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Veröffentlicht am 07.08.2020

Wunderschön!

Kinder backen mit Christina
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Dies ist bereits der 4. Band aus der erfolgreichen „Backen mit Christina“-Reihe von der Jungbäuerin Christina Bauer, die mit ihrem Mann und 2 Kindern auf einem Bauernhof in Österreich lebt. Zur Bewirtung ...

Dies ist bereits der 4. Band aus der erfolgreichen „Backen mit Christina“-Reihe von der Jungbäuerin Christina Bauer, die mit ihrem Mann und 2 Kindern auf einem Bauernhof in Österreich lebt. Zur Bewirtung der Gäste und der Familie hat sie begonnen besonders einfache, gesunde und schmackhafte Rezepte zu entwickeln, die garantiert gelingen und schmecken. Denn neben der Hofarbeit und der Familie sollten die alltäglichen Rezepte eben auch praktisch sein.

Ihre eigenen Kinder hat Christina auch an das Backen herangeführt. Ganzheitlich, d.h. Sie haben schon früh gelernt, wo die Zutaten herkommen und was sie beim Backen für eine Funktion haben. So gibt es auch zuerst eine Einführung in die Basics, wozu auch immer gehört, die unterschiedlichen Mehlsortenbezeichnungen in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Dann werden auch so Fragen geklärt wie „Was ist Hefe?“ „Was bewirken Hefe und Backmalz?“ „Woran erkennt man es?“, aber es werden auch Fragen beantwortet, wie man Kinder am Besten ans Backen heranführt: Mit Spaß und Schürze, denn wer backt, kann auch schon mal kleckern, aber das macht ebenso wenig, wie ein bisschen Mehl an der Nasenspitze. So ist dieses Buch auch in 3 Hauptteile untergliedert: 1. Alles über unsere Zutaten, 2. Meine Rezepte 3. Komm mit auf unseren Bauernhof.

Die Erklärungen zu den einzelnen Zutaten und ihrer Funktionsweise fand meine Tochter wirklich sehr interessant und hat sie sich gründlich durchgelesen. Wenn man die Funktion und Wirkweise kennt, hilft das ungemein den Prozess zu verstehen und Rezepte eventuell dem eigenen Geschmack anzupassen oder eben selbst kreativ zu werden. Hier ist es sehr hilfreich, weil sie zur Verkürzung der Gehzeiten gerade bei Hefeteigen z.B. führen. Durch die Beigabe von Backmalz (gibt’s im Reformhaus), kann die Zeit um den Hefeteig gehen zu lassen auf 30 Minuten verkürzt werden, so dass man auch schnell mal ein Hefegebäck auf den Tisch zaubern kann. Es geht aber auch um eine gesündere und bewusstere Ernährung.

So wird zum Beispiel bei dem Rezept für selbstgemachtes Joghurt-Fruchteis auf die Süße aus Früchten statt Industriezucker gesetzt. Den verbleibenden Industriezuckeranteil haben wir dann noch durch Birkenzucker ersetzt, der zahnfreundlich ist und einen etwas geringeren Energiewert ausweist. Trotz Zuckerarmut fanden die Kinder (zumindest die, die Bananen mögen) das Eis sehr lecker. Die flaumigen Brioche-Knöpfe sahen tatsächlich aus, wie auf den Fotos und dufteten verführerisch, und luden zu einem schnellen, aber dennoch besonderen Sonntagsfrühstück ein. Mit den saftigen Karottenbrötchen konnte ich schnell noch Joghurtreste aufbrauchen und eine angegammelte Möhre verwerten. Die Brötchen waren wirklich lecker und knusprig und haben für 2 Familien gereicht. Die Erklärungen waren sehr gut verständlich und einfach nachzumachen. Kompliziertere Vorgänge wie z.B. die Flechttechnik für die Brioche wird Schritt für Schritt in einer Fotostrecke gezeigt. Aber auch ohne unbekannte Techniken gibt es zu jedem Rezept ein ansprechendes ganzseitiges Foto, eine vollständige Zutatenliste, die Angabe der Backzeit mit Symbol, so dass Kinder es leichter entdecken und auch ein Backofenzeichen mit Grad- und Ofenangabe. Rechts davon befindet sich dann die schrittweise Erklärung. Das ist sehr übersichtlich und auch für kleine Backanfänger auf Anhieb zu verstehen. Das Buch verfügt über 2 Lesebändchen, die jedoch leider nicht ausreichen, um all die Rezepte zu markieren, die meine Töchter noch planen nachzubacken, allen voran natürlich die Freundschaftskekse (die Große, die Kleine muss überlegen, welche ihrer Freundinnen was verträgt). Glutenfreie Rezepte habe ich backtechnisch nicht gefunden, lediglich das Eis. Ach ja, Waffeln wird es bald dann auch noch geben....

