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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.06.2020

Gut zu lesen, aber ohne den erhofften Wow-Effekt

The Passengers
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In „The Passengers“ ist es gang und gäbe. Es fehlt nicht viel, bis alle klassischen Fahrzeuge von den Straßen verschwunden sind. Doch dann passiert das Unmögliche: Acht Menschen verlieren durch einen Hackerangriff ...

In „The Passengers“ ist es gang und gäbe. Es fehlt nicht viel, bis alle klassischen Fahrzeuge von den Straßen verschwunden sind. Doch dann passiert das Unmögliche: Acht Menschen verlieren durch einen Hackerangriff gleichzeitig die Kontrolle über ihre selbstfahrenden Autos, welche sich im nächsten Moment auf einen fatalen Kollisionskurs begeben. Und als wäre das nicht genug, wird der Todestrip live im Internet gestreamt. Die Gesellschaft soll abstimmen, wer der eine Mensch ist, der überleben darf…
Ich sage in meinen Rezensionen oft, dass meine Erwartungen an ein Buch hoch waren. Aber ich weiß absolut nicht mehr, wann sie zuletzt SO hoch waren. Nachdem ich so viel Positives über den Autor und sein vorheriges Werk gelesen hatte, war ich schon gehyped, bevor „The Passengers“ überhaupt bei mir angekommen war. Leider konnte mich der Near-Future-Thriller am Ende allerdings doch nicht hundertprozentig überzeugen.
Nicht falsch verstehen: Es ist in meinen Augen ein solides Buch, das mich beim Lesen ganz gut unterhalten hat – nur eben leider nicht mehr. Die Grundidee der Geschichte, die Verbindung Künstlicher Intelligenz mit der Frage nach Ethik und Moral, brachte für mich keinen neuen Wow-Effekt mit sich. Für mich lebte das Buch vor allem von den Geschichten der Geiseln. Ich habe gerne mitgerätselt und -gelitten und habe versucht, mir zwischendurch selbst die unheimlich verwerfliche Frage zu stellen, wen von den Passagieren ich wohl als Erstes sterben lassen würde. Mit Libby, der Protagonistin außerhalb der unkontrollierbaren Fahrzeuge, wurde ich leider kaum warm – obwohl sie vermutlich als eigentliche Sympathieträgerin geplant war. Für mich war sie ungreifbar, genauso wie ein Großteil der restlichen Geschichte. Die letzten hundert Seiten wirkten auf mich dann wie ein erzwungenes Vermeiden des Endes. Ein paar Aspekte haben mich durchaus interessiert, aber leider reichten sie nicht aus, um die Längen an diesen Stellen zu überdecken.
Mein Fazit: Ein Thriller, den man gut lesen kann, mich aber nicht unbedingt überrascht hat. 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 13.04.2020

Eine bezaubernde, neuartige erste Hälfte - und eine Zweite, die nicht dazu passt.

Wenn Donner und Licht sich berühren
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Ich versuche es ja gerne immer mal wieder mit NA-Büchern und „Wenn Donner und Licht sich berühren“ hat mich dafür angesprochen, da ich immer wieder gehört habe, es solle anders sein. Anders als die anderen ...

Ich versuche es ja gerne immer mal wieder mit NA-Büchern und „Wenn Donner und Licht sich berühren“ hat mich dafür angesprochen, da ich immer wieder gehört habe, es solle anders sein. Anders als die anderen NA-Bücher. Und ich kann nur sagen: Für die ersten 200 Seiten kann ich das nur bestätigen. Der Anfang der Geschichte ist wirklich wunderbar. Ungemein herzlich, aber auch ernst, tiefgreifend, erschreckend. Und wie über Musik geschrieben wird... absolut herrlich. Es erfüllt einen mit Liebe, ehrlich. Für mich war es nur schade, dass dieses Gefühl nicht angehalten hat. Ab circa der Hälfte des Buches hat es sich für mich dann plötzlich anders angefühlt - ab da wurde es in meinen Augen leider vorhersehbarer, klassischer, klischeereicher und auch der Schreibstil hat nachgelassen. Ich konnte mich leider nicht mehr so fallen lassen wie zu Anfang, weshalb das Buch für mich in Summe „nur“ auf 3,5 Sterne kommt. Wirklich schade, denn das Buch hat tatsächlich absolut herzerwärmend angefangen. Ich hätte mich gefreut, wenn es auch so geendet hätte.

