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Veröffentlicht am 30.10.2020

Unterhaltsamer Auftakt

Midnight Chronicles - Schattenblick
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„Midnight Chronicles – Schattenblick“ ist der Auftakt einer sechsteiligen Reihe von den Autorinnen Bianca Iosivoni und Laure Kneidl. Während sich der erste Band um Roxy und Shawn dreht, ebenso wie Band ...

„Midnight Chronicles – Schattenblick“ ist der Auftakt einer sechsteiligen Reihe von den Autorinnen Bianca Iosivoni und Laure Kneidl. Während sich der erste Band um Roxy und Shawn dreht, ebenso wie Band drei und fünf, handeln die restlichen drei von jeweils anderen Hunterpaaren, die man wohl nach und nach kennenlernen wird und die alle miteinander verstrickt sind.
Der Leser wird in „Schattenblick“ langsam in die Welt der sogenannten Hunter eingeführt und erfährt, welche unterschiedlichen Arten es gibt, ebenso wie die Wesen, die sie jagen. Man ist auch direkt in der Geschichte drin, denn Roxy wird von ihrem Date weggeholt, um einen Geist zu jagen, wie es ihr Job als Hunterin ist. Im Park trifft sie auf einen jungen Mann, der von einem Geist besessen ist und schafft es, diesen zu befreien. Anschließend bringen sie und ihr Hunterpartner Finn ihn in das Quartier, wo sich schließlich herausstellt, dass der junge Mann sein Gedächtnis verloren hat und sich an nichts mehr erinnern kann. Somit gibt er sich selbst den Namen Shaw. Nun muss sich Roxy um ihn kümmern, was ihr gar nicht gefällt, denn sie hat eine schwere Aufgabe vor sich: Sie muss in 499 Tagen 499 Geister, die sie aus der Unterwelt befreit hat, finden und zurückbringen und die Hälfte der Zeit ist schon abgelaufen. Schafft sie es nicht, so muss sie selbst in die Unterwelt und eine Ablenkung durch den heißen Kerl kann sie nicht gebrauchen.
Der Auftakt der Reihe hat mir unglaublich gut gefallen, auch wenn diese wohl ein Abklatsch einer anderen Reihe von Laura Kneidl sein soll. Da ich diese aber nicht kenne, kann ich dazu nichts sagen. Mir hat das Buch jedenfalls gefallen, auch wenn noch so viele Fragen übrig sind, aber das ist ja auch kein Wunder, wenn es sechs Bände werden sollen. So wurde eben ein kleiner Vorgeschmack gegeben, worauf man sich noch freuen kann. Die Kapitel sind entweder aus Roxys oder aus Shaws Sicht, wobei es durchaus interessant ist, letzteren durch das Buch zu begleiten. Denn als Leser weiß man genau so viel, wie er: nichts. Da Shaw sein Gedächtnis verloren hat, lernt er alles neu und somit kann der Leser seine Entwicklung durchaus mitnehmen, auch wenn es einen Sprung von ein paar Monaten gibt, nachdem er gefunden und aufgenommen wurde bis zur Haupthandlung. Diesen finde ich aber nur angebracht, da nicht wirklich etwas passiert und Shaw sich eben erst einmal entwickeln musste, damit es für die Handlung überhaupt interessant werden kann. Aber mir gefällt, wie man durch Shaw Einsicht in die Welt bekommt und wie er die anderen Hunter um sich wahrnimmt. Roxy gefällt mir ebenso gut, denn sie hat in ihrem Alter schon sehr viel durchgemacht und mit der Zeit im Nacken bemerkt man durchaus ihre Verzweiflung. Denn an sich müsste sie jeden Tag einen Geist zurück befördern, was aber nahezu unmöglich ist. Dennoch kümmert und sorgt sie sich immer um andere. Mir gefällt vor allem ihre Liebe zu Fastfood, das ist manchmal durchaus erheiternd, ebenso wie ihre kleineren Wortgefechte mit Shaw oder auch Finn. Die drei zusammen sind ein super Trio. Aber auch die Nebencharaktere sind sehr interessant, sei es Maxwell, der der Leiter in London ist, oder auch der Blood Hunter Warden, der zwar erst etwas später dazu kommt, aber mit seiner recht ruhigen und fast schon mysteriösen Art durchaus für frischen Wind sorgt. Vor allem ist er manchmal unfreiwillig komisch, einmal zum Leidwesen von Shaw. Ich freue mich, dass er im zweiten Teil einer der Hauptcharaktere ist und die kleine Leseprobe am Ende, hat mich durchaus schon neugierig gemacht.
Alles in allem gebe ich dem Buch viereinhalb Sterne, da ich mich immer sehr gut unterhalten gefühlt habe und ich auch sehr oft schmunzeln musste. Dennoch fehlt irgendwas, um es die vollen fünf zu werden. Allerdings vergebe ich diese auf Portalen, bei denen es keine halben Sterne gibt, da vier einfach zu wenig sind.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.10.2020

