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Veröffentlicht am 25.07.2020

"Love & Pride"

This Is (Not) a Love Song
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Der Stil von Christina Pishiris liest sich einfach und flüssig. Auf „This is (Not) a Love Song - Wer glaubt schon noch an Liebe?“ habe ich mich unheimlich gefreut – leider hatte ich aber schon während ...

Der Stil von Christina Pishiris liest sich einfach und flüssig. Auf „This is (Not) a Love Song - Wer glaubt schon noch an Liebe?“ habe ich mich unheimlich gefreut – leider hatte ich aber schon während der Lektüre der Exposition ein Déjà-Vu: Eine Musikmagazinredakteurin, die mit einem Boybandschnösel streitet, eine schwule Showbiz-Größe, die feiert und der Protagonistin die „Türen öffnete“, eine Umstrukturierung von Printmedien in Richtung Mainstream (Boyband-Feature, um die Verkaufszahlen zu erhöhen), da die digitalen Medien dominieren - diese Details kamen mir vage bekannt vor. Die Einführung in den Roman fand ich einigermaßen enttäuschend, aber nach der Exposition wird die Geschichte viel besser. Man sollte sich vom ‚konventionellen‘ Beginn der story also nicht abschrecken lassen. London als Location ist natürlich schwer zu toppen!
Jedes Kapitel des Romans wird mit einem Lied eingeleitet („Nothing compares to you“ von Prince bzw. Sinéad O’Connor, „Love is a battlefield“ von Pat Benatar), welches einen Bezug zur Handlung beziehungsweise Kernaussage des jeweiligen Kapitels hat. Die Hits aus den 1980er und 1990er Jahren finde ich natürlich klasse! Benjamin v. Stuckrad-Barres „Soloalbum“ kam mir in den Sinn, ich musste auch die Romane eines Nick Hornby denken.

Zur Handlung:

Die Ich - Erzählerin Zoe hat griechische Wurzeln und arbeitet im Musikmekka London als Redakteurin eines Musikmagazins, ihr Vorbild ist die (real existierende) Journalistin des Guardian, Caitlin Moran (Vgl.: „How to be a woman“). Als sich ihr Schwarm (und Sandkastenfreund) unvermittelt bei ihr meldet, ist die Frau völlig aus dem Häuschen: Simon, dem aufgrund seines amerikanischen Akzents in Großbritannien die Aufnahme in die Upper Class versagt blieb, war ihre erste große Liebe, seine streitsüchtigen, wohlhabenden Eltern das genaue Gegenteil von Zoes warmherzig – chaotischer Südländersippe.
Dann gibt es da noch den arrogante Nick Jones – der PR – Manager der zurückgezogen lebenden Diva Marcie Tyler (ich habe mich beim Lesen gefragt, ob wohl Kate Bush oder Patti Smith das reale Vorbild war) soll dem Magazin „Re: Sound“ durch seine Vermittlung zu einer höheren Auflage verhelfen. Ein Interview mit Marcie wird „Re: Sound“ vor dem Untergang bewahren, davon ist Zoe fest überzeugt. Die Redakteurin kämpft um die Jobs ihrer Mitarbeiter. Bald jedoch beginnt sich auch das Liebeskarussell für Zoe zu drehen, Irrungen und Wirrungen bestimmen die turbulente Handlung, in welcher (wie könnte es anders sein) auch eine griechische Hochzeit eine Rolle spielt…
Ich hätte mir eine detailliertere Charakterisierung der Figuren gewünscht, vielleicht hätte ich dann eher eine Verbindung zu ihnen aufbauen können? Außerdem sprechen die Protagonisten im Roman manchmal das Offensichtliche aus, oft ist es jedoch spannender, etwas zwischen den Zeilen zu lesen. Die Konflikte lösen sich zu schnell in Wohlgefallen auf. Die stilistischen Schwächen sind sicher der Tatsache geschuldet, dass es sich beim Roman um Pishiris‘ Debut handelt. Den abwechslungsreichen plot mochte ich aber sehr gerne, auch wenn das Ganze teilweise nah am Kitsch war. Zoes Scham über Halloumi - Pausenbrote, die sie als Kind in der Schule aß, erinnern doch sehr an den Film "My Big Fat Greek Wedding", dies ist jedoch gewollt, da die Protagonisten im Roman sogar den Film anschauen. Positiv ist auch, dass es keinerlei Längen in der Geschichte gibt, und dass der Verlauf nicht so vorhersehbar ist, wie es anfangs scheint.
„This is (Not) a Love Song- Wer glaubt schon noch an Liebe?“ ist ein unterhaltsamer Roman mit einer netten story für " Zwischendurch" und die perfekte Urlaubslektüre! Von mir gibt's 3,5 von insgesamt 5 möglichen Sternen und eine Leseempfehlung, auch wenn der Roman meine hohen Erwartungen nicht ganz erfüllen konnte.

