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Veröffentlicht am 25.08.2020

Wunder - Julian, Christopher und Charlotte erzählen

Wunder – Julian, Christopher und Charlotte erzählen
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Handlung:
Julian mochte Auggie von der ersten Sekunde an nicht, den wahren Grund kennen nur er und seine Eltern. Den seit er Auggie kennt, sind seine nächtlichen Albträume zurückgekehrt. Und deshalb mobbt ...

Handlung:
Julian mochte Auggie von der ersten Sekunde an nicht, den wahren Grund kennen nur er und seine Eltern. Den seit er Auggie kennt, sind seine nächtlichen Albträume zurückgekehrt. Und deshalb mobbt Julian den Jungen.
Christopher und Auggie hingegen kennen sich schon seit ihrer Kindheit und haben immer ähnliche Interessen miteinander geteilt. Doch dann ist Christopher mit seiner Familie weggezogen und die ehemals besten Freunde sehen sich immer seltener. Und so gerne Christopher manchmal an alte Zeiten zurückdenkt, ist er auch froh, dass Auggie nicht mehr im Mittelpunkt des Geschehens steht.
Charlotte findet Auggie in Ordnung. Vor allem aber wünscht sie sich, dass er eines Tages von allen Schülern so akzeptiert wird, wie er es verdient. Und dabei lernt Charlotte auch, welche Freunde ihr wirklich wichtig sind und was sie sich wünscht...

Meinung:
Auch dieses Cover haut mich nicht um. Ich mag immer noch die Idee, die Buchstaben des Titels in so kleinen Kreisen anzuordnen, es wirkt frisch und grenzt sich von den anderen Büchern ab. Doch ich mag die auffallend grüne Hauptfarbe nicht und ich finde es auch nicht so gut, dass sich wieder ein Junge auf dem Bild befindet, der sein Gesicht unter einem Karton versteckt. Das alles ist mir etwas zu unruhig und ich finde es wirklich schade, dass ich nichts positiveres zum Cover sagen kann, gerade weil mir die Geschichte so gut gefällt.

Im Juni hatte ich die Verfilmung des Buches „Wunder“ gesehen, im Juli dann die Jugendbuchvorlage dessen, welche mir richtig gut gefallen hat. Und weil mich das Buch so begeistert hat, musste ich auch unbedingt dieses zusätzliche Werk lesen, in dem andere Blickwinkel beschrieben werden. Kurzerhand habe ich es mir also bei Arvelle bestellt und es auch direkt begonnen. Ich wollte einfach nicht noch warten, sondern die Wunder-Reihe für mich abschließen.

Allein das Vorwort hat mir schon richtig gut gefallen und ich befürworte die Entscheidung der Autorin, dass sie keine direkte Fortsetzung schreiben wird. Ich finde, dass die Geschichte um Auggie ein fantastisches und runde Ende bekommen hat und sie aussagekräftig genug ist. Von daher war ich sehr gespannt darauf, wie die Geschichten von Charlotte, Christopher und Julian aufgezogen werden, welche Rolle Auggie darin spielen wird und wie Zusammenhänge und Verbindungen zum anderen Buch gezogen werden.
Ich finde, dass man für dieses Buch zwingend auch „Wunder – Sieh mich nicht an“ gelesen haben muss. Ansonsten kann man der Geschichte zwar gut folgen, aber man erhält nicht sonderlich viele und wichtige Informationen, um alle Hintergründe zu verstehen und nachzuvollziehen. Dafür ist dann das Wissen aus der Hauptgeschichte wichtig. Daher würde ich auch ans Herz legen, zuerst Wunder zu lesen und danach erst diese Storys.

Ich bin ohne Probleme in die Geschichte gestartet und habe direkt wieder gemerkt, wie das Buch mich in seinen Bann zieht. Ich habe Seite um Seite gelesen und die drei Geschichten viel schneller ausgelesen gehabt, als ich eigentlich wollte. Wozu auch die Schreibweise beigetragen hat. Diese war eingängig und einfach gehalten, oft driftete sie etwas ins umgangssprachliche ab. Sie ist durchaus auch an eine jüngere Zielgruppe angepasst worden, doch auch als Erwachsene macht es viel Freude, sich fallen zu lassen und auf Julian, Christopher und Charlotte einzulassen.
Jedes der drei Kinder erhält eigene Kapitel, wobei auch zwischen den Kapiteln immer wieder die Sprache wechselt. So wurde eine jede Person nochmals lebendiger und man merkt, dass sich die Autorin intensiv mit ihren Protagonisten beschäftigt hat.

Ich finde, dass es auch diesmal wieder eine wunderbare Stimmung gibt, vor allem in den Geschichten von Christopher und Charlotte kamen diese besonders stark heraus. Bei diesen beiden konnte ich richtig mitfühlen und war begeistert davon, wie viel Emotionalität gezeigt wurde und wie viele Facetten die Protagonisten von sich gezeigt haben. Jedes Gefühl und jede Stimmung, die gezeigt wurde, wirkte natürlich und in keiner Weise aufgesetzt. Ich habe den Charakteren alles abgenommen und fand sie in ihrem natürlichen Auftreten wunderbar erfrischend und sympathisch.

Obwohl um das Setting nicht viele Worte verloren werden, waren für mich viele Orte trotzdem gut vorstellbar. Sei es die Schule, das Haus von Julians Großmutter oder die Wohnhäuser der drei Kinder, eines haben alle gemeinsam: sie ließen Bilder vor meinen Augen entstehen. Ich mochte es, wie man seiner Fantasie freien Lauf lassen kann und man in dieser Hinsicht nicht alles auf dem Silbertablett präsentiert bekommt. Zudem hätte es auch schnell dazu kommen können, dass der Rahmen gesprengt wird und das Setting einen zu großen Platz einnimmt, den der Fokus liegt eindeutig auf den drei Kindern und ihren Wünschen und Ängsten. Und dabei wird wirklich in die Tiefe gegangen. Jeder der drei Protagonisten hat eigene Probleme, die alle unterschiedlicher Natur sind. Man lernt ihre Hoffnungen kennen und erfährt die Gründe, weshalb sie sich auf ihre Weise mit Auggie anfreunden oder ihn meiden, gar mobben. Man lernt die Geschichte des kleinen Jungen auf eine andere Weise kennen und erfährt nun den Blickwinkel von drei Personen. Wie sie mit Auggies Gesichtsdeformation umgehen, was sie über ihn, aber auch über das Verhalten von Klassenkameraden denken und wie sie Situationen einschätzen. Es wird ein nochmal breiteres Bild gegeben, was die Hauptgeschichte von August Pullman ergänzt und noch runder macht.

