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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.09.2020

Für starke Nerven

Wings of Silver. Die Rache einer Frau ist schön und brutal (Golden Cage 2)
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Die Geschichte einer Frau, die viel erleiden musste und sich nun zur Wehr setzt, sich jedoch immer wieder neuen Gefahren ausgesetzt sieht.

Dieses Buch ist keine leichte Lektüre, einiges davon ging mir ...

Die Geschichte einer Frau, die viel erleiden musste und sich nun zur Wehr setzt, sich jedoch immer wieder neuen Gefahren ausgesetzt sieht.

Dieses Buch ist keine leichte Lektüre, einiges davon ging mir schon ganz schön an die Nieren, obwohl ich zum Glück keine persönlichen Erfahrungen mit all dem habe und von daher emotional noch mehr betroffen gewesen wäre. Es war auch so schon teilweise 'schwierig' zu lesen, und ich war einige Male versucht vorab das Ende zu lesen (was ich nie mache!) um zumindest die Sicherheit zu haben, dass am Schluss die Gerechtigkeit siegen würde. Ich hab es dann doch sein lassen, aber ich war sehr angespannt beim Lesen. Und das, obwohl die Storyline um Jack und seine Flucht kaum eine Rolle im Buch spielt und nur einen kurzen Höhepunkt erlebt. Da hatte ich deutlich mehr erwartet.

Auch fand ich die Figur der Faye nicht kongruent. Verglichen mit dem was sie in ihrer Kindheit erlebt hat ist es für mich gar nicht verständlich, wie sie sich dann jahrelang in der Ehe mit Jack in ihren goldenen Käfig hat einsperren lassen und so hat behandeln lassen wie er es tat (das alles wird ja im 1. Teil dieser Buchreihe in 'Golden Cage' beschrieben und hier immer mal wieder angesprochen). Oder auch die Fehler, die ihr bei den aktuellen Ereignissen unterlaufen, passen gar nicht zu ihrer sonst so umsichtigen Vorgehensweise. Diese war nämlich immer sehr kühl, clever und oftmals gnadenlos. Obwohl ich fand, dass alle (in dem Fall ausschließlich Männer) bekommen haben was sie verdienten, fand die Art & Weise vielleicht nicht immer meine Zustimmung. Zudem war mir das Buch stellenweise zu sehr Erotikthriller als Racheroman.

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Veröffentlicht am 22.07.2020

Willkommen in Cedar Cove

Leuchtturmnächte
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Start einer "neuen" Reihe von Debbie Macomber um die Menschen im kleinen Küstenort Cedar Cove nahe Seattle. "Neu" ist hierbei relativ, denn im Original erschien dieses Buch bereits 2001. (Das Alter des ...

Start einer "neuen" Reihe von Debbie Macomber um die Menschen im kleinen Küstenort Cedar Cove nahe Seattle. "Neu" ist hierbei relativ, denn im Original erschien dieses Buch bereits 2001. (Das Alter des Buches merkt man auch daran, dass anscheinend niemand hier ein Handy besitzt.) Und ich frage mich, wieso es fast 20 Jahre gedauert hat bis es nun auch in deutscher Sprache erschienen ist, wo doch Debbie Macomber mit ihrer später geschriebenen 'Blossom Street'-Reihe auch auf dem deutschen Markt erfolgreich ist und die 'Cedar Cove'-Reihe bereits 2013 als TV-Serie umgesetzt wurde.

Die habe ich sogar auch schon gesehen, zumindest einige Folgen der ersten Staffel. Deshalb war ich auch gespannt auf dieses Buch. Der Klappentext (und das Marketing für die TV-Serie) suggeriert eigentlich, dass Richterin Olivia Lockhart im Mittelpunkt der Handlung steht. Doch im Grunde ist sie nur eine von zahlreichen Frauen, deren Geschichten hier erzählt werden. Da gibt es nämlich noch ihre Tochter Justine, die eine Entscheidung in Liebesdingen fällen muss. Ihre Mutter Charlotte, die sich im örtlichen Altenheim engagiert. Ihre beste Freundin Grace, die massive Probleme mit ihrem Ehemann hat. Und Cecilia Randall, eine junge Frau die ungeplant schwanger wurde, den Vater des Kindes heiratete und nun da das Kind kurz nach der Geburt verstarb und ihr Ehemann als Marinesoldat immer nur auf hoher See rumschippert rasch eine Scheidung will. Doch Richterin Lockhart verwehrt den beiden eine schnelle Lösung und meint, sie sollten in Ruhe überlegen ob sie sich nicht doch zusammenraufen können.

"Leuchtturmnächte" ist ein Buch über ein ruhiges Städtchen, das trotzdem mit einigem Drama aufwarten kann. Am meisten interessiert hat mich dabei die Geschichte von Grace und Dan. Ich wäre ausgerastet bei diesem Mann und seinem Gebahren!
Nicht alle Handlungsstränge werden am Ende komplett gelöst, Macomber hatte offensichtlich von Anfang an eine mehrbändige Buchreihe im Sinn. Doch keine Sorge, einen fiesen Cliffhanger gibt es nicht!
Den deutschen Titel kann ich allerdings überhaupt nicht nachvollziehen! Er hört sich gut an, ja, aber der Leuchtturm im Ort wird nur eingangs einmal erwähnt, dient zu keiner Zeit als Schauplatz - weder unter Tags noch in der Nacht.

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Veröffentlicht am 19.07.2020

Vielbeschäftigte Kira

Lieber den Spatz in der Hand als gar keinen Vogel
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3,5 Sterne

Statt einem tollen Neuseeland-Urlaub mit Freunden muss Kira die Wedding-Planerin für ihre hochschwangere Schwester spielen. Damit die auch die superduper Hochzeit bekommt, die sie sich wünscht. ...

3,5 Sterne

Statt einem tollen Neuseeland-Urlaub mit Freunden muss Kira die Wedding-Planerin für ihre hochschwangere Schwester spielen. Damit die auch die superduper Hochzeit bekommt, die sie sich wünscht. Und alles auch noch, bevor das Baby bald auf die Welt kommt. Als hätte Kira damit aber nicht schon genug zu tun, muss sie bald auch noch ihren Schwager vor dem sicheren Bankrott helfen (wer soll denn dann für die teure Hochzeit aufkommen??) und trifft dabei nach Jahren auf ihre erste große Liebe Marc.

Das Cover hat mich voll an die Bücher von Mhairi McFarlane erinnert, und hat mich gleich überzeugt dass ich diese Liebeskomödie lesen möchte. Es ist auch wunderbar leicht geschrieben, und anhand von Kiras To-Do-Listen am Anfang eines jeden Kapitels (das immer auch einem Tag entspricht) bleibt man immer up-to-date wo wir - also Kira - in der Planung gerade stehen.

Und obwohl diese Listen zum Bersten voll sind, wäre das wohl alles machbar, würde bei Kira nicht ständig alles schief gehen: das Postamt macht ihr um Punkt 18°° die Tür vor der Nase zu, das Pfarrgespräch entartet zu einem Dorffest, die Schwester teilt die Einladung für den Polterabend auf allen möglichen sozialen Netzwerken; Haschkekse, ein Stromausfall und ein Wasserrohrbruch sorgen für weitere Probleme. Und dann wäre da ja noch Marc, der nicht nur ihre erste große Liebe ist sondern zugleich Erzfeind ihres Vaters. Für meinen Geschmack waren das ein paar zu viele Hindernisse (und im Ausgleich dazu zu wenig Erfolgserlebnisse). Auch das Ende kam mir etwas zu abrupt und ließ ein paar offene Fragen in meinem Kopf zurück.

Doch abgesehen davon hatte ich ein paar vergnügliche Stunden beim Lesen dieses netten Buches.

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Veröffentlicht am 05.07.2020

Treuetest

Treuepunkte
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"Treuepunkte" ist bereits der 4. Teil einer Reihe um eine (Haus-)Frau und Mutter und ihre mehr oder minder vergnüglichen Erlebnisse. Ich habe die anderen 3 Teile sehr genossen, und auch schon die nächsten ...

"Treuepunkte" ist bereits der 4. Teil einer Reihe um eine (Haus-)Frau und Mutter und ihre mehr oder minder vergnüglichen Erlebnisse. Ich habe die anderen 3 Teile sehr genossen, und auch schon die nächsten 4 Bücher im Regal stehen. Sie versprechen eigentlich immer eine sehr nette und witzige Lektüre, und in vielen Szenen kann man sich wiederfinden.

Das war auch bei "Treuepunkte" lange so. Andrea Schnidt berichtet wieder von einer typischen Woche in ihrem Leben, und erzählt nebenbei auch noch von vergangenen Erlebnissen, wie z.B. ihrer Hochzeitsreise oder dem Klassentreffen kürzlich. Doch ab ca. zwei Drittel des Buches rutschte es immer mehr in Richtung Slapstick-Komödie ab, mit mehreren Episoden bei denen ich doch eher mit den Augen rollte. Sowas ist gar nicht mein Fall, und das drückte meine Bewertung runter. Am Ende hat Fr. Schnidt wieder die Kurve gekriegt, und ich hoffe das nächste Buch liegt mir wieder mehr!

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Veröffentlicht am 05.07.2020

Rentnergang am Campingplatz

Ans Vorzelt kommen Geranien dran (Die Online-Omi 14)
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Das Lesen dieses Buches muss man sich vorstellen wie den Besuch bei der guten Nachbarin oder Großtante, die 82 aber noch topfit ist und sich auch mit dem ganzen Zeuch im Interweb und am Händi auskennt. ...

Das Lesen dieses Buches muss man sich vorstellen wie den Besuch bei der guten Nachbarin oder Großtante, die 82 aber noch topfit ist und sich auch mit dem ganzen Zeuch im Interweb und am Händi auskennt. So halbwegs zumindest. Und zwar so eine, die ohne Luft zu holen stundenlang erzählen kann. Manchmal ein bisschen abschweift aber doch wieder zurück findet zum roten Faden, und so Anekdote um Anekdote aus dem Camping-Urlaub zum Besten gibt.

Die sind zwar nicht super-originell, aber herrlich authentisch geschrieben. Ich nehm Torsten Rohde seine Renate Bergmann voll und ganz ab. Eine pragmatisch-patente Online-Omi, die eigentlich nach dem Motto "Zu Hause ist es doch am schönsten" lebt, aber einmal im Jahr im Urlaub doch auch mal ein bisschen andere Luft schnuppern will.

Mich trennen zum Glück noch ein paar Jahrzehnte von Renate und den Gläsers, vielleicht konnte ich mich aber auch gerade deswegen ganz gut amüsieren über dieses Buch. Jedenfalls hoffe ich, dass ich in ihrem Alter auch noch so frisch durch die Welt ziehen werde.

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