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Veröffentlicht am 14.07.2020

Viel mehr als „nur“ ein Backbuch!

Kinder backen mit Christina
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„Komm mit in unsere Backstube…“ & „komm mit auf unseren Bauernhof!“

Meine Meinung:
„Kinder backen mit Christina“ ist das inzwischen vierte „Back“-Buch der österreichischen Bäuerin Christina Bauer aus ...

„Komm mit in unsere Backstube…“ & „komm mit auf unseren Bauernhof!“

Meine Meinung:
„Kinder backen mit Christina“ ist das inzwischen vierte „Back“-Buch der österreichischen Bäuerin Christina Bauer aus dem Salzburger Land. Daneben betreibt sie einen sehr schönen Blog und einen kleinen Backshop. Vorweg möchte ich alle Kaufinteressenten auf ein wichtiges Detail hinweisen: Dieses Buch ist kein (!) klassisches, „reines“ Backbuch. Es enthält „nur“ 30 Rezepte, unter denen sich auch ein paar ganz klassische „Küchenstandards“ finden, wie etwa das Rezept für Erdbeermarmelade (Erdbeeren, Gelierzucker, Spritzer Zitronensaft) oder für Popcorn (Mais, Öl, Salz). Wer also dieses Buch kauft, um ganz viele neue Rezepte zu erhalten, dürfte enttäusch sein!

Wer sollte sich also dieses Buch kaufen? Alle, die (ihren) Kindern fundiertes und unterhaltsames Wissen über die Herkunft unserer Lebensmittel vermitteln möchten und die Spaß daran haben, mit den Kids gemeinsam in der Küche zu backen. Denn zu den Rezepten, die Christina hier vorstellt, verspricht sie, dass sie „ganz sicher gelingen“ – was ich bis jetzt bestätigen kann. Entsprechend sind die Zutatenlisten eher übersichtlich und die Schritt-für-Schritt-Zubereitungsanleitungen sind klar und einfach formuliert, so dass auch Kinder hier ganz allein Backerfolge erzielen können.

Nach einem sehr persönlichen und sympathischen Vorwort startet dieses Buch mit einer rd. 20seitigen „Einleitung“, in der Christina den jungen Leser*innen in direkter Ansprache alles Wesentliche über die Herkunft unserer Lebensmittel berichtet. Dies erfolgt sehr kindgerecht und oft wunderbar bildlich (Hefe = „zaubernde Minipilze“), was es sehr unterhaltsam zu lesen macht. Schön ist auch, dass sie hier gleich eine Anleitung mitliefert, wie man zu Hause mit einfachen Mitteln selbst Butter aus Milch herstellen kann – anschaulicher geht es nicht! Die abschließenden „8 Tipps fürs Backen mit Kindern“ (S. 24/25) sollten eigentlich Selbstverständlichkeiten sein, aber es ist dennoch gut, das alles noch mal kompakt vor Augen zu haben.

Die Rezepte, die Christina Bauer für dieses Buch ausgesucht hat, sind sehr abwechslungsreich und kindgerecht. Neben „Klassikern“ (s.o.) finden sich auch einige neue Ideen und Anregungen, wie etwa der „kunterbunte Geburtstagszug“, „bunte Pizzaspieße“, „freche Müsliriegel“ oder auch „Sterntaler: Kekse am Stiel“. Hier findet sich für jeden Kindergeschmack und für jede Alltagslage das passende Rezept. Und wem die 30 Rezepte nicht ausreichen, der findet auf der Homepage der Autorin viele Weitere (dann natürlich nicht mit dem Fokus „Backen mit Kindern“).

