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Veröffentlicht am 15.09.2016

Verwirklichung eines Traums

Romeo und Romy
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Romy hat einen Traum. Sie wäre gerne eine große Schauspielerin. Aber sie ist nur die Souffleuse. Bei der Premiere eines Stückes erfährt sie vom Tod der Oma und dadurch verpatzt sie ihre Aufgabe und Ben ...

Romy hat einen Traum. Sie wäre gerne eine große Schauspielerin. Aber sie ist nur die Souffleuse. Bei der Premiere eines Stückes erfährt sie vom Tod der Oma und dadurch verpatzt sie ihre Aufgabe und Ben hat einen Hänger. Romy verliert ihren Job. Aber da ist ja noch das Erbe, das Romy erwartet. Sie kehrt in ihr Dorf Großzerlitsch zurück, in dem nur noch Alte leben, die sich danach sehnen, möglichst bald zu sterben. Es gibt noch zwei frei Plätze auf dem Friedhof. Wer zu spät stirbt, den bestraft der Tod, denn dann gibt es nur noch im Nachbardorf – ausgerechnet dort im Ort der Idioten -einen Platz.
Romy hat einen Plan: Sie will ein elisabethanisches Theater bauen und die Alten sollen ihr helfen. Der Ort ist schnell gewählt: Die Scheune muss dafür herhalten. Das Stück – na klar – muss Romeo und Julia sein und der Regisseur Ben, der inzwischen auch gefeuert ist.
Geplant – gemacht.
Die Geschichte ist humorvoll und liest sich ganz angenehm. In dem Ort gibt es eine ganze Reihe von originellen Personen, die allesamt sehr gut gezeichnet sind. Sie geben ihr Bestes, um Romy ihren Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Doch es gibt jede Menge Probleme.
Romys Art ging mir oft auf die Nerven. Sie ist zwar nicht unsympathisch, aber sie regt sich zu viel auf und war auch recht schnell beleidigt. Es dauert auch ein wenig, bis ich mit Ben warm wurde.
Die Liebesgeschichte war vorhersehbar. Aber das wurde durch die herrlich skurrile Geschichte mit den tollen Dorfbewohnern wieder wettgemacht. Durch das gemeinsame Projekte bekommen sie wieder Lust am Leben.
Eine unterhaltsame Geschichte mit lustigen und traurigen Momenten.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Haus mit Geschichte

Das Flüstern der Magnolien
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Julia Presley hat lange gebraucht, um sich aus der Trauer um ihren Sohn zu befreien, auch wenn der Schmerz wohl nie vergeht. Nun will sie sich dem Leben zuwenden und eröffnet das Peach Orchard Inn. Aber ...

Julia Presley hat lange gebraucht, um sich aus der Trauer um ihren Sohn zu befreien, auch wenn der Schmerz wohl nie vergeht. Nun will sie sich dem Leben zuwenden und eröffnet das Peach Orchard Inn. Aber sie will sich auf keinen Menschen mehr einlassen, um nicht noch einmal verletzt zu werden. Doch das Schicksal meint es anders. Eli Donovan verschlägt es in ihre Pension. Er ist gerade erst aus dem Gefängnis entlassen worden und hat erfahren, dass seine frühere Freundin verstorben ist und ihm seinen Sohn hinterlassen hat.
1864 gehörte das Haus Edgar und Charlotte. Es war die Zeit des Bürgerkriegs und bei ihnen wurden verwundete Yankees mit ihrem Anführer General Will einquartiert. Mit ihren Angestellten sorgt Charlotte für die Verletzten. Das passt ihrem Mann gar nicht, der sowieso ein unangenehmer Mensch ist. Will ist ein liebenswürdiger Mensch und Charlotte verliebt sich in ihn.
Abwechselnd erfahren wir, was damals und heute geschieht. Die Geschichte lässt sich angenehm flüssig lesen. Wer Liebesgeschichten mag, wird dieses Buch lieben.
Die Personen sind alle ausführlich und authentisch gezeichnet. Ich kann Julia gut verstehen, wenn sie den Schmerz über die Entführung ihres Sohnes nicht verwinden kann und sich aus Vorsicht von den Menschen zurückzieht. Doch Eli schneit ihr ins Haus und er muss einerseits wieder ins normale Leben zurückfinden, aber sich auch gleichzeitig um seinen Sohn Alex, der ihm noch so fremd ist, kümmern. Alex hat in seinem jungen Leben auch schon einige Veränderungen verkraften müssen; seine Mutter ist gestorben, dann kam er zu einer Tante und jetzt zu seinem Vater. Nun ergibt es sich also, dass Eli für Julia arbeitet, denn es gibt noch reichlich zu tun im Peach Orchard Inn. Julia entdeckt dann Liebesbriefe, welche die Verbindung zur Vergangenheit sind.
Auch Charlotte und Will sind sympathisch. Charlotte wird von Edgar tyrannisiert und es ist kein Wunder, dass sie sich zu dem freundlichen Will hingezogen fühlt. Der bewundert die starke und selbstbewusste Frau. In dem historischen Teil wird nicht nur der Bürgerkrieg thematisiert, auch wird zwangläufig die Sklavenhaltung zum Thema.
Eine emotionale, ab er nicht kitschige Geschichte, die mich gut unterhalten hat.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Freunde finden

