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makkipakki

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.09.2019

Reimen

Poet X
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Xiomara Batista wird in einem der Problemviertel von New York groß. Um sich durchzusetzen wendet sie auch schon mal Gewalt an, sehr zum Missfallen ihrer tiefgläubigen Mutter. Sie führt ein Notizbuch mit ...

Xiomara Batista wird in einem der Problemviertel von New York groß. Um sich durchzusetzen wendet sie auch schon mal Gewalt an, sehr zum Missfallen ihrer tiefgläubigen Mutter. Sie führt ein Notizbuch mit ihren Gedanken, denn ihrer Mutter gegenüber darf sie sich nicht offen zeigen. Um sich ausdrücken zu können, nutzt sie den Poetry Slam Club der Schule.

Das Cover ist wunderschön gestaltet. Man erkennt die Hauptcharakterin und eben auch schon Auszüge aus ihrem Notizbuch. Die farben geben Hoffnung. Das Buch an sich ist durch die Notiz- bzw. Gedichtstruktur sehr auffällig. Es liest sich sehr sehr schnell weg.
Die Story ist gut. Austauschbar irgendwie, es gibt Schwierigkeiten im Leben der Protagonistin und sie versucht den Konventionen zu entfliehen. Aber trotzdem nicht unbedingt etwas besonderes. Der im Vordergrund stehende Glauben ist allgegenwärtig, nimmt für mich etwas zu viel Platz ein.
Die Protagonistin ist sympathisch und kämpft für ihr selbstbestimmtes Leben. Durch die Notizstruktur des Romans wirkt es sehr authentisch.
Sprachlich ist das Buch sehr besonders, auf Grund des Reimens. Allerdings muss ich gestehen, dass ich dem relativ schnell überdrüssig wurde. Stellenweise fehlten mir ein paar Details, Beschreibungen sind ja nur zweitrangig.

Alles in Allem ein netter Jugendroman, bei dem mir eine Rezension wirklich schwer fällt. Zum einen hat das Buch einfach eine besondere Struktur, welche mich zwar anspricht, dann aber doch irgendwie verliert.

Veröffentlicht am 09.09.2019

Lebensmodelle

Alles richtig gemacht
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Thomas ist Anwalt. Er ist zufrieden mit seiner Arbeit, nur privat läuft es nicht ganz so. seine Frau hat ihn verlassen mit den Töchtern. Und dann taucht auch noch sein Freund Daniel aus Jugendtagen auf. ...

Thomas ist Anwalt. Er ist zufrieden mit seiner Arbeit, nur privat läuft es nicht ganz so. seine Frau hat ihn verlassen mit den Töchtern. Und dann taucht auch noch sein Freund Daniel aus Jugendtagen auf. Daniel lebt im Gegensatz zu Thomas eher weltenbummlerisch, doch er scheint nicht unbedingt zufrieden mit seinem Leben.


Das Cover ist unspektakulär, die Schriftart aber sehr schön. Sie wirkt wie Wunderkerzen. Das Buch ist in Kapitel unterteilt, die in verschiedenen Zeitebenen spielen. Durch die klare Kennzeichnung hat der Leser allerdings keine Schwierigkeit diese zu unterscheiden. Allerdings empfinde ich die Kapitel als etwas zu lang und es hätte ihnen nicht geschadet teilweise noch mal unterbrochen zu werden.
Die Sprache ist einfach. gerade in den Rückblenden gibt es so viele DDR Begriffe, bzw. auch Mecklenburger Schnack, und das schafft Authentizität. Die Beschreibungen der Umgebung haben mich nachhaltig beeindruckt, ich konnte Wege im Geiste nachgehen.
Die Story ist interessant, kommt ohne allzu große Spannungsbögen aus. Im Prinzip plätschert es so vor sich hin, erzählt aber Dank eines roten Fadens eine interessante Geschichte. Es ist ein einfacher Roman.
Die Charaktere sind sehr gegensätzlich. Während Thomas ein gut bürgerliches und zufriedenes leben führt, ist Daniel dieser eine Freund, den jeder hat, der einfach immer nach etwas mehr Sinn im leben strebt. Leider erreicht er diesen nicht. Beide Hauptcharaktere sind durchaus auf ihre Weise sympathisch.

