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Veröffentlicht am 31.10.2020

Spannend mit offenen Ende

Wolfssommer
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In der schwedischen Kleinstadt Haparanda, nahe der finnischen Grenze, findet man eine tote Wölfin und ihr Junges. Untersuchungen weisen im Magen der Tiere menschliche Überreste auf. Hannah Wester und ihre ...

In der schwedischen Kleinstadt Haparanda, nahe der finnischen Grenze, findet man eine tote Wölfin und ihr Junges. Untersuchungen weisen im Magen der Tiere menschliche Überreste auf. Hannah Wester und ihre Kollegen folgen der Spur der Wölfe und stoßen auf eine männliche Leiche. Diese weist auf einen Drogendeal, der sich in Finnland abgespielt hat und dort blutig endete. Die angeheuerte Profi-Killerin Katja soll das verschwundene Geld und die Drogen aufspüren und an den russischen Auftraggeber zurückbringen.

Da ich Fan von Hans Rosenfeldt und seiner Bücherreihe um den Polizeipsychologen Sebastian Bergmann bin, war ich schon ganz gespannt auf dieses neue Buch.

Der Einstieg in die Handlung wird aus Sicht der Wölfin geschildert, diesen ungewohnten Beginn fand ich sehr passend. Am Anfang der Geschichte musste ich mich doch etwas konzentrieren, da eine große Anzahl an Personen und verschiedenen Handlungssträngen auf den Hörer zu kamen. Es hat erst eine ganze Weile gedauert bis für mich erkennbar war, in welchem Zusammenhang die unterschiedlichen Stränge stehen. Ich finde es ratsam, nicht zu große Pausen zwischen den Abschnitten zu machen, um nicht den Faden zu verlieren. Die Hauptprotagonistin, die Polizistin Hannah Wester, war mir sympathisch, dadurch, dass es sich um eine ganz normale Frau mit Stärken und Schwächen handelte.

Vera Teltz leiht dem Hörbuch ihre Stimme. Sie ist eine sehr gute Sprecherin, so dass für mich das Hörbuch zum Genuss wurde. Sie hat immer den richtigen Erzählton getroffen und ich konnte ihr gut über einem längeren Zeitraum zu hören.

Da am Ende noch einige Fragen offen blieben, darf man gespannt auf die Fortsetzung sein.

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Veröffentlicht am 08.10.2020

Ein neues Jahrzehnt hat begonnen

Und die Welt war jung
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Ein neues Jahrzehnt hat begonnen, der Krieg ist vorbei, doch wie soll es weitergehen und was bringt die Zukunft? Diese Fragen stellen sich drei unterschiedliche Familien am Neujahrstag 1950. Alle kommen ...

Ein neues Jahrzehnt hat begonnen, der Krieg ist vorbei, doch wie soll es weitergehen und was bringt die Zukunft? Diese Fragen stellen sich drei unterschiedliche Familien am Neujahrstag 1950. Alle kommen aus verschiedenen Orten und haben abweichende Lebensstile.

In Hamburg leben Elisabeth und Kurt Borgfeldt gemeinsam mit ihrer Tochter Nina und dessen Sohn Jan, der seinen Vater nie kennengelernt hat. Nina ist mit Joachim verheiratet, doch ihr Mann wird in Russland vermisst. Im Herzen von Nina macht sich ein anderer Mann breit. Doch darf sie das zulassen?

Die Freundin von Elisabeth, Gerda Aldenhoven wohnt gemeinsam mit ihrem Mann Heinrich, den beiden Kindern und den unverheirateten Kusinen im geerbten Haus in Köln. Finanziell geht es der Familie nicht gut. Sie haben eine Galerie und die Geschäfte laufen schlecht, denn wer kauft in dieser Zeit Bilder.

Die dritte Familie ist Anfang des Krieges von Köln nach San Remo gezogen. Margarethe Canna, die Schwester von Heinrich, ist ihrem Mann Bruno nach Italien gefolgt und lebt hier gemeinsam mit dem Sohn Gianni. Agnese, die Schwiegermutter, hat klare Vorstellungen wie die Dinge zu laufen haben. Alle fühlen sich durch die Familienbande an Agnese gefesselt.

Die Handlung setzt im Januar 1950 ein und endet im September 1959. Nach dem Krieg geht es langsam aufwärts, die Spuren des Krieges sind noch sichtbar. Als Leser begleiten wir die Familien über diese zehn Jahre. Hilfreich sind am Anfang des Buches das Personenregister und die Stammbäume der Familien. Carmen Korn schafft es diese Zeit mit all ihren Höhen und Tiefen aus der Perspektive dieser drei Familien zu schildern. Die Figuren des Romans werden einem schnell vertraut und kommen nah, so dass man fast glauben könnte, dabei gewesen zu sein. Sie bedient sich einer sehr gradlinigen Sprache, die ohne große Beschreibungen zur Sache kommt. Die Geschichte wird in vielen kurzen Momentaufnahmen beschrieben und wechselt von einer Familie zur nächsten. Die Schilderungen handeln nicht immer von großen Ereignissen, sondern auch viele Alltäglichkeiten werden aufgeführt. Dieses macht den besonderen Charme des Buches aus.

Am Ende bleiben noch einige Fragen offen, so dass man gespannt auf die Fortsetzung sein darf.

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Veröffentlicht am 28.09.2020

Kommt die Wahrheit ans Licht?

Der kleine Buchsalon am anderen Ende der Welt
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Patricia Sloane lebt allein auf dem elterlichen Hof in Charlottesville. Gern hätte sie den Hof verlassen, aber nachdem ihre jüngere Schwester vor mehr als dreißig Jahren verschwunden war, konnte sie ihn ...

Patricia Sloane lebt allein auf dem elterlichen Hof in Charlottesville. Gern hätte sie den Hof verlassen, aber nachdem ihre jüngere Schwester vor mehr als dreißig Jahren verschwunden war, konnte sie ihn nicht aufgeben. Ihre Schwester Madeleine bekam damals die Chance auf einen Praktikumsplatz in einem kleinen schwedischen Ort, dem Heimatland ihrer verstorbenen Mutter. Nach einigen Monaten packte Madeleine dort ihren Koffer und verschwand spurlos. Nun bekommt Patricia überraschend einen Brief aus Schweden ohne Absender, in ihm lag eine kleine Halskette, die sie ihrer Schwester zum achtzehnten Geburtstag geschenkt hatte. Patricia hat immer mit der Ungewissheit gelebt, was aus ihrer Schwester geworden ist. Wer ihr diese Kette geschickt hat, muss etwas über das Verschwinden von Madeleine wissen. So macht sich Patricia auf den Weg nach Schweden, um mehr zu erfahren und die Wahrheit ans Licht zu bringen. Sie mietet sich in der kleinen Pension von Mona ein und freundet sich mit den Frauen des Buchsalons an, die alle versuchen ihr zu helfen.

Das Buch umfasst zwei Erzählstränge. In der Gegenwart begleitet man Patricia bei der Suche nach ihrer Schwester und lernt gleichzeitig die Frauen aus dem Buchsalon kennen. Diese planen einen Literaturquiz, bei dem nicht nur Bücher im Vordergrund stehen, sondern es werden auch Gerichte aus den Büchern serviert. Alles wird sehr ansprechend geschildert, dass ich gern einige Zeit in der Pension mit dem Buchsalon verbringen möchte.

Der zweite Handlungsstrang führt in das Jahr 1987. Hier herrscht nicht nur Sonnenschein und man erfährt mehr über die Vorgänge, die zum Verschwinden von Madeleine geführt haben.

Die Geschehnisse in der Vergangenheit sprechen für mich dagegen, dass es sich hier um einen Wohlfühlroman handelt. Aber trotzdem hat mir das Buch gut gefallen. Es ist angenehm geschrieben und zeigt wie die richtigen Leute einen wieder Mut machen können.

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Veröffentlicht am 22.07.2020

Ein Ort zum Wohlfühlen

Küsse im Aprikosenhain
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Elias schickt an seine Freundin Nathalie eine Postkarte von der Côte d‘ Azur und macht mit ihr Schluss. Nathalie ist erschüttert. Sie packt ihren Koffer, setzt sich ins Auto, um zu Elias zu fahren, denn ...