#NetGalleyDEChallenge

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Veröffentlicht am 02.07.2020

Janie & Quinn im Hochzeitsstress

Factually married (Knitting in the City 3)
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„Factually married“ ist ein Teil der „Knitting in the city“- Reihe von Penny Reid, und eine direkte Fortsetzung von „Love factually“. Ich habe alle bisher auf Deutsch erschienen Teile der Reihe gelesen; ...


„Factually married“ ist ein Teil der „Knitting in the city“- Reihe von Penny Reid, und eine direkte Fortsetzung von „Love factually“. Ich habe alle bisher auf Deutsch erschienen Teile der Reihe gelesen; besonders gut gefiel mir „Friends without benefits“. Eigentlich mag ich den humorvollen Stil der Autorin gern.
Bereits im Auftaktband ging es um Janie und Quinn, und gewisse Defizite hatte ich unter „Startschwierigkeiten“ verbucht, da der Folgeband „Friends without benefits“ richtig witzig und unterhaltsam war.
Worum geht’s?
Janie ist ein Matheass, welches in Streßsituationen gerne Statistiken zitiert und „unnützes Wissen“ teilt. Ihr gutaussehender, reicher Freund Quinn neigt zum Stoizismus. Diese Art Figurenzeichnung hatte mich in Band eins doch enttäuscht, und so habe ich „Factually married“ in der Hoffnung auf mehr Tiefgang gelesen.
Nach der Lektüre muss ich leider sagen, dass meine Erwartungen nur bedingt erfüllt wurden; auch in diesem Sequel fand ich die Figurenzeichnung nicht unbedingt befriedigend, obwohl auch Quinn aus seiner Sicht erzählt. Der ganze Roman lässt sich mit „Jetzt wird geheiratet!“ zusammenfassen. Quinn möchte seine Liebste so schnell wie möglich heiraten, auch wenn Janie Bedenken hat. Das ist im Prinzip die Handlung, wenn man von einer Handlung sprechen kann.
Manches fand ich nicht logisch, ich fragte mich, woher plötzlich Janies Vorliebe „für Cosplay“ kam, in „Love Factually“ war nämlich keine Rede davon?

Fazit:

„Factually married“ bietet im Vergleich zu „Love factually“ erzählerisch leider keine große Steigerung. Der Band „Friends without benefits“, in welchem es um Janies beste Freundin Elizabeth geht, gefiel mir sehr viel besser.
Ich werde aber trotzdem noch die restlichen Teile der Reihe rund um die strickbegeisterten Freundinnen lesen!

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Veröffentlicht am 01.07.2020

Die Mädchen aus der Firefly Lane

Die Mädchen aus der Firefly Lane
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Hier handelt es sich um die Neuauflage des Romans „Immer für Dich da“.
„Die Mädchen aus der Firefly Lane“ von Kristin Hannah konnte mich leider nicht richtig „packen“, obwohl ich mich im Vorfeld so auf ...

Hier handelt es sich um die Neuauflage des Romans „Immer für Dich da“.
„Die Mädchen aus der Firefly Lane“ von Kristin Hannah konnte mich leider nicht richtig „packen“, obwohl ich mich im Vorfeld so auf die Lektüre gefreut hatte. Der Stil (bzw. die deutsche Übersetzung) ist sehr hölzern und irgendwie „altbacken“, die Charakterisierung ist am Anfang sehr „holzschnittartig“. Es geht um die Freundschaft zweier Frauen in den USA, das Ganze beginnt in den 1970er Jahren. Zum Einen ist da Tully, die vaterlose Tochter einer instabilen Hippie – Mutter. Immer wieder wird Talullah zu den Großeltern verfrachtet. Zum Anderen gibt es ihre beste Freundin Kate, die Tully kennenlernt, als die kiffende Mutter in eine Kleinstadt bei Seattle zieht. Die zurückhaltende Kate kommt aus einer klassischen, traditionellen Familie, von der sie oft genervt ist, wohingegen Tully sich diese stabilen Verhältnisse sehnlichst wünscht.
So beginnt die Geschichte. Den weiteren Handlungsverlauf will ich nicht verraten, um nicht zu spoilern. Es geht jedoch um die Ups und Downs einer lebenslangen Frauenfreundschaft im Wandel der Zeit. Ich wünschte, die Autorin hätte den historischen Hintergrund besser eingefangen. Zu den Figuren konnte ich leider keine richtige Bindung aufbauen, dabei hat die story viel Potential. Daher muss ich abschließend leider sagen, dass der Roman meine Erwartungen nicht erfüllen konnte. Schade! Ich vergebe 2,5 - drei von insgesamt fünf möglichen Sternen für Kristin Hannahs „Die Mädchen aus der Firefly Lane.“

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Veröffentlicht am 23.05.2020

Blieb leider hinter meinen Erwartungen zurück

Das Buch der gelöschten Wörter - Der erste Federstrich
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Ich liebe Metafiktion. „Das Buch der gelöschten Wörter- Der erste Federstrich“ von Mary E. Garner wanderte nach seinem Erscheinen daher direkt auf meine Wunschliste. Außerdem gefiel mir die Tatsache, ...