Das Buch gefiel mir wirklich gut. Es war sehr gut zu lesen und unterhaltsam. Als Rostockerin hat die Story natürlich von Haus aus schon mal einen Pluspunkt. Für schnelle Unterhaltung und die Reflektion über das eigene Leben wirklich empfehlenswert.

Veröffentlicht am 27.08.2019

Romantisch, vielleicht zu kitschig.

Was für immer bleibt
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Gracie hatte einen Unfall. Sie kann sich leider an nichts in ihrer Vergangenheit mehr erinnern und sucht sich nun einen Zufluchtsort, fern ab ihrer Mutter und ihrem Freund Blake, welcher sie weiter umgarnt. ...

Gracie hatte einen Unfall. Sie kann sich leider an nichts in ihrer Vergangenheit mehr erinnern und sucht sich nun einen Zufluchtsort, fern ab ihrer Mutter und ihrem Freund Blake, welcher sie weiter umgarnt. Dann lernt sie Flynn kennen, doch irgendein Geheimnis umgibt ihn.


Das Cover ist schlicht, aber schön. Die Blumen sind symbolisch für den Inhalt im Buch. Gleichzeitig ist der Titel in romantischer Schriftart geschrieben. Das Buch ist in angenehm lange Kapitel unterteilt, welche Einteilung durchaus Sinn macht.
Die Story ist ein typischer einfacher Roman, romantisch und ohne viel Schnickschnack. Es gibt zwar schon den einen oder anderen Moment, in dem man sich etwas aufregt, allerdings plätschert es doch eher vor sich hin. Natürlich gibt es auch das ein oder andere Rätsel.
Grace ist sicherlich traumatisiert. Ihre Reaktionen sind für mich weitestgehend nachvollziehbar. Ihre Mutter ist mir sehr unsympathisch und bietet für mich keinen Anlass zur Identifikation. Die beiden Männer in ihrem Leben sind romantisch und geben sich als Traumprinzen. Alle Charaktere sind in meinen Augen nachvollziehbar und auch recht gut ausgearbeitet.
Sprachlich überzeugt mich dieses Buch sehr. Die Symbolkraft der Blumen, aber auch anderer Begriffe ist atemberaubend. Hier liegt in meinen Augen auch definitiv die Stärke der Autorin.

Alles in Allem eine nette Unterhaltung mit einem tollen sprachlichen Stil. Allerdings ist die Story an sich nicht unbedingt innovativ.

Veröffentlicht am 18.08.2020

Wollte zu viel

Wir verlassenen Kinder
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"Kinder an die Macht" sang schon Herbert Grönemeyer, und in diesem Roman passiert genau das, Die Kinder leben in einem verlassenen Dorf mit nur wenigen Erwachsenen und sozialisieren sich selbst. Dies nimmt ...

"Kinder an die Macht" sang schon Herbert Grönemeyer, und in diesem Roman passiert genau das, Die Kinder leben in einem verlassenen Dorf mit nur wenigen Erwachsenen und sozialisieren sich selbst. Dies nimmt sehr brutale, aber doch vorhersehbare Ausmaße an.

Das cover ist gut gewählt. die Farben zeigen das nahende Unheil, die Schatten das Verblassen der eigenen Kindheit. Formal gesehen besteht das Buch aus kurzen Kapiteln die aus verschiedenen Sichtweisen geschrieben sind. Es kommt immer wieder zu Orts- als auch Zeitsprüngen.
Die Handlung ist interessant. Ich habe nur einige Probleme damit. Zum einen tun sich mir Logiklöcher auf (die Zeitsprünge sind unklar, warum geben sich alle mit ihrer Situation zufrieden etc.), Zum anderen bin ich furchtbar enttäuscht von diesem super offenem Ende.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet. Durch die Perspektivwechsel und Erzählweise lernt man die Figuren sehr gut kennen. Sie handeln nicht unbedingt immer rational oder vorhersehbar und ich kann den Handlungsweisen nicht immer folgen.
Sprachlich ist dieses Buch ein wirkliches Vorbild. Durch Symbole und die bildhafte Sprache wirkt das Buch sehr lebendig. Allerdings ist es somit auch irgendwie eher wieder Kunst, als Unterhaltung und somit bin ich damit dann nicht so zufrieden.

