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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.11.2020

gute SF

INFINITUM - Die Ewigkeit der Sterne
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Ich bin mal so richtig ehrlich. Ich war noch nie ein Eragon-Fan. Weder von den Büchern noch von der fürchterlichen Verfilmung. Ich fand, dass der Autor keinen Schreibstil hatte, der den Erfolg seiner ersten ...

Ich bin mal so richtig ehrlich. Ich war noch nie ein Eragon-Fan. Weder von den Büchern noch von der fürchterlichen Verfilmung. Ich fand, dass der Autor keinen Schreibstil hatte, der den Erfolg seiner ersten Romane gerechtfertigt hätte. Aber so etwas ist ja immer Geschmackssache und ja, es waren ja vor allem Jugendbücher. Dennoch wollte ich wissen, wie er sich entwickelt hat und da ich als SF-Fan immer auf der Suche nach neuen Autoren bin, konnte ich bei Infinitum nicht wiederstehen.

Was für ein gewaltig dickes Buch. Hatte der Autor wirklich so viel zu sagen oder war das eine aufgeblähte Geschichte. Ein bisschen von beiden, würde ich sagen. Aber gleich vorne weg. Mir hat der Roman gut gefallen. Er ist solide und teilweise sogar richtig inovative Science Fiction. Ja, nicht alles ist ganz neu und man muss sich in Geduld fassen, denn die erste Hälfte ist doch eher verwirrend und man wird irgend wann ungeduldig, weil man wissen will, wohin der Autor uns eigentlich führen will. Aber in der zweiten Hälfte dieser fast 1000 Seiten kommt er dann doch zur Sache und zeigt uns, dass er inzwischen erwachsen geworden ist, denn seine Ideen sind klug und unterhaltsam, überraschend und vielfältig und auch wenn ich doch noch einige Fragen hätte... ich wurde nicht enttäuscht.

Andernorts habe ich gelesen, es soll noch mehr von dieser Welt entstehen. Wäre mir sehr recht. Ein guter Anfang ist gemacht. Paolini hat einen neuen Leser gewonnen.

Veröffentlicht am 15.09.2020

tragisch und witzig

Queenie
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Queenie versucht stark zu sein und keinen zu nah an sich ran zu lassen, Queenie versucht taff zu sein und gut in ihrem Job, Queenie versucht ihren Ex zu vergessen und datet deshalb unzählige Männer, Queenie ...

Queenie versucht stark zu sein und keinen zu nah an sich ran zu lassen, Queenie versucht taff zu sein und gut in ihrem Job, Queenie versucht ihren Ex zu vergessen und datet deshalb unzählige Männer, Queenie veruscht ihre Probleme zu verdrängen.

Ich ärgere mich oft über Klappentexte und vor allem über die Vergleiche mit ehemaligen Bestsellern. Deshalb gebe ich auf beides nicht viel. Dennoch nimmt man diese Beschreibungen bei der Auswahl eines Buches als Anhaltspunkt. Queenie von Candice Carty-Williams überraschte mich. Mehr positiv als negativ, denn ich war kein Fan des Buches, welches hier als Vergleich bemüht wird. Ich finde, Queenie ist eigenständig und ganz anders.

Wer nach einer Geschichte sucht, mitten aus dem Leben einer jungen dunkelhäutigen Londonerin mit karibischen Wurzeln und einem lauten und erdigen Charme, der ist hier genau richtig. Man muss sich einlassen auf die Hauptdarstellerin, ihre Welt, ihre Freundinnen, ihre Vergangenheit. Das Buch ist voller starker Dialoge, die ich mir gut in einem Film vorstellen könnte. Außerdem macht Queenie eine Entwicklung durch und der Leser ist hautnah dabei. Ein großer Pluspunkt in dieser Story. Aber vorsichtig, es ist nicht so leicht und oberflächlich, wie es scheint und es gibt trotz all der Situations- und Dialogkomik mehr tragische und traurige Momente.

Lesenswert und funktioniert hervorragend als Vorlage für einen Kinofilm.

Veröffentlicht am 07.07.2020

Histokrimi

Die Henkerstochter und der Fluch der Pest (Die Henkerstochter-Saga 8)
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Mein letzter Pötzsch-Kuisl-Roman ist schon ein paar Jahre her. Irgendwie habe ich den Scharfrichter aus den Augen verloren. Aber den neuen Roman konnte ich mir nicht entgehen lassen, spielt doch eine Pandemie ...