Veröffentlicht am 13.04.2020

Eine schöne Geschichte, der leider etwas Würze fehlte.

Das Zimmer der verlorenen Träume
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Clover sehnt sich nach Antworten, traut sich aber nicht, Fragen zu stellen. Sie möchte keine Grenze überschreiten. Erst Recht nicht diese Grenze, denn auch wenn dahinter Erinnerungen an ihre verstorbene ...

Clover sehnt sich nach Antworten, traut sich aber nicht, Fragen zu stellen. Sie möchte keine Grenze überschreiten. Erst Recht nicht diese Grenze, denn auch wenn dahinter Erinnerungen an ihre verstorbene Mutter lauern, so scheut sie vor der Mimik ihres Vaters, wenn sie sich ihr nähert. Also beschließt Clover, die Antworten selbst zu finden und das ehemalige Schlafzimmer ihrer Eltern in ein Museum zu verwandeln. Jedoch kann nur ihr Vater die gefundenen Bruchstücke zur Wahrheit eines vergangenen Lebens formen.

In „Das Zimmer der verlorenen Träume“ begegnete ich Clover und ihrem Vater nicht nur: Ich tauchte in ihre Geschichten ein. Der detaillierte Schreibstil malte Bilder in meinen Kopf, die mich direkt am Leben der kleinen Familie teilhaben ließen. Ich verschwand von Kopf bis Fuß in der zugleich gemütlichen und heimeligen wie auch traurigen Geschichte. Hier begegnet man Liebe und Freundschaft, Ängste und Zweifeln. Einem Mädchen, das träumt, und einem Vater, der es verlernt hat.
Da die Erzählperspektive nicht nur zwischen Clover und ihrem Vater sondern auch zwischen Erinnerungen und der Gegenwart wechselt, erleben wir sowohl Protagonisten als auch Nebencharaktere in unterschiedlichen Phasen und lernen sie umso besser kennen. Es wird von dem Gefühl berichtet, einsam zu sein, obwohl man nicht alleine ist. Von Problemen, gegen die zu kämpfen eine Kraft erfordert, die man selbst nicht aufbringen kann – und von der Tatsache, dass Hilfe manchmal näher ist, als man denkt, wenn man sie zulassen kann.
Für mich erzählt dieses Buch eine tiefgreifende und emotionale Geschichte, die mehr Handlung gebraucht hätte. Aber vielleicht ist es schlichtweg nicht dafür gedacht. Vielleicht soll es so sein, wie es ist: Ein wenig langsam, aber die Welt einer ganzen Familie beinhaltend. Ich glaube, dass viele Menschen große Freude an diesem Buch haben können, wenn sie sich und der Geschichte Zeit geben. Bei mir hat die nur seichte Spannungskurve leider die Lesefreude gehemmt, weshalb ich auf „nur“ 3,5 Sterne komme – was immer noch gut ist.

Veröffentlicht am 01.11.2019

Zwischendurch schon fast etwas zu magisch...

Lovely Curse, Band 1: Erbin der Finsternis
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Ein Autounfall nimmt Aria nicht nur ihre Eltern, sondern den gesamten Alltag. Um bei ihrer Tante unterzukommen, muss sie in die Provinz Texas ziehen, wo sie sich vom ersten Moment an unwohl fühlt, zumal ...

Ein Autounfall nimmt Aria nicht nur ihre Eltern, sondern den gesamten Alltag. Um bei ihrer Tante unterzukommen, muss sie in die Provinz Texas ziehen, wo sie sich vom ersten Moment an unwohl fühlt, zumal ihre Mitschüler sie alles andere als freundlich begrüßen. Immerhin halten sie Simon, der attraktive Footballspieler, und Bad Boy Dean auf Trab.
Als sich Arias Haare über Nacht weiß färben, nimmt ihr Leben eine erneute Wende – und urplötzlich befindet sie sich mitten in einem Szenario, dem die Welt nicht gewachsen ist.
Schon mit der Nennung von Kira Licht als Autorin war klar, dass ich „Lovely Curse“ lesen musste. Die Autorin hatte mich bereits mit „Gold und Schatten“ begeistern können und nun bietet sie den Auftakt einer neuen Reihe, der meine Hoffnungen leider nicht gänzlich erfüllt hat.
Das grundlegende Konzept der Geschichte hält keine Überraschungen bereit. Sowohl der Verlust von Familienmitgliedern als auch die Verdeutlichung von High School Rivalitäten sind altbekannt. Kira Licht führt den Leser mit ihrem flüssigen Schreibstil, der gut portionierten Humor beinhaltet, durch eine generell unterhaltsame Geschichte, welche aber viel zu spät Fahrt aufnimmt. Für mich persönlich geschah in den ersten zwei Dritteln des Buches einfach nicht genug… Während das letzte Drittel dann einen Knall nach dem anderen offenbart und schon fast zu tief in die Trickkiste aus Klischees greift.
Vielleicht bin ich mit falschen Erwartungen an das Buch gegangen, habe mit etwas erwachsenerer Fantasy gerechnet, als mit dem, was geboten wurde. Aber auch abseits davon bleibt die Tatsache bestehen, dass der Spannungsbogen für mich zu weit gedehnt wurde, was die Freude am Lesen geschmälert hat. Zum Glück ist der Schreibstil wirklich angenehm und die Charaktere interessant, sodass es nicht gänzlich langweilig wurde. Ich hoffe, dass der nächste Teil etwas mehr Tempo mit sich bringt. 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 10.09.2019

Von Lucinda Riley hätte ich etwas mehr erwartet...

Das Schmetterlingszimmer
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„Das Schmetterlingszimmer“ - Der neue Roman von Lucinda Riley, welcher den Leser auf eine Reise durch die Zeit mitnimmt.
Als Protagonistin lernt man die siebzigjährige Posy Montague kennen, welche vollkommen ...

„Das Schmetterlingszimmer“ - Der neue Roman von Lucinda Riley, welcher den Leser auf eine Reise durch die Zeit mitnimmt.
Als Protagonistin lernt man die siebzigjährige Posy Montague kennen, welche vollkommen unerwartet einem Menschen aus ihrer Vergangenheit begegnet. Freddy, sowohl ihre erste große Liebe als auch der erste, der ihr das Herz gebrochen hat, tritt plötzlich wieder in ihr Leben und stellt sie vor die große Frage, ob wirklich jeder Mensch eine zweite Chance verdient hat und ob es Zufall sein kann ihm ausgerechnet hier, in ihrer alten Heimat erneut zu begegnen...

Das Buch beleuchtet die Geschichte einer Familie über Generationen hinweg, fokussiert dabei sowohl Geheimnisse aus der Gegenwart als auch aus der Vergangenheit. Durch die Sprünge in verschiedene Zeitzonen bekommt der Leser ein gutes Gefühl für die Dynamik und Hintergründe der Geschichte. Alle Charaktere werden von Lucinda Riley eingehend beschrieben und ihre Sichtweisen auf das Leben mit all seinen Problemen geschildert. So kann der Leser sich gut in die Figuren hineinversetzen und die Geschichte mit ihnen gemeinsam durchleben. Allerdings wiegen die ansprechenden Charaktere und der flüssige, anschauliche Schreibstil die nur schwerfällige Handlung der ersten gut dreihundert Seiten lediglich mäßig auf. Die Geschichte scheint nicht wirklich in Fahrt zu kommen, sodass sich beim Leser ein Gefühl der Langeweile einstellt, das ihn davon abhält, wirklich weiterlesen zu müssen oder zu wollen.
Weiterhin zeigte die Geschichte sich recht vorhersehbar. Alle vermeintlichen Überraschungen und Geheimnisse konnten bereits innerhalb der ersten Hälfte des Buchs erraten werden, was noch zusätzlich einen Teil der erhofften Spannung wegfallen lässt. Lediglich mit einer kleinen Überraschung konnte Lucinda Riley aufwarten.
Alles in Allem bleibt eigentlich nur zu sagen: Sehr Schade. Im Prinzip handelt es sich mit 3,5 Sternen, die ich gebe, um kein wahrhaftig schlechtes Buch, jedoch hätte ich schlichtweg mehr erwartet, als eine nette, vor sich hin dümpelnde Geschichte. Wo blieben die typischen Aspekte von Lucinda Riley, die mich an die Seiten fesseln und wirklich in der Geschichte gefangen halten? Wo war die Spannung, wo waren die Überraschungen? Meiner Meinung nach kann Lucinda Riley das definitiv besser, wie sie in vielen ihrer vorherigen Büchern schon oft bewiesen hat.