Rund 1/3 des Buches widmet die Autorin der Vorstellung des Lebens auf dem Bauernhof. Das ist ein bisschen wie ein „Wieso? Weshalb? Warum“-Buch zum Thema Bauernhof, nur für etwas ältere Kinder und viel, viel authentischer. Mir gefällt es sehr gut, dass Christina hier ein realistisches Bild vom Leben auf dem Bauernhof wiedergibt, ohne das Ganze romantisch zu verklären. Denn ein Leben auf dem Bauernhof bedeutet nun mal jede Menge Arbeit und extrem viel Verantwortung für die vielen Tiere. Man merkt aber auch immer wieder, wie viel Freude es Christina und ihrer Familie bereitet! Auch ich habe in diesem Abschnitt noch einiges Neues gelernt, z.B. dass Kühe nicht schlafen und ganze neun Stunden am Tag mit dem Wiederkäuen beschäftigt sind. Auch über die „Flügelsprache“ der Hühner haben wir gestaunt, oder dass ein Schaf im Alm-Weidegebiet pro Tag mindestens 10 km zurücklegt. Also ein wirklich interessanter Teil, auch für mich als Erwachsenen!

Last but not least noch ein Kompliment an den Löwenzahn-Verlag, der auch an die Umwelt denkt und dieses Buch klimapositiv herstellt, cradle-to-cradle druckt und plastikfrei unverpackt lässt!

FAZIT:
Ein gelungenes, praktisches Wissensbuch für Kids rund um unsere Ernährung und das Leben auf dem Bauernhof - dazu mit 30 kindgerechten und einfach nachzubackenden Rezepten.

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Veröffentlicht am 14.07.2020

Alles, was Du für ein Outdoor-Survival-Abenteuer wissen musst!

Ich geh raus!
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Meine Meinung:
Ausflüge in die Natur, Outdoor-Events und Survival-Erlebnisse erfreuen sich seit Jahren zunehmender Beliebtheit. Für uns Erwachsene ist es eine willkommene Abwechslung vom Alltag, für Kids ...

Meine Meinung:
Ausflüge in die Natur, Outdoor-Events und Survival-Erlebnisse erfreuen sich seit Jahren zunehmender Beliebtheit. Für uns Erwachsene ist es eine willkommene Abwechslung vom Alltag, für Kids ist es Abenteuer pur! Doch wie bereitet man einen Ausflug in die „Wildnis“ vor? Welche Ausrüstungsgegenstände sind unerlässlich? Was muss man wissen, um die kommende Wetterlage richtig einschätzen zu können? Und wie kann ich mich im Freien orientieren? Diese und noch viel mehr Fragen beantwortet dieses wunderbare Buch!

Hier wird wirklich alles Wesentliche erklärt, und das in sehr kindgerechten und gut verständlichen Worten, mit direkter Ansprache der jungen Leser*innen und sehr vielen passenden und stimmungsvollen Bildern und Illustrationen. Echt Klasse! Von der Ausrüstung (Zwiebellook, Camping-Equipment & Co.), über die Sicherheit (inkl. Tipps zu Orientierungstraining, Notfallsignalen, Erster Hilfe und Wasser abkochen) bis hin zur Tourplanung (z.B. mit Kompass & Karte üben), Orientierung im Freien (z.B. die Sonne als Kompass) und dazu, „die Natur zu verstehen“ (z.B. das Wetter beobachten, den Luftdruck messen oder Tierspuren lesen).

Dieses Buch ist eine wirklich tolle Anleitung für echte „Survival-Touren“ in die Natur und geht damit weit über den „Tagesausflug in den Wald“ hinaus. Wenn man alles beherzigt, kann draußen eigentlich gar nichts mehr schiefgehen! Wir fanden diese „Rundum-Anleitung“ total spannend und wären am liebsten gleich aufgebrochen. Dabei haben nicht nur die Kiddies viel Neues gelernt, sondern ich als Erwachsener auch. Toll finde ich z.B. die Anleitung zum Basteln eines Holzkochers, die Tipps zum „Nötigsten“ (reflektierende Aufkleber – eine super Idee!), den Werkzeugbau und die kleine Knotenkunde. Ich hatte ehrlich gesagt gar nicht erwartet, dass dieses Buch so sehr in die Tiefe geht und eine perfekte Vorbereitung für echte Outdoor-Abenteuer ist. Sehr schön und wichtig finde ich auch die eingestreuten Tipps und Hinweise zum Umweltschutz – denn wer die Natur liebt, der schützt sie!

Dazu gibt es noch 15 spannende „Draußen-Experimente“, vom improvisierten Wasserfilter bis zum selbstgebauten Barometer. Dazu gibt es jeweils noch die „Beobachte und Überlege“-Aufforderungen, um die gemachten Beobachtungen zu reflektieren und darüber nachzudenken. Somit kommt garantiert keine Langeweile auf!

FAZIT:
Dieses wunderbare Buch bereitet jeden (nicht nur Kids) auf ein geplantes Outdoor-Abenteuer vor und macht unglaublich viel Lust, die Natur zu entdecken!

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Veröffentlicht am 06.07.2020

Alles, was ein humorvoller Provinzkrimi bracht – Prost, auf dieses Krimi-Debut!

Prost, auf die Wirtin
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„Die Schneider Heidi hat´s meiner Mama erzählt. Und die weiß es von der Grießbacher Gudrun, weil der ihr Mann im Schützenverein ist. Der war aber an dem Abend nicht da, aber der Kleinschmidt Kurti hat´s ...

„Die Schneider Heidi hat´s meiner Mama erzählt. Und die weiß es von der Grießbacher Gudrun, weil der ihr Mann im Schützenverein ist. Der war aber an dem Abend nicht da, aber der Kleinschmidt Kurti hat´s ihm erzählt. Kurti ist der zweite Vorstand vom Schützenverein und amtierender Schützenkönig.“ (S. 165)

Meine Meinung:
Friedrich Kalpenstein (Autor der wunderbaren „Herbert & Hans“-Reihe) beginnt seinen ersten Krimi mit einem klassischen Auftakt: Eine attraktive Frau flieht durch einen finsteren Wald, stürzt, wird von ihrem unbekannten Häscher eingeholt – und erschossen. Die Grundspannung ist also bereits auf den ersten drei Seiten erfolgreich gelegt – und Kommissar Constantin Tischler hätte sich seinen ersten Tag in seiner neuen Aufgabe sicherlich auch anders gewünscht!

Im Folgenden stellt uns der Autor gleich einen ganzen Strauß potenziell Verdächtiger vor, vom klischeegetreuen Jäger mit Rauhaardackeldame, über den aufbrausenden und eifersüchtigen Witwer bis hin zu einem italienischen Koch, der zu Schweinshaxen und Weißwurscht verdammt ist. So können wir als Leser*in Hauptkommissar Tischler ganz hervorragend beim Ermitteln und Theoretisieren unterstützen. Lange Zeit tappte ich dabei im Dunkeln und am Ende präsentiert Friedrich Kalpenstein eine Auflösung, die in sich rund ist und mich überzeugen konnte. Ein solider, gelungener Krimi-Plot also!

Neben dem unterhaltsamen Fall präsentiert dieser Krimi viel Lokalkolorit mit urigen Dörflern, deftigen bayerischen und nicht-bayerische Schimpfworten (Zefix!) und eine nur vordergründig beschauliche Alpenkulisse – insgesamt: „Trotz Leiche – idyllisch“! (S. 13). Friedrich Kalpenstein wäre aber nicht Firedrich Kalpenstein, wenn er seinem Krimi-Debut nicht auch eine passende Note Humor beschert hätte. Auch wenn die Schmunzler und Lacher hier nicht in einer solch hohen Frequenz wie in seiner „H&H“-Reihe daherkommen, hat er sie doch wohl dosiert und perfekt pointiert („…und der Schreibtisch wirkte, als hätte Derrick ihn schon in den frühen Achtzigern entsorgt. Nachdem ihn Schimanski auch nicht hatte haben wollen.“ - S. 45). Neben flotten Sprüchen ist insbesondere Polizeiobermeister & bekennender Janker-Fan Felix Fink (mein absoluter Liebling hier!) immer wieder für wunderbare Situationskomik gut und lässt dabei treffsicher kein Fettnäpfchen aus.

FAZIT:
Für alle Fans von „Klufti & Co.“, die gerne humorvolle Krimis lesen, die perfekte Wahl!

