Cover-Bild Muse of Nightmares - Das Geheimnis des Träumers
Band 3 der Reihe "Strange the Dreamer"
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15,00
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  • Verlag: ONE
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 29.06.2020
  • ISBN: 9783846601006
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Laini Taylor

Muse of Nightmares - Das Geheimnis des Träumers

Roman
Ulrike Raimer-Nolte (Übersetzer)

Sarai ist die Muse der Albträume. Seit sie denken kann, quält sie die Bewohner von Weep mit ihren schlimmsten Ängsten. Sie ist sich sicher, dass sie jede noch so furchtbare Grausamkeit gesehen hat. Doch damit liegt sie falsch. Unendlich falsch. Denn plötzlich findet sich Sarai selbst in einem Albtraum wieder, aus dem sie nicht aufwachen kann. Ihre Liebe, ihr Leben und das aller Bewohner von Weep stehen auf dem Spiel ...


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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.07.2020

Ein Traum, der zum Albtraum wird

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Inhalt:

Sarai ist die Muse der Albträume. Schon seit sie denken kann, hat sie den Menschen von Wheep Albträume gebracht und sie mit ihren schlimmsten Ängsten gequält. Sie ist sich sicher, dass sie schon ...

Inhalt:

Sarai ist die Muse der Albträume. Schon seit sie denken kann, hat sie den Menschen von Wheep Albträume gebracht und sie mit ihren schlimmsten Ängsten gequält. Sie ist sich sicher, dass sie schon jede Grausamkeit und jeden Schrecken gesehen hat. Doch damit liegt sie vollkommen falsch. Denn plötzlich befindet sie sich selbst in einem Albtraum, aus dem sie aber nicht aufwachen kann. Nun ist alles in Gefahr: ihre Liebe, ihr Leben und das der Bewohner von Wheep.

Meinung:

Schon die ersten beiden Bände von Strange the Dreamer haben mir sehr gut gefallen. So auch der dritte Band. Ich finde die Reihe einfach toll!

Ich mag den Schreibstil von Laini Taylor. Die Geschichte ist so wundervoll erzählt, dass man selbst fast glaubt, in einem Traum zu sein und von Wheep und seinen Einwohnern zu träumen. Es ist auch alles so schön beschrieben, dass man es wie in einem Film vor Augen sieht.

Man fühlt, lebt und leidet mit den Protagonisten mit. Daher wird der Traum auch manchmal zum Albtraum. Denn in diesem Buch ist die Gefahr zum Greifen nahe. Eine Gefahr für die Liebe zwischen Sarai und Laslo, ihr Leben und für die ganz Wheep.

Mit Kora und Nova führt die Autorin zwei neue interessante Figuren ein. Und sie beginnt, langsam Rätsel aufzulösen. Gleichzeitig kommen aber natürlich neue Handlungsstränge und Rätsel dazu.

Wie wir wissen, wurde die Reihe im Englischen in zwei Bänden geschrieben, im Deutschen aber auf 4 Bücher aufgeteilt. Daher kommt auch hier das Ende wieder sehr plötzlich und ist ziemlich unbefriedigend. Auch vermute ich, dass richtige Spannung erst im vierten und letzten Teil aufkommen wird. Es wäre sicher besser gewesen, auch im Deutschen auf die Teilung zu verzichten. Gerade im Genre Fantasy sind ja dickere Bücher eher normal und schrecken sicher nicht ab.

Fazit:

Ich liebe diese Reihe von Laini Taylor und freue mich schon sehr auf den vierten und letzten Teil!

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Veröffentlicht am 20.07.2020

Für jeden Fantasy-Fan ein Muss!

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Meinung

Der Schreibstil hat mir mal wieder unglaublich gut gefallen. Auch in diesem Band hat mich Laini Taylor wieder in eine andere Welt entführen können. Die Seiten sind nur so dahingeflogen und ich ...

Meinung

Der Schreibstil hat mir mal wieder unglaublich gut gefallen. Auch in diesem Band hat mich Laini Taylor wieder in eine andere Welt entführen können. Die Seiten sind nur so dahingeflogen und ich wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ihre detailreichen Beschreibungen machen das Buch zu etwas ganz besonderem.

