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Veröffentlicht am 29.07.2020

Sehr tiefgehende Story, die lange nachhallt

Im nächsten Leben wird alles besser
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Arnold Kahl führt ein ganz normales Leben. Er hat zwei Kinder, die bereits ihren Weg gehen, eine Buchhandlung, die ihn gerade so über Wasser hält, einen langjährigen Freundeskreis und eine Ehefrau an seiner ...

Arnold Kahl führt ein ganz normales Leben. Er hat zwei Kinder, die bereits ihren Weg gehen, eine Buchhandlung, die ihn gerade so über Wasser hält, einen langjährigen Freundeskreis und eine Ehefrau an seiner Seite, die seine Launen erträgt. Alles ganz unaufgeregt. Am nächsten Tag wird Silberhochzeit gefeiert werden. Kein Wunder also, dass Arnold die Welt nicht mehr versteht, als er in einer fremden Umgebung aufwacht und feststellt, dass er nun 73 Jahre alt ist und sich an die letzten 25 Jahre nicht erinnern kann. Die Welt ist sehr technisch geworden und mithilfe seines im Grunde schon schrottreifen „persönlichem Assistenten“ Gustav, einem Roboter, der die Bezeichnung „synthetischer Charakter“ bevorzugt, macht er sich auf die Suche nach Antworten und am besten auch wieder zurück ins Jahr 2020 …

Ja, dieses Buch ist lustig, ganz ohne Frage. Aber es ist an vielen Stellen – und insgesamt gesehen – auch sehr ergreifend und tiefgehend. Dass sich Gustav im Grunde menschlicher als Arnold verhält und sich auch rasanter entwickelt, ist schon auffällig und regt zum Nachdenken an. Doch Arnold entdeckt auch gerade daran, was er in seinem früheren Leben so alles falsch gemacht hat. Dem Leser eröffnet sich so nach und nach ein Bild, das erschüttert, bewegt und schwer im Magen liegt.

Fast schon nebenbei spinnt Rath die aktuelle Lage weiter und lässt in nicht allzu ferner Zukunft die Mächtigen die Menschen in zwei Gruppen selektieren: Die eine Gruppe lebt real, die andere in einer digitalen Welt, Times Beach. Klingt erst mal toll, aber wenn man die Konsequenzen und Bedingungen kennt, dann stockt einem der Atem. Kein Wunder, dass es auch „die Autonomen“ gibt, die sich von all der digitalen Überwachung komplett abschotten und auf ihre Weise leben.

Die Schritte, die Arnold geht, um die verlorene Zeit zurückzubekommen, sind in sich stimmig und sehr logisch. Dennoch steckt das Buch voller wunderbarer Philosophie. Man kann es recht flott „weglesen“, doch hält man auch immer mal inne und lauscht dem Nachhall, den gewisse Szenen auslösen. Man findet auch ganz viele brandaktuelle Themen. Diese werden zumeist nur angeschnitten, aber sie sind da und stoßen ganz schön bitter auf.

Ganz zu Anfang hat mich Arnold amüsiert, dann hat er mich genervt, dann wieder tat er mir unendlich leid. Dieses Wechslebad der Gefühle muss ein Autor erst mal in Gang setzen können! Die Wendung im vierten Abschnitt war zu erahnen, doch das ist nicht als Kritik aufzufassen. Sie macht das Buch zu dem Juwel, das es ist. So erkennt man dann am Ende, wie wunderbar die Aussage des Autors ist und spürt noch lange die Erschütterung in der Seele – mir gefällt das. Es öffnet die Augen und das Herz. Rath legt den Finger zwar in die Wunde, aber er bohrt nicht blutrünstig darin herum, sondern überlässt dem Leser, was er mit der gewonnenen Erkenntnis macht. Es ist zudem ein Buch, dessen Cover ich fürchterlich, den Inhalt aber unbeschreiblich gut finde. Die Schattenfiguren sind schön und passend, die Neonschrift schreckt ab und passt meiner Meinung nach kein bisschen zum Buch. Mein Fazit zum Inhalt: Fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 25.07.2020

Ein leises, aber gewaltiges Buch

Das Haus der finsteren Träume
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Noah Turner hat seinen Vater nie wirklich kennengelernt, da dieser an einem Gehirntumor starb, bevor er geboren wurde. Weder seine Mutter noch seine Schwestern erzählen von ihm, doch eines vereint die ...