Moderne Royalsaga mit Intrigen und verbotenen Gefühlen

Silver Crown - Forbidden Royals
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„Silver Crowns“ von Julie Johnson ist der Auftakt der Forbidden Royals Trilogie, die mir unglaublich gut gefallen hat. Er war sicherlich nicht perfekt, aber ich habe mich durchgehend gut unterhalten gefühlt ...

„Silver Crowns“ von Julie Johnson ist der Auftakt der Forbidden Royals Trilogie, die mir unglaublich gut gefallen hat. Er war sicherlich nicht perfekt, aber ich habe mich durchgehend gut unterhalten gefühlt und konnte die Gefühlswelt von Emilia, aus deren Sicht der Leser das Geschehen verfolgt, stets nachvollziehen.
Emilia führt ein normales Leben. Sie studiert, geht aus und arbeitet, um ihren Lebensunterhalt verdienen zu können. Doch nach einem Anschlag auf das Königspaar des Landes ändert sich ihr Leben schlagartig, denn ihr leiblicher Vater wird auf einmal zum König und sie somit zur Kronprinzessin, wodurch sie sich auf einmal mitten im Leben der Königlichen befindet, wovon sie sich jahrelang so fern wie möglich gehalten hat. Doch nicht nur das stellt ihr Leben auf den Kopf, sondern auch Carter – unfassbar attraktiv, anziehend und verboten, denn er ist ihr neuer Stiefbruder.
Die Geschichte fängt direkt mit dem Anschlag auf die Königsfamilie an, womit der Leser also direkt voll in der Story ist und bekommt immer wieder Informationen mitgeteilt, wie den Familienbaum oder was zwischen Emilias Eltern passiert ist. Das finde ich gut, da das immer schön nebenbei einfließt und sich immer wieder Puzzleteile zusammenfügen. Das erste Zusammentreffen mit Carter finde ich sehr unterhaltsam und das Knistern zwischen den beiden ist durchaus zu spüren, auch wenn er manchmal doch abfällig mit ihr spricht. Aber Carter ist sehr vielschichtig und sensibel. Das kommt immer mal wieder gut durch, auch wenn er sich gerne hinter einer Mauer versteckt, aber nach allem, was man über seine Mutter erfährt, ist das auch kein Wunder. Aber seine kleinen Aufmerksamkeiten finde ich durchaus sehr schön, wodurch er mir sehr gut gefällt. Ebenso Emilia. Sie ist alleine mit ihrer Mutter aufgewachsen und hat in ihrem jungen Leben schon viel durchgemacht, wodurch sie zu einer starken jungen Frau herangewachsen ist, die versucht, aus der Situation das Beste zu machen. Gerade in ihrem Umgang mit ihrem Vater, finde ich zeigt sich immer wieder wie stark, aber auch wie verletzt sie ist und wie sehr sie sich immer gewünscht hat, dass ihr Vater sich um sie kümmert.
Der Verlauf der Geschichte hat mich zwar nicht überraschen können, nicht einmal der Cliffhanger, aber das finde ich nicht weiter schlimm, da das Buch einfach leicht und angenehm zu lesen war und mich immer wieder gut unterhalten hat, egal ob es die kleineren – oder auch größeren – Spitzen von Emilias neuer Stiefmutter oder die Wortgefechte zwischen Emilia und Carter oder ihrem Vater waren. Zudem hat die Autorin es geschafft, die Zerrissenheit von Emilia bezüglich ihrer Gefühle für Carter immer wieder gut rüberzubringen.
Was mir andererseits gefehlt hat, war aber, dass Emilia vor ihrem besten Freund entführt wurde, wobei dieser auch verletzt war, und sie sich erst vergleichsweise spät erkundigt hat, wie es ihm geht. Ich hätte da erwartet, dass sie sofort Himmel und Hölle in Bewegung setzt, um zu erfahren, wie es ihrem langjährigen Freund geht, auch wenn ich verstehe, dass alles sehr viel für sie ist mit dem Tod des Königspaares, ihrer neuen Rolle und Carter war. Dennoch fand ich das ein wenig schade. Ein zwei weitere Kleinigkeiten gab es noch, aber alles in allem fand ich das Buch sehr gelungen, womit ich dem Buch viereinhalb Sterne und eine absolute Empfehlung gebe. Auf Portalen, bei denen es keine halben Sterne gibt, werde ich aber auf vier runtergehen, da fünf meiner Meinung nach doch zu viel wären, weil einfach doch etwas gefehlt hat.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.08.2020

