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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.08.2020

Ich bin enttäuscht.

Das wilde Herz
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Andrea De Carlo kannte ich als Autor bereits und habe sein Buch "Wenn der Wind dreht" sehr gemocht. Deshalb bin ich mit einer gewissen Erwartungshaltung an dieses Buch herangegangen. Ich habe mich auf ...

Andrea De Carlo kannte ich als Autor bereits und habe sein Buch "Wenn der Wind dreht" sehr gemocht. Deshalb bin ich mit einer gewissen Erwartungshaltung an dieses Buch herangegangen. Ich habe mich auf eine interessante und spannungsreiche Dreiecksbeziehung eingestellt, doch bekommen, habe ich eine sehr langatmige, teilweise recht langweilige und vorhersehbare Geschichte. Ich habe mich tatsächlich durch die Seiten kämpfen müssen.

Die Charaktere waren nicht mein Fall. Besonders genervt war ich von Craig, Mayas Mann. Er war recht wehleidig, fuhr seiner Frau über den Mund und unterdrückte sie mit seiner Art. Maya, der lebensfrohe und kreative Part in dieser Ehe, war mir schon sympathischer, aber auch sie konnte der Geschichte keinen Glanz geben. Es gab nur ein "Dahinplätschern", keine Spannung, keine überraschenden Wendungen oder fesselnde Dialoge. Dafür gab es für Geräusche ein breit aufgestelltes Vokabular wie z.B. woosh, stok, skate-stak-tank, wam. Für mich doch recht irritierend, da ich diese Beschreibungen für absolut überflüssig halte. Auch die Monologe des betrogenen Ehemanns waren einfach nur ermüdend.

Ich bin enttäuscht. Es war so anders als "Wenn der Wind dreht", wie von einem anderen Autor. Ich habe noch ein Buch von Andrea De Carlo im Regal stehen, doch nun hadere ich ein wenig, ob es sich lohnt, die Lesezeit dafür bereitzustellen.

Veröffentlicht am 22.07.2020

Konnte mich leider nicht so richtig einfangen

Sommerfrauen, Winterfrauen
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Wie unterschiedlich doch die Geschichten von ein und dem gleichen Autor sein können. Während ich das Buch "Das kalte Blut" von Chris Kraus sehr gemocht habe, hat mich das Buch "Sommerfrauen, Winterfrauen" ...

Wie unterschiedlich doch die Geschichten von ein und dem gleichen Autor sein können. Während ich das Buch "Das kalte Blut" von Chris Kraus sehr gemocht habe, hat mich das Buch "Sommerfrauen, Winterfrauen" nicht wirklich mitreißen können. Ich bin froh, dass ich die Bücher in dieser Reihenfolge gelesen habe, denn andersherum hätte es wahrscheinlich dazu geführt, dass ich "Das kalte Blut" mit seinen 1.200 Seiten nie gelesen hätte.

Der Anfang von "Sommerfrauen, Winterfrauen" war noch gut. Ich konnte mich ganz gut in die Geschichte einlesen und war gespannt, wie Jonas seine Aufgabe, einen Sexfilm zu drehen, erfüllen wird. Doch dann kam Mah. Die Freundin von Jonas und raubte mir schon etwas den Nerv. Sie war eifersüchtig, wirkte sehr unsicher und sie zog an den Haaren den Streit herbei. Ich empfand sie als anstrengend. Die gut zu lesenden Passagen waren die Treffen mit der Tante, die nicht seine Tante war. Wenn sie von der Nazizeit berichtete, hatte ich wieder das Gefühl, den Charakteren aus "Das kalte Blut" zu begegnen. Vieles ähnelte sich und in diesem Moment hatte ich die Hoffnung, dass es doch noch gut wird. Aber dann ging Jonas wieder in seine versiffte Wohnung zu dem noch widerlicheren Besitzer und murmelte stets, dass er keinen Film über Nazischeiß machen will. Es wiederholte sich stets und ständig und wurde dadurch etwas langatmig. Der Schwung war leider recht schnell aus der Geschichte raus und die Charaktere blieben distanziert bis zum Schluss.

Schade. Ich hatte mich auf eine weitere gute Geschichte von diesem Autor gefreut und war doch diesmal froh als das Buch zu Ende war.

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Veröffentlicht am 10.06.2020

Eine Enttäuschung, wenn man die anderen Bücher der Autorin kennt

City of Girls
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Ich bin mit einer gewissen Erwartungshaltung an das neue Buch von Elizabeth Gilbert herangegangen. Das letzte Buch, welches ich von ihr gelesen habe, war "Das Wesen der Dinge und der Liebe". Es hatte mir ...

Ich bin mit einer gewissen Erwartungshaltung an das neue Buch von Elizabeth Gilbert herangegangen. Das letzte Buch, welches ich von ihr gelesen habe, war "Das Wesen der Dinge und der Liebe". Es hatte mir gut gefallen und ich konnte in der Geschichte abtauchen und mich treiben lassen.

