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Veröffentlicht am 02.07.2020

Klacker, klacker ...

Die Rückkehr des Würfelmörders (Ein Fabian-Risk-Krimi 5)
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Die Rückkehr des Würfelmörders

Diane Jordan

Denkt man an Würfel, hat man unweigerlich Spiel und Spass im Kopf. Mir geht es zumindest so , aber neuerdings wird mir beim Klackern der fallenden Würfel ...

Die Rückkehr des Würfelmörders

Diane Jordan

Denkt man an Würfel, hat man unweigerlich Spiel und Spass im Kopf. Mir geht es zumindest so , aber neuerdings wird mir beim Klackern der fallenden Würfel und der angezeigten Augenzahl irgendwie gruselig zumute. Ob das an meinem neuen Thriller „Die Rückkehr des Würfelmörders“ von Stefan Ahnhem liegt? Ich vermute es fast, denn vorher hatte ich solche beklemmenden Gefühle nicht. Nachdem der Würfelmörder abrupt mit einem Cliffhanger und mich mit einigen offenen Fragen fassungslos zurücklies, freue ich mich nun auf die Fortsetzung. Die blutrünstige Mordserie
geht rasant im südschwedischen Schonen, in der Provinz Skåne län, weiter. Kommissar Fabian Risk, der schon im ersten Band ermittelt hat, erkennt nach und nach, das der Mörder ein teuflisches Spiel mit ihm und den zahlreichen Opfern spielt. Als Leser ist es gar nicht so einfach, bei den vielen Handlungssträngen, Mordwaffen und Tatorte im Kopf zu behalten und nicht den Überblick zu verlieren. Trotzdem schafft der Autor es mit einer flotten Schreibe, den Leser in den Bann zu ziehen. Die Wortwahl ist authentisch und der Thematik angemessen. Der Thriller beginnt mit einem Auszug aus Band 1. Dann wird schnell die These aufgestellt, dass es keinen Mord ohne Motiv gibt. Aber hier ist alles anders, denn Bosheit hat noch nie ein Motiv gebraucht. Und eine schlechte Gesinnung hat der Würfelmörder. Oder wie Novalis schon sagte: "Bosheit ist nichts als eine Gemütskrankheit." Menschliche Abgründe machen sich breit und regen zum intensiven Nachdenken an. Aber auch die mathematischen Basteleien und das Geheimnis zum „Ikosaeder“ und dem „X“ werden nach und nach gelüftet. Die Spannungskurve steigt nach und nach steil an. Besonders gut gefallen hat mir der abschließende, entscheidenden Machtkampf im Freizeitpark. Spannend, effektvoll und dramatisch zugleich. Der Plot ist mitreißend bis zum harten Ende.
Und dem Leser wurden immer wieder Finten gelegt und mit vielen Wendungen gab es mehrere Gänsehautmomente, bis ich den/ die wahren Täter erkannt habe.


Inhalt:
Der Würfel ist sein Schicksal. Wer kann den Mörder stoppen?

Die brutale Mordserie von Helsingborg nimmt kein Ende. Der Würfelmörder tötet völlig willkürlich: Ein Rentner wird in einer Plastikhülle erstickt. Ein Kind wird nachts in seinem Bett ermordet. Ein Segler wird mit einem Schwert auf seinem Boot enthauptet. Kommissar Fabian Risk begreift als Erster, dass die Morde zusammenhängen: Alle haben kein Motiv und immer neue Methoden. Als Risk an einem Tatort einen Würfel findet, erkennt er, dass dieser Fall wie kein anderer ist. Der Mörder spielt ein Spiel. Und die Regeln kennt nur er selbst. Wird der Würfel auch über Risks Leben entscheiden?

"Es packt dich auf der ersten Seite und lässt dich nicht mehr los." Hjorth & Rosenfeldt

“Stefan Ahnhem gehört zur internationalen Krimi-Elite” Krimi-Couch

Wie das Töten begann, lesen Sie in „Der Würfelmörder“
Der Autor:
Stefan Ahnhem ist einer der erfolgreichsten Krimiautoren Schwedens. Seine Bücher sind allesamt Bestseller und preisgekrönt. Bevor Ahnhem begann, selbst Krimis zu schreiben, verfasste er Drehbücher unter anderem für die Filme der Wallander-Reihe. Er lebt mit seiner Familie in Kopenhagen.

Weitere Bücher:
Der Würfelmörder - Band 1, Und morgen du, Herzsammler, Minus 18 Grad,
Fazit: 5***** Der Thriller: „Die Rückkehr des Würfelmörders – Band 2“ ist im Ullstein Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat 512 aufregende Seiten, die einem die Haare zu Berge stehen lassen!




























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Veröffentlicht am 23.06.2020

Gänsehaut puuuuur ....

Der Würfelmörder (Ein Fabian-Risk-Krimi 4)
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Als Kind der 70ziger sind mir die meisten Würfelspiele natürlich bekannt und so manch eine laue Camping-Sommernacht fand mit lautem Kniffel-Holzwürfel-Geklacccckkker, lach allerdings ohne Mord, (höchstens ...

Als Kind der 70ziger sind mir die meisten Würfelspiele natürlich bekannt und so manch eine laue Camping-Sommernacht fand mit lautem Kniffel-Holzwürfel-Geklacccckkker, lach allerdings ohne Mord, (höchstens Mücken) ihren Ausklang. Als begeisterter Krimi- und Thriller-Leser ist mir natürlich sofort das auffällige Cover „Des Würfelmörders“ von Stefan Ahnhem ins Auge gestochen. Die Optik der Bücher gefällt mir zwar eher nicht. Mich spricht die eher minimalistische Gestaltung nicht an.
Raffiniert sind hingegen die Farben gelb & schwarz für die beiden Cover eingesetzt. Gelb steht, soweit ich meine, für Lügen, Verrücktheit oder Warnungen. Laut der Farbpsychologie steht die Farbe Schwarz für tiefe Nacht, erhabene Macht und den Tod. Sie steht für Trauer, Hass oder Grausamkeiten. Natürlich verbindet man mit der Farbe schwarz ein schweres und gewaltvolles Ende, wie ich es hier auch vermute, wenn ich mir den Klappentext so durchlese. Der Würfel könnte ein Symbol sein, sich mit sich selbst auseinander zu setzen. Naheliegend wäre die symbolische Bedeutung für Glückspiel. Auch könnte es einen Hinweis über Sieg oder Niederlage geben. Das die Würfel zerteilt sind, könnte ein Hinweis auf eine gespaltene Persönlichkeit assoziieren, wie sie der Mörder zu haben scheint. Der Protagonist Kommissar Fabian Risk ist, meines Erachtens, vom Autor vortrefflich erschaffen worden, ebenso wie die zahlreichen Nebendarsteller. In Schweden ist es halt immer etwas einsamer und dunkler, aber eben auch ein kleines Paradies für Erholungssuchende aus den fernen Städten. Kommissar Risk wirkt auf mich menschlich und könnte so tatsächlich irgendwo im kauzigen Schweden leben. Diese Abgründe, wie aus Menschen Mörder werden, finde ich immer recht lesenswert und aufregend. Zwar ist es auch makaber und menschenverachtend, einen „Würfel“ über Leben, Tod und Tötungsart entscheiden zu lassen, aber genau das ist es, was für mich als Leser den Reiz ausmacht. Der Plot des Würfelmörders ist ungewöhnlich und anders als die meisten Krimis und Thriller, die ich so lese. Spannend ist für mich, wie gelingt es Kommissar Risk den Täter zu ermitteln, obwohl kein konkretes Motiv in Bezug auf das Opfer vorliegt. Eine weitere besondere Herausforderung wird die dem Zufall geschuldete Tötungsart durch Pistole, Seil, Armbrust, Speer, Messer, Steinschleuder, Schwert, Gewehr usw. darstellen. Damit werden die psychologischen Aspekte eine besondere Rolle spielen. Dieser Krimi ist härter und bestimmt nichts für zart besaitete, aber er hat eine komplexe Handlung, die strikt durchgezogen wird. Der Klappentext ist vielversprechend und enttäuscht den Leser nicht. Die Spannungskurve wird nach und nach angezogen. Es gibt zahlreiche Gänsehautmomente, die einem die Häääärchen zu Berge stehen lassen. Daher empfehle ich „ängstlicheren“ Personen das Buch im Hellen zu lesen. Ich hab das zumindest so in meiner Hängematte im Garten gemacht. So war der Nervenkitzel gut aushaltbar. Der Schreibstil ist flüssig und der Thematik angemessen. Trotzdem muss man als Leser arg aufpassen, dass man alle Handlungsstränge im Auge behält.
In 99,9 % der Fälle gewinnt am Ende das „Gute“. Sollte dieses Werk eine Ausnahme sein? Im Hinblick auf die Serie könnte dieser Krimi vom „Normalen“ abweichen. Andererseits könnte der Täter zunächst gefasst werden und sich später durch Flucht der Strafe entziehen. Alles ist möglich und bietet Platz für Spekulationen...
Und Teil zwei, drei, ... Und siehe da es gibt tatsächlich einen zweiten Band! Der hoffentlich an dem Cliffhanger des ersten Teils anknüpft und „Licht ins Dunkle“ bringt.



... Der Würfel hat die Macht. Wann wird das Töten enden? ...



Inhalt:
Dieser Thriller erschien 2019 unter dem Titel „10 Stunden tot“ im Ullstein Verlag.

Die Würfel sind gefallen. Wer wird das nächste Opfer sein?

In Helsingborg häufen sich brutale Mordfälle. Auch Kommissar Fabian Risk kann keinen Zusammenhang zwischen den Morden erkennen. Der Mord im Flüchtlingswohnheim zeigt keine Anzeichen für Fremdenhass. Der Tote im Einkaufszentrum ist eine grausame Hinrichtung. Alles was bleibt, ist eine lange Reihe blutiger Morde ohne Motiv. Doch was, wenn genau das der Zusammenhang ist? Was, wenn der Mörder einfach nur töten will? Aber wie fasst man einen Mörder, der kein Motiv hat?

Der Autor:
Stefan Ahnhem ist einer der erfolgreichsten Krimiautoren Schwedens. Seine Bücher sind allesamt Bestseller und preisgekrönt. Bevor Ahnhem begann, selbst Krimis zu schreiben, verfasste er Drehbücher unter anderem für die Filme der Wallander-Reihe. Er lebt mit seiner Familie in Kopenhagen.

Weitere Bücher:
Die Rückkehr des Würfelmördes, Band 2, Und morgen du, Herzsammler, Minus 18 Grad,
Fazit: 5***** Der Thriller: „Der Würfelmörder“- Band 1 ist im Ullstein Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat 512 packende Seiten, die es in sich haben. Das große Würfelmörder-Finale gibt es dann in „Die Rückkehr des Würfelmörders“, das ich gerade gespannt angefangen habe. Natürlich werde ich auch dazu eine Rezi schreiben!
























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Veröffentlicht am 14.06.2020

Seelische Gesundheit ...

Die verlorene Frau
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Der Roman „Die verlorene Frau“ von Emily Gunnis geht unter die Haut, wirft Fragen auf und macht auch nach dem Beenden, noch lange nachdenklich. Die Autorin ist mir schon seit dem „Haus der Verlassenen“ ...

Der Roman „Die verlorene Frau“ von Emily Gunnis geht unter die Haut, wirft Fragen auf und macht auch nach dem Beenden, noch lange nachdenklich. Die Autorin ist mir schon seit dem „Haus der Verlassenen“ ins Blickfeld geraten. Auch dieses Buch hatte Tiefgang und war sehr, sehr traurig. Im neuen Buch geht es um einen tragischen Tod, ein verschollenes, krankes Baby und ein schreckliches Familiengeheimnis. Das Cover ist ansprechend gestaltet und passt sehr gut zur Thematik. Etwas düster wirkt die mit Unkraut überwucherte Treppe, die nach oben führt. Eine zierliche, langhaarige Frauengestalt mit einem fast durchsichtig wirkenden gelben Kleid, die Richtung Meer zu fliehen scheint, läuft davon. Der Klappentext hat es in sich und der Leser muss sich auf einiges gefasst machen. Kriegstraumata, Neurosen, Depressionen und psychische Beeinträchtigungen. Gespannt fange ich an zu lesen. Der Roman ist fast wie ein Thriller aufgebaut. Faszinierende Charaktere gilt es zu entdecken und über einen längeren Zeitraum zu begleiten. Das Mädchen Rebecca, ihre Eltern sowie die Journalistin Iris. Der Schicksalsroman ist ein echter Pageturner. Auf über 400 Seiten geht es um eine Familientragödie, die auf zwei Zeitebenen aufgedröselt wird und an Fahrt gewinnt. Der Plot ist fein konstruiert und sehr gut recherchiert. Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven über einige Generationen. Psychatrische Erkrankungen, Ursachen, Symptome und damalige Behandlung werden angerissen und thematisiert. Das Ausmaß von Kriegstraumata und deren Auswirkungen, die auch noch in den nachfolgenden Generationen, wie hier im Buch geschildert, zu finden sind und Auswirkungen haben, gehen tief unter die Haut. Und das Kriegstraumata an Kinder und Enkel unbehandelt einfach „weitervererbt“ werden, macht traurig und fassungslos. Ebenso der Umgang in den damaligen Heilstätten und der lächerlich und wütend machende Bestätigungsschein als “geheilt entlassen“! Und so greift das Zahnrad ins Leben, die Liebe und die Geheimnisse dieser Familie, dramatisch ein. Und folgende Angststörungen, Depressionen oder der postpartalen „Baby Blues“ Verstimmung mit Stimmungslabilität, die hier eine junge Mutter irrational handeln lassen. Und einen die „Psychotherapie“ um 1950 in einem anderen Licht erscheinen lassen. Abschließend führt Gunnis geschickt und gekonnt alle Erzählstränge zusammen und löst final auf.

Inhalt:
1960, Seaview Cottage: Die dreizehnjährige Rebecca und ihre Mutter leiden unter dem gewalttätigen Vater. In einer stürmischen Nacht pocht jemand an die Tür des abgelegenen Cottages. Wenig später sterben beide Eltern, doch die Umstände ihres Todes werden nie aufgeklärt.

2014, Chichester: Eine junge Mutter verschwindet spurlos mit ihrem todkranken Baby. Ihre Schwester Iris, eine Journalistin, soll sie so schnell wie möglich finden. Sie bittet ihre Mutter Rebecca um Hilfe – die ihr nie von der schicksalhaften Nacht vor über fünfzig Jahren erzählt hat. Doch nur mit dieser erschütternden Wahrheit kann es Iris gelingen, das Baby zu retten ...

Die Autorin:
Emily Gunnis arbeitete lange beim Fernsehen, unter anderem als erfolgreiche Drehbuchautorin. Mit ihrem Debutroman »Das Haus der Verlassenen« gelang ihr auf Anhieb ein internationaler Bestseller. Die Tochter der internationalen Bestsellerautorin Penny Vincenzi lebt mit ihrer Familie im südenglischen Sussex.

Weitere Bücher:
Das Haus der Verlassenen
Fazit: 5***** Der Roman „Die verlorene Frau“: ist im Heyne Verlag erschienen. Das gebundene Buch hat 384 packende Seiten, die unter die Haut gehen.


























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Veröffentlicht am 31.05.2020

Kochkunst ...

Die Köchin von Castamar
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Manchmal reichen Sekunden bei mir aus, dass meine Augen das Wesentliche entdecken und ich mich ins Buch schockverliebe. Beim neuen Cover meines Romans war das zumindest so. „Die Köchin von Castamar“ von ...

Manchmal reichen Sekunden bei mir aus, dass meine Augen das Wesentliche entdecken und ich mich ins Buch schockverliebe. Beim neuen Cover meines Romans war das zumindest so. „Die Köchin von Castamar“ von Fernando J. Múñez ist eine Lektüre, wie für mich alleine geschrieben. Familiengeheimnis, Küche, kochen, ferne Länder und dazu ein Hauch von Liebe. Anmutig in Sepiatönen sieht man eine Frauengestalt mit Rüschenküchenschürze. In den Händen hält sie eine Suppenterrine in einem hübschen blaubraunem Design, dass mit dem Dekor der Adeligen sehr elitär wirkt. Sie scheint auf einer Terrasse zu stehen und im Hintergrund sieht man schemenhaft die Teile eines Gebäudes. Der Klappentext ist spannend und gebannt fange ich an zu lesen. Der mir noch unbekannte Autor schafft es schnell, mich in den Bann zu ziehen. Er hat einen detailreichen und flüssigen Schreibstil. Das gefällt mir sehr gut und so lasse ich mich auf eine Spanienreise ins Jahr 1720 ein. Die Protagonistin Clara ist liebevoll erdacht und gut beschrieben. Ebenso der Herzog von Castamar. Ich hatte oft den Eindruck, dass die beiden wirklich leben. Allerdings hat mich Claras Krankheitsbild etwas stutzig werden lassen. Ob es, zur damaligen Zeit, die diagnostizierte Agoraphobie und Panikattacken wirklich schon gab. Mir scheint, dass eher später entdeckt worden zu sein. Nichtsdestotrotz ist der Plot mitreißend und gut aufgebaut. In zwei Handlungssträngen, mit stetig steigender Spannungskurve, nimmt die historische Saga voller Liebschaften und mega vielen Intrigen ihren Lauf. Cool und beeindruckend fand ich die vielen Festgesellschaften, die so himmlisch beschrieben wurden. Die Mandelcreme à la Castamar, erinnert mich, als begeisterten Mallorca-Besucherin und Spanien-Fan ein wenig an die mir bekannte Cremé Catalana. Allerdings ist die ja mit Eigelb, Zucker und Milch und dem teuflisch guten Karamell. Während des Lesens ist mir oft das Wasser im Munde zusammengelaufen, aber auch die Spucke weggeblieben, wenn dann wieder böse Intrigen gegen den verwitweten Herzogs Don Diego ausgeklügelt wurden um ihm und dem Hof zu schaden. Ein Pageturner der Extraklasse mit vielen Wendungen und ständig neuen Ereignissen, die manchmal nicht so gut zu verdauen waren. Dem Autor gelingt es mit Leichtigkeit, die damalige Zeit glaubhaft zu beschreiben. Besonders gut gelungen finde ich auch das Aufzeigen der damaligen Standesunterschiede und deren Auswirkungen. Mein Kopfkino ist mehrfach angesprungen und ich habe mich an die Orte, die er so schön beschrieben hat, begeben. Zu gerne wäre ich auch hin und wieder Mäuschen gewesen, um in der Küche das ein oder andere Rezept oder die Geheimzutat dafür, zu erhaschen. Der Roman liest sich für mich, wie ein geniales Menu mir raffinierter Vorspeise, vortrefflichem Hauptgang und leckerem Dessert. Schade nur, dass ich nun auf die Fortsetzung der Dilogie (Zweiteiler) warten muss, denn dieses Buch hat es in sich und ich möchte natürlich liebend gerne erfahren, wie es Clara und dem Herzog weiter ergeht. Und ob Liebe tatsächlich auch durch den Magen geht ☺? Wie ich es vermute!

Inhalt:
Spanien im 18. Jahrhundert: Clara, frisch angestellt als Hilfsköchin am Hof von Castamar, weckt durch ihre raffinierten Köstlichkeiten schon bald das Interesse des verwitweten Herzogs. Da es für beide nicht möglich ist, miteinander in Kontakt zu treten, entwickeln sie anhand von in Kochbüchern versteckten Notizen und außergewöhnlichen Gerichten eine ›Geheimsprache‹. Doch schon bald kursieren am Hof erste Gerüchte. Und mit den Gerüchten wächst auch die Zahl der Widersacher, welche die ganz und gar nicht standesgemäße Annäherung zwischen dem Herzog und seiner Köchin argwöhnisch beobachten ...
Der Autor:
Fernando J. Múñez, geboren 1972 in Madrid, studierte Philosophie und Filmwissenschaften. Er verfasste Drehbücher und Jugendliteratur, bevor er die historische Saga »Die Köchin von Castamar« schrieb, die in Spanien sofort zum Bestseller wurde. Eine TV-Verfilmung ist bereits in Vorbereitung.

Weitere Bücher:
Die Köchin von Castamar: Auf Liebe und Tod. Roman (Die Castamar-Saga, Band 2)

Fazit: 5*****Der Roman „Die Köchin von Castamar“: ist im C. Bertelsmann Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat 384 Seiten. Für mich dürfen in Teil 2 gerne mehr Rezepte eingefügt werden!!!!























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Veröffentlicht am 17.05.2020

Weißes Gold ...

Die Porzellan-Erbin - Unruhige Zeiten
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Ich habe ein großes Faible für Flohmärkte, Bücher und sehr altes Porzellan. Der Roman „Die Porzellan Erbin - Unruhige Zeiten“ von Florian Busch passt da natürlich hervorragend, deckt er doch gleich mehrere ...