Lazlo und Sarai haben mir wieder mal das Herz gebrochen - die beiden sind einfach perfekt zusammen und ich die Entwicklungen in diesem Buch haben mich von der ersten Seite an mitgerissen. Beide sind in diesem Band wieder einmal über sich selber hinausgewachsen und ihre Bindung ist stärker geworden. Zudem hat Sarai sich nicht unterkriegen lassen und hat sich ihren größten Ängsten gestellt.
Auch die anderen Charaktere haben sich weiterentwickelt und sind über sich selber hinausgewachsen.

Die Handlung an sich hat mir wirklich gut gefallen, auch mir so ein bisschen die "Action" gefallen hat. Man bekommt sehr viele Informationen über Charaktere, deren Vergangenheit und deren Beweggründe - das hat mir sehr gut gefallen, aber auch irgendwie etwas die Dynamik aus dem Buch genommen. Es ist auf der einen Seite unglaublich viel passiert, auch was Wendungen und Entwicklungen angeht, aber auf der anderen Seite irgendwie auch nicht.
Die letzten 50 Seiten und das Ende haben noch einmal unfassbar viel rausgeholt: ich kann einfach nicht glauben, welche Geheimnisse und Geschehnisse aufgedeckt wurden. Ich kann mir auch einfach nicht vorstellen, wie alles gut ausgehen soll bzw. wie die Geschichte aufgelöst werden wird.


Fazit

Insgesamt komme ich somit auf 4 von 5 Sterne.
Ich kann es kaum erwarten den letzten Band zu lesen - Laini Taylor hat eine grandiose Welt erschaffen, die mich von Jetzt auf Gleich in ein neues Universum entführt.
Für jeden Fantasy-Fan eine ganz große Empfehlung!

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Veröffentlicht am 18.07.2020

Wunderschön, poetisch, nur ein bisschen wenig Handlung

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Um meine Meinung transparent zu machen, sollte ich erklären, dass ,,Strange the Dreamer" und ,,Muse of Nightmares" im originalen Amerikanischen lediglich zwei Bücher sind, während die deutsche Version ...

Um meine Meinung transparent zu machen, sollte ich erklären, dass ,,Strange the Dreamer" und ,,Muse of Nightmares" im originalen Amerikanischen lediglich zwei Bücher sind, während die deutsche Version je in zwei separate Bücher gecuttet wurde - ergibt also insgesamt vier deutsche Bücher über Lazlo, den Träumer und Sarai, die Muse der Alpträume.

In Band 1 und 2, also Gesamtband ,,Strange the Dreamer", hat diese Teilung nicht wirklich zu Schaden geführt - die Handlung war perfekt aufgeteilt und in beiden Büchern war gleich viel Handlung, Spannung, Fantasie und Herzschmerz zu lesen.

,,Muse of Nightmares - das Geheimnis des Träumers" allerdings hat ein wenig unter der Teilung gelitten, denn es kam mir vor, als wäre dieses Buch lediglich ein Aufwärmen auf das große Finale (auf das ich mich by the way schon riesig freue :)), was dann im zweiten -vierten- teil der Reihe vorkommt.

Es hat mir an Handlung und Geschehen gefehlt; klar, es gab ein paar Plottwists und Cliffhanger, aber das war gefühlt ein Viertel des Buches.
Die anderen drei Viertel bestanden größtenteils aus Hintergrundgeschichten, Charaktereinführungen, Be- und Umschreibungen der wunderbaren Träumerstadt Weep und Dialogen.

Bis auf diese fehlende Kompaktheit der Handlung hat mir alles gefallen: das Cover ist ein Traum - minimalistisch und trotzdem auffallend schön und harmonisch gestaltet zu den anderen bisher erschienenen zwei Covern der Reihe :)

Taylors Schreibstil ist wie gewohnt bildlich, poetisch und absolut traumhaft passend zu High-Fantasy - halleluja, und es gab wieder so, so schöne Stellen, ich werde euch ein paar meiner liebsten Zitate hier einfügen:

***************

(Lazlo erzählt Sarai eine Geschichte auf der Suche nach der Lösung eines Rätsels)

Sarai schüttelte den Kopf. ,,Stimmt, das ist nicht hilfreich."
,,Ich weiß. Aber bestimmt ist es genau die richtige Antwort für irgendjemanden auf der Welt."

**************
„Sarai war der Himmel, die Nacht und sein ganzes Universum, Sonnen, Sternexplosionen und das weite Meer.“

***************
Mit den Zähnen fing sie ihre voller Unterlippe ein, köstlich wie eine reife Aprikose, und bis zart hinein.




Die Charaktere wie Lazlo, Minya und Sarai haben alle eine tolle, zarte und nicht herbeigezwungene (das ist mir immer besonders wichtig: herbeigezerrte Entwicklungen sind total doof zu lesen für mich und verderben mixpersönlich immer ein wenig die Spaß am Lesen...) Charakterentwicklung durchlebt, besonders die neue Sicht auf Minas Psyche hat mir sehr gut gefallen und ich konnte alle ihre Handlungen als Antagonistin nachvollziehen.
Beim Lesen bin ich tatsächlich zwischen der Seite im Hauptkonflikt von Lazlo und Mina geschwankt, weil ich beide Parteien total gut nachvollziehen konnte :)


Minyas arme, kindliche und scheinbar durchtrieben böse Gestalt wurde von der Autorin komplett gewandelt und ich habe Mitleid und Verständnis entwickeln können - eine wirklich 180 Grad Wendung, die trotzdem nicht zu schnell kam und sich wunderbar zwischen den Seiten es Buches eingelebt hat.

Und (ich habe mir vor dem Schreiben dieser Rezension auch andere durchgelesen, um Kritikpunkte nochmal besser zu verstehen zu können) der Punkt, den viele Rezensionisten aufführen, dass die Beziehung zwischen Sarai und Lazlo viel zu schnell sexuell und erotisch wurde, obwohl beide doch so träumerisch und eigentlich zurückhaltend sind, kann ich leider nicht nachvollziehen.

Es wurden keine expliziten Sex- oder Erotikszenen dargestellt, nicht mehr, als es in anderen vergleichbaren Fantasy-Büchern auch getan wird.
Außerdem ist es sogar (wooops sorry, dass jetzt der Streber rauskommt, haha) psychologisch bewiesen, dass Menschen sich in Krisensituationen schneller fortpflanzen (wow, was für eine wissenschaftliches Wort für so ein verträumtes, phantastisches Buch), um für Nachwuchs zu sorgen; daher also ist es logisch, dass Sarai und Lazlo sich schneller Näherkommen, wenn die mögliche Übernahme von Minas Armee über Weep bevorsteht.

Insgesamt kann ich sagen, dass mich ,,Muse of Nightmares - das Geheimnis des Träumers" wieder einmal total in den Bann gerissen hat und Laini Taylors Schreibstil mich absolut begeistern konnte, ebenso die Charaktere und das phantastische Worldbuilding.
Den einzigen Punkt, den ich kritisieren kann, ist das in diesem Band nicht wirklich viel geschehen ist, bis auf eine Handvoll wenige Entdeckungen - dafür hat genau das die Vorfreude auf den vierten und letzten Band ,,Muse of Nightmares - das Erwachen der Träumerin" umso mehr verstärkt :)

Das ergeben für mich 4 von 5 Sternen für das Rezensionsexemplar ,,Muse of Nightmares - das Geheimnis des Träumers".

xx Juli

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Veröffentlicht am 13.07.2020

Ein wahres Meisterwerk der Fantasy!

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Laini Taylor träumte schon in "Strange the Dreamer - Der Junge der träumte" und "Strange the Dreamer - Ein Traum von Liebe" eine wundervolle Welt voller legendärer Mysterien über wütende Götter, gestohlenen ...