Im besonderen Mittelpunkt stehen die drei Kinder Julian, Christopher und Charlotte. Sie unterscheiden sich in ihren Wesen komplett, haben unterschiedliche Ziele und Freundeskreise und treten überraschend unabhängig auf. Klar, in entscheidenden Angelegenheiten haben immer noch die Eltern das letzte Worte, doch auch so finde ich die Drei sehr selbstständig.
Obwohl eigentlich nicht sehr viel Platz für eine ausgeprägte Charakterzeichnung bleibt, ist es der Autorin trotzdem gelungen, einem jeden Protagonisten Leben einzuhauchen. Egal ob sie nur einen kurzen Auftritt haben oder wiederholt auftauchen: jeder hat Eigenarten bekommen und war dadurch einzigartig. Man konnte deshalb auch die Eltern der Drei ganz gut kennenlernen und mir war es möglich, sie ein wenig einzuschätzen und zu bewerten. Aufgrund der recht kurzen Seitenanzahl von 416 Seiten finde ich dies mehr als bemerkenswert.
Es war interessant zu sehen, dass bei den Kindern eine Entwicklung zu sehen war, sie Fehler eingesehen haben oder bemerkt haben, welche Personen die wahren Freunde sind. Diese Wandlung haben alle drei vollzogen und ich finde es bemerkenswert, was ein Treffen mit einem Menschen mit Deformation mit einer Person machen kann. Ich würde behaupten, Julian, Christopher und Charlotte haben sich zum positiven entwickelt, sind reifer geworden und haben durch die Begegnung mit Auggie einen anderen Blickwinkel auf das Thema Schönheit und Aussehen bekommen. Denn egal wie schlecht der Junge manchmal behandelt wurde, immer wieder hat er mit seiner freundlichen und liebenswerten Art gezeigt, was wirklich wichtig ist und man sich durch seinen Charakter definieren soll.
Ich mochte es sehr, dass diesmal auch noch mehr andere Klassenkameraden und Schüler der Beecher Prep erwähnt werden und sie mehr im Mittelpunkt stehen. Man lernt noch andere Charaktere kennen, erfährt ihre Eigenarten und wie sie sich in ihrem Freundeskreis verhalten, mit was für Problemen sie gerade zu kämpfen haben. Dadurch entsteht ein breites Bild der Schule und ich fand die Vielfalt an Personen sehr angenehm.
Auggie selbst hat in dem Jugendbuch nur wenige Auftritte. Meist wird er nur erwähnt, selten mal kommt er zu Wort. Wenn dies der Fall ist, dann sehe ich direkt wieder den kleinen Jungen vor mir, höre seine Stimme (also die des Schauspielers) und kann mir den jeweiligen Gesichtsausdruck bestens vorstellen. Einerseits mochte ich es, dass Auggie nur selten auftaucht, so liegt der Fokus eindeutig auf den anderen drei Kindern. Gleichzeitig habe ich ihn so ins Herz geschlossen, dass ich auch gerne noch mehr Szenen mit ihm gehabt hätte.

Fazit:
Ich bin tatsächlich traurig, dass ich das Jugendbuch ausgelesen habe und mich auf keine andere Geschichte freuen kann, bei der Auggie in irgendeiner Weise auftritt. Klar, gibt es noch die Maximen, denen ein Buch gewidmet wurde, doch diese stehen aktuell nicht sehr weit oben auf meiner Wunschliste. Vielleicht mal in der Zukunft.
Ich weiß gerade gar nicht recht, was ich sagen soll. Ich bin auch von den drei Geschichten von Julian, Christopher und Charlotte begeistert und bin sehr, sehr froh, sie gelesen zu haben. Ich konnte mich beim Lesen fallenlassen, hatte viel Freude und Interesse an der Handlung und bin nicht nur von der Personenzeichnung hin und weg, sondern auch von den drei Schicksalen. Es hat mir einfach unglaublich gut gefallen, wie natürlich die Kapitel beschrieben wurden, es gab Einblicke in ganz normale Lebensläufe, in denen nicht ständiges Drama eingestreut wird. Es sind ganz bodenständige Beschreibungen, die mich mitgerissen haben und das Buch zu etwas Besonderem machen. Eine ganz große Leseempfehlung meinerseits, die zwei Wunder-Bücher sind absolute Highlights und reine Herzensbücher!

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Veröffentlicht am 06.08.2020

Die Wunderfrauen- Alles, was das Herz begehrt

Die Wunderfrauen
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Handlung:
1953
Die Wirtschaftswunderjahre haben begonnen und für Luise, Helga, Marie und Annabel beginnt eine neuer Lebensabschnitt. Luise möchte gerne ein eigenes Lebensmittelgeschäft eröffnen und selbst ...

Handlung:
1953
Die Wirtschaftswunderjahre haben begonnen und für Luise, Helga, Marie und Annabel beginnt eine neuer Lebensabschnitt. Luise möchte gerne ein eigenes Lebensmittelgeschäft eröffnen und selbst das verkaufen, was es jahrelang nur in geringen Mengen zu erwerben gab. Dafür ist sie aber auf die Genehmigung ihres Mannes angewiesen, ohne diese würde ihr Traum in weite Ferne rücken.
Marie ist aus Schlesien geflohen und sucht eine neue Heimat. Und wird dabei immer von den Dämonen der Vergangenheit verfolgt.
Helga flieht vor einer arrangierten Zukunft vonseiten der Eltern und will ein selbstbestimmtes Leben führen. Sie beginnt eine Ausbildung zur Krankenschwester, doch genau dann trifft sie einen Mann, den sie nicht mehr vergessen kann.
Als vierte Dame im Bunde gibt es noch Annabel, Gattin eines angesehenen Arztes. Sie fühlt sich häufig einsam, hat keine Aufgaben im Haushalt und so bleibt ihr nur die Betreuung des Sohnes. Und dabei gibt es eine ständige Angst, dass ihr Mann ihr fremdgeht...
Immer wieder werden sich diese vier Frauen über den Weg laufen, manche nähern sich an, manche empfinden keine Sympathie füreinander. Doch langsam, aber sicher entstehen Freundschaften und die Frauen erkennen Gemeinsamkeiten und ähnliche Ambitionen.

Meinung:
Das Cover wurde perfekt an die Handlungszeit angepasst. Nicht nur farblich und die Mode der Frauen, sondern auch die Schriftart des Titels schreit für mich nach den 1950er Jahren. Ich mag diese Details gerne und muss sagen, dass mir das Bild immer besser gefällt, je länger ich es betrachte. Bei den Damen im Vordergrund finde ich es absolut gelungen, wie sie der Zeit entsprechend gekleidet, aber auch frisiert sind. Man erhält allein durch das Betrachten des Covers einen guten Eindruck. Was auch sehr gut passt ist, dass es vier Damen auf dem Cover gibt und der Roman dreht sich ebenfalls um vier komplett unterschiedliche Frauen. So kann man den Protagonistinnen ein jeweiliges Gesicht zuordnen und sie wurden für mich noch lebendiger.

Ich bin erst durch eine Vorstellung des Romans bei Vorablesen auf ihn aufmerksam geworden und die Inhaltsangabe hat mich wirklich direkt angesprochen. In dieser Woche gab es allerdings auch noch zwei weitere Bücher, die interessant klangen, ich hatte für jedes einen Leseeindruck verfasst und durfte mich über ein anderes Buch freuen. Als ich dann entdeckt habe, dass es bei Lovelybooks eine Leserunde geben wird, habe ich nicht lange gezögert, mich für ein Exemplar beworben und durfte mich diesmal darüber freuen.

