Profilbild von lielo99

lielo99

Lesejury Star
offline

lielo99 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit lielo99 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.08.2020

Glaube ohne Liebe ist Fanastismus

Quälender Hass
0

Mary ist 60 Jahre alt und fährt mit ihren beiden Enkelinnen zum leerstehenden Hof der Nachbarn. Dort wollen wie Walnüsse ernten. Schon wenige Minuten nach der Ankunft ist sie tot. Ermordet von einem brutalen ...

Mary ist 60 Jahre alt und fährt mit ihren beiden Enkelinnen zum leerstehenden Hof der Nachbarn. Dort wollen wie Walnüsse ernten. Schon wenige Minuten nach der Ankunft ist sie tot. Ermordet von einem brutalen Menschen, der immer wieder mit einem Messer auf sie einstach. Und nicht nur das. Er nimmt auch die kleine, 7jährige Enkelin namens Elsie mit.

Kate Burkholder ist Polizeichefin in Painters Mill und muss die Ermittlungen leiten. Es gibt etliche Verdächtige, jedoch führen die Spuren ins Nichts. Kate und ihre Kollegen sind äußerst besorgt, da es hier um ein Kind geht, dem möglichst nichts geschehen soll. Alle Betroffenen gehören der Gemeinschaft der Amischen an. Das macht die Sache nicht leichter. Sie haben keinen Führerschein, keinen öffentlichen Stromanschluss und ihre privaten Daten sind schwer zu ermitteln.

Quälender Hass ist ein solider Krimi, der mich gut unterhalten hat. Mir gefielen besonders die Ausführungen über eine Glaubensgemeinschaft, die ich bisher nicht kannte. Wer hier mordete, wird erst zum Ende gelöst und war keineswegs vorhersehbar. Leichte Kost für heiße Tage, so fasse ich für mich das Leseerlebnis zusammen. Vier Sterne und eine Leseempfehlung gibt es von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.07.2020

Fußball und Geld regieren die Welt

Spiel des Lebens
0

Ob die Fußballweltmeisterschaft tatsächlich im Jahr 2021 stattfindet, das weiß kein Mensch. Nicht etwa, weil Katar nicht vorbereitet ist. Nein, ein kleiner Virus kann die ganze Welt auf den Kopf stellen. ...

Ob die Fußballweltmeisterschaft tatsächlich im Jahr 2021 stattfindet, das weiß kein Mensch. Nicht etwa, weil Katar nicht vorbereitet ist. Nein, ein kleiner Virus kann die ganze Welt auf den Kopf stellen. Als es bekannt wurde, wer den Zuschlag für 2021 erhielt, wurden die reichen Scheichs rege. Sie wollten eine Fußballnationalmannschaft, die die besten Spieler vereinte. Es wurde mit viel Aufwand und noch mehr Geld „Football Dreams“ gegründet. Und davon handelt das Buch „Spiel des Lebens“.

Bei dem Projekt handelt es sich angeblich um das größte seiner Art. Viele Tausende Jungen wurden unter anderem von Herrn Colomer begutachtet. Sobald sie seinen Anforderungen entsprachen, kamen sie nach Europa und waren auf dem besten Weg, ein Star zu werden. Das Hauptziel von Colomer war Afrika und das gutem Grund. Die Kinder haben keine richtigen Bälle, sie spielen mit gebündelter Kleidung oder kleinen Plastikbällen. Aber sie trainieren täglich mehrere Stunden und allein das unterscheidet sie von den Jungen, die in Europa im Verein spielen. Sie sind Virtuosen am Ball. Messi war übrigens auch einer dieser Jungen, die von Colomer auf seinem Weg nach oben zeitweise begleitet wurde.

Das Buch zeigt, welche Kriterien bei der Talentsuche eine Rolle spielen. Sie unterscheiden sich sehr von jenen anderer Sportarten. Aufgelockert wird Spiel des Lebens durch Originalfotos und lebhaft geschilderte Erlebnisse der drei Hauptpersonen. Mittlerweile hat auch das reiche Katar mit Einbußen zu kämpfen und das Projekt „Football Dreams“ existiert nicht mehr. Spannend war das Buch aber trotzdem für mich. Hat es mir doch mal wieder gezeigt, dass nicht nur Geld sondern zeitweise auch Fußball die Welt regiert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.07.2020

Absolut lesenswert

Schatten der Welt
0

In dem Buch Schatten der Welt lernt der Leser drei Freunde kennen. Den Schneiderssohn Carl, die aufmüpfige Lehrertochter Theresa und den starken Artur. Die drei sind grundverschieden und das liegt unter ...

In dem Buch Schatten der Welt lernt der Leser drei Freunde kennen. Den Schneiderssohn Carl, die aufmüpfige Lehrertochter Theresa und den starken Artur. Die drei sind grundverschieden und das liegt unter anderem an ihren Elternhäusern. Trotzdem kommen sie zusammen und erleben gemeinsame Abenteuer. Ihr großes Ziel ist, aus der Armut ihrer Umgebung auszubrechen. Sie wollen nicht mehr als Unterschicht leben und vor Grafen und hohen „Tieren“ kuschen. Mit Raffinesse und Fleiß gelingt ihnen ein Coup nach dem anderen. Bis, ja bis der Krieg ausbricht und ihre Wege sich gezwungenermaßen trennen. Die Hoffnung auf ein Wiedersehen steht aber ganz groß in allen Herzen geschrieben.

