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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.01.2021

Er hat dich immer im Blick

Der Bewohner
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Um es gleich zu sagen, „Der Bewohner“ ist mein erstes Buch von David Jackson. Die Inhaltsangabe ließ auf einen raffiniert gestrickten Psychothriller hoffen. Doch ich wurde enttäuscht. Worum geht es?
Thomas ...


Um es gleich zu sagen, „Der Bewohner“ ist mein erstes Buch von David Jackson. Die Inhaltsangabe ließ auf einen raffiniert gestrickten Psychothriller hoffen. Doch ich wurde enttäuscht. Worum geht es?
Thomas Brogan ist ein Serienkiller. Auf der Flucht vor der Polizei versteckt er sich in einem unbewohnten Reihenhaus. Ungeahnte Möglichkeiten bieten sich, denn die Dachböden der Häuser sind miteinander verbunden. Brogan erkundet die Nachbarhäuser, stiehlt Essen, stalkt die Bewohner, und spielt perfide Spielchen mit ihnen. Außerdem führt er Selbstgespräche.
Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive aus Sicht des Killers. Das schafft Nähe und berührt, denn Brogan hatte eine schlimme Kindheit und ist dadurch offenbar traumatisiert. Was er mit seinen Opfern anstellt - gruselig! Dass Brogan bei den Bewohnern duscht, ist schon ziemlich eklig. Aber dann probiert er auch noch deren Zahnbürste aus…
Dem starken Anfang folgt ein schwacher Mittelteil. Ständige Wiederholungen gehen zu Lasten der Spannung. Ab einem bestimmten Punkt wird die Geschichte zudem ziemlich vorhersehbar und vorhersehbare Thriller machen keinen Lesespaß.
Zitat S. 289: „Der Plan hatte diese Entwicklung nicht vorgesehen. Der Plan sollte Spaß machen. Und das hier macht keinen Spaß.“
Last but not least haben mich die Streitgespräche mit der inneren Stimme in Brogans Kopf zunehmend genervt. Das Ende lässt mich etwas zwiespältig zurück. Alles in allem hat mich das Buch nicht überzeugt. Spannend ist anders.

Fazit: Gute Idee, die nicht für ein ganzes Buch ausreicht. Schade…

Veröffentlicht am 20.11.2020

Brutal und brandaktuell

Zerrissen
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Eine übel zugerichtete Leiche, die in einen Boxsack eingenäht wurde: Als sich Rechtsmediziner Fred Abel mit einem kriminellen Clan anlegt, bringt er sich und seine Verlobte in Gefahr.
Fachkundige Einblicke ...


Eine übel zugerichtete Leiche, die in einen Boxsack eingenäht wurde: Als sich Rechtsmediziner Fred Abel mit einem kriminellen Clan anlegt, bringt er sich und seine Verlobte in Gefahr.
Fachkundige Einblicke in die Rechtsmedizin. Aber ein Roman ist eben mehr als das bloße Schildern von Gewalttaten, Brutalität und Verbrechen.

Fazit: Mittelmäßiger True Crime-Thriller.

Veröffentlicht am 28.07.2020

Wieder ein neuer Castillo – und immer das Gleiche.

Quälender Hass
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Das Schema der Romane von Linda Castillo ist im Prinzip immer das Gleiche: Ein Mord ereignet sich in der abgeschlossenen Gemeinschaft der Amischen. Auch in dieser Gemeinschaft existieren Neid und Hass. ...


Das Schema der Romane von Linda Castillo ist im Prinzip immer das Gleiche: Ein Mord ereignet sich in der abgeschlossenen Gemeinschaft der Amischen. Auch in dieser Gemeinschaft existieren Neid und Hass. Kate Burkholder, Polizeichefin in Painters Mill, Ohio, die einst selbst zu den Amischen gehörte, muss versuchen, in diese Gruppe einzudringen und die Geheimnisse zu erforschen.
Diesmal kommt die Großmutter einer amischen Familie auf brutale Weise ums Leben, ihre Enkelin Elsie wird entführt. Wie es scheint, kannte Mary den Täter.
Wie immer gelingt es der Autorin, die Probleme, wie sie bei den Amischen bestehen, hervorragend rüberzubringen. Erzählt wird die Geschichte - wie immer - in der Ich-Perspektive aus Sicht von Kate. Über das Wiedersehen mit Kate und ihrem Lebensgefährten John Tomasetti habe ich mich sehr gefreut. Ich mag es, wie sie sich in die Fälle verbeißt. Und so fiebert und leidet man mit ihr mit.
Einem grausigen Prolog folgt die Ermittlungsarbeit, die authentisch und nachvollziehbar dargestellt wird. Erst ganz am Ende schließt sich dann der Kreis. Die Auflösung ist stimmig, allerdings nicht wirklich überraschend.