Dieses Buch hat stark begonnen und konnte mich sehr lange fesseln. Irgendwann fehlte mir aber auch der Twist zu einem realen Bezug. Das ganze Werk ist mir dann doch zu viel Kunst und zu wenig Unterhaltung.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.07.2020

Hoffnung ruht auf Band II

Der Würfelmörder (Ein Fabian-Risk-Krimi 4)
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Wenn ein Serienmörder vollkommen ohne Zusammenhang mordet, dann werden die Ermittlungen hart und lang. Fabian Risk, der schwedische Ermittler, und seine Kollegin Irene Lilja stehen vor einem ...

Wenn ein Serienmörder vollkommen ohne Zusammenhang mordet, dann werden die Ermittlungen hart und lang. Fabian Risk, der schwedische Ermittler, und seine Kollegin Irene Lilja stehen vor einem unzusammenhängenden Haufen. Der Mörder treibt unterdessen ein perfides Spiel. Er lässt die Würfel fallen, diese entscheiden über Opfer, Ort und Tatwaffe. Die Ermittlungen nehmen Fahrt auf, doch auch privat hat Fabian Risk einiges zu regeln.

Das Cover ist interessant gestaltet, vor allem, wenn man es an das Cover des zweiten Teils hält. Dann ergibt das Ganze ein sehr schlüssiges Bild. Die gelbe Farbe ist ein eyecatcher und erregt definitiv Aufsehen. Die Würfel geben einen Vorgeschmack auf den Inhalt des Buches. Der Klappentext ist in Ordnung. Er gibt einige Hinweise, verrät aber nicht zu viel. Ein Hinweis darauf, dass dieses Buch schon einmal unter anderem Titel erschienen ist, wäre für die Leserschaft angenehmer und fair.
Die Story ist unglaublich vielschichtig. Es eröffnen sich so viele Handlungsstränge, dass es mir an der einen oder anderen Stelle schwer fiel alles zueinander zu bringen. Dies liegt nicht zuletzt an den Perspektivwechseln, denn wir begleiten alle Ermittler, Opfer und den Täter, so dass es nicht wirklich zu einer schlüssigen einstimmigen Handlung kommt. Während ungefähr das erste Drittel des Buches etwas langatmig und stellenweise sogar langweilig ist, ist der Rest gespickt von kleinen cliffhangern und letzten Endes wird das Buch auch mit einem solchen beendet. Ein Spannungsbogen baut sich also langsam auf. Durchhalten ist die Devise.
Der Komissar Risk ist aus anderen Büchern Ahnhems schon bekannt. Und leider mag ich ihn überhaupt nicht. Es nervt mich, dass Komissare in vielen Thrillern und Krimis solche kaputten Gestalten mit wahlweise einem oder mehreren Drogen-, Alkohol-, Spielsucht-, oder Familienproblemen sind. Klar ihr Job bringt eine Menge Verantwortung mit sich, aber das macht ihn doch nicht gleich zu solch einer gescheiterten Persönlichkeit. Wichtig ist vielleicht an dieser Stelle zu erwähnen, dass dieses Buch bereits der vierte Teil der Fabian Risk Reihe ist, man ihn also schon etwas besser kennt. Aber, alle Figuren entwickeln sich über die Geschichte durchaus weiter und in Hinblick auf das Vorwissen der vorangegangenen Teile der Reihe machen ihre Handlungsweisen durchaus Sinn.
Die Sprache ist solide, einfach zu lesen und vom Stil ein typischer Ahnhem bzw. ein typischer Skandinavier. Wenige Schnörkel, unglaubliche Grausamkeit. Und durch die ständigen Perspektivwechsel wird es durchaus lebendiger, wenn auch unübersichtlicher.

Ein solides Buch und allein betrachtet leider mit einem ungünstigen Ende. Allerdings durch den zweiten, anschließenden Teil erhoffe ich mir eine Auflösung im Guten. Für sich betrachtet einfach nur Mittelmaß.

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