Der Roman dreht sich um vier unterschiedliche Frauen, die an einem Wendepunkt in ihrem Leben stehen. Sie haben verschiedene Pläne und Ziele und gehen diese unabhängig voneinander an. Nach und nach verbinden sich die vier Erzählstränge, es gibt Zusammentreffen und Überschneidungen.
So ergeben sich vier Perspektiven, aus denen die Geschichte erzählt wird und anhand derer man einen Hauch der Stimmung von 1950 erfassen kann. Man erlebt vier Schicksale mit, die lebendig beschrieben werden und anhand derer man hautnah miterleben kann, wie sich die Gesellschaft entwickelt und welche Normen und Regeln damals noch üblich waren. Zudem erhält man so einen stärkeren Bezug zu den vier Damen und ich finde, man kann eine bessere Bindung zu ihnen aufbauen!

Mir hatte schon die Leseprobe hervorragend gefallen und bereits da ist mir aufgefallen, dass ein ganz lebendiger und genauer Schreibstil vorliegt, der mir richtig gut gefällt. Es gibt nicht nur eine interessante und detailreiche Darstellung der Damen, auch das Setting oder allgemein die Szenerien konnte ich mir bildreich vorstellen.
Ich würde sagen, dass die Sprache im Grunde recht einfach gehalten wurde, aber durch allerhand Andeutungen, historische Details und den Bayrischen Dialekt erhält sie Anspruch. Immer wieder gibt es Andeutungen zu kleinen Rätseln, die nicht sofort gelöst werden und teilweise auch nach dem Ende des ersten Bandes noch nicht vollkommen gelöst. Es ist also noch genügend Spannungspotenzial vorhanden, um sich bereits jetzt auf die weiteren Teile der Reihe zu freuen und bis dahin hat man allerhand Stoff zum spekulieren!
Der bayrische Dialekt taucht in einem für mich angenehmen Maß auf. Es gibt nicht zu viele Einstreuungen dessen und auch wenn man mit dieser Mundart nicht so bewandert ist, hatte ich absolut keine Probleme, um den Sinn des Gesagten zu verstehen. Durch die Einbindung dessen entsteht nicht nur Abwechslung, sondern auch viel Authentizität. Und außerdem passt es natürlich perfekt zum Handlungsort, dem Starnberger See.

Immer wieder gibt es in den Kapiteln ein paar Abschnitte rund um historische Ereignisse. Diese tauchten in einer angenehmen Anzahl auf und haben die eigentliche Handlung nicht überstrahlt. Zudem mochte ich es sehr, wie die Details in die Geschichte eingeflochten wurden und man die Informationen wie nebenbei wahrgenommen hat. So wurde der Lesefluss in keinster Weise beeinträchtigt und es hat einfach Spaß gemacht, die Geschichte zu lesen.
Vor allem von dem Lebensgefühl der 1950er Jahre bekommt man einen hervorragenden Eindruck. Nicht nur gesellschaftlich, sondern auch familiär gibt es einige Aspekte, die mir nicht bekannt waren und die mich dementsprechend überrascht haben. Ich konnte ohne Probleme in die Zeit eintauchen und durch Details wie die Mode oder die Ausstattung von Wohnungen und Häusern entstand vor meinen Augen ein lebendiges Bild.

Und auch die allgemeine Stimmung trägt nicht nur zu einem authentischen Bild bei, sondern auch dazu, dass man sich die Zeit noch besser vorstellen kann. Man merkt deutlich, dass die Welt rund um den Starnberger See in einem kleinen Aufruhr ist und der Fortschritt immer mehr einzieht, aber auch der Wunsch von Frauen, selbstbestimmter zu handeln. Man spürt deutlich die Aufbruchsstimmung der Damen, die nicht mehr ständig die Erlaubnis der Gatten einholen oder von den Eltern bestimmt werden, sondern ihre eigenen Entscheidungen treffen wollen. Die freier Leben wollen und nicht nur in der Welt, sondern auch der Gesellschaft einen Fortschritt sehen wollen. Und genau solch eine Stimmung ist zu spüren, was mir richtig gut gefallen hat. Es entsteht ein Roman, der einem in die Zeit der 1950er Jahre mitnimmt und man erfährt einen Hauch dessen, was die Menschen damals beschäftigt hat und mit welchem Lebensgefühl sie ausgestattet waren.

Anhand der Stimmung, aber auch zahlreicher historischer Details ergibt sich eine spannende Geschichte, die mit viel Authentizität daherkommt und viel Charme versprüht. Die Protagonisten erscheinen dadurch sehr lebendig und ihre Handlungen realitätsnah. Oft hatte ich das Gefühl, Lebensgeschichten zu lesen, die sich genauso abgespielt haben könnten und an keiner Stelle hatte ich Zweifel, dass das gerade Gelesene in irgendeiner Weise falsch sein könnte. Ich habe einfach vollkommen darauf vertraut, dass die Autorin eine perfekte Recherchearbeit geleistet hat und hatte dadurch viel Spaß am Lesen!

Als Setting dient fast durchweg die Gegend um den Starnberger See. Ich konnte mir jeglichen Ort, seien es Wohnhäuser oder die Seeklinik von Annabels Mann, die Natur oder den Bauernhof von Luises Bruder gut vorstellen. Eine jede Örtlichkeit hat eine genaue, aber nicht zu umfangreiche Zeichnung bekommen, sodass man ein ungefähres Bild hatte, aber auch seiner Fantasie Platz lassen kann. Manchmal kommt es auch vor, dass in bestimmten Gebäuden eine gewisse Stimmung vermittelt wird. Während diese in Luises Haus ziemlich hoffnungsfroh und modern erscheint, ist sie in Annabels Haus eher altmodisch und kühl. Auch dadurch wird den jeweiligen Gebäuden eine Lebendigkeit verliehen, die mir nochmals dabei geholfen hat, mir diese vorzustellen.

Bei den Protagonisten standen vor allem die vier Frauen Helga, Marie, Luise und Annabel im Vordergrund. Auf ihnen lag eindeutig das Hauptaugenmerk, alle anderen Personen nahmen eine untergeordnetere Rolle ein. Trotzdem hat man bei jedem einzelnen Charakter gemerkt, dass sich Gedanken um ihn gemacht wurden und so entstehen viele individuelle und unterschiedliche Wesen. Keiner gleicht sich und jeder hat andere Eigenarten, die ihn besonders machen und auszeichnen.
Am stärksten dargestellt waren die vier Damen, sie hatten den tiefgründigsten Charakter bekommen und sie lernt man auch im Verlauf des Romans am besten kennen. Hier fand ich es angenehm, dass mir nicht jede sofort sympathisch war, gerade mit Helga und Annabel hatte ich anfangs meine Probleme und brauchte einige Zeit, um sie positiver einzuschätzen und aktiver an ihrem Leben teilzunehmen. Zudem finde ich es sehr gelungen, wie die vier Handlungsstränge langsam miteinander verwoben werden und immer mehr Überschneidungen entstehen. Auf diese Weise kann man als Leser beobachten und miterleben, wie Freundschaften entstehen, aber auch, wie man Situationen falsch einschätzen kann und wie dadurch Missverständnisse entstehen.

Fazit:
Nach der sehr guten Leseprobe hatte ich natürlich einige Erwartungen und war richtig gespannt, endlich selbst das Buch zu lesen. Ich hatte mir bereits ein paar Gedanken bezüglich der Geschichte gemacht und wollte wissen, inwieweit diese am Ende zutreffen. Und ich muss sagen, dass ich sehr begeistert bin und mich unglaublich auf die nächsten beiden Teile freue. Nicht nur, weil das Ende recht offen und damit spannend gehalten wird, sondern weil mir die vier Protagonistinnen nach und nach immer sympathischer wurden und ich wissen will, was das Leben noch so für sie parat hält. Ich habe absolut keinen Aspekt, der mir nicht gefallen hat, sondern bin vollkommen zufrieden mit dem Roman. Ich kann nur eine große Empfehlung aussprechen und werde mich in Geduld üben muss, bis Band zwei und drei erscheinen...

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Veröffentlicht am 28.07.2020

Willkommen im Flanagans - Das Hotel unserer Träume

Willkommen im Flanagans (Das Hotel unserer Träume 1)
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Handlung
London 1960
Mit einer ihrer legendären Silvesterfeiern begrüßt Linda Lansing in ihrem Hotel das Jahr 1960. Sie ist gespannt, was das neue Jahr bringen wird und will weiterhin fleißig daran arbeiten, ...

Handlung
London 1960
Mit einer ihrer legendären Silvesterfeiern begrüßt Linda Lansing in ihrem Hotel das Jahr 1960. Sie ist gespannt, was das neue Jahr bringen wird und will weiterhin fleißig daran arbeiten, dass das Flanagans seinen Ruf beibehält. Wäre da nicht ihr Cousin, der ebenfalls Teilhaber des Luxushotels ist und dieses komplett für sich haben möchte. Dieser Kampf geht schon seitdem Linda ihre Anteile des Hotels von ihrem Vater geerbt hat und sich nach langem Überlegen der neuen Aufgabe gestellt hat. Linda hat dem Hotel zu neuem Ruhm verholfen und dabei stets die tatkräftige Unterstützung von Freunden und ihren Angestellten gehabt. Wird es Linda schaffen, sich gegen ihren Cousin zu wehren und das Flanagans zu behalten?

Meinung:
Vollkommen überzeugen kann mich das Cover nicht. Ich mag die Farbvielfalt, die Blumen, das Hotel am unteren Rand und auch das runde, goldene Schild, welches wie ein Zimmernummernschild eines Hotels anmutet. All diese Aspekte finde ich grandios und sie ergeben ein buntes und einladendes Bild. Mich stört die Dame etwas, sie ist für meinen Geschmack dem Betrachter ein bisschen zu sehr zugewandt. Ich mag es einfach nie, wenn man so genau Gesichter auf Covern sieht, mit reicht es vollkommen, wenn man eine Person von hinten sieht, oder sie dem Betrachter lediglich ihr Profil zeigen würde.

Ich habe den Roman zufällig bei Vorablesen gesehen und das in einer Woche, in der mich drei der vorgestellten Bücher angesprochen haben. Kurzerhand habe ich für jedes Buch einen Leseeindruck verfasst und habe die Plattform entscheiden lassen, ob und welches Buch ich erhalte. Am Ende ist es das Flanagans geworden, womit ich sehr zufrieden bin, allein die Leseprobe war hervorragend und hat mir gut gefallen. An dieser Stelle möchte ich Vorablesen, sowie dem Ullstein Verlag nochmals für das Rezensionsexemplar danken, so viel sei schon mal gesagt: es war mir ein großes Vergnügen, ins Flanagans zu reisen!

Der Beginn des Buches war mir ja bereits durch die Leseprobe bekannt, trotzdem hat er mich direkt wieder in seinen Bann gezogen. Ich wollte eigentlich nur mal eben in den Roman reinlesen und hatte knapp 80 Seiten innerhalb kürzester Zeit verschlungen. Den genau diese Wirkung hatte das Buch auf mich: ich wollte es nicht aus der Hand legen, wollte immer weiterlesen und war von der Geschichte komplett begeistert. Ich hatte unglaublich viel Freude beim Lesen und wurde von der Handlung angezogen. Und all diese Faktoren haben natürlich leider dazu geführt, dass ich den neuen Roman von Åsa Hellberg innerhalb weniger Tage ausgelesen hatte und nun geduldig auf Band zwei warten muss...
Mir hat die Sprache hervorragend gefallen. Sie gibt lebendige Einblicke in das Leben der Protagonisten, aber auch in den Hotelalltag. Situationen und Personen werden lebendig, viele Szenen konnte ich mir bildlich und ziemlich genau vorstellen. Insgesamt entsteht so eine lebhafte Geschichte, die mitreißend ist und das Buch zu einem besonderen Leseereignis macht.

Es gibt einen Erzähler, der eine normale und nicht wertende Sicht auf die Geschehnisse gibt. Man merkt, dass er immer einige Geheimnisse für sich behält und diese dem Leser erst nach und nach präsentiert. Auf diese Weise bleibt die Handlung stets spannend und es entstehen weder Längen, noch wird die Handlung zu hektisch geschildert. Im Gegenteil, die Autorin hat eine angenehme Art der Erzählung gewählt, es wechseln sich immer wieder ruhigere und aufregendere Kapitel ab und diese Mischung hat mir gefallen.
Auf jeden Fall gibt der Erzähler nicht nur einige Geheimnisse preis, sondern auch immer wieder Einblicke in Gefühls- und Gedankenwelten und man kann sich so von verschiedenen Protagonisten ein ziemlich genaues Bild machen. Dazu trägt auch bei, dass man immer wieder andere Perspektiven erlebt, nicht nur Linda, die Besitzerin des Flanagans kommt zu Wort, sondern auch Angestellte des Hotels. Man kann die Protagonisten so auf verschiedene Weisen kennenlernen und sie auch ziemlich gut einschätzen. Zudem gibt es auf diese Weise Einblicke in verschiedene gesellschaftliche Schichten und man lernt Menschen mit unterschiedlichen Lebensplänen kennen. Auch so entsteht wieder eine bunte Mischung, die mein Interesse ebenfalls angeregt hat.

Eher spartanisch wurden historische Details eingefügt. Nur sehr sehr selten kommt mal das Wort auf die Politik, es steht eher die Lebensweise der Charaktere im Vordergrund. Sei es das Ansehen und die Entwicklung der Frau, wie diese langsam aber konstant immer häufiger Führungspositionen einnehmen oder wie die Bevölkerung auf Menschen mit unterschiedlichen Hautfarben reagiert. Anhand solcher Details kann man sich ein recht gutes Bild der Gesellschaft machen, auf diese Weise erhält der Roman einen realitätsnahen Bezug und gibt einen Einblick in die Vergangenheit.

Insgesamt hat mir der Aspekt, dass man das Leben auf unterschiedlichen gesellschaftlichen Ebenen kennenlernt, sehr gut gefallen. Man lernt Personen kennen, die dem Adel angehören und noch nie in ihrem Leben fürchten mussten, wie ihre Zukunft aussieht und ob sie finanziell abgesichert sind. Man lernt allerhand wohlhabende Gäste des Flanagans kennen und kann sich von der prachtvollen Kulisse einen Eindruck verschaffen. Und dann gibt es auf der anderen Seite die Angestellten des bekannten Hotels, die tagtäglich dafür schuften müssen, dass der luxuriöse Standard aufrecht erhalten wird und die betuchten Gäste sich wohlfühlen. Man lernt so zwei Seiten der Gesellschaft kennen und erfährt, was für ein Aufwand nötig ist, um den täglichen Hotelbetrieb, aber auch den Status des Flanagans aufrechtzuerhalten.

