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Veröffentlicht am 11.08.2020

wunderbarer, sehr bewegender Lesestoff

Das Mädchen aus dem Lager – Der lange Weg der Cecilia Klein
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1940: Cecilia Klein, von allen nur Cilka genannt, ist Tschechin und Jüdin. Sie ist erst 14 als sie ins Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert wird. Es beginnen für sie entbehrungsreiche, demütigende ...

1940: Cecilia Klein, von allen nur Cilka genannt, ist Tschechin und Jüdin. Sie ist erst 14 als sie ins Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert wird. Es beginnen für sie entbehrungsreiche, demütigende Zeiten. Jahre, während der sie dem SS-Offizier Schwarzhuber zu Willen sein muss. Zeiten, in denen sie den Tod tausender Menschen mit ansehen muss, sogar den Tod ihrer Familienmitglieder verarbeiten muss. Zeiten, in der sie vorzeitig Erwachsen werden muss. Als wäre das alles nicht schon genug für so ein junges Mädchen, werden ihr die Vergewaltigungen durch den SS-Offizier nach dem Krieg von den Sowjets auch noch als Hurerei mit SS-Leuten angelastet. Die Befreiung von Birkenau bringt ihr keine Freiheit …..
Geschickt lässt die Autorin über Cilkas gedankliche Rückblicke den Leser an ihren schrecklichen Erinnerungen über ihre Zeit in Birkenau teilhaben. Dabei erkennt man, wie kindlich naiv sie anfangs noch das Leben und ihr Überleben gesehen hat. Doch sie lernt schnell wie man überlebt und wird gezwungenermaßen vor ihrer Zeit erwachsen. Das Wissen. wie man unter solchen Bedingungen überlebt, hilft ihr später in Workuta. Auch hier ist das tägliche Überleben ein Kampf…
Ein Kampf, über den zu lesen mich stark berührt hat. Die Unmenschlichkeit der Lagerbedingungen, dieser tägliche Überlebenskampf. Aber auch die Freude der Häftlinge an Kleinigkeiten. Ich fand, durch diese Schilderungen wurde die Lageratmosphäre wunderbar vermittelt. Wie empathisch Cilka trotz des Erlebten immer wieder ihre Bedürfnisse zurückstellt, sich für andere einsetzt, das ist einfach bewundernswert. Aber auch wie sich Solidarität und das Zusammengehörigkeitsgefühl unter solchen Bedingungen entwickeln und halten können. Am Ende berichtet die Autorin wie lange und intensiv sie Recherchen zum Leben von Cilka geführt hat. Ein jahrelanger, mühsamer Weg. Aber in meinen Augen, ein Weg der sich gelohnt hat und Cilka eine dauerhafte Erinnerung und Würdigung setzt. Das hat sie verdient. Dieser emotional sehr aufwühlende Schicksalsroman hat meinen Augen 5 Lese-Sterne voll verdient, eine 100%ige Leseempfehlung eingeschlossen.

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Veröffentlicht am 02.08.2020

Super Fortsetzung – absolute Lese-Empfehlung

Wings of Silver. Die Rache einer Frau ist schön und brutal (Golden Cage 2)
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Faye hat alles erreicht. Sie ist Geschäftsführerin von Revenge einem in Stockholm angesiedelten expandierendem Kosmetikunternehmen und plant nun sogar den amerikanischen Markt zu erobern. Jack, ihr Ex-Mann, ...

Faye hat alles erreicht. Sie ist Geschäftsführerin von Revenge einem in Stockholm angesiedelten expandierendem Kosmetikunternehmen und plant nun sogar den amerikanischen Markt zu erobern. Jack, ihr Ex-Mann, sitzt im Gefängnis. Doch Jäck gelingt die Flucht und für Faye beginnt eine Zeit der Angst vor seiner Rache. Gleichzeitig muss sie aber auch feststellen, dass jemand im Verborgenen versucht sich durch Aktienkäufe die Mehrheit an Revenge zu sichern. Für sie beginnt ein Kampf an vielen Fronten…
Mit diesem Buch ist Camilla Läckberg eine spannende und damit kurzweilige Fortsetzung gelungen. Dabei habe ich die Spannung biss zum Schluss immer auf sehr hohem Niveau empfunden. Ja, Faye ist eine sehr kuragierte, intelligente Frau die bei der Durchsetzung ihrer Interessen und denen ihrer Lieben im wahrsten Sinne über Leichen geht. Dabei setzt sie Kopf, Charme und Geld gleichermaßen ein. Was mich beim Lesen dann doch überrascht hat, waren die Kapitel mit den Rückblenden nach Fjällbacka in ihre Jugendzeit. Daraus wird ersichtlich, wie früh im Leben Faye bereits für sich und ihre Lieben kämpfen musste. Und bereits damals Stärke und Einfallsreichtum bewiesen hat.
Von mir gibt’s für dieses Buch 5 wohlverdiente Lese-Sterne, eine 100%ige Leseempfehlung eingeschlossen.

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Veröffentlicht am 02.08.2020

spannend, unterhaltsam, einfach brillant

Bluthölle (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 11)
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Robert Hunter wird ein Tagebuch zugespielt, ein Tagebuch des Todes. Darin beschreibt der Verfasser haargenau wen er auf welche Art und Weise umgebracht hat. Selbst Bilder der Opfer fehlen darin nicht. ...

Robert Hunter wird ein Tagebuch zugespielt, ein Tagebuch des Todes. Darin beschreibt der Verfasser haargenau wen er auf welche Art und Weise umgebracht hat. Selbst Bilder der Opfer fehlen darin nicht. Leider finden sich auf den ersten Blick aber keine konkreten Hinweise dazu wer der Tagebuchschreiber ist. Für Hunter und Garcia beginnen knifflige Ermittlungen bei denen sie mehrfach unter massiven Zeitdruck geraten…
Ich habe das Buch verschlungen, konnte es einfach nicht aus der Hand legen, so spannend fand ich es. Ja Chris Carter hat hier >in Persona von Hunter< viele psychologischen Facetten des menschlichen Gehirns und der davon bestimmten Handlungen offengelegt. Oft ging es mir wie Carlos Garcia, Hunters Partner. Da konnte ich seine brillanten Gedankengänge, seine Schlussfolgerungen aus den geringen Fakten, kaum nachvollziehen. Aber als Hunter es Garcia dann näher erklärte, hat es mich auch wieder als Leser eingefangen.
Die Tagebucheinträge des Psychos sind so krass, merkt man doch beim Lesen wie krank sein Hirn ist und wie egal ihm die Opfer sind. Im Prinzip ist fremdgesteuert von „den Stimmen“. Seinen Stimmen im Kopf? Auch diese Frage klärt Hunter im Laufe seiner Ermittlungen.
Mich beeindruckt immer wieder, wie Hunter aus einzelnen Worten, Randbemerkungen, Nebensätzen Schlüsse auf den Täter zieht. Gleichzeitig bewundere ich aber natürlich den Autor, der dies so spannend in seine Handlung einbettet.
Ich kann dieses Buch, welches von mir 5 Lese-Sterne bekommt, allen Krimi-/Thriller-Fans uneingeschränkt weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 26.07.2020

Wunderbarer Lesestoff, der einfach nach Fortsetzung ruft

Die Wunderfrauen
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Luise Dahlmann hat einen Traum: sie möchte ihren eigenen Lebensmittel-Laden. Als sie ihren Job als Köchin verliert und dann auch noch von ihrer Schwiegermutter etwas Geld erbt, kann sie nichts mehr von ...

Luise Dahlmann hat einen Traum: sie möchte ihren eigenen Lebensmittel-Laden. Als sie ihren Job als Köchin verliert und dann auch noch von ihrer Schwiegermutter etwas Geld erbt, kann sie nichts mehr von der Umsetzung abhalten. Da ihr Mann Hans dem zustimmt, damals mussten die Männer noch die Berufstätigkeit ihrer Frauen genehmigen, beginnt sie eifrig den Laden zu planen und einzurichten, verhandelt mit Großhändlern und lässt auch viele kleine wie große Ideen in die Ausgestaltung mit einfließen. Gerade Luises Einfallsreichtum beim Anlocken von Kunden, schließlich muss sie sich ja erst einen Kundenstamm aufbauen, fand ich wunderbar beschrieben. Luises Liebe zu ihrem Laden, aber auch ihre Schwierigkeiten ihn rentabel zu bekommen, sind von Stephanie Schuster liebevoll und glaubwürdig in die Geschichte eingebettet. Dabei ist Luise voller Energie und hat immer neue Ideen, die es umzusetzen gilt. Manchmal hat sie mich an einen Duracell-Hasen erinnert. Natürlich hat Luise auch Hilfe. Da gibt es Marie Wagner, die aus Niederschlesien von ihrem elterlichen Gut vertrieben wurde, die sich nun aber auf dem Bauernhof von Luises Bruder Martin mit einbringt. Und dann gibt es noch Helga Knaup, Tochter reicher Eltern. Sie will mit ihren Eltern, die nur in einer angemessenen Ehe Helgas Zukunft sehen, nichts mehr zu tun haben und versucht auf eigenen Beinen zu stehen. Leider läuft es nicht immer so, wie sie es sich gewünscht …. Die letzte im Bunde ist die Arztfrau Annabel von Thaler, die immer wieder versucht den jungen Frauen Steine in den Weg zu legen.
Wenn ich jetzt sagen müsste, wer mir am besten gefällt, könnte ich das gar nicht sagen. Ich fand alle sehr gut und lebensnah beschrieben. Das liegt auch sicher am lebendigen Erzählstil der Autorin. Da gab es zwischendurch immer wieder Auszüge aus Luises Notizbuch, die gingen von noch offenen Arbeiten am Laden bis hin zu Verhaltensregeln gegenüber Kunden und Rezepten. Das fand ich toll.
Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne und eine 100%ige Lese-Empfehlung. Ich freue mich schon auf die beiden Fortsetzungen.

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Veröffentlicht am 21.07.2020

sehr gut herausgearbeitete Charaktere

Die Maitresse
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In Dresden bricht 1705 im Hause Hoym ein Feuer aus. Gräfin Cosel, die damals noch eine verheiratete Hoym war, behält einen kühlen Kopf, gibt gezielt Anweisungen und kann so das Schlimmste, dem Übergriff ...

In Dresden bricht 1705 im Hause Hoym ein Feuer aus. Gräfin Cosel, die damals noch eine verheiratete Hoym war, behält einen kühlen Kopf, gibt gezielt Anweisungen und kann so das Schlimmste, dem Übergriff auf andere Häuser verhindern. Friedrich August I., der damalige Kurfürst von Sachsen und König von Polen eilt zum Unglücksort und beobachtet die mutig agierende junge Frau. Er will sie näher kennenlernen. Damit beginnen für Gräfin Cosel Jahre der Liebe, des Glücks und enden mit jahrelanger Gefangenschaft.
Das Schicksal der Gräfin Cosel war mir bereits vor dem Lesen dieses Buchs bekannt, da ich bereits 1986 ein gleichnamiges Buch gelesen habe. Aber dieser Roman hier muss den Vergleich nicht scheuen. Birgit Jasmund hat in meinen Augen die damaligen Zustände in Europa insbesondere am sächsischen Hof wunderbar in diese Geschichte eingebettet. Besonders gefallen hat mir wie gut sie die Charaktere von der Cosel und von August dem Starken herausgearbeitet hat.
In meinen Augen ist die Gräfin Cosel bis ins hohe Alter und auch noch nach jahrelanger Gefangenschaft geblendet von ihrer bedingungslosen Liebe zu August von Sachsen. Wie sie sich immer wieder schönredet keine Maitresse, sondern die Ehefrau zur Linken. Welch Augenwäscherei und welch Selbstbetrug. Auf der anderen Seite ist sie aber auch geschickt genug ihm kostbare Dinge abzuschmeicheln und für die Sicherheit ihres eigenen Lebensstandards zu sorgen.
Friedrich August braucht Menschen um sich die ihn bewundern, so ist ihm die ihn anhimmelnde Cosel für eine gewisse Zeit recht angenehm. Mit Kritik kann er dagegen gar nicht umgehen, mit Schmeicheleien kommt man bei ihm dagegen wesentlich weiter. Das weiß auch Gräfin Cosel und setzt dies geschickt für ihre Zwecke ein. Ich fand die Geschichte um das Schicksal der Gräfin Cosel sehr unterhaltsam und kurzweilig. Damit gibt es von mir auch eine 100%ige Lese-Empfehlung und 5 Lese-Sterne.

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