Wenn du Sorgen hast, rolle einen Schneeball
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Der Maulwurf hat Sorgen. Er erinnert sich, dass seine Großmutter ihm sagte: „Wenn du Sorgen hast, rolle einen Schneeball.“ Das macht er. Doch da er sich so sorgt, weil er keine Freunde hat, bemerkt er ...

Der Maulwurf hat Sorgen. Er erinnert sich, dass seine Großmutter ihm sagte: „Wenn du Sorgen hast, rolle einen Schneeball.“ Das macht er. Doch da er sich so sorgt, weil er keine Freunde hat, bemerkt er gar nicht, was er alles in seinen Schneeball mit hineinrollt. Der Hase verschwindet einfach im Schnellball. Auch den Fuchs mit seiner Flöte hört er nicht. Der Schneeball wird immer größer und nimmt auch noch das Schwein am Lagerfeuer auf und auch den Bären, der gerade beim Schneemannbauen ist. Was danach passiert, wird hier nicht verraten.
Die Geschichte ist kindgerecht erzählt und wunderschön illustriert. Dennoch gibt es ein kleines Manko, das den Kindern gleich auffällt: Es kommt erst recht spät heraus, warum der Maulwurf Sorgen hat und ein Frosch taucht am Ende auf, der vorher gar nicht eingerollt wurde. Trotzdem gefällt die Geschichte kleinen Zuhörern, den Freunde wünscht sich doch jeder. Aber wenn jeder für sich bleibt, kann es nichts werden mit der Freundschaft. Daher müssen die Beteiligten erst mal zusammen gebracht werden. Das schafft hier ein Schneeball, und ist man erst mal zusammen, dann hat man zusammen auch jede Menge Spaß.
Ein schönes Kinderbuch.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Es ist persönlich

Die Ernte des Bösen
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Vor Cormoran Strikes Detektei erhält Robin Ellacott ein an sie adressiertes Paket. Als sie es öffnet ist sie geschockt, denn das abgetrennte Frauenbein ist wahrlich grausig. Strike ahnt gleich, dass man ...

