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Veröffentlicht am 25.06.2020

Ein atmosphärischer Kriminalfall an der Nordsee mit kleinen Schwachstellen

Nordsee-Nacht
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Cover und Gestaltung

„Nordsee-Nacht“ ist im Goldmann Verlag erschienen und ist ein sehr atmosphärisch gestaltetes Taschenbuch. Das Cover bereitet den Leser sehr gut auf die Stimmung der Erzählung vor ...

Cover und Gestaltung

„Nordsee-Nacht“ ist im Goldmann Verlag erschienen und ist ein sehr atmosphärisch gestaltetes Taschenbuch. Das Cover bereitet den Leser sehr gut auf die Stimmung der Erzählung vor und die Verarbeitung des gesamten Buches fühlt sich sehr hochwertig an. Besonders schön gestaltet sind die Innenklappen mit Zitaten aus dem Buch. Es wurde eine sehr passende Schriftgröße gewählt, eine zu kleine Schrift empfinde ich oft als anstrengend.



Schreibstil und Aufbau

Hannah Häffner hat einen sehr angenehmen Schreibstil, die Sätze sind nicht zu lang und haben eine klare Struktur. Das ermöglicht einen guten, zügigen Lesefluss und die Erzählung ist gut verständlich. Das Buch ist in zwei große Abschnitte unterteilt, zuerst werden die Geschehnisse im Jahr 1987 geschildert und im zweiten Teil dann die im Jahr 2012. Die Kapitel haben eine für mich sehr angenehme Länge und sind größtenteils sehr prägnant. Die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven involvierter Charaktere beschrieben, es wird dabei aber nie konfus oder unüberschaubar, um wen es sich handelt.



Story und Atmosphäre

Im Jahr 1987 verschwindet die kleine Friederike spurlos aus einem Zeltlager im Küstenort Hulthave an der Nordsee. Wir begleiten die Ermittlungen von Kommissar Wedeland und seinem Team und erleben den Fall auch aus der Sicht anderer beteiligter Personen, wie zum Beispiel der Betreuerin Sascha. Ganze 25 Jahre später taucht am Strand von Hulthave eine Frau ohne Gedächtnis auf und Kommissar Wedeland und Betreuerin Sascha kehren an den Ort des Geschehens zurück, um endlich die Wahrheit über Friederike herauszufinden.

Die Geschichte wird von der Autorin sehr atmosphärisch erzählt, sie erschafft eine beklemmende Stimmung an diesem eigentlich so fröhlichen Urlaubsort und hat mich damit sehr neugierig auf den weiteren Verlauf gemacht. Was es zu beachten gilt, ist dass es in diesem Roman nicht primär um die polizeilichen Ermittlungen geht, sondern der Fokus sehr auf die Erlebnisse und Gefühle der einzelnen Personen gelegt ist. Wir erfahren also viel über das Leben der beteiligten Charaktere und wie sie mit dieser Extremsituation umgehen.

Mir persönlich gefällt der erste Teil des Buchs am besten, die Spannung wird sehr gut aufgebaut und durch die bildhaften Beschreibungen konnte ich mich gut in das Setting einfühlen. Leider gibt es für mich zum Ende hin einige Schwachstellen und es haben sich für mich noch einige Fragen ergeben, die leider nicht beantwortet wurden. Außerdem hätte ich mir mehr Informationen zur verschwundenen Friederike gewünscht und dafür weniger Hintergrundwissen zu manchen Personen.



Fazit

„Nordsee-Nacht“ ist kein typischer Krimi und ist wohl deshalb auch als Roman betitelt. Die Thematik des vermissten Mädchens finde ich sehr interessant, da ich generell gerne Kriminalfälle lese, aber man sollte wie gesagt keinen typischen Krimi oder Thriller erwarten. Hier wird das Augenmerk auf die Menschen gelegt, die mit dem Verschwinden umgehen müssen und wie sich auch das private Leben durch so ein Ereignis verändert. Schön finde ich das Setting an der Nordsee und die Stimmung, die die Autorin mit ihrer Erzählweise erzeugt.