Noah Turner hat seinen Vater nie wirklich kennengelernt, da dieser an einem Gehirntumor starb, bevor er geboren wurde. Weder seine Mutter noch seine Schwestern erzählen von ihm, doch eines vereint die Familie: Sie führen ein Gruselhaus. Das war Harrys großer Traum und ist nun der Lebensunterhalt der Familie. Noah weiß instinktiv, dass er anders ist, als andere Kinder. Er kommuniziert mit einem echten Monster. Dieses ist sein Freund, und deshalb lässt er es irgendwann auch ins Haus …

Die Story entwickelt sich ganz gemächlich und das Auftauchen der Monster und „finsteren Träume“ geschieht sporadisch und quasi am Rande des Gesichtsfeldes. So wird der Leser quasi in Sicherheit gewogen und die Ereignisse erscheinen nicht so wirklich schlimm und böse. Shaun Hamill lässt seinen Protagonisten mit der Erzählung weit ausholen. Er erzählt sogar von Ereignissen und Geschehnissen aus der Zeit vor seiner eigenen Geburt, als hätte er das selbst erlebt. Das erscheint ein wenig gewöhnungsbedürftig, ist aber meiner Meinung nach ein gelungener Kniff.

Noahs Begegnung mit dem Wesen und seine Freundschaft mit ihm sind verwirrend. Man kann nicht glauben, dass das echt, nicht nur eingebildet, ist, doch muss es ja sein, da gewisse Ereignisse sonst so nicht hätten geschehen können. Man wundert sich lange Zeit, dass Noah vom „Wesen“ spricht und ganz selten mal vom „Monster“. Sein Vertrauen hat zwar von Anfang an kleine Risse, dennoch genießt er das Zusammensein mit ihm in mehr als einer Hinsicht sehr. Mehr noch, es scheint ziemlich schnell sehr wichtig für Noah zu werden, das Wesen an seiner Seite zu wissen. Die Veränderungen gehen langsam voran und obwohl der Leser das direkt mitbekommt, sind die Folgen erschreckend und ziehen einem schon die Füße weg. So kommt Shaun Hamill fast komplett ohne Blutbad aus, trifft aber noch viel härter.

Das recht beschauliche Leben der Turners, die immer ein bisschen am Rande der Gesellschaft leben und mit harten Schicksalsschlägen zu kämpfen haben, sieht in diesem Licht betrachtet doch völlig anders aus. Jedes einzelne Familienmitglied erlebt ganz alltägliche Dinge, auch die üblichen Dramen eines Lebens, macht Entwicklungen durch, probiert sich aus, kämpft und strampelt – und doch sind da immer wieder diese Einschläge, von denen man selbst immer ganz fest überzeugt ist, dass sie immer nur die anderen treffen, nie einen selbst.

Immer wieder gibt es Szenen und Stellen, die fast schon philosophisch sind. So hat mich ganz besonders ergriffen, als Noah die Bathöhle entdeckt, sie so gerne haben möchte und dann feststellt, dass das Geschenk nicht auf die richtige Weise zu ihm kam. Die Freude bleibt aus, kehrt sich ins Gegenteil um und hinterlässt ein tiefes, schwarzes Loch in der Seele. Es ist ein leises Buch, das umso tiefer unter die Haut geht. Das Ende ist phantastisch, stimmig, logisch, folgerichtig, genial und wunderschön. Das ist definitiv Horror vom Feinsten.

Auf der Rückseite des Buches ist Stephen King zitiert, der sagt, er liebt das Buch und der Leser wird das auch. Ich gehe noch weiter und sage, ich traue dem Meister zu, dass er mal wieder ein Experiment wagte und sich ein neues Pseudonym zugelegt hat. Dieses Buch ist atemberaubend gut und ganz im Stile des genialen Autors, den Leser in Sicherheit zu wiegen, einzulullen, den Horror kleinzureden, kleine Andeutungen zu machen, die sehr viel später sich dann als hammerharte Tiefschläge zu erkennen geben. Entweder hat sich Shaun Hamill stark inspirieren lassen oder King erlaubt sich mal wieder einen Spaß mit den Lesern. So oder so – mich hat „Das Haus der finsteren Träume“ sehr gut unterhalten, in Atem gehalten und auch bis auf die Knochen entsetzt. Auch das Ende weiß zu überzeugen – und das schaffen nicht viele Bücher. Das belohne ich mit den vollen fünf Sternen! Und ja, Stephen Kings Worte stimmen: ich liebe dieses Buch!

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Veröffentlicht am 24.07.2020

Bommel muss man einfach mögen!

Die kleine Hummel Bommel – Nur Mut!
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Bommel hat einen Auftritt und ein bisschen Bammel davor. Aber seine Oma macht ihm Mut und rät ihm, immer daran zu denken, wer er ist. Die Idee findet Bommel gut und er hält sich auch daran. Dadurch kann ...

Bommel hat einen Auftritt und ein bisschen Bammel davor. Aber seine Oma macht ihm Mut und rät ihm, immer daran zu denken, wer er ist. Die Idee findet Bommel gut und er hält sich auch daran. Dadurch kann er auch den anderen Insekten helfen, die er auf dem Weg zum Auftritt trifft …

Besonders witzig fand ich, dass der Moderator „Tommy Gottesanbeter“ heißt und tatsächlich aussieht, wie ein TV-Moderator ganz ähnlichen Namens! Außerdem finde ich es reizend, dass ein Lied im Buch vorkommt – das passt prima zu Maite Kelly, ganz klar. Schade nur, dass es keine Noten hat, denn die Kinder würden das gern singen und hören!

Die Themen, die das Kinderbuch anschneidet, sind quasi aus dem Leben der Kids im Zielgruppenalter genommen. Sich gegenseitig helfen und respektieren, Streiche mit Humor verzeihen und auch Sticheleien nicht allzu ernst zu nehmen, aber auch dagegen vorgehen, zu anderen (das lässt sich beliebig auslegen, auch Mitbürger anderer Herkunft sind damit gemeint) höflich und nett sein, nicht nur zu seinesgleichen und vieles mehr. Die Kids sehen mit dieser süßen Geschichte, wie wichtig es ist.

Die Zeichnungen sind wunderschön und kindgerecht, aber nicht zu kitschig. Die einzelnen Insekten-Charaktere wurden super getroffen. Alle Gesichtchen sprechen mich stark an. Keins der Insekten ist auf irgend eine Weise „eklig“, sodass die Kids auch hier etwas lernen und fürs Leben mitnehmen. Es lassen sich viele wunderschöne Details entdecken. Ein Bommel-Buch ist allein kaum denkbar – man wird sofort süchtig und will noch mehr! Die beiden Autorinnen und die Zeichnerin sind ein tolles Team. Besser hätte man sich Bommels Mut-Geschichte gar nicht wünschen können. Ich mag sie sehr und gebe die vollen fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 19.07.2020

Sehr gelungenes Buch über Lebensmittel, deren Herkunft und Verarbeitung zu leckeren Backwaren

Kinder backen mit Christina
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Dieses Buch ist viel mehr, als ein schlichtes Backbuch. Es erklärt den Kindern alles rund um das Backen, aber auch den Bauernhof und alles, was dort das Jahr über los ist. Tiere und Pflanzen spielen da ...

Dieses Buch ist viel mehr, als ein schlichtes Backbuch. Es erklärt den Kindern alles rund um das Backen, aber auch den Bauernhof und alles, was dort das Jahr über los ist. Tiere und Pflanzen spielen da natürlich eine große Rolle. Lebendig erzählt und mit tollen Fotos unterstützt, lernen so auch Stadtkinder das Landleben kennen. Das finde ich wunderbar, denn nicht jedes Kind hat das Glück, Landwirtschaft in der Nähe zu haben, schon gar nicht die mit artgerechter Tierhaltung.

So besteht die Hälfte des Buches aus Lesestoff. Doch das ist keine Kritik meinerseits, denn man weiß ja, dass sich im Buch 30 Rezepte finden, die sozusagen kindgerecht aufgearbeitet sind. Bei fast zweihundert Seiten ist es dann klar, dass Christina Bauer den Leser auch auf eine kleine Reise mitnimmt. Mir gefällt das! Die Kinder erfahren viel über Lebensmittel, bekommen Tipps und Tricks gezeigt und erfahren auch, wie sie beispielsweise Butter selbst herstellen können. Statt erfundene Geschichten gibt es spannende Geschichten rund um das, was die Kinder tagtäglich auf dem Tisch haben. Besser geht es kaum!

Die Rezepte selbst sind sehr gut ausgewählt und quasi querbeet durch die Küche. Es wird nicht ausschließlich gebacken, auch Marmelade wird gekocht, Popcorn gemacht, Eis gezaubert, Joghurt bereitet. Alles in Schritt-für-Schritt-Anleitungen, die gut zu verstehen sind, eben auch und gerade für Kinder. Ganz klar, dass dennoch ein Erwachsener dabei sein muss! Die Zutaten sind für meine Begriffe leicht zu bekommen. Manche Rezepte erfordern ein bisschen Geschick. Doch im Grunde ist es ja nicht wirklich schlimm, wenn die Igelchen, Nikolause oder anderes Gebäck nicht wie aus dem Backbuch aussehen, sondern ihren eigenen Charakter haben.

Christina, Magdalena und Thomas Bauer sind die Stars des Buches. Man merkt Mutter und Kindern an, wie viel Spaß sie haben. Genau diese Freude sollen alle nacherleben können und ich bin mir sicher, das ist machbar. So bringt man die Kids dazu, über die Lebensmittel und deren Herstellung nachzudenken, und damit auch, nachhaltiger und umweltbewusster zu leben. Finde ich super! Genau deshalb bekommt dieses Buch auch die vollen fünf Sterne, obwohl der Titel nicht unbedingt aussagt, was das Buch in sich hat!

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Veröffentlicht am 06.07.2020

Viele Rezepte, die auch Skeptikern richtig gut schmecken können

Vegan! Das Goldene von GU
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Um es gleich vorwegzunehmen – ich bin Flexitarier, esse sehr gerne (aber dennoch nicht viel) Fleisch, Käse, Honig und ähnliches, möchte aber gern informiert sein, Neues ausprobieren und mich anregen lassen. ...

Um es gleich vorwegzunehmen – ich bin Flexitarier, esse sehr gerne (aber dennoch nicht viel) Fleisch, Käse, Honig und ähnliches, möchte aber gern informiert sein, Neues ausprobieren und mich anregen lassen. Die Philosophie der Veganer geht mir manchmal doch ein bisschen zu weit, doch bin ich gern bereit, das eine oder andere Rezept, das völlig frei von tierischen Produkten ist, zu probieren. Meine Erfahrungen mit Tofu und ähnlichem „Fleischersatz“ sind äußerst negativ, aber darum kann man ja einen Bogen machen. Zudem habe ich gern Rezepte zur Hand, wenn mal Besuch kommt, der sich vegan ernähren möchte. Ich esse bewusster, als noch vor wenigen Jahren, und stelle fest, dass vieles aus der Kindheit wieder mehr Stellenwert bekommen hat.

„Das Goldene von GU“ bietet einen interessanten und informativen Überblick über vegane Ernährung und liefert eine Reihe Rezepte, die mehr oder weniger einfach zuzubereiten sind. Sogar, wie man veganen Milchersatz und Joghurt selbst herstellen kann, wird erklärt. Das geht mir dann doch zu weit – da muss sich veganer Besuch bei mir mit entsprechenden Produkten aus dem Handel zufrieden geben.

Ich gebe zu – die meisten Rezepte für das Frühstück sagen mir leider kein bisschen zu. Dafür gefallen mir aber die Rezepte für die Brote und Brötchen. Nur das Rezept für das Weißbrot mit Kräutern enthält leider Weizenmehl Typ 405 (habe ich seit Jahren nicht mehr im Haus) und Sojamilch. Aber das kann man ja kaufen!

Im Kapitel „To go und zwischendurch“ gibt es Rezepte für „Salate, Snacks und Fingerfood“. Gestartet wird hier gleich mit Tipps, wie das unterwegs so aussieht mit den „Fallen“, in die Veganer tappen können. Es ist also wirklich einfacher, sich selbst zu versorgen, wenn man auf der sicheren Seite sein möchte. Hier gefallen mir die meisten Salat-Rezepte richtig gut. Auch die Dressings dürfen mein Repertoire erweitern. Auch wenn ich mich mit Tempeh und ähnlichen Produkten einfach nicht anfreunden kann – aber die lasse ich (für mich) dann eben weg. Die Gemüse-Uttapams finde ich genial! Ausgefallen, lecker, für alle geeignet – man muss den nicht-veganen Gästen ja nicht verraten, dass dies ein veganes Rezept ist. Soll der Groschen doch selbst fallen! Falafel mag ja sowieso fast jeder und denkt dabei nicht explizit an vegane Küche. Ähnlich ist es mit den gefüllten Grilltomaten. Einfach so hingestellt sind sie lecker und mal was anderes. Zum Niederknien: die Samosas!

Darauf folgt „One-Pot-Seelenfutter“, das Kapitel, in dem es um Suppen, Eintöpfe und Currys geht. Auch hier entdecke ich für mich viele Gerichte, die sich problemlos in meine Ernährung einbauen lassen und somit fleischlose und tierproduktfreie Tage garantieren. Die „Hauptgerichte für jeden Tag“ bieten Rezepte mit Gemüse, Pasta und Hülsenfrüchten. Kartoffelpuffer mit Apfelmus mochten die meisten ja schon als Kinder super gern. Warum also nicht mal wieder die gute alte Zeit aufleben lassen? Mit Ofengemüse kann man mich immer super glücklich machen. Und ja, das geht total vegan! Auch bei den meisten Pasta-Rezepten schlägt das Herz höher und man merkt gar nicht, dass tierische Produkte fehlen. Bei den veganen Küchenklassikern (Schnitzel, Käse, Currywurst) bin ich dann allerdings raus. „Künstliche“ tierische Produkte gibt es in meiner Küche nicht. Da bin ich stur. Das liegt daran, dass ich – wenn schon – dann in voller Konsequenz vegan koche. Gut, ich esse es nur hin und wieder, vermutlich ist da die „Sehnsucht“ nach einem Würstchen nicht so groß, aber eben auch gerade deshalb lasse ich das dann bleiben.

Wie in jedem Kochbuch gefallen mir auch hier nicht alle Rezepte. Das habe ich auch gar nicht anders erwartet. Ich bin positiv davon überrascht, dass ich mehr als erhofft gefunden habe, das zu mir und meinem Ess-Geschmack passt. Da ich mich, wie eingangs bereits erwähnt, flexibel ernähre, muss ich nicht allzu stark auf die Zusammenstellung achten, um genug Vitamine und Mineralstoffe aufzunehmen. Das erleichtert es mir enorm. Auch werde ich mich nach wie vor mit gewissen Produkten einfach nicht arrangieren oder anfreunden können. Dennoch empfinde ich dieses Rezeptbuch als Bereicherung für meinen Speiseplan.

Für „echte“ Veganer ist dieses Buch vermutlich noch viel genialer als für mich. Aber ich finde es schon mal großartig, dass auch Flexitarier genug Gerichte darin finden, um drei Mahlzeiten, Imbiss und Nachtisch damit abdecken zu können. Selbst das schafft nicht jedes „normale“ Kochbuch! Von daher verdient es fünf Sterne, auch wenn ich zu der Erkenntnis gelangt bin, dass ich doch lieber öfter vegetarisch koche und vegan weiter die Ausnahme bleiben wird.

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