Vor Cormoran Strikes Detektei erhält Robin Ellacott ein an sie adressiertes Paket. Als sie es öffnet ist sie geschockt, denn das abgetrennte Frauenbein ist wahrlich grausig. Strike ahnt gleich, dass man eigentlich ihn treffen wollte und ihm fallen vier unangenehme und grausame Menschen aus seiner Vergangenheit ein, denen er so etwas zutraut. Da die Polizei sich auf einen Verdächtigen konzentriert, führen Robin und Strike ihre eigenen Ermittlungen durch – sehr zum Missfallen der Polizei. Der Shaklewell Ripper ist bald schon in aller Munde, als es wieder tote Frauen gibt.
Dieses Buch ist nach „Der Ruf des Kuckucks“ und „Der Seidenspinner“ der dritte Band um das Team Cormoran Strike und Robin Ellacott. Es ist sicherlich nicht notwendig, die Vorgängerbände zu kennen. Trotzdem bin ich froh darüber, alle Bände gelesen zu haben, denn es ist interessant, die Entwicklung der Hauptcharaktere mitzuerleben.
In diesem Buch nun erfahren wir viel Persönliches über die beiden Ermittler, vor allem aber über Robin. Sie hat Schlimmes erlebt und lange gebraucht, um darüber wegzukommen. Ihr Verlobter Matthew hat dazu wenig beigetragen. Aber sie sind schon lange zusammen und die Hochzeit steht bevor. Es ist Matthew ein Dorn im Auge, dass Robin bei Strike arbeitet, denn seine Vorstellungen von einem Job kollidieren mit Robins Ansichten. Außerdem ist er eifersüchtig. Robin macht es Spaß zu ermitteln und sie hat auch eine Begabung dafür. Sie ist intelligent und engagiert und bringt Menschen zum Reden.
Strikes Detektei läuft nach dem erfolgreichen Abschluss der letzten Fälle endlich besser, doch nach der Geschichte mit dem Bein springen die Klienten wieder ab. Cormoran ist intelligent und ein fähiger Ermittler, doch in diesem Fall ist die Geschichte zu persönlich. Er wirft der der Polizei vor, nicht allen Hinweisen nachzugehen und macht dabei die gleichen Fehler. Einwände, selbst seine eigenen, schiebt er beiseite und verbeißt sich bei den Recherchen.
Das ist auch der Grund, warum die Spannung ein wenig auf der Strecke bleibt. Würde Strike mehr auf seinen Verstand hören, wäre er dem Täter wahrscheinlich schneller auf die Spur gekommen. Zwischendurch gibt es immer wieder Abschnitte, welche uns an den kranken Gedanken des Täters teilhaben lassen.
Wie üblich lässt und Robert Galbraith bis zum Schluss im Dunkeln darüber, wer der Täter ist. Es gibt immer wieder Wendungen, die den Leser von den angedachten Lösungen wieder wegbringen und am Ende steht man verblüfft da.
Ein spannender und gut konstruierter Krimi mit interessanten Charakteren.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Fußball über alles

Urs Meier
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Schiedsrichter bei Fußballspielen haben es bestimmt nicht leicht. Egal wie sie entscheiden, irgendjemand nimmt garantiert übel – Spieler, Trainer und sonstige Offizielle eines Vereins und nicht zuletzt ...

Schiedsrichter bei Fußballspielen haben es bestimmt nicht leicht. Egal wie sie entscheiden, irgendjemand nimmt garantiert übel – Spieler, Trainer und sonstige Offizielle eines Vereins und nicht zuletzt die Zuschauer und Fans. In diesem schwierigen Umfeld gibt es dann Schiedsrichter, die sich einen guten Namen gemacht haben, weil sie stets souverän und gradlinig entscheiden oder entschieden haben. Urs Meier ist ein solcher Schiedsrichter. Als jemand, der mit Fußball nichts am Hut hat, aber nur von Fußballfans umgeben ist, kam mir der Name bekannt vor.
Ich dachte mir, dass es höchst interessant sein könnte, das Thema Fußball mal aus einer anderen Sicht zu betrachten. Schon die Leseprobe gab einen unterhaltsamen Eindruck. Nach dem Lesen dieses Buches muss ich sagen „es war interessant“. Der Teil, wo es um Funktionäre, Verbände etc. ging, hat mich nicht so interessiert. Aber die Berichte und Anekdoten aus dem Leben eines Schiedsrichters waren unterhaltsam und oft auch sehr witzig.
Ein bisschen fehlte mir Informationen über den Menschen Urs Meier. Doch der hat seine Tätigkeit als Schiedsrichter so ernst genommen, dass man das nicht trennen kann. Es gehört einfach zusammen. Meier war und ist immer bestrebt, Verbesserungen herbeizuführen. Er bringt seine Überzeugungen mit großem Selbstbewusstsein rüber.
Das Buch ist interessant geschrieben und angenehm flüssig zu lesen. Obwohl vieles sehr unterhaltsam, manches sogar ziemlich emotional ist, denke ich dennoch, dass eher Fußballfans angesprochen werden.