Fazit: Naja. Ich glaube, ich werde mich hier ausklinken. Eigentlich ist es ja immer das Gleiche…

Veröffentlicht am 30.06.2020

Niemand ist der, der er zu sein scheint.

Der Fahrer
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„Der Fahrer“ von Andreas Winkelmann ist bereits der dritte Fall für Jens Kerner und Rebecca Oswald. „Das Haus der Mädchen“ und „Die Lieferung“ hatte ich mit Begeisterung verschlungen. Doch diesmal wurde ...


„Der Fahrer“ von Andreas Winkelmann ist bereits der dritte Fall für Jens Kerner und Rebecca Oswald. „Das Haus der Mädchen“ und „Die Lieferung“ hatte ich mit Begeisterung verschlungen. Doch diesmal wurde ich enttäuscht. Worum geht es?
Ein rätselhafter Prolog, ein gruseliges erstes Kapitel… Spannend, keine Frage! In einem weiteren Handlungsstrang gibt es ein Wiedersehen mit Jens und Rebecca. Was ist das für eine Sache zwischen Jens und seinem Bruder Karsten?
In Hamburg geht ein Serienkiller um. Die Opfer: junge Frauen, die nachts unterwegs waren. Viele waren Kundinnen beim neuen Fahrdienst namens MyDriver. Aber da enden auch schon die Gemeinsamkeiten. Jens und Becca ermitteln...
Soziale Netzwerke, Instagram und Co, aktuelle Themen. Aber Jens kommt hier mega unsympathisch rüber. Ein Verdächtiger wird so auffällig in den Vordergrund geschoben, dass er von Natur aus schon nicht in Frage kommt. Dazu gesellen sich haarsträubende Aktionen und zu viel Privatgedöns. Nee, nee, nee, das kann Herr Winkelmann doch besser. Nichtsdestotrotz ist das Buch flüssig geschrieben und nur schwer beiseite zu legen.

Fazit: Nicht so gut wie die beiden Vorgänger. Aber, passt gut auf, was ihr in den sozialen Medien macht!

Veröffentlicht am 03.02.2020

Ein Sizilianer ermittelt in Venedig

Der freie Hund
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Die Dengler-Reihe von Wolfgang Schorlau habe ich geliebt, aber dieser Venedig-Krimi hat meine Erwartungen nicht erfüllt. Doch worum geht es?
Commissario Antonio Morello, genannt „Der freie Hund“, steht ...


Die Dengler-Reihe von Wolfgang Schorlau habe ich geliebt, aber dieser Venedig-Krimi hat meine Erwartungen nicht erfüllt. Doch worum geht es?
Commissario Antonio Morello, genannt „Der freie Hund“, steht auf der Todesliste der Mafia und wird deshalb von Sizilien nach Venedig versetzt. An seinem ersten Arbeitstag begegnet er Claudio, einem Taschendieb, und kommt daher zu spät.
Morello hat einen schweren Start. Denn zwei Mitarbeiter seines neuen Teams haben sich selbst Hoffnungen auf den Chefposten gemacht. Auch die Stadt gefällt ihm nicht. Erst als ein junger Student ermordet wird, erwacht Morello aus seiner Lethargie.
Wolfgang Schorlau hat zusammen mit Claudio Caiolo einen Venedig-Krimi geschrieben. Die Sprache ist eher einfach und voller Klischees. Er wird auch viel geflucht. Das Privatleben des Kommissars nimmt einen breiten Raum ein. Das geht zu Lasten der Spannung.
„Der freie Hund“ ist auch ein politischer Krimi über Verstrickungen von italienischer Politik und Verbrechen, der aber bei weitem nicht an die Dengler-Reihe des Autors heranreicht. Nichtsdestotrotz ist es ein netter Krimi für zwischendurch.

Fazit: Kunstraub, Kreuzfahrtschiffe und die Mafia. Venedig-Krimi mit viel Lokalkolorit - und noch mehr Kaffee. Cazzo!