Laini Taylor träumte schon in "Strange the Dreamer - Der Junge der träumte" und "Strange the Dreamer - Ein Traum von Liebe" eine wundervolle Welt voller legendärer Mysterien über wütende Götter, gestohlenen Wörtern, verschwindenden Namen, unzerstörbarer Metalle, schrecklicher Albträume, gequälten Geistern, gefallenen Engeln, wunderschönen Monstern, gewiefter Alchemie und unglaublicher Magie herbei, sodass ich es kaum erwarten konnte, mit der Fortsetzung nach "Weep" zurückzukehren. Nun ging der Traum endlich weiter, ließ mich aufgrund der Zweiteilung des Verlags aber ein wenig unbefriedigt zurück.

Vielleicht ist euch schon aufgefallen, dass die Geschichte, die im Original nur zwei Teile ("Strange the Dreamer" und "Muse of Nightmares") hat, im deutschen in vier Teile aufgeteilt wurde. Dieses Buch ist also die erste Hälfte von "Muse of Nightmares", welches nächsten Monat durch die andere Hälfte fortgesetzt wird. Meiner Meinung nach wäre diese Trennung schlicht nicht nötig gewesen. Bei Fantasy-Reihen ist ein Buch mit über 600 Seiten absolut kein Problem und so sind die zwei Teile der Geschichte wirklich sehr dünn und wirken außerdem alleinstehend unvollständig abgewürgt. Während die ersten beiden Teile noch genügend eigenstehende Handlung hatten, um zwei separate Geschichte zu tragen, leidet dieser dritte Teil sehr unter der Spaltung durch den Verlag. Denn eigentlich läuft sich Laini Taylor in "Muse of Nightmares - Das Geheimnis des Träumers" lediglich warm für das sicherlich zu erwartende große Finale. Die große Wendung des letzten Teils wird verarbeitet, neue Probleme, Charaktere und Hintergründe werden präsentiert und langsam baut sich eine anziehende Hintergrundatmosphäre auf. Doch dann, wenn normalerweise die Geschichte richtig losgehen würde... kommt der Cut und wir müssen noch einen Monat auf den weiteren Verlauf warten.

Abgesehen von der fragwürdigen Aufspaltung finde ich die sonstige Gestaltung aber einfach wunderschön! Das Cover ist dieses Mal in einem warmen Rot gehalten und wieder von helleren Lichtbahnen und Wolken durchzogen, die einen Hauch von Wissenschaft und Symmetrie hinzufügen. Im Mittelpunkt steht die silberne Form eines Adlers, der wohl Irrlicht verkörpert, welcher in der Geschichte ein zentrales Motiv darstellt. Die Kapitelanfänge werden ebenfalls durch den Adler geziert und die fantasievollen Überschriften zeigen auf, in welche Richtung sich die Geschichte bewegen wird. Eine Protagonistin sagt an einer Stelle der Geschichte, alle wahren Geschichten seien wunderschön und voller Monster und Lazlo solle ihr etwas Wildes und Unglaubliches erträumen. Das hat sich die Autorin wohl auch als Maßstab gesetzt, denn die Geschichte, die Welt die sie für uns herbeiträumt wirkt wirklich wunderschön, monströs, morbide, sanft, farbenfroh und einfach - alles zugleich.

Anders als zuvor beginnt die Geschichte mit einem Ausflug zu einem anderen Ort, zu einer anderen Zeit, in der die beiden Mädchen Kora und Nora darauf hoffen, durch die Mesarthim ausgewählt zu werden und ihrem elenden Leben entfliehen zu können. Dieser interessante Zusatz wird jeweils zu Beginn der drei großen Abschnitte der Geschichte weitererzählt und scheint zu Beginn in keinem Zusammenhang mit der Haupthandlung in Weep zu stehen. Erst mit der Zeit ergeben sich einige Parallelen und es entstehen Vorahnungen, die wohl aber erst im nächsten Band bestätigt werden. Das Rätsel um das Massaker, um den Vogel Irrlicht, den Verbleib der Götterbrut, die Herkunft der Mesarthim, die Seraphim und die Stadt Weep bleiben also noch für eine weitere Runde unbeantwortet und wir kehren zur Haupthandlung zurück.