Ich habe ein großes Faible für Flohmärkte, Bücher und sehr altes Porzellan. Der Roman „Die Porzellan Erbin - Unruhige Zeiten“ von Florian Busch passt da natürlich hervorragend, deckt er doch gleich mehrere meiner Vorlieben ab. Das Cover kommt recht anmutig daher. Mit Glanz und Haptik punktet es. Die Schrift ist erhaben und etwas schnörkelig, was gut zur damaligen Zeit zu passen scheint. Man sieht eine junge Frau mit dunklen, hochgesteckten Haaren, in einem brokatbestickten, langen dunkelroten Kleid mit Spitze, die sich auf einer noblen Terrasse zu befinden scheint. Sie ist von dem Betrachter abgewandt und blickt in eine großzügige Gartenanlage. Im Hintergrund befindet sich ein anderes Haus. Ich vermute, dass es die Porzellanmanufaktur ist. Der Klappentext liest sich ansprechend und ist recht spannend. Schlägt man das Buch auf, fällt einem sofort die liebevoll gestaltete Karte mit dem Anwesen von Gut Hohensandau, dem Herrenhaus, den weitläufigen Koppeln und Ländereien auf. Farbig in Pastellfarben gestaltet, gefällt sie mir recht gut. Auf dem hinteren Einband findet sich ein Familienstammbau. Ich mag so etwas, denn so fällt es mir als Leser leichter, einen ersten Überblick über die Familienverhältnisse zu erhalten.
Gespannt fange ich an zu lesen. Doch der dicke Wälzer birgt für mich gleich zu Anfang eine unerwartete Überraschung. Verwundert reibe ich meine Äugelein. Der Klappentext weicht doch erheblich ab, von dem was ich da lese. Grins, aber er gefällt mir trotzdem, auch wenn ich etwas anderes erwartet habe. Der Spannungsaufbau ist dem Autor sehr gut gelungen, wie ich finde. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und die Wortwahl passt in die damalige Zeit. Die Schauplätze sind detailreich beschrieben und wirken für mich deshalb sehr bildhaft. Die Protagonisten sind vortrefflich gewählt und passen perfekt zum Buch. Sie wachsen einem bei der Lektüre nach und nach ans Herz, mir ging es zumindest so. Das Buch wird aus verschiedenen Perspektiven, von verschiedenen Personen und über verschiedene Zeitebenen erzählt. Man muss als Leser schon sehr aufpassen, dass man da nicht den Faden verliert. Hilfreich fand ich da den bereits erwähnten Familienstammbaum am Ende des Buches. Lehrreich ist ebenso der Exkurs über die Porzellangewinnung und Herstellung. Beeindruckend finde ich bei solch historischen Romanen immer das Gefälle „Arm“/ „Reich“ und den Blick hinter die Kulissen, im Gutshaus ähnlich dem Hause am Eaton Place, auch wenn das eine andere Zeit war.

Inhalt:
Der Glanz einer edlen Epoche. Der Aufstieg einer großen Dynastie.

Deutschland 1866. Die kleine Porzellanmanufaktur Strehlow steht vor einer glorreichen Zukunft. Gräfin Thyra von Hardenstein ist die einzige Erbin des Patriarchen. Sie soll einst die Geschicke des Unternehmens lenken und den Traum ihres Vaters verwirklichen: Porzellan, das weiße Gold der fürstlichen Tafeln, für einfache Leute erschwinglich zu machen. Doch dann kommt die hochschwangere Thyra bei einem tragischen Kutschunfall ums Leben. Entgegen jeder Erwartung kann ihr ungeborenes Kind gerettet werden. Sämtliche Hoffnungen liegen nun auf der jungen Sophie, die das Erbe antreten könnte, wenn sie alt genug ist. Doch auf dem Mädchen lastet ein dunkles Geheimnis ...

Der Autor:
Florian Busch ist das Pseudonym des Autors Stephan M. Rother. Er wurde 1968 in Wittingen geboren und studierte Geschichte, Kunstgeschichte und Philologie in Göttingen. Fünfzehn Jahre war er als »Magister Rother« mit historischen Bühnenprogrammen unterwegs. Unter dem Namen Benjamin Monferat hat er die erfolgreichen Romane »Welt in Flammen« und »Der Turm der Welt« veröffentlicht. Der Autor ist verheiratet und lebt heute in Bad Bodenteich.
Weitere Bücher:
Die Porzellan-Erbin-Gefährliche Jahre (Saga 2)


Fazit: ***** Sterne. Der Roman “Die Porzellan-Erbin-Unruhige Zeiten“ ist im Goldmann Verlag erschienen. Das Buch hat 544 Seiten! Die Fortsetzung der großartigen Familiensaga erscheint im Herbst 2020 und ich bin schon jetzt sehr gespannt und warte ungeduldig auf den nächsten Teil.






















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