Im 3. Teil: Komm zu uns auf den Bauernhof, wird deutlich gemacht, das Lebensmittel keine reine Ware sind, sondern ein Bezug hergestellt. Die Kinder werden auch angeregt zu Hause eigene Lebensmittel anzubauen, je nach Möglichkeit z.B. Kresse oder eben Gemüse, für das es etwas mehr Platz benötigt wird. Aber einiges an Gemüse gedeiht auch in Blumentöpfen. Nicht jeder hat die Möglichkeit Schafe, oder Milchkühe zu halten, aber Geflügelhaltung wird auch in urbaneren Gegenden immer beliebter. Tatsächlich halten einige Nachbarn meiner Eltern Hühner und die Perlhühner nebenan, stinken auch nicht nach Mist. Es ist allerdings ein Thema, mit dem man sich vorher intensiv beschäftigen sollte. So hat eine Freundin von mir, die einen großen Garten, Hunde, Pony und Kleintiere hat, im Lockdown Hühner angeschafft. Anfangs waren die Kinder begeistert, doch mit der Zeit wurde ihnen das Ausmisten lästig und es fing an zu stinken. Die Tiere durften zurück zum Züchter. Aber Tiere sind nicht nur Spaß, sondern auch Verantwortung und das wird auch ganz deutlich in Christina Bauers Darstellung. Wenn Kinder wieder einen Bezug zu ihrer Nahrung haben und begreifen, wie viel Arbeit und Liebe in ihr steckt, dann wird sie hoffentlich mehr geschätzt, weniger verschwendet und weggeworfen. Zahlreiche, große und kleinere Farbfotografien stellen auch für Großstadtkinder einen klaren Bezug her. Für wen das noch nicht anschaulich genug ist, den lädt sie zum Urlaub auf dem Bauernhof ein.

Dieses Backbuch folgt einem ganzheitlichen Konzept und enthält daher auch „nur“ 30 Rezepte, aber dafür viel Erfahrung und Tipps, um bei Kindern einen Bezug zu ihrer Nahrung und deren Herkunft, Verständnis für die einzelnen Zutaten und Freude am Backen zu vermitteln. Das kann nicht nur zu einer bewussteren Ernährung, sondern auch zu einer bewussteren Lebensweise aus Überzeugung verhelfen.

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Veröffentlicht am 21.07.2020

Spannend!

Eifelmord
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Dies ist der vierte Fall für den ehemaligen NATO-Sonderermittler Paul David, der bei einem Einsatz als Personenschützer in Afghanistan vier Leben rettete und dabei seinen Unterarm verlor. Daraufhin sollte ...