Leider kann ich dem Roman trotz interessanter Idee, tollem Schreibstil und einer starken Autorin keine fünf Sterne geben, da er mich auf den letzten Seiten inhaltlich enttäuscht hat und für mich ein paar Schwachstellen aufweist. Aus meiner Sicht sind nicht alle Fragen geklärt worden und auch mit den Erklärungen, die gegeben wurden, bin ich nicht immer ganz zufrieden gewesen. Letztendlich hat Hannah Häffner aber einen spannenden, soliden Debütroman geschrieben und ich würde definitiv gerne in der Zukunft noch mehr von ihr lesen!

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Veröffentlicht am 12.07.2020

„Crazy in Love“ konnte mich leider nicht vollständig überzeugen

Crazy in Love
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„Crazy in Love“ von Emma Winter habe ich als Hörbuch gehört, gelesen wird es von Dagmar Bittner. Zugegebenermaßen hat mich dieses wunderschöne Cover auf das Buch aufmerksam gemacht, welches genau meinem ...

„Crazy in Love“ von Emma Winter habe ich als Hörbuch gehört, gelesen wird es von Dagmar Bittner. Zugegebenermaßen hat mich dieses wunderschöne Cover auf das Buch aufmerksam gemacht, welches genau meinem Geschmack entspricht. Außerdem mag ich Geschichten, die sich nicht nur auf ein Buch beschränken, sondern Stoff für mehrere Bände liefern. Hier soll es wohl voraussichtlich drei Teile geben.

Es geht um Protagonistin Sasha, die zum Bruder ihres verstorbenen Vaters und dessen Familie nach Boston zieht, um ein Stipendium an der Privatschule Weston High anzutreten. Dies soll als Sprungbrett dienen, um ihren großen Traum zu verwirklichen: Ein Medizinstudium an der renommierten Yale University. Doch der Neuanfang im elitären, versnobten Umfeld gestaltet sich schwieriger als gedacht. Neben Problemen mit ihrer Familie und den Mitschülern, vermisst sie schrecklich ihre Freundin Lucy und ihre Mutter Bow. Als sie dann den angesagten Ben kennenlernt, steht ihre Welt endgültig auf dem Kopf. Diesen arroganten, reichen Typ könnte sie niemals mögen… Oder?

Die Geschichte wird sowohl aus Sashas als auch aus Bens Sicht erzählt, dies wird am Anfang jedes Kapitels angesagt. Beim Hören habe ich einen Moment gebraucht, um das zu begreifen. Die Stimme von Dagmar Bittner mochte ich sehr gerne. Ich finde gut, dass es hier um eine ambitionierte 17-Jährige geht, die sich nicht nur für Klamotten und Jungs interessiert, sondern die auch ein großes Ziel hat: Sie möchte in der medizinischen Forschung arbeiten. Sie weiß, dass sie dafür sehr hart arbeiten muss und ist sehr fleißig. Das ist mir positiv aufgefallen. Leider empfand ich Sasha in anderen Situationen als sehr unreif und theatralisch, sodass sie mich als Hauptfigur bereits zur Mitte des Buches hin etwas genervt hat. Ben stellt den typischen Badboy da und erfüllt so ziemlich alle Klischees nach Schema „Harte Schale, weicher Kern“. Die Liebesgeschichte, die sich zwischen den beiden entwickelt, fand ich leider sehr weit hergeholt. In einem Moment hassen sie sich, im nächsten ist Sasha für Ben das tollste Mädchen der Welt. Ich habe mich oft einfach nur gefragt: Warum? Es gab für mich keine richtige Entwicklung der Gefühle, plötzlich lieben sie sich halt. Das fand ich sehr schade, da für mich die Story sehr vielversprechend anfing. Auch wie sich die Beziehung von Sasha und ihrer Familie entwickelt, war für mich nicht nachvollziehbar. Es gibt einfach zu viele plötzliche Sprünge und dieses typische „Hin und Her“ zwischen den Liebenden war für mich hier einfach zu viel.

Es gab viele Kleinigkeiten, die mir gefallen haben, zum Beispiel dass Sasha immer alle möglichen Listen erstellt, denn da habe ich mich selbst wiedererkannt. Auch die Schreibweise an sich hat mich angesprochen und das Hörbuch war daher angenehm und schnell zu hören. Doch auf der Gefühlsebene hat mich die Beziehung von Sasha und Ben leider nicht angesprochen und daher kann ich in diesem Fall nur 3,5 Sterne vergeben. Die Fortsetzung werde ich mir trotzdem noch anhören, da das Buch auf einem Cliffhanger endet.

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Veröffentlicht am 22.07.2021

Meine erste Hexengeschichte seit Langem

Witchghost
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Cass Castairs hat innerhalb kürzester Zeit sowohl ihre Eltern, als auch ihre Großmutter verloren. Fortan wird sie von einer Familie zur nächsten weitergereicht und alle versuchen sie dazu zu bringen, ihre ...

Cass Castairs hat innerhalb kürzester Zeit sowohl ihre Eltern, als auch ihre Großmutter verloren. Fortan wird sie von einer Familie zur nächsten weitergereicht und alle versuchen sie dazu zu bringen, ihre Macht zu nutzen und endlich eine richtige Hexe zu werden. Doch sie hat nach den Todesfällen mit der Hexerei abgeschlossen und weigert sich standhaft, ihre Kräfte zu nutzen. Kurz vor dem Erreichen ihrer Volljährigkeit wird sie zu Richter Wittmore geschickt und lebt dort mit ihm und seiner Tochter Sarah-Ann unter einem Dach. Als Ann und ihre Freundinnen in einer Seance einen Toten beschwören wollen, erscheint stattdessen der Geist einer uralten Hexe und es werden Anschläge auf Cass‘ Leben verübt. Cass verstrickt sich immer mehr in die Geschichte des Covens und weiß schon bald nicht mehr, wem sie überhaupt noch trauen kann.


Hexengeschichten habe ich noch nicht allzu oft gelesen und war deswegen sehr gespannt auf die Story. Die Geschichte wird aus drei verschiedenen Sichtweisen erzählt, was mir an sich immer ganz gut gefällt. In dem Fall fand ich es nur etwas verwirrend, dass die Geschichte aus Williams Sicht nicht chronologisch verlief und dadurch sein erstes Kapitel schon ziemlich viel vorweg nahm. Hier hätte ich es spannender gefunden, wenn nicht so viel direkt am Anfang verraten worden wäre.

Die Kapitel sind teilweise ziemlich kurz, was mich überhaupt nicht stört. Der Schreibstil von Lynn Raven hat mir sehr gut gefallen, sie hat es geschafft, dass mir Cass sehr sympathisch wurde. Auch die vielen Anspielungen auf andere Bücher und Filme waren witzig, manchmal kannte ich die Referenzen aber auch nicht und hatte dann nur Fragezeichen im Kopf. Auf jeden Fall scheint „übergangslos“ das Lieblingswort der Autorin zu sein.

Generell fand ich die Stimmung sehr gut aufgebaut, ziemlich düster und gefährlich. Die Idee war super spannend und ich wollte auch immer weiterlesen, trotzdem fand ich einiges ziemlich vorhersehbar und hätte mir gewünscht, dass am Ende noch mehr Dinge aufgeklärt werden. Denn bei mir sind zum Schluss einige Fragen offen geblieben, was ich persönlich nicht so gut finde. Gerade bei der Liebesgeschichte war mir einiges nicht klar und kam mir konstruiert vor.

Dass die Magie in dieser Geschichte eher wie die „klassische“ Hexerei, also sehr Naturverbunden und ursprünglich war, hat mir sehr gut gefallen. Diesen Ansatz finde ich generell sehr interessant und fand das gut umgesetzt. Die Freundinnen von Ann wurden für mich zu sehr als „Meangirls“ dargestellt, obwohl sie wirklich harmlos waren und eigentlich nicht wirklich etwas getan haben.

Abschließend kann ich sagen, dass der Schreibstil der Autorin, Cass als Protagonistin und die Idee an sich das Buch wirklich lesenswert für mich gemacht haben, ich hätte mir nur etwas mehr gewünscht, vorallem eine bessere Aufklärung. In der Mitte gab es einige Kapitel, die sich für mich etwas gezogen haben, da hätte ich mir mehr Kapitel über Ann und den Richter gewünscht, die mir beide ziemlich fremd geblieben sind.

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Veröffentlicht am 22.07.2021

Wird es ein Happy End für die Liebe geben?

You're my Fate
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Achtung, dies ist der zweite Teil einer Reihe und könnte daher Spoiler enthalten!

Nach dem großen Showdown im ersten Teil der Dilogie lebt Eliza, die nun wieder Violet genannt wird, bei ihrem Bruder und ...

Achtung, dies ist der zweite Teil einer Reihe und könnte daher Spoiler enthalten!

Nach dem großen Showdown im ersten Teil der Dilogie lebt Eliza, die nun wieder Violet genannt wird, bei ihrem Bruder und hat jede Freiheit genau so verloren, wie ihre große Liebe Ian. Doch Violet ahnt, dass sie immer noch nicht die ganze Wahrheit über ihre Vergangenheit kennt und dann ist da auch noch der attraktive Angestellte ihres Bruders, der sie verwirrt und ihr gleichzeitig Halt gibt. Doch trotz aller Hindernisse will Ian ihr einfach nicht aus dem Kopf gehen!

Ich hatte sehr große Hoffnungen für den zweiten Teil, da die Story mich im ersten Teil zwar angesprochen hatte, ich aber noch nicht so wirklich eine Verbindung zu den Charakteren aufbauen konnte. Dies hat sich aber leider nicht wirklich bessern können, denn Ian taucht in diesem Buch fast ausschließlich in den Erinnerungen Violets auf und blieb mir dadurch weiterhin ziemlich fremd. Wir lernen Violet und ihr Leben zwar besser kennen, sie wurde mir aber leider durch ihre Entscheidungen und ihre Art etwas unsympathisch. Der Angestellte ihres Bruders, Caleb, war mir eigentlich mit am liebsten und tat mir dann nur noch leid.

Zwei Drittel des Buches passiert mir etwas zu wenig, wohingegen das Ende dann ziemlich zügig und abrupt für mich kam. Da hätte ich mir noch ein paar Details und Infos gewünscht, die mir in der ersten Hälfte zu viel vorhanden waren. Der Schreibstil war wieder sehr angenehm zu lesen und ich habe nichts zu meckern! Leider war es mir nur inhaltlich etwas zu weit hergeholt und manchmal etwas unlogisch. Sehr schade, ich hätte gerne mehr über die Liebesgeschichte von Violet und Ian gelesen, damit ich besser verstehen kann, was die beiden verbindet und wieso sie sich ineinander verliebt haben. Alles in allem hat mit die Tiefe gefehlt und daher konnte ich auch nicht so mitfühlen!

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Veröffentlicht am 22.07.2021

Wem kannst du vertrauen, wenn du all deine Erinnerungen verloren hast?

You're my Rival
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Eliza hat durch einen schrecklichen Autounfall nicht nur ihre Eltern, sondern auch ihr Gedächtnis und somit alle Erinnerungen an ihr früheres Leben verloren. Bis auf den Anwalt ihrer Eltern hat sie niemand ...

Eliza hat durch einen schrecklichen Autounfall nicht nur ihre Eltern, sondern auch ihr Gedächtnis und somit alle Erinnerungen an ihr früheres Leben verloren. Bis auf den Anwalt ihrer Eltern hat sie niemand aus ihrer Vergangenheit kontaktiert und so hat sie sich ein neues Leben aufgebaut. Als sie mit ihrer besten Freundin in einem Club den attraktiven Ian Green kennenlernt, fühlt sie sich seltsamerweise sofort zu ihm hingezogen und hat das Gefühl, ihn schon ewig zu kennen. Als Eliza dann einige ihrer Erinnerungen zurückerlangt, gerät ihre Welt erneut aus den Fugen…


Die Idee der Story ist zwar nicht neu, aber hat mir gut gefallen! Ich möchte nicht zu viel verraten, daher gehe ich nur oberflächlich auf die Thematik ein. Leider war die Geschichte relativ kurz und ging mir dadurch nicht tief genug. Ich konnte keine richtige Verbindung zu Ian aufbauen und auch die beiden als Paar haben mich irgendwie nicht richtig überzeugen können.

Was mir gut gefallen hat, waren die humorvollen Dialoge und die schlagfertigen Sprüche. Besonders gerne mochte ich die Mutter von Elizas bester Freundin, die leider bisher nur kurz vorkam.

Der Schreibstil war locker und leicht zu lesen, somit also sehr angenehm!

Es war sehr interessant, wie die Story sich entwickelt hat und die Spannung konnte gut aufgebaut werden, auch wenn die Handlung etwas vorhersehbar war. Da das Buch mit einem Cliffhanger endet, werde ich den zweiten Teil definitiv gleich im Anschluss lesen, denn ich möchte wissen, wie es mit Eliza und Ian weitergeht!

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