Ich hatte ja bereits erwähnt, dass der Erzähler recht regelmäßig Geheimnisse preisgibt und die Handlung auf diese Weise immer wieder aufs Neue mischt und spannend macht. Man konnte spekulieren und ab und an war ein wenig vorhersehbar, was als nächstes folgen wird. Doch meistens kann man nicht durchschauen, was geschehen wird und welche Auswirkungen Aktionen auf die Zukunft haben werden. Die Handlung bleibt immer spannend, teilweise auch durch das Umdenken von Protagonisten, was vollkommen unerwartet kommt. Ich habe zwar schon spannungsreichere Bücher gelesen, hier bleibt sie auf einem guten Niveau, nimmt nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig Platz ein. Die Autorin hat in diesem Zusammenhang ein gutes Verhältnis gefunden und ich habe zu diesem Aspekt absolut nichts zu meckern.

Von dem Setting bin ich ziemlich begeistert. Gerade das Flanagans ist einfach umwerfend beschrieben und hat ganz viel Charme und Stimmung versprüht. Ich konnte mir sowohl die Suiten und Zimmer der Gäste, als auch das Appartement von Linda und die Arbeits- aber auch Wohnräume des Personals hervorragend vorstellen. Obwohl sie nicht mit vielen Worten und seitenlangen Beschreibungen dargestellt werden, ergab sich vor meinen Augen stets ein lebhaftes und genaues Bild, was den Charakter des jeweiligen Ortes sehr gut ausdrückt.
Dazu gibt es noch wenige Kapitel, deren Handlung in Schweden stattfindet und auch hier ist es der Autorin gelungen, diesem neuen Ort eine eigene Stimmung und eigene Attribute zu verpassen. Insgesamt entsteht so ein sehr ansprechendes Setting, was mir richtig gut gefallen hat und mit dem ich sehr zufrieden bin. Ein Highlight ist natürlich das Flanagans, welches einfach traumhaft sein muss.

Es treten vollkommen verschiedene Protagonisten auf. Manche sind grundehrlich, sympathisch und aufrichtig. Sie muss man einfach mögen und wünscht ihnen nur das Beste. Andere wiederum sind unerträglich, nicht durchschaubar und kommen immer wieder mit anderen Bosheiten ums Eck. Und einige wenige sind recht unscheinbar, zeigen aber im richtigen Moment ihr wahres Wesen und das sie ihr Herz an der richtigen Stelle haben. Es gibt also eine große Vielfalt, die ein breites Bild der Gesellschaft zeigt und mich überzeugt hat.
Als Hotelbesitzerin des Flanagans steht Linda Lansing im Vordergrund, eine starke und charismatische Frau, die sich nicht so leicht unterkriegen lässt. Sie hat eine ganz besondere Aura, der man sich nicht entziehen kann und sie ist sympathischer und freundlicher Protagonist. Es macht Spaß, mehr Facetten von ihr kennenzulernen und sie während ihrer täglichen Arbeit zu begleiten. Was Linda besonders auszeichnet ist, was sie für ein bodenständiger Mensch ist. Obwohl sie ein Luxushotel führt, sich immer ausgewählt kleidet und allerhand wohlhabende Freunde hat, ist sie doch sehr normal und absolut nicht abgehoben.

Fazit:
Schnell hat mich der Roman um das Luxushotel in seinen Bann gezogen und ich bin unglaublich gerne in diese Welt gereist. Durchweg habe ich mich gut unterhalten gefühlt, ich bin mit dem Lesen sehr flott vorangekommen und wollte gar nicht, dass das Buch endet. Mir haben die Charaktere gefallen, das Setting war traumhaft, die Schreibweise hat den ganzen positiven Eindruck nochmal verstärkt. Ich bin begeistert, freue mich auf Band zwei und kann für das Buch mit frohem Herzen eine Empfehlung aussprechen.Eine locker leichte Geschichte, die seinen Reiz hat und ein angenehmes Verhältnis von spannungsreichen und ruhigeren Szenen hat.

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Veröffentlicht am 22.07.2020

Wunder - Sieh mich nicht an

Wunder Sieh mich nicht an
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Handlung:
August ist zehn Jahre alt und im Grunde ein ganz normaler Junge. Er lebt mit seinen Eltern und seiner Schwester in New York, er mag Star Wars und ist ein aufgeweckter, aufmerksamer und lieber ...

Handlung:
August ist zehn Jahre alt und im Grunde ein ganz normaler Junge. Er lebt mit seinen Eltern und seiner Schwester in New York, er mag Star Wars und ist ein aufgeweckter, aufmerksamer und lieber kleiner Kerl. Nur ein Merkmal macht August besonders, doch ist für andere Kinder leider ein Grund, ihn zu meiden. August hat ein entstelltes Gesicht.
Genau deshalb hat der Junge bisher auch noch nie eine Schule besucht, sondern wurde jahrelang von seiner Mutter daheim unterrichtet. Doch mit dem Beginn der fünften Klasse soll sich dies ändern. August ist nervös, hat Angst und ist sich unsicher. Er fürchtet sich, dass er gemobbt wird, die Kinder ihn ausgrenzen und er ein Außenseiter bleiben wird. Und trotzdem stellt sich August dieser Herausforderung und geht seinen Weg.

Meinung:
So ganz meinem Geschmack entspricht das Cover nicht. Es ist für ein jüngeres Publikum zugeschnitten und würde mir in einer Buchhandlung nicht sonderlich auffallen. Mir ist es etwas zu bunt und ich finde, dass es besser gepasst hätte, wenn der Junge gar nicht erst auf dem Bild zu sehen wäre. Trotzdem muss ich sagen, dass mir die Idee, die einzelnen Buchstaben des Titels in Kreisen anzuordnen, ganz gut gefällt.

Vor wenigen Wochen hatte ich den Film im TV gesehen und war absolut begeistert. Mir hat die Geschichte rund um August Pullmann unglaublich gut gefallen und ich war emotional sehr berührt. Und wie immer, wenn mir ein Film gut gefällt, schaue ich danach im Internet, auf was für einer Vorlage er beruht, natürlich mit der Hoffnung, dass es sich um eine Buchvorlage handelt. Und genau das war hier der Fall und das Jugendbuch ist direkt auf meine Wunschliste gewandert. Diesen habe ich dann auch schon kurze Zeit später als Geburtstagsgeschenk bekommen und ich konnte es kaum erwarten, die Geschichte zu lesen.

Als ich die Geschichte dann endlich begonnen habe, wurde das Buch immer nur für eine kurze Zeit aus der Hand gelegt. Ich mochte es unglaublich gerne, weiterzulesen und wollte, dass es gar nicht endet. Ich habe mich in die Geschichte einfühlen können und war von ganz vielen Aspekten angetan. Sei es die Schreibweise, die Personenzeichnung, die Stimmung. Einfach alles hat gepasst und war perfekt.

Das Jugendbuch wird in verschiedene Abschnitte unterteilt, die jeweils einen Einblick in das Leben unterschiedlicher Charaktere geben. Die meisten Abschnitte erhält natürlich August, aber auch seine Schwester oder Klassenkameraden haben ein paar Seiten, in denen sie sich nicht nur vorstellen, sondern ihre Sicht auf die Dinge geben. Auf diese Weise entsteht eine abwechslungsreiche Geschichte, man versteht manche Personen besser und hat noch einen anderen Blick auf andere Protagonisten.
Die Kapitel grenzen sich nicht nur durch die Nennung, welche Person jetzt zu Wort kommt ab, sondern auch durch den Erzählstil. Ein jeder hatte eine unterschiedliche Art, Ereignisse zu beschreiben und ein jeder wird dadurch einzigartiger und menschlicher.
Das Besondere ist, dass all die Abschnitte von Kindern oder Jugendlichen sind, es kommt im ganzen Roman kein Erwachsener in diesem Zusammenhang zu Wort. Ich fand es sehr passend und es wird jugendliche Leser auch mehr ansprechen, können sie sich doch teilweise in manche Charaktere einfühlen und haben mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. Ich glaube, dass es aber auch ganz nett gewesen wäre, wenn man mal eine erwachsenere Sicht auf einige Ereignisse bekommen hätte und sich so ein vollkommen neues Bild ergeben hätte.

Die Schreibweise war locker und einfach gehalten. Sie ändert sich immer wieder aufgrund der wechselnden Erzählperspektiven, ist jedoch immer gut und schnell lesbar. Mit wenigen Worten werden nicht nur Protagonisten lebendig, sondern man kann sich Räume oder die Stadt vorstellen. Ich habe mich häufig wie ein heimlicher Beobachter gefühlt und war schon nach wenigen Seiten komplett in der Geschichte drinnen und habe mich fast wie ein Teil dessen gefühlt. Vielleicht hatte ich diesen Eindruck deshalb, weil ich den Film kurz vorher gesehen habe und mir noch viele Szenen lebendig vor Augen standen.
Die Kapitel wurden recht kurz gehalten, sodass das Buch sich auch für jüngere Leser anbietet. Zudem ist es so möglich, einige Seiten zu lesen, wenn nur wenig Zeit vorhanden ist. Was natürlich sehr verleitet und dazu beiträgt, dass die Handlung viel schneller fortschreitet und das Lesevergnügen nicht so lange anhält, wie man es sich vielleicht wünschen würde.

Es gibt unheimlich viele stimmungsvolle Szenen, in denen ich richtig mitgefühlt habe. Seien es fröhliche oder traurige Momente, eine jede Stimmung wurde an den Leser übermittelt und hat so dazu geführt, dass ich das Buch noch weniger aus der Hand legen wollte. Vor allem August hat mich in seiner freundlichen, ruhigen und zurückhaltenden Art sehr berührt, er ist ein mutiger, sympathischer kleiner Kerl, der unglaublich viel Stärke zeigt. Man kann aus seinen jungen Erfahrungen einiges mitnehmen und an vielen Textstellen konnte man von ihm lernen.
Ich habe lange Zeit nicht mehr so mitgefiebert und wurde emotional auf diese Weise berührt. Allein schon für diesen Aspekt lohnt es sich, das Werk von Raquel J. Palacio zu lesen!

Ich hatte bereits erwähnt, viele Orte des Settings konnte ich mir lebhaft vorstellen. Sei es die Schule oder das Haus der Familie Pullman, ein jeder Ort hat viel Lebendigkeit mitbekommen und war gut vorstellbar. Teilweise wurden in den jeweiligen Handlungsorten auch Stimmungen übertragen und man konnte fühlen, wie sich z.B.: eine bedrückte Aura über das gesamte Haus legt und alle Bewohner davon erfüllt sind. So entsteht ein ganz besonderer Charme und Anreiz, weiter in die Geschichte einzutauchen und noch mehr über August und seine Familie zu erfahren.

Als Protagonisten dienen vor allem Kinder in Augusts Alter, es gibt nur wenige Erwachsene, die dafür aber wiederholt auftreten. Dazu zählen natürlich Mr. und Mrs. Pullman, sowie einige Lehrer. Obwohl die Kinder deutlich im Mittelpunkt stehen, haben auch die erwachsenen Protagonisten einen durchdachten Charakter erhalten und sie zeichnen sich in ihrem Auftreten aus. Ein jeder hat besondere Wesenszüge erhalten und macht sich dadurch einzigartig.
Ich finde es toll, wie sich die Kinder und Jugendlichen ändern, sie nicht nur älter, sondern auch reifer werden und eine Wandlung erleben. Sie wenden sich anderen zu, erkennen, dass ein Handeln falsch war und legen ihre Oberflächlichkeit ab. Kaum einer besitzt noch dasselbe Denken wie am Anfang, sondern ist weltoffener geworden und hat gelernt, dass erste Eindrücke und Vorbehalte gegenüber anderen Menschen nicht angebracht sind. Auch hier vermittelt die Autorin wieder ein starkes Statement und zeigt an lebendigen Beispielen, dass man sich nicht auf den ersten Eindruck und das Äußere eines Menschen verlassen soll, sondern es sich lohnt, andere kennenzulernen.
August ist der Mittelpunkt des Buches. Immer wieder gibt es einen Bezug zu seiner Geschichte und ihn lernt man im Verlauf der 448 Seiten am besten kennen und erhält dadurch zu ihm den stärksten Bezug. Ich habe August in seiner unschuldigen und liebenswerten Art schnell ins Herz geschlossen. Er ist ein aufgeweckter Junge und es war eine Bereicherung zu lesen, was ihn glücklich macht, ihn aber auch am Verhalten anderer Menschen stört. Oft wollte ich ihn in den Arm nehmen und habe zu ihm eine Bindung aufbauen können. Er hat mit Emotionen nicht gegeizt und wirkte daher lebendig und authentisch. Ich mochte es an August auch sehr, wie er viele Angelegenheiten durchdenkt und sich um andere Menschen sorgt. Obwohl er ein kleiner zehnjähriger Junge ist, finde ich ihn in seinem Auftreten viel stärker als manche erwachsene Protagonisten aus anderen Büchern!

Fazit:
Eine unglaubliche Geschichte über einen mutigen, liebenswerten kleinen Jungen, der seinen Weg geht und zeigt, dass erste Urteile absolut nicht angebracht sind. Ich finde es richtig stark, welche Botschaften die Autorin dem Leser mit auf den Weg gibt und wie viel Liebe, Empathie und Wärme sie den Protagonisten, ach der ganzen Geschichte eingehaucht hat.
Ich habe bereits ein weiteres Buch entdeckt, welches weitere Blickwinkel auf die Geschichte von August Pullman gibt. Ganz bald will ich mir dieses bestellen und lesen, ich merke, dass mich das Schicksal und die Tapferkeit des kleinen Jungens noch nicht loslässt.
Ich möchte für das Buch eine ganz große Leseempfehlung aussprechen. Es ist unfassbar berührend und mitreißend, ich bin absolut begeistert und kann keinen Punkt nennen, der mir nicht gefallen hat. Holt euch das Buch, lest es und lasst euch von August Pullman bezaubern!

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Veröffentlicht am 25.05.2020

Das Mädchen aus Glas

Das Mädchen aus Glas
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Handlung:
Berlin 1913
Seitdem bei Elisa von Treue im Alter von sieben Jahren die Glasknochenkrankheit festgestellt wurde, hat das Mädchen ihr Zuhause kaum noch verlassen. Sie ist sehr behütet aufgewachsen ...

Handlung:
Berlin 1913
Seitdem bei Elisa von Treue im Alter von sieben Jahren die Glasknochenkrankheit festgestellt wurde, hat das Mädchen ihr Zuhause kaum noch verlassen. Sie ist sehr behütet aufgewachsen und kennt nur wenig von der Welt außerhalb des Elternhauses.
Louis Lindquist hingegen ist ein Draufgänger, er treibt sich gerne in der Stadt herum und erlebt auch gerne mal ein kleines Abenteuer. Verständlich, dass er sich ein Leben wie Elisa es führt, nicht vorstellen kann.
Für diese so charakterlich unterschiedlichen Menschen wird eine Ehe von den Eltern arrangiert, der Beide nicht zustimmen. Zumal Elisa in ihren Arzt und besten Freund Wilhelm verliebt ist. Doch was die Eltern beschlossen haben, wird durchgeführt, obwohl ihre Kinder mit der Ehe nicht glücklich sind.
Mit Widerwillen sind Elisa und Louis nun verheiratet und müssen sich irgendwie arrangieren. Und dabei lernen sie sich nicht nur besser kennen, sondern auch einander schätzen. Doch am Horizont ziehen dunkle Wolken auf, langsam rückt der Erste Weltkrieg immer näher und damit auch Elisa's Angst, dass die zwei wichtigsten Männer in ihrem Leben an die Front müssen...

Meinung:
Das Cover ist recht schlicht gehalten und gefällt mir sehr gut. Ich mag sowohl den Creme-Ton als Hintergrund, als auch die gelblichen Details durch die Schrift, aber auch anhand des gelben Kreises. Normalerweise bin ich ja kein großer Fan davon, dass Personen, die auf dem Cover abgebildet sind, den Leser halb anschauen oder man so deutlich die Gesichtszüge sieht. Bei diesem Roman hat mich das absolut nicht gestört, ich finde es sehr passend und habe die junge Dame ein wenig mit Elisa in Verbindung gebracht. So ähnlich habe ich mir ihren Charakter vorgestellt und hatte so ein erstes Bild der Hauptprotagonistin vor Augen. Insgesamt finde ich das Gesamtbild sehr einzigartig und ansprechend, mir wäre es in einer Buchhandlung positiv ins Auge gefallen und ich hätte das Buch auf jeden Fall in die Hand genommen!

Erstmals gesehen habe ich den Roman bei Testleser-Portal von Random House, bei dieser Aktion jedoch kein Glück gehabt. Und weil der Roman mich nicht losgelassen hat, mir immer wieder im Kopf herumgeschwirrt ist und ich darüber nachgedacht habe, erhielt ich das Werk dann glücklicherweise vom Bloggerportal, wofür ich sehr dankbar bin. Es ist für mich Stand jetzt der beste Roman, den ich dieses Jahr gelesen habe und dabei möchte ich erwähnen, dass schon einige Highlights dabei waren!

Vielleicht ein – zwei Tage nachdem das Buch bei mir angekommen ist, habe ich schon direkt mit dem Lesen begonnen. Und kaum noch aufgehört. Es ist sehr locker geschrieben, die Kapitel wurden recht kurz gehalten und es gibt starke Stimmungen, die sich auch auf mich übertragen haben. Mir gefällt die Personenzeichnung und wie schnell erste Entwicklungen sichtbar waren und auch das Setting konnte ich mir deutlich vorstellen. Im Grunde habe ich mich schon nach wenigen Seiten wohlgefühlt und wollte die Welt von Elisa gar nicht mehr verlassen. Der Roman übte eine starke Anziehungskraft auf mich aus und am liebsten hätte ich es innerhalb von einem Tag ausgelesen, habe mich dann aber gezügelt. Immerhin wollte ich so lange wie möglich etwas von dem Buch haben und es genießen. Am Ende war es dann innerhalb von drei Tagen ausgelesen und ich war nicht nur emotional sehr berührt, sondern auch unglaublich unglücklich, dass das Lesevergnügen schon vorbei ist...

Es gibt einen sehr leichten Schreibstil, der den Leser durch den Roman schweben lässt. Ohne viel Mühe lassen sich die Worte lesen und ergeben eine wundervolle und mitreißende Geschichte, die mich nicht losgelassen hat. An vielen Stellen habe ich mich gefühlt, als würde ich mit den einzelnen Personen in einem Zimmer sitzen, sie sehen und hören und so ein heimlicher Zeuge der Situationen sein. Es gibt lebhafte Beschreibungen der Natur, aber auch von kleinen Details, die eine jede Szene authentisch und lebendig wirken lassen haben. Sei es das Flattern der Gardinen im Wind, das Knarzen von Zimmertüren oder das Zwitschern der Vögel. Anhand solcher Kleinigkeiten fiel es mir sehr leicht, mir die Situation vorzustellen und so bekam die Handlung auch einen Hauch von einem märchenhaften Faktor. Teilweise habe ich bewusst langsam gelesen, um alles noch genauer wahrzunehmen und um länger meine Freude daran zu haben. Es hat einfach Spaß gemacht, in diese Geschichte einzutauchen und die Protagonisten immer besser kennenzulernen.

Es findet eine Unterteilung in kurze Kapitel statt, die sich sehr angenehm lesen lassen. Zudem konnte man auch bei wenig Lesezeit immer mal ein paar Seiten lesen, ohne mitten in einem Kapitel abbrechen zu müssen. Zudem hatte ich so den Eindruck, dass gar keine Längen entstehen konnten, sondern die Handlung wurde immer prägnant auf den Punkt gebracht.
Auch wenn ich den Roman nicht in der Hand gehalten habe, dachte ich viel darüber nach. Und ich hatte einige Überlegungen angestellt, wie die Geschichte weitergehen, was noch passieren und wie ein mögliches Ende ausfallen könnte. Mit einigen Vermutungen lag ich dann tatsächlich richtig, in vielen Wendungen und Ereignissen hat mich das Buch immer wieder überrascht und auch das Ende barg einige Szenen, die unerwartet kamen. Es entstand eine reizvolle Mischung zwischen wenigen, bereits vorhersehbaren Momenten und Überraschungshandlungen, die die Geschichte spannend machen und immer wieder überraschen.

Der Erzähler gibt nicht nur viele Einblicke in Elisa's Leben, sondern auch in das von Louis und ab und an findet auch Wilhelm den Raum, um seine Gedanken loszuwerden. Dabei stehen Elisa und Louis deutlich mehr im Mittelpunkt und es ist interessant zu sehen, wie unterschiedlich das ungleiche Paar die Welt und ihre Umgebung wahrnimmt. Zudem war es für mich so einfacher, eine Beziehung zu den Protagonisten aufzubauen und ihre Entwicklung näher mitzuerleben. Ich konnte sie leichter einschätzen und hatte am Ende des Buches das Gefühl, viele Charaktere persönlich zu kennen. Sie waren für mich irgendwann keine fiktiven Personen eines Romans, sondern sind für mich zu Menschen geworden, die ich eine Zeit gekannt habe und wo sich unsere Wege jetzt getrennt haben.

