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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.07.2020

Ein Ort zum Wohlfühlen

Küsse im Aprikosenhain
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Elias schickt an seine Freundin Nathalie eine Postkarte von der Côte d‘ Azur und macht mit ihr Schluss. Nathalie ist erschüttert. Sie packt ihren Koffer, setzt sich ins Auto, um zu Elias zu fahren, denn ...

Elias schickt an seine Freundin Nathalie eine Postkarte von der Côte d‘ Azur und macht mit ihr Schluss. Nathalie ist erschüttert. Sie packt ihren Koffer, setzt sich ins Auto, um zu Elias zu fahren, denn sie will ihn unbedingt zur Rede stellen. An einer Autobahnraststätte legt sie eine Pause ein und findet hier einen kleinen Hund, der ausgesetzt wurde. In dem Durcheinander mit dem Hund hat sie ihren Geldbeutel auf das Autodach gelegt, ihn vergessen und ist los gefahren. Als hätte sie nicht schon genug Pech, streikt ihr Auto. Felix, der Besitzer eines Aprikosenhofes, nimmt sie mit. Nathalie ist fasziniert von dem schönen Kräutergarten und den Aprikosenhainen. Sie erfährt, dass der Hof finanzielle Probleme hat. Im Kräuterbuch von Felix Großmutter entdeckt sie verschiedene Rezepte für Cremes, Badezusätze und andere Kosmetikprodukte. Schafft Nathalie es den Hof zu retten und gleichzeitig auch das Herz von Felix zu gewinnen?

Mit viel Liebe zum Detail werden der Aprikosenhof und die Kosmetikkreationen beschrieben. Dies gelingt der Autorin wunderbar, dass man als Leserin förmlich die verschiedenen Aprikosen- und Kräuterdüfte in der Nase hat. Auch die unterschiedlichen Aprikosenschöpfungen machten mir beim Lesen Appetit, so dass ich mir hier mehr Rezepte gewünscht hätte.

Die einzelnen Charaktere sind von Persephone Hassis herrlich gezeichnet. Gut konnte ich mich in die Protagonistin Nathalie hineinversetzen. Sie ist eine sympathische junge Frau, sie hilft mit, wo sie kann. Einmal mit dem Lesen angefangen, konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen.

Das Buch ist ein wundervoller Sommerroman, eine leichte Geschichte mit Happy End und beschriebenen Orten, an denen man gerne verweilen möchte.

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Veröffentlicht am 14.06.2020

Spannende Urlaubslektüre

Schwarzer August
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Da ich meinen Urlaub in diesem Sommer nicht wie geplant antreten kann, ermöglicht es mir Gil Ribeiro in seinem neuen Roman um Leander Lost zu mindestens literarisch nach Portugal zu reisen.

Die Zweisamkeit ...

Da ich meinen Urlaub in diesem Sommer nicht wie geplant antreten kann, ermöglicht es mir Gil Ribeiro in seinem neuen Roman um Leander Lost zu mindestens literarisch nach Portugal zu reisen.

Die Zweisamkeit von Soraia und Leander wird jäh durch einen neuen Fall beendet. Eine Autobombe ist explodiert. So etwas hat es hier noch nicht gegeben. Die Wucht der Explosion hat die Heckklappe eines Autos neben den Eingang der Genossenschaftsbank katapultiert und dort die Rückwand der Schließfächer weggerissen. Es gab keine Verletzten, aber die Einwohner und Polizisten ließen es sich nicht nehmen, Geldscheine einzusammeln, die durch die Luft folgen. Zwei Tage später erfolgt ein weiterer Anschlag auf Thunfisch-Trawler im Hafen. Haben die Bombenanschläge einen islamischen Hintergrund? Nach und nach kommen die Ermittler dem Bombenleger auf die Spur.

Da ich bereits die Vorgängerbücher kenne, war ich natürlich sehr gespannt auf den vierten Band dieser Reihe. Der gewohnt flüssige Schreibstil konnte mich wieder von Beginn an fesseln. Die Handlung geht über einen Zeitraum von acht Tagen, die auf 30 Kapitel aufgeteilt sind. Damit auch Leser, die noch keinen Band der Reihe gelesen haben, sich schnell zu Recht finden, fließen einige Informationen aus den Vorgängerbänden mit ein. Die meisten handelnden Figuren sind mir mittlerweise schon vertraut. Sie sind gut charakterisiert und liebevoll gezeichnet. Natürlich ist Leander meine Lieblingsperson, der sich auch weiterentwickelt hat. Er ist ein offener und ehrlicher Mensch, der in manchen Situationen etwas unbeholfen agiert, woraus sich eine angenehme Situationskomik ergibt. Aber auch die anderen Ermittler sind äußerst sympathisch gezeichnet. Obwohl ich diesen Teil etwas schwächer als die Vorgängerbände finde, hoffe ich, dass es noch weitere Fälle an der Algarve zu lösen gibt. Mir hat dieser literarische Urlaub in Portugal gefallen.

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Veröffentlicht am 25.05.2020

Beste Freundinnen

Limonensommer
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Die drei Freundinnen Judith, Lene und Katharina sind seit der Schulzeit zusammen. Sie schwören sich, dass nichts sie trennen kann. Doch dann tritt Robert in ihr Leben und sorgt dafür, dass die Verbindung ...

Die drei Freundinnen Judith, Lene und Katharina sind seit der Schulzeit zusammen. Sie schwören sich, dass nichts sie trennen kann. Doch dann tritt Robert in ihr Leben und sorgt dafür, dass die Verbindung untereinander abreißt.

