Profilbild von black_snapper

black_snapper

Lesejury Star
offline

black_snapper ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit black_snapper über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.01.2021

Jede Frau sollte einen Leo haben

Eine unperfekte Liebe
0

vor 3 Minuten
Katie Greenwood ist erfolgreiche Innenarchitektin, Hunter Reed ein ebenso erfolgreicher Schriftsteller. Sie wünscht sich eine Familie, mit allem, was dazugehört, doch leider hat es bisher ...

vor 3 Minuten
Katie Greenwood ist erfolgreiche Innenarchitektin, Hunter Reed ein ebenso erfolgreicher Schriftsteller. Sie wünscht sich eine Familie, mit allem, was dazugehört, doch leider hat es bisher mit keinem Partner gepasst. Er ist kurz vor der Hochzeit von seiner langjährigen Verlobten verlassen worden und hadert noch damit.

Es handelt sich um einen Liebesroman und ist daher absehbar, daß Katie und Hunter irgendwie und irgendwann Gefühle für einander entwickeln. Mehr kann ich nicht verraten, weil ich sonst spoilern würde. Ich kann aber verraten, daß der Weg dahin nicht alltäglich ist. Er ist komisch, unkonventionell, romantisch, herzerwärmend, ein wenig dramatisch und auch ein bißchen traurig, aber trotzdem unheimlich schön.

Alle Charaktere sind wunderbar ausgearbeitet. Katies Schwester ist gleichzeitig eine tolle Freundin und Ratgeberin. Ihre Mutter ist unkonventionell und ein wenig schräg, an der Grenze zur Peinlichkeit, aber durchaus positiv gemeint. Hunter ist ein toller feinfühliger Mann, ein richtiger Herzensmann. Katie ist eine moderne erfolgreiche und nicht minder sympathische Frau. Allerdings nehme ich es ihr sehr übel, daß sie ein bestimmtes klärendes Gespräch viel zu lange hinauszögert und dabei in Kauf nimmt, anderen wehzutun.

Die Autorin hat sich hier eine besondere Art ausgedacht, es den Protagonisten etwas schwerer zu machen. Schicksalsschläge, Mißverständnisse oder andere Hürden gibt es ja zu Hauf in Liebesromanen. Hier wird es ganz anders gelöst. Sehr modern, wenn auch ziemlich gewagt.

Ein herzerwärmendes Buch mit einem tolles Ende, und deshalb gibt es auch die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.11.2020

Macht ändert Charakter

Adolescentia Aeterna
0

Eva stolpert während Recherchen zu ihrer Dissertation über eine uralte Bruderschaft namens „Adolescentia Aeterna“, die Ewige Jugend. Zeitgleich macht sie die Bekanntschaft mit Julian, eines dunklen Vertreters ...

Eva stolpert während Recherchen zu ihrer Dissertation über eine uralte Bruderschaft namens „Adolescentia Aeterna“, die Ewige Jugend. Zeitgleich macht sie die Bekanntschaft mit Julian, eines dunklen Vertreters der männlichen Species, mit einer Aura der Erotik und Unsterblichkeit. Ihre engsten Freundinnen finden sofort den Spitznamen „Dunkler Lord“, welcher äußerst passend ist. Sehr bald merkt Eva, daß Julian eine tragende Rolle in eben dieser Bruderschaft spielt.
Das Buch beschäftigt sich hauptsächlich mit der Beziehung zwischen Eva und Julian. Die Bruderschaft spielt dabei eine wichtige Rolle.
Eva sichtet Original-Aufzeichnungen zu deren Anfängen und Ritualen. Anfangs noch ziemlich ungläubig, schockiert und prüde, macht die vernunftorientierte Studentin eine erstaunliche Wandlung durch.
Der geheimnisvolle Julian weiht sie in immer mehr Geheimnisse und Riten ein. Ein fester Bestandteil davon sind sexuelle Handlungen. Sie nehmen in dem Buch einen großen Raum ein. Das Cover deutet bereits an, daß hier Erotik nicht zu kurz kommt. Die expliziten Szenen sind eher im BDSM-Bereich anzusiedeln und gut geschrieben. Sex nimmt einen dermaßen großen Raum für die Bruderschaft ein, daß ich ihnen manches Mal zurufen wollte: hey, es gibt noch andere Freuden/Höhepunkte im Leben als Kopulation. Der Zwang zum Sex ist schon richtiggehend bemitleidenswert.
Die Geschichte um die Ewige Jugend kommt aber nicht zu kurz. Regelmäßige Rückblicke in die Geschichte klären nach und nach offene Fragen. Manches Mal habe ich mich gefragt: Wer denkt sich sowas aus? Es ist abstrus, mystisch, mysteriös, magisch, skurril, aber Julian kann es Eva und somit auch mir immer schlüssig erklären. Wenn man sich drauf einlassen kann, dann findet man hier eine spannende, fantastische und herrlich entrückte Geschichte. Liebhaber von Vampir-Geschichten dürften auf ihre Kosten kommen. Ich möchte weder die Regeln noch die Bräuche und Hintergründe erwähnen, weil ich sonst spoilern würde. Außerdem könnte es außerhalb des Buch-Kontextes allzu abstrus und abschreckend klingen.
Wenn mir auch nicht gefallen hat wie sich die Protagonistin in der Geschichte verändert, so ist es doch eine nachvollziehbare Änderung aufgrund der Umstände. So viel Wahrheit, verpackt in eine erotische Geschichte, erstaunt.
Ein Buch, das einen ganz schön beschäftigen kann, wenn man sich drauf einlässt.
Was mir nicht gefällt ist, daß die Bruderschaft Jahrtausendelang ziemlich einseitig lebt. Ich hätte mir einen breiteren Zugang gewünscht, breiter aufgestellte Interessen. Die Mitglieder des Ordens wirken eher eindimensional und geklont und auf ihr Aussehen reduziert. Vielleicht spielen sie ja aber in den Folgebänden noch ausgefeiltere Rollen.
So abstrus die Geschichte klingt: wenn sie in sich stimmig und rund ist, dann passt es für mich, auch wenn sie der Fantasie entspringt.
Ein gelungener Auftakt zu einer Serie, die großartiges verspricht und die wahnsinnig viel Potenzial birgt!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.06.2020