Die Handlung findet vor dem historischen Hintergrund des Ersten Weltkrieges statt, der lange Zeit nicht sehr viel Platz im Roman einnimmt. Es gibt lediglich ab und an Gespräche der Gesellschaft zur politischen Situation und über die Wirtschaft. Je näher das Ende rückt, desto wichtiger wird der Krieg in den Köpfen der Protagonisten und es machen sich erste Auswirkungen bemerkbar. Besonders stark lässt sich die Recherchearbeit in den letzten Kapiteln merken, in denen Louis und Wilhelm an der Front sind. Diese sind brutal ehrlich und geben einen starken und eindringlichen Einblick in die Gedanken und Handlungen der Charaktere. Die Kapitel stehen im kompletten Gegensatz zu der bisher ruhigen und anschaulichen Handlung und geben dem Buch viel Tiefe.

Ich glaube, vor allem durch die Stimmung wurde der Roman zu so einem Highlight. Sie ist greifbar und hat sich auch immer wieder auf mich übertragen, ich habe mit den Protagonisten mitgefühlt, war mit ihnen traurig und habe mich gefreut. Sie sind mir richtig ans Herz gewachsen und haben mich mit ihrem Wesen berührt.
Es ist deutlich spürbar, wie die Stimmung sich im Roman immer wieder ändert, mal nimmt sie einen kühlen Ton an, später erscheint das ganze Bild wieder wie mit einem goldenen Filter unterlegt und wirkt dadurch sonnig, warm und einladend. All das ist auch für den Leser spürbar und so habe ich mich von der Handlung einbezogen gefühlt. Zudem konnte ich emotional mitleiden und gerade am Ende gab es für mich kein Halten mehr und ich habe einige Tränen vergossen. Die Situationen wurden so intensiv geschildert, dass man nur mitfühlen konnte. Ich glaube, das war außerdem ein Zeichen, dass ich nicht wollte, dass der Roman endet, ich war noch nicht dazu bereit, die Protagonisten zu verlassen.
Zu der Stimmung beigetragen hat auch die schrittweise Annäherung von Elisa und Louis. Es gab nicht sofort die große Leidenschaft, sondern erst mal ein Kennenlernen auf intellektueller Ebene, was in dieser Art in Romanen leider nur selten vorkommt. So konnte man sich auch als Leser ein gutes Bild der Beiden machen und leichter nachvollziehen, warum sich Louis und Elisa zu schätzen lernen. Zudem wird so vermittelt, dass es in einer Liebe nicht zwingend um das Äußere gehen muss, sondern ein miteinander harmonierender Charakter und ein respektvoller Umgang viel wichtiger ist.

Es gibt ein abwechslungsreiches Setting, man lernt verschiedene Orte Berlins kennen, treibt sich zusammen mit den Charakteren sowohl in den feineren Gegenden, als auch in den ärmlicheren Regionen herum. So entsteht ein vielfältiges Bild der Stadt und die verschiedenen gesellschaftlichen Stände zeichnen sich stark voneinander ab.
Ich konnte mir sowohl das Anwesen der Familie von Treue, als auch das der Familie Lindquist bildlich sehr gut vorstellen und fand, beide hatten ihre Ausstrahlung und ihren Charme. Während das Elternhaus von Elisa ziemlich ruhig, unbewohnt und museumsartig daherkommt und eine gewisse Kälte, aber auch Würde ausstrahlt, ist das Haus ihres künftigen Gatten das komplette Gegenteil. Es wirkt heller und freundlicher, strahlt eine angenehme Wärme aus und erscheint familiärer, belebter.
In Berlin findet ein Großteil der Handlung statt, doch es gibt auch einige Kapitel in Starnberg. Auch mit dieser Darstellung der Gegend bin ich sehr zufrieden, es wirkt lebendig und anschaulich, ich konnte mir sowohl verschiedene Häuser, als auch die Landschaft genau vorstellen und konnte nachvollziehen, weshalb sich Elisa und Louis dort so wohl fühlen.

Es gibt wirklich keinen Protagonisten, der nicht genau durchdacht ist und der in seiner Darstellung aus der Reihe tanzt. Nicht alle waren mir sympathisch, doch ich konnte mich mit ganz vielen anfreunden. Und so zeigte sich, wie auch schon beim Setting, ein breitgefächertes Bild von verschiedensten Charakteren mit unterschiedlichen Zielen und Entwicklungen.
Elisa ist ein zarter und feinfühliger Charakter, den man einfach mögen muss. Sie hat mir bereits nach wenigen Seiten sehr gut gefallen und ist mir mit jeder Seite, mit jedem Erfolg, aber auch jedem Rückschlag immer mehr ans Herz gewachsen. Sie ist für mich zu einem Inbegriff des Wortes Dame geworden und ich habe ihr Wesen sehr geschätzt. Zudem hat es mir richtig gut gefallen, wie sich die junge Frau entwickelt hat und wie sie die Erziehung ihrer Eltern ein wenig abschüttelt und eigene Wege geht. Mir jeder Seite wurde Elisa mir noch sympathischer und ich mochte es, was für ein starkes Wesen am Ende des Romans aus ihr geworden ist.
Nur zu gerne würde ich Elisa wirklich kennen, mir von ihr Ratschläge geben lassen oder einfach stumm zusammensitzen und die Gesellschaft genießen. Ich habe Elisa immer das Beste gewünscht und sie hat mich in ihrer zarten Art sehr berührt.
Obwohl Louis schon ein kleiner Frauenheld ist, hat auch er mir nach wenigen Seiten gefallen. Er hat einen sehr anziehenden Charakter und versteht es, wie er andere Menschen für sich gewinnen kann. Schnell habe ich gemerkt, dass hinter seiner rauen Schale ein weicher Kern verborgen ist und es hat mir sehr gut gefallen, wie sich Louis nach und nach geöffnet hat. Bei ihm war auch die deutlichste Wandlung zu spüren, er hat mich immer wieder überrascht und er hatte irgendwann, genau wie Elisa, mein Herz erobert. Ich habe mit beiden unglaublich gerne meine Zeit verbracht und fand, dass sie sich wunderbar ergänzt haben und tolle Hauptprotagonisten waren!

Fazit:
Ich hoffe, man konnte es aus meinen Worten herauslesen: ich bin mehr als begeistert. Und ich hoffe, dass meine Meinung dem Buch auch nur ansatzweise gerecht wird!
Mich hat der Roman mitgenommen, ich habe mich damit sehr wohl gefühlt und bin einfach glücklich damit, wie er sich entwickelt hat. Es gibt wirklich absolut keinen Aspekt, den ich negativ nennen könnte, es hat einfach alles gepasst. Von der Schreibweise über die Protagonisten über das Setting und die Stimmung. Es ergibt sich ein rundes Bild, welches einfach perfekt ist.
Dieses Jahr habe ich bereits einige sehr gute Bücher gelesen, es waren einige Favoriten dabei, von denen ich dachte, dass sie mein bisheriges Jahreshighlight sind. Und dann kam dieser Roman und hat alles andere hintenanstehen lassen. Das Buch ist einfach grandios und ich möchte es einem jeden ans Herz legen: wer eine gefühlvolle, mitreißende, emotionale und authentische Geschichte sucht, dann greift zu diesem Buch und lasst euch verzaubern!

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