Dies ist der vierte Fall für den ehemaligen NATO-Sonderermittler Paul David, der bei einem Einsatz als Personenschützer in Afghanistan vier Leben rettete und dabei seinen Unterarm verlor. Daraufhin sollte er in den Innendienst versetzt werden. Nichts für ihn und so betreibt er nun gemeinsam mit seiner Tante Helga den Campingplatz Pönterbach in Andernach-Kell. Da ihm das Ermitteln im Blut steckt, hat er auf Drängen seines Freundes Kalle inzwischen eine Lizenz als Privatermittler beantragt. Die Homepage, von der er keine Ahnung hatte, hat ihm Freund Steffen, Multimillionär und Computerwiz erstellt und über diese findet ihn seine Bekannte Linda Becking vom CID der US Army in Kaiserslautern. Diese sucht nicht nur ihren jüngeren Bruder Ben, sie will auch wissen, wer ihre Wohnung verwüstet und eine eindeutige Warnung an diesen auf ihrer Wand hinterlassen hat. Ihre offizielle Quellen will Linda nicht einschalten, um weitere Schwierigkeiten für Ben zu vermeiden, aber irgend etwas stinkt da ganz gewaltig. Davon ist Paul nicht erst überzeugt, als er merkt, dass ihnen gleich zwei Fahrzeuge unterwegs folgen. Da haben die Beschatter die antrainierten Fähigkeiten der von ihnen Beschatteten nicht mit einkalkuliert und werden peinlichst eines Besseren belehrt.

Ja, die Eifel ist idyllisch, auch das Pöntertal zwischen Andernach am Rhein und dem Laacher See, auch wenn des dort keinen Campingplatz gibt, sondern nur an eben jenem am Doppelmaar am Fuße des Klosters. Wer diesen Sommer keine Unterkunft an der Deutschen Küste oder in den Alpen bekommen hat, sollte sich mal dort umsehen, es ist auch wirklich nicht gefährlich, aber schön. (Wirklich, die Staatsanwaltschaft Koblenz hat deutlich mehr im Westerwald zu ermitteln....)

Paul David konnte sich keinen Schreibtischjob vorstellen und die Abrechnungen sind auf dem Campingplatz wirklich überschaubar. Er genießt die Ruhe und die Nähe zu wirklich guten Freunden, mit bisweilen sehr speziellen Fähigkeiten, die nicht immer ganz legal sind. Für Datenschützer ist diese Reihe ein Gräuel, aber wer glaubt schon ernsthaft an Datenschutz? Mir machen Steffens technischen Spielereien auf jeden Fall richtig Spaß. Tja, die Rechtsstaatlichkeit, lassen wir da mal außer Acht, auch wenn sie mich beim letzten Fall störte. Das lag aber nicht an der Umgehung des Datenschutzes. Paul David ist eine ausgebildete Kampfmaschine, seit er auf einem US-Stützpunkt aufwuchs und schon in jungen Jahren von den besten Ausbildern der Army trainiert wurde. Er ist jahrelang Sonderermittler gewesen und hat Jura studiert, da passten einige seiner Aktionen im letzten Buch für mich nicht ins Bild. Denn Paul David ist kein Rächer, er ist Ermittler und hat sich immer auf Abwehr von Angriffen beschränkt und dies ist auch dieses Mal wieder der Fall. Das gefällt mir, denn Paul und seine Freunde sind ja die Guten. Und dieses Team, das immer näher zusammenwächst mit jedem Fall, wird auch stetig ergänzt. Dadurch kommt auch eine persönliche Note dazu, die auch mal romantische Töne aufweist und das nicht nur, weil Kalles und Tanjas Verlobung gefeiert wird. Keine Sorge, das macht die Reihe nur persönlicher, wer Liebesromane erwartet, soll zu den gemeinsam mit seiner Frau Christine unter dem Nom de Plume Barbara Erlenkamp verfassten Büchern greifen.

Paul ist ein Held mit Handicap, dass ihm selbst dank seiner bionischen Prothese aber meistens nur noch auffällt, sofern er morgendliches Aufwärmtraining macht, und seine Prothese noch auf der Ladestation steht. Das hat für ihn aber den enormen Vorteil, dass er stets und ständig unterschätzt wird und nichts ist gefährlicher für einen Angreifer... Ja, Paul fehlt ein Unterarm, aber mit seinen Reflexen und seinen Denkleistungen ist alles in Ordnung, ein Aspekt, der bisweilen vielen Menschen nicht so bewusst zu sein scheint.

Lindas Bruder Ben hat es so richtig versemmelt und um seinen Mist auszubügeln, hat er sich noch mehr Ärger eingehandelt. Daher gibt es zwei Verfolgerteams und eigentlich auch zwei aufzuklärende Fälle, die aus ganz unterschiedlichen Zeiten stammen. Die moderne organisierte Kriminalität, steht den korrupten Anfängen der Partei- und Rüstungspolitik der Ädenauer-Ära gegenüber. Gerade den historischen Part fand ich interessant, da der pragmatische Adenauer ein interessantes Schlitzohr war, immer wieder für eine Überraschung gut. Diesen Teil fand ich stringent und absolut schlüssig. Die Auflösung des Falls in der rheinischen Unterwelt ging mir dafür allerdings etwas zu schnell. Bei mir ploppten gleich sämtliche Alarmsignale wegen Beweisverwertungsverboten beim Lesen in meinem Schädel auf. Auch würde es mich nicht wirklich beruhigen, wenn ich wüsste, dass ich einen russischen Rädelsführer für lange Zeit hinter Gittern gebracht habe, wenn ich doch weiß, wie der Strafvollzug funktioniert. Aber na gut, Paul David als Rächer, der seine Gegner gnadenlos erschießt, gefiel mir nicht. So wird Paul sich in nächster Zeit wohl öfters mal umdrehen und vorsichtig über seine Schulter in die düsteren Schatten schauen müssen.

Eine spannende Reihe, flüssig geschrieben, die die militärische Vergangenheit dieses ungewöhnlichen Ermittlerhelden nie außer Acht lässt. Auch wenn die Bände jeweils in sich abgeschlossen sind, lohnt es sich aufgrund der persönlichen Entwicklungen des Teams rund um Paul David unbedingt die Reihenfolge der Bände einzuhalten.
4,5 Sterne

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Veröffentlicht am 30.06.2020

Der Poet unter den Läufern

Sunny
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Dies ist der 3. Band der vierteiligen Tracksreihe, die alle in einandergreifen und bei denen stets die Geschichte weitererzählt wird!

Zu Beginn von Sunnys Geschichte in Tagebuchform erfährt man nun endlich, ...

Dies ist der 3. Band der vierteiligen Tracksreihe, die alle in einandergreifen und bei denen stets die Geschichte weitererzählt wird!

Zu Beginn von Sunnys Geschichte in Tagebuchform erfährt man nun endlich, wie Pattis Staffellauf endete! Aber man erfährt natürlich auch mehr über Sunnys „Geheimnis“ das bereits im ersten Band angesprochen wurde, als der Trainer mit den vier Neulingen im Team essen ging: Sunny fühlt sich als Mörder, auch wenn ihn keiner so nennt, denn seine Mutter starb bei seiner Geburt an einer Schwangerschaftsembolie. Daher soll er ihren Traum vom Marathonlauf erfüllen. Seit er ganz klein ist, lässt ihn sein Vater das Rennen über lange Distanzen üben. Doch es langweilt ihn. Die Meile hat keinen Beat und am Ende eines langen Laufs, dann wenn er alle anderen abhängt, schaut keiner mehr zu. Er ist der Beste, er sammelt Trophäen, aber er würde lieber Tanzen, denn er spürt den Beat, den Rhythmus des Lebens. Dabei geht nicht in die Schule, sondern wird zu Hause unterrichtet. So war es der lange gehegte Plan seiner Eltern und den zieht sein Vater nun alleine durch. So ist das Laufteam der Defenders sein einziger Kontakt zu Gleichaltrigen. Behutsam nimmt er Kontakt zu Ghost, Patina und Lu auf.

Sunny ist eigentlich privilegiert. Er lebt in einem großen Haus, hat Privatunterricht, sein Vater ist sehr erfolgreich, sein Großvater ein angesehener Arzt... doch er fühlt sich einsam. Ihm fehlen gleichaltrige Bezugspersonen und eine Mutter, auch wenn er nicht weiß, wie es sich anfühlt eine zu haben. Er ist der Star im Team, unbesiegt, aber er ist auch gelangweilt. Er will nicht mehr laufen, aber er will im Team bleiben. Wie soll das gehen? Dadurch, dass Sunny Privatunterricht erhält, verläuft sein Leben völlig anders als das anderer Teenager. Er ist ruhiger, insichgekehrter.

Dieser Band ist Sunnys Tagebuch. Sunny spürt Bewegung und den Puls des Lebens. Das Leben ist Hip Hop für ihn und so fängt er den Beat der Worte ein, spielt mit ihrer Betonung, ihrem Rhythmus. Das fand ich anfangs sehr gewöhnungsbedürftig, wobei ich denke, dass hier ein Hörbuch deutliche Vorteile gegenüber dem Buch hat. Julian Greis kann mit seiner warmen sanften Stimme Sunnys Naturell und sein Gespür für Beats einfangen. Dennoch fand ich es bisweilen etwas anstrengend, aber sehr individuell. Auch wenn es mich leicht nervte, so nervte mich Sunny nie. Sein einfühlsames Wesen musste ich einfach mögen, ebenso seine Suche nachdem, was er nicht nur kann, sondern was ihn erfüllt. Anfangs erzählt sich Sunny seine Gedanken und Gefühle einfach von der Seele, wobei ich mich immer fragte, wer ist eigentlich diese Aurelia, von der er ständig spricht? Das entwickelt sich langsam. Wie ein Mosaik setzen sich die Menschen, die von ihn von Bedeutung sind für den Hörer zusammen. So wie die Puzzle, die Sunny und Daryl sein Vater gemeinsam zusammensetzen, wenn sie Zeit miteinander verbringen, ohne miteinander wirklich zu reden. Sunnys ungewöhnlichen Lebensumstände fand ich sehr faszinierend. Sie waren so unbekannt, dass sie völlig unvorhersehbar waren. Besonders schön fand ich immer die kurzen Momente, in denen seine Teamfreunde mitspielten und besonders über Ghosts freches Mundwerk und Lus Mut habe ich mich gefreut.

Mein Mann kam mal wieder in die Küche während ich „Sunny“ hörte und meinte sofort: „Tolle Stimme, wer ist das?“ Da musste ich grinsen, weil er es nicht zum ersten mal über Julian Greis sagte. Gekonnt fängt er nicht nur Sunnys Beats, sondern auch seine Seele mit seiner Stimme ein. Durch die Tagebuchform kriecht man mit Julian Greis Sunny unter die Haut, in die Seele.

Jason Reynolds hat es schon wieder getan! Mitten im entscheidenden Wettkampf bricht er ab! So wie man zu Beginn erfährt, wie Patis Hindernislauf endete, erfährt man den Ausgang von Sunnys Herausforderung erst im Abschlußband Lu. Das Konzept der Tracks-Reihe ist genauso angelegt. Die vier Schicksale greifen ineinander und keine Geschichte ist vollständig ohne die anderen, sie ergänzen sich. Das finde ich sehr interessant, weil es die vier Schicksale noch enger miteinander verknüpft. Für mich ein ganz starker schwarzer Autor, der eine Menge zu erzählen hat, auch wenn bei Sunny die Hautfarbe keine Rolle spielt, so wie es sein sollte. Insofern machte diese Folge besonders viel Mut! Absolut hörenswert, auch wenn man wie ich keinen Hip Hop mag (oder Sport) ;) Ab 12 Jahren.

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Veröffentlicht am 29.06.2020

Kurzweiliges Hörvergnügen!

Liliane Susewind – Meine lustigsten Tierwitze
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Witze gehen bei Kindern immer! Gerade in der Ferienzeit. Dumm nur, dass man sie so schnell wieder vergisst! Wenn man so viele Witze hintereinander hört, kann man sie sich nicht alle merken, macht aber ...

Witze gehen bei Kindern immer! Gerade in der Ferienzeit. Dumm nur, dass man sie so schnell wieder vergisst! Wenn man so viele Witze hintereinander hört, kann man sie sich nicht alle merken, macht aber nichts, die CD ist ja zum mehrmals Hören gedacht. Wir hören sie in der Küche, wenn wir gemeinsam Kartoffeln schälen, sind die Witze unsere Unterhaltung. Durch die Wiederholung bleiben unsere Highlights im Gedächtnis hängen:

Überfällt ein Hase einen Schneemann. Droht er: Möhre oder Fön?
Fragt die kleine Tigerlilli ihre Mutter Samira: Warum sind wir gestreift, wild und groß? - Wären wir gestreift, wild und klein, wären wir Wespen
Mein Hund ist toll, wenn ich ihn frage, wie ich in dem neuen Kleid aussehe, sagt er „Wau!“
Warum summen Bienen? Weil sie ihren Text vergessen haben!
Trixie hat im Diktat „Löwe“ klein geschrieben. Sagt Herr Gymnich zu ihr: „Trixie, ich habe Dir doch schon so oft gesagt, dass alles was man anfassen kann, groß geschrieben wird!“ Trixie: Würden Sie einen Löwen anfassen, wenn Lilli nicht dabei ist?!

Meine Kinder konnten nun von Witzen nicht genug bekommen, sondern haben gleich noch ein Schülerwitzebuch ausgegraben, um noch mehr lachen zu können.

Catherine Stoyan ist die Sprecherin der sehr erfolgreichen Liliane Susewind Hörbüchern. Auch wenn ich kein Fan ihrer Stimmfarbe bin, finde ich es gut, dass sie auch die Witze einliest. So klingt es sofort nach Lilli, auch wenn diese nicht in jedem Witz selbst vorkommt. Bei den Tieren in den Witzen ist sie ebenso stimmvariabel, wie bei den Lilli-Romanen. Sie ist eine beliebte und ausgebildete Sprecherin und das hört man. Ihre Stimme ist ebenso wie die von Thomas Nicolai glasklar, sie spricht absolutes Hochdeutsch und super verständlich. Das betone ich, nachdem ich ein von einem Autor eingelesenes Buch hörte, der ganz offensichtlich keine entsprechende Ausbildung absolviert hat. Gerade bei Witzen ist es aber entscheidend, die Pointe richtig zu setzen. Da hat man nur seine Stimme als Instrument, um mit wenigen Worten den maximalen Effekt zu erzielen. Daher ist die Ergänzung durch den zweiten, männlichen Sprecher absolut gelungen, da so bei fast 2 1/2 Stunden Witzen non-stop, die jeweiligen Witze klar akustisch von einander getrennt werden. Auch Thomas Nicolai, der auch als Moderator des Quatsch-Comedy-Clubs bekannt ist, lässt seine Stimme vielfältige Charaktere annehmen und spielt zum Vergnügen der jungen und alten Zuhörer mit seinen Stimmbändern.

Die Hülle und das kleine Booklet ist wieder mit Motiven der Illustratorin der Romanreihe Eva Schöffmann-Davidov geschmückt, für noch mehr Lilli-Feeling. Man muss aber kein Lilli-Fan sein, um über diese Tierwitze lachen zu können.

Autorin Tanya Stewner und ihr Mann Guido Frommelt liefern dazu den Sound mit dem Liliane Susewind Song.

Ab 6 Jahren haben Kinder ihren Spaß an diesem tierischen Hörvergnügen! Ein kurzweiliges Vergnügen, gerade auch für Kinder, die noch nicht lesen können oder für öde Tätigkeiten, bei denen man etwas witzige Aufmunterung gut gebrauchen kann! Oder für Ablenkung der Kinder, während die Eltern im Homeoffice beschäftigt sind.

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Veröffentlicht am 26.06.2020

Spannender Einblick ins Mittelalter

Mittelalter
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Die vier Freunde von der Schülerzeitung Jette (11), Lilli (9), Ben (10) und Finn (11) sollen diesmal als Wissensprofis alles über das Mittelalter herausfinden. Wann war das eigentlich nochmal und warum ...

Die vier Freunde von der Schülerzeitung Jette (11), Lilli (9), Ben (10) und Finn (11) sollen diesmal als Wissensprofis alles über das Mittelalter herausfinden. Wann war das eigentlich nochmal und warum heißt es eigentlich so? Um mehr über diese mehrere hundert Jahre dauernde Epoche herauszufinden, ziehen die vier Kinder erst einmal in ein Museumsdorf. Jette ist ganz schön erstaunt, dass sie dort vor der Tür alles abgeben müssen, was nicht in die Zeit gehört. Armbanduhr o.k. aber ihr Tablet, das ist verdammt hart! Zum Glück finden sie gleich ein Mädchen in ihrem Alter, das sie herumführt und auch erst einmal einkleidet. Sie gehört zur großen Gruppe der Bauern und das freiwillig! Sie erklärt den Wissensprofis die Stände. Finn staunt nicht schlecht, dass der Klerus, also die Angehörigen der Kirche, von ihrem Ansehen her noch über dem Adel standen. Das wäre auch was für ihn gewesen, der studierte, gebildete Stand! Ben wäre aber lieber der König und hätte das Sagen. Natürlich schleichen sie sich auch ins Kloster und bestaunen die Schreibstube und die ersten gedruckten Bibeln, dank Johannes Gutenberg. Eine Erfindung, die quasi das Ende des Mittelalters einleitete: die Erfindung des Buchdrucks. Doch solange sie dort im Museumsdorf sind, müssen sie sich als Bauernkinder unterordnen und hart arbeiten! Nach diesem beeindruckenden Erlebnis zieht es sie nicht nur in die Bibliothek, sondern auch auf ein trubeliges Mittelalterfest!

Meine Große (13) liebt diese Reihe für wissbegierige Kinder von 8 – 12 Jahren, die ein wirklich umfangreiches Grundwissen vermittelt, perfekt für Grundschule und Unterstufe! Wer nicht gerne liest, aber dennoch neugierig ist, kann hier eine Menge lernen. In Hörspielform, mit Kindersprechern, die als junges Reporterteam den Dingen auf den Grund gehen! Auch wenn sie sich mal mit ihren Fragen an erwachsene Experten wenden, sprechen diese stets auf Augenhöhe mit ihnen. Dadurch ist das Wissen für Kinder nie belehrend, sondern spannend und kann aufgesogen werden! Mit vielen Geräuschen versehen, klingt es richtig lebensnah und kurzweilig. So wird Geschichte für Kinder erlebbar! Die die Erwachsenen haben jeder ihre eigene Stimme und meine Große freute sich besonders mal wieder ihren Lieblingssprecher Robert Missler zu hören.

Meiner Jüngsten gefällt es sehr gut, dass die Wissensprofis in dieser Folge noch frecher sind und auch mal Unsinn machen und sich in Bereiche schleichen, in denen sie nichts zu suchen haben und dann auch noch Unfug anrichten! Da hatte sie gleich mehr Spaß beim Zuhören und hat gerne im Auto mitgehört.

Die CD ist wieder sehr schön gestaltet, mit Illustrationen aus der beliebten Sachbuchreihe aus dem Ravensburger Verlag. So ist in der linken CD-Klappe ein Ritterdorf beim Ritterturnier zu sehen und rechts, unter der CD eine Ritterburg. Hier hätte ich mir allerdings beides Mal eine Beschriftung gewünscht, damit man das Gesehene besser zum Gehörten zuordnen kann. Das finde ich bei den übrigen Bänden besser. Im Booklet gibt es natürlich wieder eine Nachmachaktion: Butter zum Selbstmachen! Fast so wie im Mittelalterdorf mit dem Butterfass. Kommentar meiner Kinder: Das kann Mama auch so, mit dem Mixer! Tja, im Sommer passiert das gerne mal unfreiwillig.

Wieder ein kurzweiliges Abenteuer der Wissensprofis, bei dem wieder jede Menge Wissen hängen geblieben ist und Zusammenhänge erfasst werden.

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