Schöner Auftakt eines Zweiteilers

Chroniken der Dämmerung, Band 1: Moonlight Touch
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„Moonlight Touch – Chroniken der Dämmerung“ ist der Auftakt einer zweiteiligen Reihe von Jennifer Alice Jager und hat mir unglaublich gut gefallen, sodass ich es kaum erwarten kann, bis im nächsten Jahr ...

„Moonlight Touch – Chroniken der Dämmerung“ ist der Auftakt einer zweiteiligen Reihe von Jennifer Alice Jager und hat mir unglaublich gut gefallen, sodass ich es kaum erwarten kann, bis im nächsten Jahr der zweite Band rauskommt.
Die Hauptperson ist vor allem die Nachtalbe Sheera, die als Diebin lebt. Aus ihrer Perspektive lesen wir die meisten Kapitel. Durch die Ich-Form werden ihre Gefühle und Gedanken sehr gut übertragen. Einige Kapitel werden allerdings aus der Sicht von Lysander, dem Kronprinz der Menschen, gezeigt, die allerdings in der 3.-Form geschrieben sind. Dadurch merkt man schnell, dass der Fokus auf Sheera und ihrem Leben liegt. So fängt die Geschichte mitten in einer Diebestour von Sheera an, die nicht so glatt verläuft, wie sie es sich erhofft. Aber es zeigt sich, dass sie durchaus Köpfchen besitzt und sich aus allen möglichen brenzligen Lagen zu retten weiß. Doch dann wird sie von den sogenannten Blutalben festgenommen und zum Königshaus gebracht, wo ein neues Leben für sie beginnt und sie nicht wirklich willkommen ist, denn Nachtalben gelten als Abschaum unter den Alben.
Ich war von der ersten Seite an gefesselt und ich habe die Entwicklungen des Buches sehr genossen, gerade weil Sheera sehr vielseitig ist. Sie setzt sich für die wenigen Leute, die ihr wichtig sind, ein, auch wenn sie sich selbst damit schadet. Sie ist intelligent und doch in gewissen Bereichen naiv, was ich gut finde, da sie eben doch einfach noch sehr jung ist. Auch die anderen Charaktere sind gut durchdacht und interessant, sei es ihre ganzen Rivalinnen am Hof oder Sheeras Dienerin Sirena, mit der sie sich von Anfang an gut versteht. Aber auch Lysander, der an sich der zweite Sohn des Königs ist, der aber durch den Tod des Bruders selbst Kronprinz geworden ist, weiß zu überzeugen, da er durchaus eine gewisse Entwicklung durchmacht. Denn gerade am Anfang ist er sehr naiv und ihn interessiert, außer sein eigenes Wohl, nichts. Und dennoch will er an sich nur, dass sein Vater stolz auf ihn ist.
Diese ganzen verschiedenen Charaktere machen die Geschichte schön rund, auch wenn es leider ein zwei Stellen gab, die ich nicht sonderlich logisch fand. So kann Sheera zum Beispiel einen Gang entlang und durch eine Tür hindurch ein Gespräch belauschen, weil Nachtalben ein gutes Gehör haben und später ist sie mit ihren Rivalinnen draußen bei freier Bahn und sie kann nicht hören, was ihre Erzfeindin und ihr Verlobter miteinander bereden. Das finde ich dann doch durchaus unlogisch. Große Überraschungen gab es für mich persönlich nicht, aber das ist nicht weiter schlimm, da die Entwicklungen zum Buch und zu den Charakteren durchaus passen, daher gebe ich dem Buch viereinhalb Sterne und eine absolute Leseempfehlung. Auf Portalen, bei denen es keine halben Sterne gibt, runde ich auf fünf auf, da mir vier dann doch zu wenig erscheinen.