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.06.2020

der gelungene dritte Band einer genialen Fantasyreihe

Muse of Nightmares - Das Geheimnis des Träumers
5

„Sie war ein Geist, er war ein Gott, und ihre Küsse fühlten sich an, als hätten sie einen Traum zuerst verloren und dann wiedergefunden.“

Meine Meinung:
Die unglaublich intensive, wahrlich phantastische ...

„Sie war ein Geist, er war ein Gott, und ihre Küsse fühlten sich an, als hätten sie einen Traum zuerst verloren und dann wiedergefunden.“

Meine Meinung:
Die unglaublich intensive, wahrlich phantastische Fantasy-Reihe um den Träumer Lazlo Strange und die Göttin Sarai geht in die dritte Runde! Man sollte zwingend Band 1&2 zuvor gelesen haben, denn ansonsten wird man es sehr schwer haben, in diese Geschichte hineinzufinden…

Band 2 endete mit einem Paukenschlag, der uns Leser*innen ratlos, ja fast verzweifelt zurückgelassen hat. Nun knöpft die Geschichte – nach einem zu Beginn noch rätselhaft anmutenden Prolog – genau an diesem Punkt an, und ich war von der ersten Zeile an wieder mitten drin und gefangen von dieser außergewöhnlichen Story. Schon Band 1 und 2 hatten mich vollauf begeistert und auch dieser Band hat für meinen Geschmack das sehr hohe Niveau mühelos gehalten. Bestseller-Autorin Laini Taylor hat hier wahrlich eine ganz besondere Welt erschaffen, die ihres Gleichen sucht. Dazu schillernde Ausnahme-Charaktere, allen voran natürlich Sarai & Lazlo, die das Schicksal zusammengeführt hat, um ihnen dann doch so unüberwindbar erscheinende Grenzen aufzuerlegen. In diesem Band lernen Beide ganz neue Seiten an sich kennen und bleiben sich doch selbst treu. Es sind zwei Charaktere, die man einfach nur mögen, ja sogar lieben kann. Sie sind so unterschiedlich und doch so gleich, gehören wie Ying & Yang einfach zusammen.

Kernpunkt der Storyline ist diesmal, dass sich das Weltbild für alle geändert hat und nun jeder auf seine eigene Art damit umgehen muss. Geschickt macht die Autorin Andeutungen, gewährt uns kleinere und größere Enthüllungen, beantwortet brennende Fragen und wirft zugleich fast noch drängendere Fragen auf. Mit den Zwillingen Kora & Nova aus dem Prolog ergreift Laini Laylor sogar einen ganz neuen, faszinierenden Handlungsstrang, und lässt parallel zur Story um Sarai & Lazlo die beiden „Forschungsreisenden“ Calixte (ein wunderbarer Charakter!) und Thyon Nero (der eine ganz neue Seite von sich zeigt) eine unglaubliche Entdeckung machen. Überhaupt entdecken in diesem Band mehrere Charaktere ganz neue Wesenszüge und im Innern verborgene Wahrheiten an sich, was immer wieder überraschend ist und für Aha-Momente sorgt. So fliegen die Seiten beim Lesen regelrecht dahin und rasch ist schon die letzte Seite gelesen.

Wie schon bei Band 1&2 ist auch dieses Buch nur die Hälfte des Originals und somit endet dieses Buch sozusagen auch wieder „mittendrin“. Dazu kann man stehen, wie man will (das ist halt Verlagspolitik), aber es hat zumindest den Vorteil, dass der Finale Band im Original schon geschrieben ist und wir glücklicherweise nicht mehr lange auf die Deutsche VÖ (28.08.2020) warten müssen.

FAZIT:
Phantastik at it´s best - diese Reihe ist eines meiner absoluten Highlights der Saison 2019/2020! Danke, Laini Taylor!