Judith hatte lange zu knabbern an der schmerzlichen Vergangenheit. Durch den Tod ihrer Mutter wird sie aufgerüttelt und beschließt Kontakt mit ihren Freundinnen Lene und Katharina aufzunehmen. Doch lässt sich das damalige Zusammengehörigkeitsgefühl wieder aufleben?

Der Schreibstil von Susanne Fülscher ist wie gewohnt leicht und flüssig. Ich konnte die drei Freundinnen begleiten, dabei erlebte ich wie sie sich langsam voneinander entfernten. Missverständnisse und fehlende Gespräche unterstützen diesen Vorgang. Durch unterschiedliche Zeiten und wechselnden Perspektiven konnte man sich in die Gedankenwelt und den Handlungen der Protagonisten hineinversetzen. Durch diesen Ablauf wurde der Spannungsbogen gesteigert, so dass ich als Leserin die Möglichkeit hatte, gemeinsam mit den Protagonisten die Hintergründe, die zur Entfremdung geführt haben, zu erfahren.

Ein Buch, welches entgegen dem leichtwirkenden Cover zum Nachdenken anregt.

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Veröffentlicht am 11.05.2020

Ein Stück deutsch-deutsche Geschichte

Margos Töchter
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Dieses Buch ist die Fortsetzung des Romans „Ab heute heiße ich Margo“. Während im ersten Band Margo Seliger und Helene Pinkus die Hauptprotagonisten waren, übernehmen in der Fortsetzung die Töchter Leonore ...

Dieses Buch ist die Fortsetzung des Romans „Ab heute heiße ich Margo“. Während im ersten Band Margo Seliger und Helene Pinkus die Hauptprotagonisten waren, übernehmen in der Fortsetzung die Töchter Leonore Seliger und Clara Pinkus diesen Part.

Leonore Seliger wächst in den 60er Jahren in Norddeutschland auf. Sie ist rebellisch und hat sich zu einer Außenseiterin entwickelt. Trost bereiten ihr die Briefe, die sie an eine Brieffreundin in der DDR schreibt. Die beiden Mädchen hatten sich in einem Jugendcamp in der DDR kennengelernt.
Clara Pinkus ist eine aufrechte Genossin. Sie hat vom Ministerium für Staatssicherheit einen besonderen Auftrag erhalten und soll in den Westen gehen. Doch dann ist Clara schwanger und muss eine Entscheidung fällen.

Auch wer den ersten Band nicht gelesen hat, kann ohne Probleme die Fortsetzung lesen. Durch den flüssigen sowie bildhaften Erzählstil taucht der Leser in die Geschichte ein und beobachtet Jana, die Lücken in ihrer Familiengeschichte schließen möchte. Obwohl ich vom ersten Band begeistert war, konnte ich in der Fortsetzung nicht immer einen Zugang zu den Töchtern finden, die ich fast farblos empfand. Cora Stephan erzählt die Handlung auf unterschiedlichen Ebenen, so dass wir Leonora und Clara von den 60er bis in die 90er Jahre begleiten können. Hier hat die Autorin geschickt historische Hintergründe wie RAF-Terror, Studentenrevolten, Anti-Atomkraftdemos, Treuhand und Bespitzelungen durch die DDR mit einfließen lassen. Dieses Zeitgeschehen fand ich fast interessanter als die Familiengeschichte. Ein Buch, das man nicht einfach so nebenbei lesen kann.

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Veröffentlicht am 25.08.2019

Guter Start in eine vielversprechende Reihe

Der Tote vom Elbhang
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Die Neu-Hamburgerin Svea Kopetzki ist der Liebe wegen vom Ruhrpott nach Hamburg gezogen, doch nun ist sie wieder Single und muss gemeinsam mit ihrem Team in einem ungewöhnlichen Fall ermitteln. Auf einem ...

Die Neu-Hamburgerin Svea Kopetzki ist der Liebe wegen vom Ruhrpott nach Hamburg gezogen, doch nun ist sie wieder Single und muss gemeinsam mit ihrem Team in einem ungewöhnlichen Fall ermitteln. Auf einem zur Zwangsversteigerung ausgewiesenen Grundstück am Falkenstieg wurden von Kindern herumliegende Menschenknochen gefunden. Bei der Suche durch die Polizei fanden sich weitere Knochen, die alle gesäubert, in Fell gewickelt und in kleine Kartons vergraben waren. Doch wer ist der Tote und welche Rolle spielt der reiche Immobilieninvestor Janpeter Kampmann, der bereit war, einen überteuerten Preis für das Grundstück zu zahlen?

Angenehm flüssig zu lesen, startet die Autorin Anke Küpper mit ihrem Krimi-Debüt. Die Autorin versteht es die Leser langsam in ihren Bann zu ziehen und weiß sie mitzunehmen in eine Welt, die nicht nur fiktiv, sondern auch viele realistische Details aufzeigt. Die Gegensätze zwischen den bodenständigen Hamburgern und den Reichen, verkörpert durch den protzigen Immobilieninvestor Kampmann, sind gut herausgearbeitet.

Es gibt viele Ermittlungsansätze, aber die richtige Spur scheint lange nicht in Sicht bis sich eine überraschende Wendung ergibt, mit der ich nicht gerechnet hatte.
Das Ermittlerteam um Svea Kopetzki war mir sympathisch. Etwas überzogen fand ich, dass alle Teammitglieder ein privates Problem hatten, wobei aber trotzdem ein ausgewobenes Verhältnis zwischen privaten Entwicklungen und dem Kriminalfall bestand.

Der Tote vom Elbhang hat mich überzeugt und mir spannende Lesestunden bereitet, da ich bis zum Schluss mit raten konnte und von dessen Protagonisten ich gerne noch mehr lesen würde.