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Veröffentlicht am 10.07.2020

Gefühlvolles Buch mit ernsten Themen

Wie die Ruhe vor dem Sturm
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„Wie die Ruhe vor dem Sturm“ von Brittainy C. Cherry ist mein erster Roman von der Autorin und ich bin trotz ein zwei Kleinigkeiten absolut davon begeistert. Ich habe schon sehr viele Bücher gelesen und ...

„Wie die Ruhe vor dem Sturm“ von Brittainy C. Cherry ist mein erster Roman von der Autorin und ich bin trotz ein zwei Kleinigkeiten absolut davon begeistert. Ich habe schon sehr viele Bücher gelesen und viele schafften es auch, mich zu berühren, aber es war das erste Mal, dass ich bei einem Buch wirklich weinen musste und das auch mehr als einmal. Aber die Autorin schreibt wirklich so gefühlvoll und gerade die ernsteren Themen konnten mich sehr berühren. Dazu muss ich aber sagen, wer das Thema Krebs nicht mag, sollte da vielleicht die Finger von lassen, denn der erste Teil des Buches handelt größtenteils nur davon und wie sich die zwei Protagonisten Eleanor, kurz Ellie, und Greyson, genannt Grey, im Teenageralter annähern. Der zweite und größte Teil spielt einige Jahre danach und die beiden haben sich aus den Augen verloren und sind eben erwachsen geworden und gerade Grey hat sich unglaublich verändert. Dieser hat nun zwei Kinder, Karla und Lorelai – mein heimlicher Lieblingscharakter –, und ist Witwer, da er seine Ehefrau durch einen Autounfall verloren hat. Jeder in der kleinen Familie geht anders mit dem Verlust um, was wirklich faszinierend ist. Und mitten rein kommt Ellie als Nanny.
Gerade durch die ernsteren Themen wie Krebs oder Mobbing, wird das Buch durchaus sehr gefühlvoll, aber auch wie verletzlich sich gerade Grey zeigt oder wie sehr Karla ihren Vater braucht, machen das Buch zu etwas Besonderem. Mit jeder Seite konnte ich mich als Leserin in die Gefühle der Personen hineinversetzen, dabei half auch vor allem die Sichtweisen von Ellie und Grey, die immer mal wieder getauscht haben. Dadurch kam vor allem auch gut rüber, wie sich beide vom ersten zum zweiten Teil verändert haben, warum sie so wurden und wie ihre wirklichen Gefühle aussehen. Wobei sich Ellie fast kaum verändert hat in all den Jahren. Sie ist erwachsener und reifer geworden, aber sie ist immer noch der Harry Potter Nerd, der lieber mit einem Buch auf der Nase bei einer Party sitzt als dort zu kommunizieren und genau das macht sie so sympathisch. Grey hat mir als Teenager unglaublich gut gefallen. Fast der perfekte Freund. Ich fand es unglaublich süß, wie er sich um die unscheinbare Ellie bemüht hat und extra ihre Lieblingsbücher gelesen hat, um etwas gemeinsam zu haben, damit die beiden auf ein Date können. Nach dem Zeitsprung ist er hingegen kaum wiederzuerkennen. Er ist in sich gekehrt, ein Workaholicer und schottet sich von alles und jedem ab. Aber durch Ellie verändert sich nicht nur sein Leben, sondern auch das seiner Kinder.
Die gesamte Entwicklung der Charaktere, der Story haben mir sehr gut gefallen. Allerdings gab es in diesem Buch auch negative Aspekte, wie zum Beispiel, dass ein Thema um Karla erst sehr groß gemacht wurde, gerade ein bestimmtes Ereignis am Ende, nur um dann gar nicht mehr erwähnt zu werden, was dann überhaupt nicht passte, da das wirklich sehr Extrem und relevant war. Oder auch wie Ellies Cousine Shay. Im ersten Teil kommt sie sehr fürsorglich und sensibel rüber, die irgendwie immer weiß, was sie sagen muss, damit es dem anderen bessergeht und die scheinbar die Stimmungen des anderen versteht. Aber im zweiten Teil erzählt Ellie ihr, wie verletzt Grey ist und Shay macht sich darüber fast schon lustig… Und das passte null zu ihr, gerade weil es hieß, dass sie sich nicht wirklich verändert hatte. Aber von der einfühlsamen Shay war nichts mehr zu sehen. Diese zwei Ereignisse waren nicht die einzigen, wo ich gestutzt habe oder wo mir etwas gefehlt hat.
Aber alles in allem kann ich dem Buch 4,5 Sterne und eine volle Empfehlung geben, da mich das Buch unglaublich berührt hat und gerade die kleine Lorelai ein heimlicher Lieblingscharakter ist. Volle fünf Sterne wären es geworden, wenn diese Unstimmigkeiten nicht gewesen wären. Dennoch runde ich die Sterne auf Portalen, die keine halben haben, auf fünf auf.

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Veröffentlicht am 25.04.2020

Interessanter Auftakt mit einem Lieblingsteam

Neon Birds
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„Neon Birds“ von Marie Grasshoff ist der Auftakt einer dreiteiligen Reihe. Ich muss zugeben, dass ich die ersten Seiten sehr verwirrend fand, weil der Leser schon direkt mitten im Geschehen ist, ohne überhaupt ...

„Neon Birds“ von Marie Grasshoff ist der Auftakt einer dreiteiligen Reihe. Ich muss zugeben, dass ich die ersten Seiten sehr verwirrend fand, weil der Leser schon direkt mitten im Geschehen ist, ohne überhaupt zu wissen, was KAMI und all das andere ist. Man wird direkt in diese neue Welt geschleudert ohne Vorwissen. Daher hat es wirklich gedauert, bis ich richtig drin in dieser Geschichte war. Aber nach und nach kam ich immer besser rein, vor allem dank der Militärberichte, die teilweise zwischen den Kapiteln zu finden sind. Diese erklären verschiedene Begriffe, die immer wieder vorkommen, wie eben KAMI selbst oder GREAT, aber auch einzelne Entwicklungen der vergangenen Jahre. Außerdem gibt es als kleine Extra drei Bilder der vier Hauptprotagonisten, bei zwei sogar mit einem Steckbrief, was ich richtig gut finde. So erfährt man neben der Geschichte noch ein wenig zusätzlich von ihnen und bekommt ein genaueres Bild.
Die Kapitel sind unter den vier Protagonisten aufgeteilt. Das wären die zwei Studenten und Mitbewohner Luke und Flover, wobei letzteres allerdings nur zur Tarnung studiert und an sich ein Agent ist. Hinzu kommen der ehemalige General Okijen Van Dire und der Yuna Andra. Diese Zweierteams agieren das gesamte Buch über zusammen und gerade Van Dire und Andra finde ich zusammen sehr interessant. Die beiden sind mein Lieblingsteam. Zudem liebe ich den teilweise trockenen Humor von Van Dire und dessen mechanischen Körper, aber auch Flover hat oftmals sehr erheiternde Sprüche auf Lager, was das Buch immer wieder auflockert.
Zur Geschichte selbst muss ich sagen, dass sie sehr komplex ist und es wohl noch sehr viel komplizierter wird mit dem Verlauf der nächsten Bücher. Aber ich finde es sehr interessant, dass ein künstlich erschaffenes Wesen wie KAMI so einen extremen Einfluss auf die Welt nimmt. Was mich nur oft gewundert und auch negativ gestimmt hat, war das Militär. Manchmal habe ich gedacht, dass die doch niemals so dumm sein können. Ich meine ich habe keinerlei militärische Ausbildung, geschweige denn dass ich mich für sowas groß interessiere und trotzdem wusste sogar ich, dass die meisten Entscheidungen völlig dämlich sind, gerade auch am Ende, als Luke und Flover mit anderen Soldaten einem Teamleiter unterstellt sind. Da habe ich mir bei einer Entscheidung nur an den Kopf gefasst. Aber das gehört wohl einfach zur Entwicklung des Buches, dass es so extreme Fehlentscheidungen gibt, die jeder Leser mit ein wenig Köpfchen schon von vornherein als Gescheitert ansieht.
Alles in allem fand ich das Buch wirklich gut und unterhaltsam, trotz des schweren Starts. Ich gebe dem Buch viereinhalb Sterne. Auf Portalen, auf denen es keine halben Sterne gibt, runde ich auf fünf auf, obwohl mir das doch etwas zu viel anmutet, aber vier Sterne wird dem auch nicht gerecht.

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