Dort steht nach dem Ende des letztes Teils die ganze Welt, wie wir sie kennen Kopf: Lazlo ist ein Gott, Sarai ein Geist, Weep weiß von der Existenz der Götterbrut und Minya will ihren Rachefeldzug starten und die Menschen zerstören. Damit müssen wir Leser und auch die Protagonisten erstmal klarkommen und so konzentrieren wir uns vor allem auf das Innenleben der Protagonisten. Während im ersten Teil eher die Abenteuerkomponente von Lazlos Reise und die Magie des Ergründens des Geheimnisses von Weep im Vordergrund standen und der zweite Teil eher eine Liebesgeschichte war, die in einem spektakulären Showdown gipfelt, liest sich dieser dritte Teil wie eine sich langsam steigernde Vorbereitung für das große Finale. Dabei passiert im Endeffekt auf der reinen Handlungsebene nicht besonders viel: unten in Weep wird aus Sicherheitsgründen die Stadt geräumt, wovon man allerdings nicht besonders viel mitbekommt. Stattdessen legt Laini Taylor einen besonderen Augenmerk auf die alten Mythen und die Geschichte von Weep, deren Aufklärung damit in Gang gesetzt werden, dass die lange verschüttete Bibliothek entdeckt wird. Oben in der Zitadelle ringen Sarai, Lazlo und die anderen mit Minyas Racheplänen. Denn nun da Lazlo das Mesarthium befehligen kann, könnten sie nach Weep herunter gelangen und Rache für das Massaker nehmen. Dass das nicht in Lazlos Interesse ist, stört Minya wenig, denn nur sie steht zwischen Sarai und ihrer endgültigen Auflösung. Also was wird Lazlo wählen: seine große Liebe oder das Leben der Stadt Weep und all ihrer Bewohner...?

Trotz der eher niedrigen Handlungsdichte in diesem dritten Teil ist die atmosphärische Spannung wieder zum Greifen dicht. Wieder einmal scheinen Laini Taylor Genregrenzen und Erzählgrundsätze nicht besonders wichtig zu sein, denn sie tanzt zwischen verschiedenen Genres und schildert unglaubliche Situationen, durch die die Geschichte wie ein einziger skurriler, kunterbunter, wunderschöner Traum, aus dem man gar nicht mehr erwachen will. Ihr unfassbarer Schreibstil, der zu den schönsten gehört, die ich jemals kosten durfte, trägt zur Schaffung dieses Gesamtbildes natürlich auch nicht unwesentlich bei. Legendäre Mysterien über wütende Götter, gestohlenen Wörtern, verschwindenden Namen, unzerstörbare Metalle, schreckliche Albträume, gequälte Geister, gefallene Engel, wunderschöne Monster, gewiefte Alchemie und unglaubliche Magie - sanft und poetisch, eindringlich und voll träumerischer Süße nimmt sie uns mit auf eine ereignisreiche Reise und entführt in die sagenumwobene Stadt Weep. Im Großen wie im Kleinen findet sie dabei großartige und manchmal auch absurde Sprachbilder, die uns ihr Setting oder die Gefühle der Protagonisten näher bringen und als weiteres Alleinstellungsmerkmal hervorstechen. Dabei kommen auch detailreiche, bildhafte Ausschmückungen nicht zu kurz, sodass eine magische Atmosphäre entsteht, die dank der fabelhaften Übersetzung Ulrike Raimer-Noltes nicht leidet. Falls das überhaupt möglich sein sollte, wird ihr Schreibstil hier noch besser - denn diese Geschichte besteht praktisch nur aus diesem gewissen, magischen Etwas, dem fantastischen Prickeln, das man nur in wenigen Büchern findet.

Fast noch wichtiger als Setting und Schreibstil sind die zwei wundervollen Protagonisten, die wir hier in vollkommen neuem Licht kennenlernen können. Mit feinfühligen Beschreibungen hebt Laini Taylor ihre beiden Protagonisten aus dem bunten Meer aus Träumereien, Göttern, Monstern und Geistern hervor und lässt sie lebendig werden. Dabei ist vor allem Lazlo fern ab von jeglichem Klischee konstruiert und unterscheidet sich drastisch von üblichen oder gar durchschnittlichen Protagonisten einer Fantasy-Serie. Der unscheinbare, unansehnliche Junge besitzt nichts als seine Geschichten, seine Träume, seine Fantasie, welche er tief im Herzen als seinen größten Schatz verwahrt und doch macht ihn das zur reichsten Person des ganzen Landes. Seine kindliche Ehrfurcht, die neugierige Begeisterung und die demütige Höflichkeit, mit der er der Welt begegnet nehmen den Leser sofort für diesen sanftmütigen, jungen Mann ein und garantieren, dass man mit ihm mitfiebert und dieser Figur von Herzen das Beste wünscht. Dass er selbst ein mächtiger Gott ist, das Mesarthium befehlen kann, eine Familie hat, eine Schwester und zugleich durch Sarais Tod so viel verloren hat, setzt ihm natürlich sehr zu und bringt sein Selbstbild durcheinander. Hier nimmt sich die Autorin tatsächlich ausreichend Zeit, sich mit den Auswirkungen der Enthüllung auf seinen Charakter zu beschäftigen, was man bei Fantasy-Romanen auch nicht jeden Tag liest!

Auch Sarai scheint nicht in die Welt zu passen, in der sie lebt - eingesperrt mit Monstern, die ihre Familie sind, in einem Schloss hoch über den Wolken. Genauso sehr wie sich Lazlo nach dem Absonderlichen und Wunderbaren streckt, sehnt sich danach, einfach normal zu sein und dazuzugehören. Durch die täglichen Besuche in den Träumen der Bewohner von Weep hat sie etwas gefunden, dass den schwelenden Hass, der in den Herzen der Götterkinder auch nach Jahren noch glüht, abgekühlt hat: Mitgefühl und Verständnis. Trotz des vielen Leids, Unverständnisses und Schams, von denen ihr Dasein geprägt ist, ist sie in der Lage, mit den Menschen mitzufühlen, die Minya gerne zu ihren Feinden erklärt und so wird auch sie zur zerrissenen, tragischen Heldin, die wie Lazlo auch einfach nur dazugehören will. Durch die unglücklichen Verstrickungen am Ende des letzten Teils hat sie zwar ihr Leben verloren, kann als Geist aber trotzdem noch denen nahe sein, die sie liebt und auch ihre Gabe ist nicht verloren. Leider ist sie aber nun abhängig von Minyas Güte und nur ein Fehler könnte ihr Dasein endgültig beenden...

Die Beziehung zwischen Lazlo und Sarai, die im vergangenen Band so zart entwickelt wurde, blüht hier trotz aller widrigen Umstände weiter auf, tritt jedoch zugunsten eines weiteren Charakters ein wenig in den Hintergrund: Minya. Gerade als ich dachte, dass ich endlich einen ganz eindeutig bösen Protagonisten gefunden habe, den ich hassen kann, wendet die Autorin das Blatt komplett, erzählt ihre Geschichte und nimmt uns mit in ihre Träume, ihren verwirrten, traumatisierten Geist und füllt uns mit Mitgefühl und Verständnis für dieses arme Geschöpf in Gestalt eines alterslosen Mädchens mit kalten Augen...
Neben Minya werden auch eine ganze Menge weiterer Protagonisten vertieft und weiterentwickelt. Zum Beispiel wird die Hintergrundgeschichte von Eryl-Fane und Azareen endlich lückenlos erzählt und auch Lazlos ehemalige Reisegefährten rücken hier wieder ein bisschen mehr in den Vordergrund.


Das "Ende" dieses Bands kommt dann wie schon gesagt relativ plötzlich und lässt mich schockiert, unbefriedigt und sehnsüchtig auf den finalen Band wartend zurück. Viele angefangenen Fäden, vertiefte Protagonisten, langsame Entwicklungen und eine mitreißende, magische Atmosphäre stehen einer eher niedrigen Handlungsdichte gegenüber, was aber weniger die Schuld der Autorin ist und eher auf den Mist des Verlags wächst. Ich tue mich mit der finalen Bewertung also ein wenig schwer, muss aber für die teilungsinduzierten Schwächen schweren Herzens einen Stern abziehen.


„Sie war ein Geist, er war ein Gott, und ihre Küsse fühlten sich an, als hätten sie einen Traum zuerst verloren und dann wiedergefunden.“



Fazit:

Viele angefangenen Handlungsfäden, neue Ideen, vertiefte Protagonisten und eine mitreißende, magische Atmosphäre stehen einer eher niedrigen Handlungsdichte gegenüber, die aus der künstlichen Zweiteilung der Ursprungsreihe durch den deutlichen Verlag resultiert. Lässt man die so entstandenen Makel beiseite, ist auch dieser dritte Teil ein wahres Meisterwerk der Fantasy!

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Veröffentlicht am 12.07.2020

Doofe Teilung

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Nachdem mir die ersten beiden Bücher der "Strange the Dreamer" Reihe sehr gut gefielen, musste ich auch unbedingt den ersten Teil von "Muse of Nightmares" lesen. Wobei ich die Teilung der Dilogie immer ...

Nachdem mir die ersten beiden Bücher der "Strange the Dreamer" Reihe sehr gut gefielen, musste ich auch unbedingt den ersten Teil von "Muse of Nightmares" lesen. Wobei ich die Teilung der Dilogie immer noch sehr bescheiden finde. Immer hört es mitten in der Geschichte auf.

Geschrieben ist Buch 3, im Gegensatz zu den bisher erschienenen Büchern aus mehr Sichtweisen. Bisher erzählten Lazlo und Sarai ihre Geschichte, aber nun kamen noch viele der anderen Charaktere hinzu. Dies gefiel mir sehr gut, auch wenn es nicht immer gleich ersichtlich war, aus wessen Sichtweise man denn gerade liest.

Auch liebe ich wieder den Schreibstil von Laini Taylor. Sie schreibt geradezu magisch, sodass man einfach eingeladen wird in die Geschichten abzutauchen. Dies konnte ich auch schon bei ihrer "Zwischen den Welten" Reihe beobachten.

Band 3 habe ich dennoch zum großen Teil als Hörbuch verschlungen, welches auch sehr gut vertont war. Stellenweise war es mir ein bisschen langatmig und mit dem Hörbuch bin ich doch mehr am Ball geblieben und konnte es auch mal beim einkaufen und kochen hören.

Immer noch sehr schade finde ich, dass der ONE Verlag die originalen Bücher noch einmal geteilt hat. Sodass der deutsche Buchmarkt anstatt der zwei Bücher, vier Bücher hat. Ich hätte auch den originalen zweiten Band gerne in einem Stück gelesen, so wie es auch von der Autorin beabsichtigt ist. So bekommt man in Deutschland zwei bzw. vier halbe Geschichten und ich glaube immer noch nicht, dass ein gesamtes dickes Buch für jeden Band der Dilogie viel teurer gewesen wäre.

Die Handlung schließt erneut nahtlos an die Geschehnisse im zweiten Buch an, was mir sehr gut gefiel, da ich sie noch sehr gut im Kopf hatte. Auch gibt es Einblicke in das Leben der Götter und Laini Taylor geht endlich ein bisschen tiefer in die Geschichte. Woher kamen die Götter und was wollten sie? Das wurde ein bisschen angeschnitten. Ich hätte mir sehr gewünscht, dass es noch tiefer gegangen wäre. Dies wird denke ich in Buch 4 kommen und ist wieder so unglücklich durch die doofe Teilung.

Dennoch endete Buch 3 spannend und ich möchte zeitnah auch das Ende lesen. Einerseits um nicht aus der Geschichte zum kommen und andererseits, da ich ja jetzt doch gerne wissen möchte, wie alles endet.

Das dritte Buch der "Strange the Dreamer" Reihe gefiel mir wieder sehr gut. Ich empfinde die Teilung immer noch als sehr unglücklich und hätte gerne sofort das ganze Ende der Geschichte gelesen. So wurde wieder mittendrin auf Pause gedrückt, was mir einfach nicht gefällt. Dennoch freue ich mich auch schon sehr auf Buch 4.

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