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  • Geschichte
  • Atmosphäre
  • Erzählstil
  • Figuren
Veröffentlicht am 23.06.2020

Unglaublich atmosphärisch, tolle Charaktere und ein Fall, der es in sich hat

Schwarzer August
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„Die einfache Form des Glücks lauerte manchmal an Stellen, an denen man sie nicht vermutete, und sprang einen plötzlich an.“ (S. 180)

„Fuseta lag ruhig im Sonnenuntergang. Eine kleine, verschlafen wirkende ...

„Die einfache Form des Glücks lauerte manchmal an Stellen, an denen man sie nicht vermutete, und sprang einen plötzlich an.“ (S. 180)

„Fuseta lag ruhig im Sonnenuntergang. Eine kleine, verschlafen wirkende Perle, die umso schöner und anziehender war, weil sie um beides nicht wusste und deshalb nicht damit kokettierte.“ (S. 222)

Meine Meinung:
„Schwarzer August“ ist der mittlerweile vierte Fall um den „Alemao“ Leander Lost, den es im Rahmen eines Austauschprogramms von Hamburg ins beschauliche Fuseta an Portugals Algarve verschlagen hat. Da es sich um einen eigenständigen Fall handelt, ist es nicht zwingend notwendig, die Vorgängerbände gelesen zu haben, mehr Spaß macht es aber sicherlich!

Dieser Fall beginnt vergleichsweise unspektakulär: Eine Autobombe detoniert vor einer abgeschieden gelegenen, winzigen 1-Frau-Filiale einer Bank und richtet einen ordentlichen Sachschaden an – verletzt wurde glücklicher Weise niemand, auch da die Bombe außerhalb der Öffnungszeiten hochgegangen ist. Dennoch ist das Team um Graciana Rosado sofort in Alarmbereitschaft und Miguel „Der Pfau“ Duarte wittert sogleich einen terroristischen Hintergrund. Wie immer behält Leander Lost einen kühlen Kopf (er kann ja gar nicht anders) und beginnt, die Situation Puzzleteil für Puzzleteil analytisch auseinanderzunehmen. Es entwickelt sich ein spannender Fall, der sich wie bei einem Crescendo langsam steigert und immer gefährlicher wird, bis es für die Ermittler selbst höchst riskant wird! So zieht einen dieser Krimi Seite um Seite immer tiefer in seinen Bann, fiebert man unweigerlich mit den Ermittlern mit, entwickelt seine eigenen Theorien und wird am Ende von einer Auflösung überrascht, die zwar aus Sicht des Lesers nicht antizipierbar gewesen ist, die aber retrograd voll und ganz nachvollziehbar war. Beste Krimi-Unterhaltung also!

Die besondere Stärke dieser Reihe des deutschen Autors Holger Karsten Schmidt (alias „Gil Ribeiro“) liegt für mich aber einmal mehr in der ganz wunderbaren, einmaligen Atmosphäre, die hier transportiert wird sowie in den liebenswerten Charakteren, die diesem Buch einen ganz eigenen Charme verleihen. Allen voran natürlich Leander Lost selbst, den als Asperger-Autist Zwischenmenschliches immer wieder vor schier unüberwindbare Herausforderungen stellt, der aber offen damit umgeht und hierdurch oft für skurril-humorvolle Situationen sorgt (wie etwa beim Einkaufen an der Fleischtheke im Supermarkt). Besonders seine sich nun festigende Beziehung zu Gracianas Schwester Soraia sorgt in dieser Geschichte darüber hinaus für wunderbare Herzenswärme. Überhaupt wohnt diesem Krimi neben aller Spannung eine unglaubliche, oft unterschwellige Wärme inne – nicht nur durch das Setting unter südlicher Sonne, sondern durch den ganz besonderen Menschenschlag in der Algarve. Man merkt immer wieder, wie sehr der Autor diese Region und seine Einwohner liebt. So bietet dieser Krimi nicht „nur“ spannende Unterhaltung, sondern auch eine gehörige Portion Fernweh.

FAZIT:
Ein spannender, sich zuspitzender Fall, kombiniert mit einem wunderbaren Ermittlerteam und einer ganz besonderen Atmosphäre – eine wirklich empfehlenswerte Reihe!

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