Familienfehde als Beziehungskiller

Richer than Sin
2

Lincoln Riscoff und Whitney Gable sind die jüngsten Sprösse zweier seit 170 Jahren verfeindeter Familien. Erstere ist reich, die andere ist arm. Die Protagonisten wollen sich, aber sie dürfen sich nicht ...

Lincoln Riscoff und Whitney Gable sind die jüngsten Sprösse zweier seit 170 Jahren verfeindeter Familien. Erstere ist reich, die andere ist arm. Die Protagonisten wollen sich, aber sie dürfen sich nicht haben.
Davon lebt das Buch. Die Leidenschaft ist mit Händen greifbar, leider auch der Haß zwischen den einzelnen Familienmitgliedern. Ich fand die Geschichte sehr aufwühlend, weil diese unsinnige Fehde über Jahrzehnte so viel unnötiges Leid auslöst.
Was mir nicht gefallen hat, war der gewaltige Cliffhanger am Ende des Buches. Da es drei Bände gibt, ist es voraussehbar, daß ich am Ende des nächsten Bandes ein erneutes offenes Ende ertragen müsste. Ich mag das an Büchern generell nicht.
Auch mag ich das leider sehr beliebte „Stilelement“ Mißverständnis in Liebesromanen überhaupt nicht. Ich finde, man könnte Dramatik viel einfallsreicher einarbeiten.
Insgesamt hat mir das Buch aber sehr gut gefallen. Es bietet eine ausgewogene Mischung aus Liebe, Drama und Spannung. Es liest sich sehr gut und schnell. Es kommt keinerlei Langeweile auf. Die abwechselnden Erzählstränge in der Vergangenheit und der Gegenwart sind ausgewogen und erleuchten die Geschichte nach und nach sehr gut.
Ich vergebe die (fast) volle Punktzahl und eine Leseempfehlung. Wer Cliffhanger ebenso nicht leiden kann, der wartet auf Band 3 und liest dann alle Bände hintereinander weg.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Charaktere
  • Cover
  • Erzählstil
  • Erotik
Veröffentlicht am 12.05.2020

Wenn die italienische Mafia in Nordhessen einfällt

Fundsachen
0

Lena ist seit dem Tod ihrer Mutter die Geschäftsführerin des Brunnenhofs, einem alten Fachwerkhof mit Wirtschaftsgebäuden in Nordhessen, der sich seit langem in Familienbesitz befindet. Nach einer aufwändigen ...

Lena ist seit dem Tod ihrer Mutter die Geschäftsführerin des Brunnenhofs, einem alten Fachwerkhof mit Wirtschaftsgebäuden in Nordhessen, der sich seit langem in Familienbesitz befindet. Nach einer aufwändigen Renovierung hat sie sich der gehobenen Küche verschrieben. Desweiteren vermietet sie 4-Sterne-Zimmer.
Nach einem Großeinkauf in Südtirol nimmt sie Max, einen Weltenbummler, wie es scheint, mit nach Deutschland. Spontan beschließt er, ihr bei einem akuten Personalengpass in der Küche auszuhelfen.
Nach ein paar Widrigkeiten entspinnt sich eine Romanze zwischen den beiden. Allerdings schleppt Max ein tödliches Geheimnis mit sich herum.
Die Geschichte ist eine Mischung aus Cosy Crime und Liebes-/Familiengeschichte.
Die Protagonisten sind sehr sympathische Charaktere. Aber auch die zahlreichen Nebenfiguren, seien es Familienangehörige oder Restaurantmitarbeiter sind mir schnell ans Herz gewachsen. Allerdings wurden die unterschiedlichen Personen in einzelnen Erzählsträngen dargestellt. Teilweise, vor allem am Anfang, war mir das zu viel, weil die Hauptgeschichte etwas zu kurz kam. Einige Füllsätze hätte ich gerne rausgestrichen, weil mich eine Nebenhandlung oder Darstellung nicht interessiert haben.
Aber im Laufe der Lektüre störte es mich weniger, wahrscheinlich weil ich alle dann schon ganz gut kannte.
Besonders gut gefallen hat mir die Darstellung der Beziehung zwischen Max und der Küchenchefin Ellen. Sie ist aufrichtig und respektvoll, obwohl Ellen im Gegensatz zu Max ungelernte Köchin ist.
Die Geschichte von Lena und Max ist süß, herzlich, bodenständig, zuweilen spannend und locker-leicht geschrieben.
Für die eher uninteressanten Nebenstränge ziehe ich einen halben Punkt ab und vergebe eine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.02.2020

Irrungen und Wirrungen vor antiker Kulisse-ein kurzweiliger Italienroman

Dolce Vesuvio. Ein Italien-Roman.
0

Carlotta Leonie van Veen, genannt Lollo ist eine 23-jährige Archäologie-Studentin mit Schwäche für den antiken Dichter Ovid. Das Angebot ihres Professors, einem Ausgrabungs-Aufenthalt in Pompeji beizuwohnen, ...

Carlotta Leonie van Veen, genannt Lollo ist eine 23-jährige Archäologie-Studentin mit Schwäche für den antiken Dichter Ovid. Das Angebot ihres Professors, einem Ausgrabungs-Aufenthalt in Pompeji beizuwohnen, nimmt sie ohne mit der Wimper zu zucken an. Dumm nur, daß der frisch gebackene Doktor der Archäologie Alessandro Mantegna, spöttisch Alessandro der Große genannt, mit von der Partie sein wird. Den findet Lollo nämlich ziemlich arrogant. Außerdem neckt er sie ständig ihrer Haare wegen und nennt sie Lollo rosso oder Salatkopf. Aber was sich liebt, das neckt sich ja bekanntlich...Außerdem lässt sie ihren Freund für die 3 Monate zurück in Freiburg.
Ein grosser Teil des Romans spielt sich auf dem Ausgrabungsfeld des antiken Pompeji ab. Ich empfand die gut recherchierte Lektüre als spannenden und kurzweiligen Spaziergang durch die beliebte und historisch bedeutende Grabungsstätte. Durch die Hintergrundinformationen habe ich einiges gelernt. Ein Traum der Protagonistin gibt eine mögliche Erklärung zu einigen nicht zugeordneten Fundstücken, was ich äußerst gut gelöst fand. Dadurch blieb für mich kein loses Ende übrig.
Mir haben die Charaktere sehr gut gefallen, besonders die Inhaberin von Lollas Pension, deren ganze Familie in die Geschichte involviert ist. Donna Anna ist so herrlich direkt und liebenswürdig. Außerdem haben mir ihre Kochkünste regelmäßig den Mund wässrig gemacht, so daß ich mich in Annas Pension sehr wohl gefühlt habe.
Die Autorin schafft ein authentisches Lokalkolorit. Durch die stimmigen Charaktere und die Landschaftsbilder wird Italien sehr plastisch beschrieben.
Die Beziehungskonstrukte in der Geschichte finde ich sehr gut. Die Autorin vermittelt ein gutes Gespür für Stimmungen. Szenen werden gut eingefangen. Die Geschichte ist geschickt und stimmig aufgebaut.
Der Schreibstil der Autorin ist intelligent und anspruchsvoll, lässt sich dabei aber angenehm und flüssig lesen und ist gut verständlich. Ausdrücke wie „rieslingsberieselt“, „herbstliches Alter“ oder „sinistre Gestalten“ sind mir dabei besonders im Gedächtnis haften geblieben.
Insgesamt ist mir aber die Liebesgeschichte zu kurz gekommen. Die Verwirrungen um die drei Männer haben mir gefallen, aber das Pärchen hätte sich für meinen Geschmack etwas früher kriegen können, damit ich es noch etwas hätte auskosten können. So hatte ich eher das Gefühl, daß die Beziehung auf den letzten Seiten noch schnell geschlossen werden musste.
Nichtsdestotrotz habe ich das Buch genossen und an einem Wochenende durchgelesen. Das Buch macht richtig Spass, so daß ich eine klare Leseempfehlung vergeben kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere