. So blieben mir zum Schluss auch ein paar Fragen zur Handlung offen.
Schlussendlich kann ich sagen: Die Autorin entwirft mit „Nordsee-Nacht“ ein tolles Debüt. Mit einem fließenden Schreibstil konnte mich das Buch, trotz einigen Schwachstellen, begeistern. Ich bin auf weitere Werke der Autorin gespannt.

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Veröffentlicht am 03.06.2020

Skandinavik Pur!

Blutmond
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Der Thriller „Blutmond“ entführt uns in die dänische Hauptstadt Kopenhagen. Während sich im geologischen Museum die Stars der internationalen Modewelt für die kommende Copenhagen Fashion Week warm feiern, ...

Der Thriller „Blutmond“ entführt uns in die dänische Hauptstadt Kopenhagen. Während sich im geologischen Museum die Stars der internationalen Modewelt für die kommende Copenhagen Fashion Week warm feiern, bricht ein bekannter Modedesigner vor dem Museum zusammen. Er ist tot. Wie konnte Alpha Bartholdy sterben und wer ist der Täter? Der Protagonist & Ermittler Jeppe Kørner und Anette Werner nehmen die Ermittlungen zum Fall auf. Aber was hat es mit Johannes, Jeppes besten Freund auf sich, der nach dem Mord von Alpha spurlos verschwunden ist? Ist Johannes der Täter?
Bei „Blutmond“ handelt es sich um einen zweiten Krimi aus der Kørner & Werner Reihe und man braucht kein Vorwissen aus dem ersten Band „Krokodilwächter“. Ich konnte gut in die Geschichte einsteigen und schnell merkt man, dass es zahlreiche potentielle Mörder gibt, die für den Tod von Alpha Bartholdy verantwortlich sind. Dies macht die Handlung hinsichtlich der Ermittlungen interessant. Jeppe und Anette sind sehr sympathische Charaktere, die mich von Beginn an überzeugen konnten. Diese wurden vielschichtig entworfen, wodurch man einen detaillierten Einblick in das Leben von verschiedenen Charaktere erhalten hat. Insbesondere Anettes gesundheitliche Probleme verliehen Anette viel Authentizität.
Persönlich finde ich, dass der Autorin Engberg ein sehr komplexer Thriller gelingt. Dennoch ist zu hinterfragen, inwiefern „Blutmond“ einem Thriller ähnelt. Hierzu fiel mir auf, dass das Buch zu wenig „Thrill“ beinhaltete und an manchen Stellen, trotz guten Wendungen im Handlungsstrang, zu zäh war. Der Begriff des „Kriminalromans“ würde meiner Ansicht nach, „Blutmond“ besser kategorisieren. So kann man auch sagen, dass das Buch eine geringe bis keine Anzahl an großen Gewaltszenen und Bluttaten aufweist.
„Blutmond“ ist ein sehr sympathisch erzählendes Buch mit einer schönen skandinavischen Atmosphäre und sehr gut ausgearbeiteten Charakteren. „Glasflügel“, den dritten Teil der Kørner & Werner Reihe werde ich auf jeden Fall lesen.

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Veröffentlicht am 26.05.2020

Schenk mir Liebe

Venus
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Die 19-jährige Stina ist abends alleine auf dem Weg nach Hause. Dort begegnet sie Leif, der sie abfängt und verschleppt. Leif weist eine schwere Kindheit ohne jegliche elterliche Fürsorge auf. Er ist fest ...

Die 19-jährige Stina ist abends alleine auf dem Weg nach Hause. Dort begegnet sie Leif, der sie abfängt und verschleppt. Leif weist eine schwere Kindheit ohne jegliche elterliche Fürsorge auf. Er ist fest entschlossen aus Stina die Person zu machen, die ihn bedingungslos liebt, immer für ihn da ist, sich um ihn kümmert und ihn nie verlassen würde. Er gibt Stina den Namen Venus, doch Stina wehrt sich und wird Opfer von Leifs Gewaltausbrüchen und Versuchen einer Konditionierung. Stina nimmt sich vor stark zu bleiben, indem sie sich Leif widersetzen möchte. Es beginnt ein Kampf um Stinas Freiheit, ihren Körper und ihrer Identität.
Auf den ersten Seiten werden wir direkt zur Entführung katapultiert. Schnell merkt man als Leser, dass Stina für einen starken und kämpferischen Charakter aufweist. Man kann ihren Kampfwillen um ihre Identitätsbewahrung nur bewundern. Durch die gängige Perspektive der Protagonistin lernt man sie immer besser kennen. Und so lernt man auch Leif näher kennen. Ich muss sagen, dass ich schon lange keinen Charakter wie Leif auf eine derartige Weise verabscheut habe. Natürlich lässt sich es nachvollziehen, dass er in seiner Psyche ein Defizit bezüglich Fürsorge und Liebe aufweist. Aber wie krank kann man bitteschön sein?! Hier würde mich noch ein tieferer Blick in die Gedankenwelt von Leif interessieren, um seine Motive noch näher kennenzulernen. Außerdem wäre es für mich interessant gewesen, herauszufinden, wie sich die Rahmengeschichte entwickelt hat. Fanden Ermittlungen statt? Wie hat Stinas Familie reagiert?
Auf jeden Fall geraten in dieser Geschichte viele schwierige Themen wie Missbrauch, Gewalt (…) in den Mittelpunkt, wodurch man schon an einigen Stellen starke Nerven braucht. Insbesondere die zahlreichen Gewaltszenen können den ein oder anderen regelrecht verstören. Einer derartigen Folter ausgesetzt zu werden – das wünsche ich keinem… Dennoch fällt auf, dass die Autorin die tiefsten Abgründe eines verzweifelten Menschen gut und detailliert darstellt.
Schlussendlich kann ich sagen, dass die Geschichte in „Venus“ mich schon ein bisschen zum Nachdenken gebracht und schockiert hat. In diesem Buch wird der Fokus auf die innen Ansicht der Protagonistin gesetzt, wodurch man eine gute Bindung zu dieser aufbauen kann. Diese Geschichte weist außerdem einen guten Verlauf und einen unvorhersehbaren Schluss auf.

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