Schatten der Welt ist abwechslungsreich und in bildhafter Sprache geschrieben. Mein Kopfkino funktionierte hervorragend. Besonders authentisch fand ich die Beschreibung der Szenen im Krieg. Nicht von Heldenmut oder taumelndem Glück war zu sehen, sondern junge Männer, die von Generälen und anderen Vorgesetzten verheizt wurden. Auch der Unterschied zwischen dem russischen Reich und Preußen fand ich bestens erläutert. Das Buch berichtet von Ungerechtigkeiten, die nur zustande kamen, weil Menschen in verschiedenen Familien geboren wurden. Niemand tat etwas dazu und es war Glück, wenn jemand als Adelsspross aufwuchs.

Hunger und Not gab nicht nur vor und während des Krieges. Das ging auch danach noch weiter und die Spanische Grippe tat ihr übriges, dass noch mehr Menschen starben. Einen Stern ziehe ich ab, weil mir persönlich das Ende zu offen bleibt. Ich hätte gerne mehr erfahren. Trotzdem gebe ich eine ausdrückliche Leseempfehlung, zumal hier ein Teil der Geschichte Preußens sehr gut recherchiert wurde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.07.2020

Leben heißt auch, Mut zu haben

Heute schon für morgen träumen
0

Die Ich-Erzählerin Emilia lebt und arbeitet in New York. Ihre Vorfahren sind vor vielen Jahren aus Italien in die USA gekommen. Sie wollten ein besseres Leben und hofften auf ihr Glück. Emilia backt Delikatessen ...

Die Ich-Erzählerin Emilia lebt und arbeitet in New York. Ihre Vorfahren sind vor vielen Jahren aus Italien in die USA gekommen. Sie wollten ein besseres Leben und hofften auf ihr Glück. Emilia backt Delikatessen in einem kleinen Laden, den es seit 1959 gibt. Er heißt „Delikatessen Lucchesi“ und liegt in Brooklyn. Vater, Großmutter, Schwester und Cousine arbeiten ebenfalls dort. Eines Tages bekommt Emilia einen Brief von ihrer Großtante Poppy. Die lädt sie zu einer Reise nach Europa ein und das an ihrem 80. Geburtstag. Die Oma ist absolut nicht damit einverstanden, die Tante ist das „Schwarze Schaf“ der Familie. Emilia setzt sich durch und macht die Reise ihres Lebens. Endlich wagt sie den Widerspruch und hört endlich auf ihre eigenen Wünsche.

Ein nettes Buch, das leicht zu lesen war. Die Familiengeheimnisse waren für mich zwar recht offensichtlich, die genauen Hintergründe aber trotzdem spannen. Die Schönheit Italiens mit dem offenen Menschenschlag gefiel mir gut. Die Furcht vor dem „Fluch der zweiten Tochter“ klingt zwar anfangs ein wenig übertrieben, aber ist durchaus nachvollziehbar. Die Sprache ist schlicht aber nie vulgär. Bei einigen Passagen wären mir tatsächlich fast die Tränen gekommen. Auch wenn ich nicht alles Ereignisse todernst nehmen konnte, sie sind im Großen und Ganzen doch nachvollziehbar und realistisch.

Die ernste Botschaft hinter dem locker geschriebenen Roman finde ich wichtig. Niemals das glauben, was die vermeintliche Wahrheit ist. Häufig gibt es einen völlig anderen Grund, wenn ein Familienmitglied verstoßen wird. Bei der Suche nach der großen Liebe geduldig sein und nicht auf den Willen von Eltern und Großeltern hören. Ja und dann auch den Mut haben, seinen eigenen Weg zu gehen und das selbst dann, wenn die Gefahr des Scheiterns gegeben ist.

Heuteschonfürmorgenträumen ist also mehr als ein Roman. Es ist gleichzeitig eine gute „Anleitung“, inne zu halten und die eigenen Lebensumstände zu hinterfragen.

NetGalleyDE

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.07.2020

Der "alte Hund" in Aktion

Alter Hund, neue Tricks
0

Inspector Sean Duffy ist Detective und arbeitet bis zu seiner Rente in Teilzeit. Das heißt, dass er nur sechs Tage im Monat arbeitet und die andere Zeit mit seiner Familie in Schottland wohnt. Seine Familie, ...

Inspector Sean Duffy ist Detective und arbeitet bis zu seiner Rente in Teilzeit. Das heißt, dass er nur sechs Tage im Monat arbeitet und die andere Zeit mit seiner Familie in Schottland wohnt. Seine Familie, das ist die Lebensgefährtin und die kleine Tochter. Die Situation ändert sich als ein Maler auf offener Straße erschossen wird. Duffy ist entzückt, da der Chef ihn fragt, ob er die Ermittlungen leiten möchte. Danach sehnte er sich schon lange und steigt voller Tatendrang ein. Schnell stellt sich raus, dass der Tote nicht der war, für den er sich ausgab. Sogar der Name war gefälscht. Duffy startet die Ermittlungen und das mit all seiner Kraft und Erfahrung.

Das ist wohl der achte Band einer Reihe rund um Inspector Sean Duffy. Für mich war es das erste Buch, welches ich problemlos ohne Vorkenntnisse lesen konnte. Als Thriller bezeichne ich es zwar nicht, aber es hat mich gut unterhalten. Die Spannungen in Irland und das Verhältnis zu den Briten zeigt der Autor recht anschaulich. Immer wieder kommt es zu Ausschweifungen ins Privatleben des Ermittlers und das fand ich zu ausführlich. Trotzdem unterhielt mich der Krimi gut und was mir besonders zusagte, das waren die humorvollen Dialoge. Duffy ist ein Typ mit Ecken und Kanten. Er geht anderen auf die Nerven und das stets mit einem Augenzwinkern. Er ist kein Held und bekommt selbst immer wieder einige Blessuren ab. Vier Sterne und eine Leseempfehlung gibt es daher von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere