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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.10.2020

Wintermärchen in Buchformat

Der Winter des Bären
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In einem Land, in dem ewiger Winter herrscht, machen sich drei Schwestern auf die Suche nach ihrem Bruder und müssen dabei immer wieder großen Gefahren trotzen. Was wie ein Märchen klingt, hat sich tatsächlich ...

In einem Land, in dem ewiger Winter herrscht, machen sich drei Schwestern auf die Suche nach ihrem Bruder und müssen dabei immer wieder großen Gefahren trotzen. Was wie ein Märchen klingt, hat sich tatsächlich auch beim gesamten Lesen wie eines angefühlt, nur eben im Buchformat. Ich habe es unheimlich gerne gelesen und war fast ein bisschen traurig, dass es sich so schnell weggelesen hat.
Die Geschichte wird aus Sicht von Mila, der mittleren der drei Schwestern, erzählt und ich mochte es sehr, wie sie tatkräftig die Sache in die Hand nimmt und fest an den Bruder glaubt. Ihre kleine Schwester Pípa steht ihr aber, obwohl sie noch so jung ist, in nichts nach. Ihr Gegenspieler, der „Bär“, ist eine beeindruckende und angsteinflößende Figur, die geradezu mit der Landschaft verschmilzt. Ich mochte aber auch Rune, den Zauberer sehr, auch wenn ich gerne noch viel mehr zu seinem Hintergrund erfahren hätte.
Insgesamt ist die Geschichte wunderschön geschrieben und ich kann mir gut vorstellen, dass ich das Buch im Winter noch einmal aus dem Regal holen und erneut lesen werde: Wenn es draußen richtig kalt ist, ist dieses Wintermärchen bestimmt noch eindrucksvoller.

Veröffentlicht am 28.09.2020

Tipps und Ideen (nicht nur) für miese Tage

Handbuch für miese Tage
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Die Autorin kann ihren beruflichen Hintergrund nicht leugnen: Das Buch liest sich häufig eher wie eine Zeitschrift. Das ist aber durchweg positiv gemeint, denn es sind wirklich unzählige interessante und ...

Die Autorin kann ihren beruflichen Hintergrund nicht leugnen: Das Buch liest sich häufig eher wie eine Zeitschrift. Das ist aber durchweg positiv gemeint, denn es sind wirklich unzählige interessante und inhaltvolle "Artikel" enthalten, die sich leicht in kleinen Happen lesen lassen. Man kann es aber durchaus auch (so wie ich) in einem Rutsch lesen, denn Langeweile kommt nicht auf.

Der Autorin geht es zwar schon hauptsächlich darum, wie man "miese Tage" nicht eliminiert, sondern diese mit mehr Gelassenheit meistert, im Grunde eignet sich das Buch aber auch an vielen Stellen als Ratgeber mit vielen Tipps für ein bunteres, achtsameres Leben auch an den nicht miesen Tagen.

Ganz offensichtlich hat sich Eveline Helmink intensiv mit dem Thema "miese Tage" und allem, was diese beeinflusst, auseinander gesetzt. Es werden reichlich Quellen und weiterführende Lektüre genannt, an vielen Stellen erhält der Leser aber auch sehr persönliche Einblicke und Ideen, so dass es sehr ehrlich und alltagsnah wirkt, was mir an dem Buch besonders gefallen hat. Es masst sich auch an keiner Stelle an, etwas zu sein, was es nicht ist (etwa eine Generallösung für alles und jeden).

Hervorheben möchte ich noch die wirklich tolle grafische Gestaltung: Optisch ist das Buch ein richtiger Hingucker, so dass man noch mal so gerne darain blättert.

Alles in allem habe ich dieses Buch wirklich gerne gelesen und ich konnte - bis auf ein paar Kapitel am Ende, die mir etwas zu esoterisch/abstrakt waren - sehr viel daraus mitnehmen. Ich denke, es wird noch so manchen miesen Tag geben, an dem ich das Buch wieder in die Hand nehme.

Veröffentlicht am 06.08.2020

Klein, aber fein

Der Wald, vier Fragen, das Leben und ich Von einer Begegnung, die alles veränderte
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Zwischen Stress im Job und der Bemühung, auch zu Hause alles unter einen Hut zu bekommen, sucht eine junge Frau Zuflucht auf einer Bank am Waldrand, um ein paar Minuten die Ruhe zu genießen – und trifft ...

Zwischen Stress im Job und der Bemühung, auch zu Hause alles unter einen Hut zu bekommen, sucht eine junge Frau Zuflucht auf einer Bank am Waldrand, um ein paar Minuten die Ruhe zu genießen – und trifft dabei auf eine alte Frau, die ein paar wirklich interessante Fragen stellt.
Auch wenn das Äußere ja kein Hauptaspekt sein sollte: Das Buch ist – innen wie außen –wunderschön gestaltet, aber es ist wirklich sehr klein und ich war anfangs etwas enttäuscht, weil ich damit nicht gerechnet hatte.
Inhaltlich gehöre ich zur direkten Zielgruppe und ich habe mich oft in den beschriebenen Alltagssituationen wiedererkannt. Von einer Aufgabe zur nächsten zu hetzen und dabei das Gefühl zu haben, doch nicht allem gerecht werden zu können – das kennen wahrscheinlich viele. Die junge Frau im Buch steht gefühlt kurz vor dem Burnout und zieht, verständlicherweise, die Reißleine.
Die Herangehensweise in der Geschichte hat mir gut gefallen. Natürlich ist manches etwas vereinfacht oder verkürzt dargestellt, aber es ist trotzdem nachvollziehbar und fühlt sich nie belehrend an. Insbesondere dass hier keine direkten Tipps gegeben werden, sondern (wie im Coaching) mit Fragen gearbeitet wird, finde ich sehr gelungen und lässt einem viel Raum zum Nachdenken.
Fazit für mich: Nach dem ersten Schreck aufgrund der Größe des Buches habe ich es sehr gerne gelesen und ich werde es auf jeden Fall anderen, die auch zur Zielgruppe gehören, gerne weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 23.07.2020

Originelle Idee mit nicht ganz so großen Gefühlen

Time to Love – Tausche altes Leben gegen neue Liebe
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Leena, deren Leben in London sich sonst nur um den Job dreht, bekommt einen Zwangsurlaub verordnet. Nach anfänglichem Missmut darüber bietet sie schließlich ihrer Großmutter Eileen an, für ein paar Wochen ...

Leena, deren Leben in London sich sonst nur um den Job dreht, bekommt einen Zwangsurlaub verordnet. Nach anfänglichem Missmut darüber bietet sie schließlich ihrer Großmutter Eileen an, für ein paar Wochen Plätze zu tauschen – denn diese hat auf jeden Fall noch ein paar Abenteuer verdient. Ob das wohl gut geht?
Beth O’Leary hatte mich mit ihrem Erstling „Love to Share” ganz überraschend sehr begeistert. Daher war ich natürlich sehr gespannt, ob ihr das in ihrem neuen Buch ebenfalls gelingen würde. Die Idee des Tausches zwischen Enkelin und Großmutter, Stadt und Land, fand ich auf jeden Fall schon mal klasse.
Den Schreibstil der Autorin mag ich sehr und dieser kam auch in der Übersetzung genauso gut rüber. Mir gefällt die Art und Weise, wie sie ihre Charaktere fühlen und denken lässt und wie sie es schafft, selbst die weniger bedeutenden Nebenfiguren lebendig zu gestalten. Ich habe beide Handlungsstränge, die ja doch sehr unterschiedlich sind, sehr gerne gelesen und habe mich nie – wie das oft so ist – beeilt, zu meiner Lieblingsfigur zurückzukehren. Eileen ist trotz ihres Alters gleich voller Elan in London zugange, während Leena auf dem Land doch etwas mit Vorurteilen bzw. der Steilvorlage von Eileen zu kämpfen hat.
Besonders emotional fand ich die Teile des Buches, in denen es um Leenas verstorbene Schwester Carla geht und wie die Familie damit umgeht. Die Liebesgeschichten hingegen fand ich zwar süß, aber konnten mich gefühlsmäßig nicht so richtig mitreißen, auch wenn es zum Schluss hin noch ein wenig Spannung gab.
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen und ich habe es gerne und auch recht schnell gelesen. Bei einem Vergleich mit „Love to Share“ liegt es aber doch ein Stück zurück – in puncto Originalität und in puncto Gefühle. Trotzdem ist es in jedem Fall lesenswert. Und beim nächsten Buch von Beth O’Leary bin ich auf jeden Fall auch wieder dabei!

Veröffentlicht am 08.07.2020

Stürmisches Finale

Die Spiegelreisende 4 – Im Sturm der Echos
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Auf den nun letzten Teil der Reihe um Ophelia musste ich nicht lange warten, da ich die vier Bücher fast direkt nacheinander gelesen habe. Das war nun also das große Finale und ich war sehr gespannt, wie ...

Auf den nun letzten Teil der Reihe um Ophelia musste ich nicht lange warten, da ich die vier Bücher fast direkt nacheinander gelesen habe. Das war nun also das große Finale und ich war sehr gespannt, wie Ophelias Suche nach dem Anderen in Babel weitergeht und ob sie und Thorn letzten Endes etwas tun können, um die Welt zu retten.

Der Schreibstil von Christelle Dabos hat mir in allen Bänden durchweg gut gefallen. So gut, dass ich sagen möchte, dass ich gerne alles von ihr lesen werde, was da vielleicht irgendwann noch kommt. Während ich allerdings durch die ersten drei Bände hindurchgerast bin und nie genug bekommen konnte, war der letzte Band nun gefühlt keine leichte Kost und ich war am Ende froh, als sich endlich alles – zumindest etwas – aufgelöst hat. Sagen wir mal so: Es wird etwas kompliziert. Wer ist wer – und ist er/sie das auch wirklich? Was ist Illusion und was ist Realität, das muss man sich in diesem Band fast durchweg fragen.

Die Charaktere sind nach wie vor alle ganz toll herausgearbeitet und es macht sehr viel Spaß, mit diesen Figuren noch ein bisschen Zeit zu verbringen – allen voran Ophelia selbst. Hatte sie es schon im letzten Band nicht leicht, wird dem hier noch die Krone aufgesetzt. Man möchte wirklich nicht in ihren Schuhen stecken. Andere Nebenfiguren kommen leider ein bisschen kurz, wie etwa Archibald, was ich doch ein bisschen schade fand.

Das Ende kommt, wie bereits angemerkt, gewaltig und kompliziert daher, ist aber stimmig und passt zu der Gesamtgeschichte aller vier Bände, wie ich finde. Ein kleines bisschen weniger chaotisch und klitzekleines bisschen mehr Happy End hätte ich mir vielleicht gewünscht – aber eigentlich finde ich es doch gelungen so wie es ist.