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Veröffentlicht am 23.08.2020

Eine verrückte Reise in den Sommer 1975

Mein unfassbarer Sommer in Sitebüttel
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Tim ist ein ganz normaler 17-Jähriger Junge aus Hildesheim, der seine Freizeit gerne mit Online-Games verbringt. Als sein Uronkel Micha ihn an seinem Geburtstag zu einem Ausflug aufs Land einlädt, weiß ...

Tim ist ein ganz normaler 17-Jähriger Junge aus Hildesheim, der seine Freizeit gerne mit Online-Games verbringt. Als sein Uronkel Micha ihn an seinem Geburtstag zu einem Ausflug aufs Land einlädt, weiß Tim noch nicht, dass dieser Sommer der aufregendste seines Lebens werden würde. Mit der Vespa geht es auf nach Sitebüttel, wo die beiden bei einer Hippie-Rock-Musiker-WG einziehen. Bald schon erkennt Tim, dass auf dem niedersächsischen Hof die Zeit nicht stehen geblieben, sondern wirklich zurückgedreht wurde. Gemeinsam mit Uronkel Micha erlebt Tim die Perlen der damaligen Zeit: Neben wilden Rockfestivals bis hin zur klassischen Hippie-Kultur, lernt Tim seine große Liebe Nele kennen. Doch wie soll diese Liebe bestand haben, befindet sich Tim doch im Jahr 1975? Und wer hat Micha’s Vater ermordet?

In „Mein unfassbarer Sommer in Sitebüttel“ nimmt Andreas Tietjen den Leser mit in seine Jugendzeit. Ich selber war zu der Zeit noch nicht geboren, konnte mich aber sehr gut in die damalige Zeit hineinversetzen. Genau so habe ich es mir vorgestellt. Neben den Beschreibungen der Umgebung und der Menschen, hat mir besonders gut gefallen, dass auch die unterschiedlichen Verhaltensweisen der Jugendlichen von damals und heute thematisiert wurden. Es war schön zu lesen, dass Tim das ein oder andere Mal überrumpelt war. Auch die Annehmlichkeiten der Neuzeit (z.B. Handy) waren in 1975 noch kein Thema und haben Protagonist Tim vor einige Herausforderungen gestellt. Generell hat mir der Charakter „Tim“ gefallen und ich konnte seine Handlungen und Gedanken gut nachvollziehen. Uronkel Micha fand ich auch sympathisch, hatte aber ab und an Probleme seine Intention zu verstehen.
Ebenfalls gefallen hat mir die ganze Mordermittlung. Die hat durchaus nochmal viel Spannung reingebracht. Man lernt sehr viele Charaktere aus der Vergangenheit kennen und überlegt beim Lesen die ganze Zeit, wer wie verbandelt ist. Zwischen drin werden immer wieder Fragen geklärt und Neue aufgeworfen. Ich fand das super gelöst und so blieb die Geschichte spannend bis zum Schluss. Anfangs fand ich die unterschiedlichen Zeitschienen und Verwandtschaftsverhältnisse noch recht verwirrend, das hat sich aber über das Buch gut auflösen können. Durch die Zeit reisen ist nun mal kein Pappenstiel.
Etwas dünn fand ich die Ausarbeitung der Beziehung zwischen Nele und Tim. Die Gefühle füreinander sind gut herausgearbeitet, aber ich habe mich am Ende trotzdem gefragt, warum es mit den beiden so gekommen ist… Mehr möchte ich dazu nicht verraten, weil ich nicht spoilern will.
Sprachlich ist das Buch sehr direkt und einfach, was mir gut gefallen hat. Die Vergangenheit wird ausgiebig beschrieben, ohne übermäßig auszuschweifen.

Alles in allem hat mir das Buch echt gut gefallen. Ich kann mir vorstellen, dass es insbesondere für Menschen, die selber das Jahr 1975 erlebt haben, nochmal eine kleine eigene Zeitreise sein kann. So oder so kann ich das Buch jedem empfehlen, der gerne einen Sommer in Sitebüttel 1975 verbringen möchte und Lust hat ein bisschen Detektiv zu spielen.

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Veröffentlicht am 23.07.2020

Netter französischer YA-Romance Roman

Never Too Close
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In "Never too close" von Morgane Moncomble dreht sich alles um Violette und Loan. Beide Protagonisten haben sich in einem Aufzug kennengelernt und sind seither beste Freunde und wohnen zusammen. Violette ...

In "Never too close" von Morgane Moncomble dreht sich alles um Violette und Loan. Beide Protagonisten haben sich in einem Aufzug kennengelernt und sind seither beste Freunde und wohnen zusammen. Violette hat bisher wenig Glück in der Liebe gehabt, bis sie Clément kennenlernt, wäre da nicht ihre störende Unerfahrenheit im Bett. Kurzerhand bittet sie Loan ihr bei ihrem jungfräulichen Problem zu helfen...
Erstmal ein großes Lob für dieses tolle verträumte Cover. Ich finde das so hübsch und hat mich dazu bewogen den Klappentext zu lesen und letztlich das Buch zu kaufen.
Der Schreibstil von Morgane Moncomble ist frech und kurzweilig, wie es bei YA-Büchern zu erwarten ist. Ich bin schnell in Loans und Violettes Welt eingetaucht und konnte mich mitreißen lassen. Beide Protagonisten waren mir direkt sympathisch. Da je Kapitel die Perspektiven zwischen den beiden wechseln, habe ich einen guten Einblick in die Gefühlswelt von beiden bekommen und konnten mich in sie hineinversetzen. So unterschiedlich beide sind, habe ich doch immer ein knistern gespürt.
Mein persönlicher bester Nebendarsteller war das bissige kleine Monster Mistinguette. Aber auch die Freunde und Mitbewohnerin Zoe haben den Roman aufgelockert. Die Geschichte um Zoe liefert zeitgleich auch den Stoff für den 2. Band der Reihe.
Was ich schade fand, war das Ende. Für mich wollte die Autorin am Ende (etwa letztes viertel) einfach zu viel auf einmal: Riesen Drama, Enthüllung der familiären Geheimnisse, Herzschmerz... Das hat für mich tatsächlich sehr konstruiert gewirkt und trotz des starken Hauptteils einen faden Geschmack hinterlassen.
Alles in allem kann sich Never too Close sehen lassen und ich kann es weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 19.07.2020

Spannende Liebesromanze zwischen Stiefgeschwistern

It was always you
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„It was always you“ von Nikola Hotel handelt von der 19-Jährigen Ivy, die nach über 4 Jahren wieder in ihre Heimat zurückkehrt. Ihr Stiefvater hat die Familie nach Hause beordert, um etwas Wichtiges mit ...

„It was always you“ von Nikola Hotel handelt von der 19-Jährigen Ivy, die nach über 4 Jahren wieder in ihre Heimat zurückkehrt. Ihr Stiefvater hat die Familie nach Hause beordert, um etwas Wichtiges mit ihnen zu besprechen. Zuhause angekommen trifft Ivy auf ihren 6 Jahre älteren Stiefbruder Asher. Asher, der Stiefbruder mit dem sie sich früher immer gestritten hat und der ihr Herz auch nach alle den Jahren immer noch höher schlagen lässt…

Zuallererst möchte ich eines sagen: ich liebe dieses Cover. Das Glitzer-Lettering auf dem Meeres-Grün-Blauen-Hintergrund ist einfach eine Wonne für meine Augen und hat nicht zuletzt mein Interesse an dem Buch geweckt. In dem Buch findet man auch noch 20 illustrierte Letterings, allerdings wirken diese nicht so schön wie ich es mir erhofft hätte. Ich fand sie recht schlicht und wenig aufwendig… zudem waren sie schwarz-weiß. Aber ich habe das Buch ja nicht wegen der Letterings gekauft, sondern wegen der Geschichte und die hat mir gut gefallen.
Ivy fand ich von Anfang an sympathisch und konnte nachvollziehen, warum sie nicht scharf drauf war in ihre Heimat zurückzukehren. Im Laufe des Buches konnte ich aber auch Ashers Position verstehen, obwohl das Buch nur aus Ivys Perspektive geschrieben ist (schade eigentlich).
Nikola Hotel bringt die Gefühle zwischen Asher und Ivy wirklich gut rüber. Als besten Nebendarsteller im Buch möchte ich aber Bruder Noah nominieren, der durch seine frechen Sprüche häufiger die Stimmung aufgelockert hat.
Weniger gefallen hat mir, dass das Buch an einigen Stellen wirklich sehr Klischee-behaftet war. Manchmal habe ich mich ertappt zu denken: das jetzt auch noch.

Alles in allem finde ich das Buch aber lesenswert und wurde gut unterhalten. Für Romance-Leser gibt es von mir definitiv eine Empfehlung.

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Veröffentlicht am 19.07.2020

Unterhaltsame Football-Romanze

Game on - Mein Herz will dich
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In „Game On – Mein Herz will dich“ von Kristen Callihan, geht es um Anna Jones und Sportskanone Drew Baylor. Anna möchte in Ruhe studieren und ihren Collegeabschluss machen. Für Beziehungen ist sie nicht ...

In „Game On – Mein Herz will dich“ von Kristen Callihan, geht es um Anna Jones und Sportskanone Drew Baylor. Anna möchte in Ruhe studieren und ihren Collegeabschluss machen. Für Beziehungen ist sie nicht zu haben. Star-Quarterback Drew hingegen kann sich vor Angeboten nicht retten und lässt nichts anbrennen – bis er Anna kennenlernt und nichts unversucht lässt um sie für sich zu gewinnen.

Am Anfang hat mich die Geschichte echt mitgerissen. Ich fand es super spannend, dass die Geschichte im Wechsel aus Drews und Annas Perspektive geschrieben ist, zumal es Drew in den ersten Kapiteln nicht leicht hat. Die Art und Weise wie Kristen Callihan das knistern zwischen den beiden beschreibt ist einfach wunderschön zu lesen. Die beiden Protagonisten fand ich jeden auf seine Art sympathisch. Drew, weil er ein selbstbewusster Sunnyboy ist und einfach ein guter Kerl… Anna, weil sie realistisch und schlagfertig ist.
Etwa die erste Hälfte des Buches war ich vollends gefangen in der Geschichte, danach hatte ich den Eindruck, dass der Spannungsbogen etwas abflacht. Das Knistern wurde weniger und ich hatte den Eindruck, dass Probleme konstruiert wurden, um die Geschichte weiterzubringen. Insbesondere da das Buch recht dick ist, hätte man sich sicherlich auch ein paar Kapitel sparen können.
Gut gefallen hat mir, dass das Ende des ersten Bandes direkt den 2. Teil vorbereitet, auf den ich jetzt sehr gespannt bin.

Der ersten Hälfte des Buches würde ich 5 Sterne geben, der zweiten Hälfte nur 3, macht zusammen 4 Sterne für eine unterhaltsame Football Romanze.

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Veröffentlicht am 14.07.2020

Sehr schöner Liebesroman für Zahlenfans

Can you help me find you?
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Wolltest du schon immer wissen, wie es ist ein Genie zu sein? Dann ist „Can you help me find you?“ von Amy Noelle Parks genau das Richtige. Das Buch spielt an der Newton Academy für Mathematik und Naturwissenschaften, ...

Wolltest du schon immer wissen, wie es ist ein Genie zu sein? Dann ist „Can you help me find you?“ von Amy Noelle Parks genau das Richtige. Das Buch spielt an der Newton Academy für Mathematik und Naturwissenschaften, die Protagonistin Evie, ihr bester Freund und Seelenverwandter Caleb und ihre beste Freundin Bex besuchen. Evie ist ebenso genial wie verschroben. Sie hat viele verschiedene Ängste und Probleme die Gefühle bei anderen Menschen zu deuten – zum Leidwesen von Caleb, der nämlich jede Menge Gefühle für Evie hat. Eines Tages taucht Leo auf der Bildfläche auf und Caleb versucht Evie online, als mysteriöser Fremder, für sich zu gewinnen…

Der Schreibstil von Amy Noelle Parks ist wirklich sehr angenehm zu lesen. Man kann die Gedanken und Gefühle der Protagonisten gut nachempfinden (außer vielleicht bei der Mathematik). Unterstützt wird das Ganze dadurch, dass man Evies und Calebs Perspektive im Wechsel zu lesen bekommt. Besonders schön, weil man bei Evie merkt, wie sich ihre Gefühle langsam entwickeln und sie über Dinge nachdenkt, die bisher wenig Platz in ihrem Leben hatten.
Das Setting an der Akademie hat mir gut gefallen. Ich selber bin Mathematikerin und ich fand es spannend mal einen Jungend-Liebesroman mit mathematischen Touch zu lesen. Adinkras habe auch erstmal im Internet gesucht und mich eingelesen – was man nicht alles aus Jugendbüchern lernt.
Nicht so gut gefallen hat mir, dass manche Stellen schlecht übersetzt waren. Ich fand es z.B. etwas stressig, dass immer von Boyfriend / Girlfriend geredet wurde, oder dass der gute alte Dutt noch als Bun im Buch zu finden war. Lachen musste ich aber bei der Stelle, wo Caleb sagt, dass er noch ein paar „Matrizes checken“ muss und sich denkt „weil du aus dem Mathe-Lab verschwunden bist, um zu knutschen!“
Ich gehe mal davon aus, dass die Übersetzerin hier die Software „Math-Lab“ nicht kannte.

Alles in allem fand ich das Buch aber durchaus lesenswert – egal ob man Mathematiker ist oder nicht. Der Schreibstil ist echt gut und die zarte Liebesgeschichte ist wirklich sehr schön ausgearbeitet. Von mir gibt es 4/5 Sternen.

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