Elias schickt an seine Freundin Nathalie eine Postkarte von der Côte d‘ Azur und macht mit ihr Schluss. Nathalie ist erschüttert. Sie packt ihren Koffer, setzt sich ins Auto, um zu Elias zu fahren, denn sie will ihn unbedingt zur Rede stellen. An einer Autobahnraststätte legt sie eine Pause ein und findet hier einen kleinen Hund, der ausgesetzt wurde. In dem Durcheinander mit dem Hund hat sie ihren Geldbeutel auf das Autodach gelegt, ihn vergessen und ist los gefahren. Als hätte sie nicht schon genug Pech, streikt ihr Auto. Felix, der Besitzer eines Aprikosenhofes, nimmt sie mit. Nathalie ist fasziniert von dem schönen Kräutergarten und den Aprikosenhainen. Sie erfährt, dass der Hof finanzielle Probleme hat. Im Kräuterbuch von Felix Großmutter entdeckt sie verschiedene Rezepte für Cremes, Badezusätze und andere Kosmetikprodukte. Schafft Nathalie es den Hof zu retten und gleichzeitig auch das Herz von Felix zu gewinnen?

Mit viel Liebe zum Detail werden der Aprikosenhof und die Kosmetikkreationen beschrieben. Dies gelingt der Autorin wunderbar, dass man als Leserin förmlich die verschiedenen Aprikosen- und Kräuterdüfte in der Nase hat. Auch die unterschiedlichen Aprikosenschöpfungen machten mir beim Lesen Appetit, so dass ich mir hier mehr Rezepte gewünscht hätte.

Die einzelnen Charaktere sind von Persephone Hassis herrlich gezeichnet. Gut konnte ich mich in die Protagonistin Nathalie hineinversetzen. Sie ist eine sympathische junge Frau, sie hilft mit, wo sie kann. Einmal mit dem Lesen angefangen, konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen.

Das Buch ist ein wundervoller Sommerroman, eine leichte Geschichte mit Happy End und beschriebenen Orten, an denen man gerne verweilen möchte.

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Veröffentlicht am 14.06.2020

Spannende Urlaubslektüre

Schwarzer August
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Da ich meinen Urlaub in diesem Sommer nicht wie geplant antreten kann, ermöglicht es mir Gil Ribeiro in seinem neuen Roman um Leander Lost zu mindestens literarisch nach Portugal zu reisen.

Die Zweisamkeit ...

Da ich meinen Urlaub in diesem Sommer nicht wie geplant antreten kann, ermöglicht es mir Gil Ribeiro in seinem neuen Roman um Leander Lost zu mindestens literarisch nach Portugal zu reisen.

Die Zweisamkeit von Soraia und Leander wird jäh durch einen neuen Fall beendet. Eine Autobombe ist explodiert. So etwas hat es hier noch nicht gegeben. Die Wucht der Explosion hat die Heckklappe eines Autos neben den Eingang der Genossenschaftsbank katapultiert und dort die Rückwand der Schließfächer weggerissen. Es gab keine Verletzten, aber die Einwohner und Polizisten ließen es sich nicht nehmen, Geldscheine einzusammeln, die durch die Luft folgen. Zwei Tage später erfolgt ein weiterer Anschlag auf Thunfisch-Trawler im Hafen. Haben die Bombenanschläge einen islamischen Hintergrund? Nach und nach kommen die Ermittler dem Bombenleger auf die Spur.

Da ich bereits die Vorgängerbücher kenne, war ich natürlich sehr gespannt auf den vierten Band dieser Reihe. Der gewohnt flüssige Schreibstil konnte mich wieder von Beginn an fesseln. Die Handlung geht über einen Zeitraum von acht Tagen, die auf 30 Kapitel aufgeteilt sind. Damit auch Leser, die noch keinen Band der Reihe gelesen haben, sich schnell zu Recht finden, fließen einige Informationen aus den Vorgängerbänden mit ein. Die meisten handelnden Figuren sind mir mittlerweise schon vertraut. Sie sind gut charakterisiert und liebevoll gezeichnet. Natürlich ist Leander meine Lieblingsperson, der sich auch weiterentwickelt hat. Er ist ein offener und ehrlicher Mensch, der in manchen Situationen etwas unbeholfen agiert, woraus sich eine angenehme Situationskomik ergibt. Aber auch die anderen Ermittler sind äußerst sympathisch gezeichnet. Obwohl ich diesen Teil etwas schwächer als die Vorgängerbände finde, hoffe ich, dass es noch weitere Fälle an der Algarve zu lösen gibt. Mir hat dieser literarische Urlaub in Portugal gefallen.

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