Mein letzter Pötzsch-Kuisl-Roman ist schon ein paar Jahre her. Irgendwie habe ich den Scharfrichter aus den Augen verloren. Aber den neuen Roman konnte ich mir nicht entgehen lassen, spielt doch eine Pandemie eine Rolle – auch wenn sie hier wohltuend untergeordnet ist, denn es ist trotz allem ein Krimi mit gewohntem Muster. Also keine Sorge an die, die von einer Pandemie nichts mehr hören wollen.

Kuisl, seine Tochter und sein Schwiegersohn sind wirklich ein interessantes Trio. Jeder hat so seine Stärken und zusammen lösen sie mal wieder einen verzwickten Fall. Als echtes bayerisches Gewächs finde ich das Lokalkolorit jedes Mal aufs Neue wohltuend und die Dialoge erfrischend direkt und typisch für unseren Landstrich.

Für mich war es tatsächlich ein heimkommen zu einer Historeihe, die man wunderbar lesen kann, die einfach Spaß macht und die immer ein paar kleine Schmankerl für den historisch interessierten bereit hält. Zugreifen und lesen.

Veröffentlicht am 04.05.2020

solider Abschlussband

Die Herren der Zeit
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Im dritten Band der Krimireihe von Eva Garcia Saenz wird Kommissar Unai nicht nur beruflich sondern auch privat hineingezogen in eine sehr brutale Mordserie, die sich an einem gerade eben erschienenen ...

Im dritten Band der Krimireihe von Eva Garcia Saenz wird Kommissar Unai nicht nur beruflich sondern auch privat hineingezogen in eine sehr brutale Mordserie, die sich an einem gerade eben erschienenen Roman mit dem Namen „Die Herren der Zeit“ orientiert. Das Buch spielt im Mittelalter und dahin wird man diesmal auch entführt, wenn man dem zweiten Erzählstrang des Krimis folgt. Ich gebe zu, das ist mein größter Kritikpunkt, den auch wenn dieser Strang interessant ist, so bin ich doch kein Fan solcher Kunstgriffe. Außerdem hatte das Ganze nur bedingt mit dem aktuellen Fall zu tun und riss mich immer wieder aus meinem Lesefluss.

Wie in allen drei Bänden ist der Schreibstil ansprechend, wenn auch die einheimischen Namen fürchterlich kompliziert sind und ich sie weder aussprechen noch mir merken konnte. Das gehört aber irgendwie auch zum Lokalkolorit, welches gut ist – ohne die Stadt persönlich zu kennen.

Die Handlung ist ziemlich verschachtelt und dadurch Aufmerksam fordernd aber auch interessant. Der Abschluss ist gut und klar – ich finde es aber nicht unbedingt den besten Teil der Reihe. Das klingt vielleicht etwas zu negativ, soll es aber nicht. Ich vergebe gute vier Sterne dafür.

Veröffentlicht am 15.01.2020

sehr unterhaltsam

Solange du noch lebst
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Ich kannte Kemberly Belle als Autorin noch nicht und mit Solange du noch lebst bekam ich genau, was ich mir erwartet hatte. Einen knackigen, kurzweiligen, intelligenten Thriller.

Knackig, weil man ohne ...

Ich kannte Kemberly Belle als Autorin noch nicht und mit Solange du noch lebst bekam ich genau, was ich mir erwartet hatte. Einen knackigen, kurzweiligen, intelligenten Thriller.

Knackig, weil man ohne viel Federlesens in die Story eingesaugt wird und durch den klaren Schreibstil das schnelle Lesen leicht gemacht wird.
Kurzweilig, weil der Plot klar strukturiert und nicht zu verwinkelt ist aber dennoch die ein oder andere überraschende Wendung beinhaltet. Und ja, es kommt zu einem richtigen Showdown, so wie es sich für einen guten Thriller nun mal gehört.
Intelligent, weil mir die Charakterzeichnungen der Darsteller ausnehmend gut gefallen haben. Da sind zum einen die starken Frauenfiguren, aber auch die zwei Väter, die es beide auf ihre Weise faustdick hinter den Ohren haben, werden so beschrieben, dass ihre Aktionen plausibel und nachvollziehbar sind. Und es gibt gute Nebendarsteller, die unterhaltsame Aspekte in das Geschehen bringen.

Ich wurde gut unterhalten und kann das Buch empfehlen. Hervorragende 4 Sterne. Diese Autorin behalte ich gerne im Auge.