Das hat mir diesmal leider komplett gefehlt. Eine fast 90jährige Frau erzählt einer 70jährigen, ihr unbekannten, Frau in einem Brief von ihrem Leben, als wären sie beste Freundinnen und schon viele Jahre befreundet. Sie erzählt von wilden Parties, von arrangierten Sex, nur um endlich keine Jungfrau mehr sein zu müssen, von dem Theater, das kurz vor dem Untergang steht und für das sie die Kostüme näht und dem vielen Alkohol. Enttäuschenderweise geht das dann über fast 500 Seiten in verschiedenen Variationen so weiter.

Die Charaktere bleiben farblos und ohne Tiefgang. Vivian kann mich nicht einfangen und mitreißen. Sie schwebte in ihrer ganz eigenen Welt aus Naivität, großen Gefühlen und kleiner Theaterwelt. Die Geschichte schleppt sich über die Seiten und schafft es nicht eine gewisse Spannung aufzubauen und den Leser in einen New Yorker Strudel zu ziehen. Es war weder witzig, noch charmant. Ich bezweifle, dass eine Neunzigjährige in einem Brief so sehr in intime Details geht und auch die Sprache, die sie verwendet, ist für dieses Alter eher untypisch.

Die Autorin konnte mir so auch nicht die Theaterwelt der 40iger Jahre näherbringen. Es wirkte eher wie eine nicht so gute Seifenoper. Sehr schade, denn Cover und Klapptext hatten mehr versprochen.

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Veröffentlicht am 04.06.2020

Diese Liebe konnte mich leider nicht überzeugen

Eine Liebe in Neapel
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In diesem Buch gibt eindeutig zwei Lieben.
Die Liebe zwischen Heddi und Pietro und die Liebe zu Italien.

Die Autorin lässt den Leser diese Liebe stets spüren und geht in Details, die die Geschichte ...

In diesem Buch gibt eindeutig zwei Lieben.
Die Liebe zwischen Heddi und Pietro und die Liebe zu Italien.

Die Autorin lässt den Leser diese Liebe stets spüren und geht in Details, die die Geschichte leider etwas aufblähen. Denn die Liebegeschichte zwischen den beiden Hauptcharakteren ist eigentlich recht schnell erzählt und ich hatte zwischendurch mal das Bedürfnis dieser Liebe zu entkommen. Sie ist so groß und so kitschig, dass es mich immer wieder mal geschüttelt hat. Da fand ich die Passagen mit dem Blick auf Neapel viel besser und ich bin lieber durch die Straßen gelaufen, als den Briefen von Pietro (der Mann kann durchaus im Mitleid baden - leider) zu folgen. Ich konnte mich mit den beiden Charakteren nicht so richtig anfreunden. Es bleibt (trotz der vielen Seiten) oberflächlich und zieht sich über die Seiten.

Eigentlich könnte man auf 500 Seiten richtig viel erzählen, aber hier hat es leider nicht funktioniert. Ich glaube das Kürzen der Geschichte um gut 100-150 Seiten hätte ihr gut getan. Manchmal holperte es im Text, d.h. es waren Widersprüche bzw. Ungereimtheiten in der Geschichte, die mich etwas irritierten.

Wer Italien genauso stark liebt, wie die Autorin, kann das Buch fast als kleinen Reiseführer (wobei ich nicht weiß, ob ich Beschreibungen von Neapel stimmen) lesen. Die Liebesgeschichte konnte mich leider nicht überzeugen. Sie ließ mich unberührt zurück.

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Veröffentlicht am 22.04.2020

Recht zähe Geschichte ohne Spannung

Das Dorf der toten Seelen
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Ich habe die Krimis von Viveca Sten gern gelesen. Sie waren spannend und mit Charakteren, denen man gern folgt. Nun hat die Tochter von Viveca Sten einen Krimi geschrieben und ich war mehr als gespannt, ...

Ich habe die Krimis von Viveca Sten gern gelesen. Sie waren spannend und mit Charakteren, denen man gern folgt. Nun hat die Tochter von Viveca Sten einen Krimi geschrieben und ich war mehr als gespannt, wie er sein wird.

Nach der Lektüre dieser Geschichte, denn ein Krimi war es für mich nicht, bin ich enttäuscht und ernüchtert. Es war eine recht zähe Geschichte, die nicht so richtig an Fahrt aufnehmen wollte. Es sollte ja etwas gespenstisch, mystisch sein, aber es klappte nicht. Keine Aufregung beim Lesen, keine Gänsehaut oder Spannung, was auf den nächsten Seiten geschehen wird. Die zufälligen Ereignisse waren leider manchmal erahnbar und dadurch wenig überraschend. Die Charaktere wirkten blass, noch sehr unausgereift und wenig ansprechend. Man fieberte nicht mit ihnen mit. Ich habe mich die ganze Zeit wie außen vor gefühlt. Ein richtiges Abtauchen in die Geschichte gab es nicht und der Lesespaß hielt sich sehr stark in Grenzen.

Man holperte durch die Geschichte und hoffte auf eine Wendung, auf etwas Spannung oder vielleicht wenigstens ein krachendes Ende. Aber nein, leider nicht. Das Ende war sehr konstruiert und hat mich nicht überzeugen können. Schade, das war leider kein gelungenes Debüt. Ich werde wohl bei den Büchern der Mutter bleiben.