Ich liebe Metafiktion. „Das Buch der gelöschten Wörter- Der erste Federstrich“ von Mary E. Garner wanderte nach seinem Erscheinen daher direkt auf meine Wunschliste. Außerdem gefiel mir die Tatsache, dass die Protagonistin (zumindest altersmäßig) kein Teenager mehr ist, und das Cover des Buches ist auch ein richtiger „Hingucker“.

Worum geht’s?

- Hope Turner arbeitet in London als Lockvogel für die Partnervermittlungsagentur „Herz trifft Herz“. Sprich, sie ist ein Köder, da sie verschiedene Identitäten annimmt, um interessierte Männer bei der Stange zu halten, bis sich wirklich eine Frau mit Interesse bei den Kandidaten meldet (Ob das jetzt logisch oder bei seriösen Agenturen Usus ist, sei mal dahingestellt). So fies, wie sich das anhört, ist die Heldin jedoch nicht, ganz im Gegenteil Die Protagonistin ist 42 Jahre alt und seit der Trennung von ihrem Freund Christian Single. Regelmässig besucht Hope ihre Mutter, die unter Demenz leidet, im Pflegeheim.

In der Buchhandlung Mrs. Gateway’s Fine Books begegnet sie einem attraktiven Mann, der plötzlich verschwindet, und auch ihrem späteren Mentor Rufus Walker, und dann erfährt Hope, dass die Buchhandlung eigentlich ein Portal in die Welt der Bücher ist. Romanfiguren führen darin ein Eigenleben, und die bedrohte Welt kann nur Hope retten, da sie eine „Verwandlerin“ ist, die „gelöschte Wörter“ (potentiell bedrohliche Wörter) umwandeln und unschädlich machen kann. Die gelöschten Wörter sind jedoch nicht nur für Hope von Interesse – es gibt einen Antagonisten, der Böses im Sinn hat…

Die Grundidee finde ich genial! Und jeder Leser wird sich über die literarischen Querverweise freuen (ich mochte etwa die Anspielung auf Wuthering Heights sehr gerne). Es gibt „neue Versionen“ von Romanfiguren, und man reist als Leser/in mit Hope unter anderem auch nach Pemberley, trifft Lassie oder Anna Karenina.

Manche Figuren wirkten auf mich allerdings eher wie Comicfiguren, etwa Gwen (Guinevere).

Wie gesagt – eine tolle Grundidee! Ich fand es auch (be)rührend, wie sich Hope um ihre Mutter kümmerte. Im Verlauf der Handlung sollte auch die Liebe noch eine Rolle spielen, dies störte mich überhaupt nicht. Da es sich bei dem Roman um einen Auftaktband zu einer Trilogie handelt, fand ich auch den Cliffhanger am Ende nicht schlecht, da bei potentiellen Lesern so die Neugier auf den zweiten Band der Reihe („Das Buch der gelöschten Wörter – Zwischen den Seiten“) geweckt wird.

Sprachlich und stilistisch konnte mich der Roman leider nur bedingt überzeugen. Oft war mir der Stil zu flapsig, Sätze wie "Vermaledeit und dreimal auf den Gral geschissen" – waren mir wirklich zu platt. Sorry. Manche Formulierungen behinderten irgendwie den Lesefluss, etwa wenn Lance (Lancelot) "pflaumt[e]“. Oder wenn Gwen "reizend" bat. Außerdem fragte ich mich, ob Hopes Mutter, eine Britin, ihren Pfleger statt „Micki“ nicht eher „Mickie“ oder „Mickey“ rufen würde? Mit einem guten (Verlags) Lektorat hätte man aus dem Roman noch mehr machen können, finde ich, denn Potential ist zweifellos vorhanden, ich persönlich hätte die Erzählung als Lektorin auch ein bisschen gestrafft.

Der Roman wird aber definitiv viele neue Leser für die Klassiker begeistern. Ich sehe schon eine neue Generation „Anna Karenina“ oder „Stolz und Vorurteil" auf die Wunschliste setzen!

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Veröffentlicht am 20.04.2020

Janie & Quinn

Love factually (Knitting in the City 1)
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Für Janie kommt es knüppeldick – ihr Freund hat sie betrogen, sie verliert ihre Wohnung, und dann wird sie zu allem Überfluss auch noch gefeuert. Ihr einziger Trost ist, dass der gutaussehende Wachmann ...

Für Janie kommt es knüppeldick – ihr Freund hat sie betrogen, sie verliert ihre Wohnung, und dann wird sie zu allem Überfluss auch noch gefeuert. Ihr einziger Trost ist, dass der gutaussehende Wachmann Quinn ihr beim Ausräumen ihres Büros hilft. Janie kommt bei ihrer besten Freundin Elizabeth unter und zum Glück gibt es auch noch ihren Strickkreis…
„Love factually“ ist der erste Band einer Reihe. Der Anfang des Romans hat mich begeistert, er war witzig und temporeich. Leider nimmt die Autorin nach circa fünf Kapiteln einen Richtungswechsel vor, und das Ganze wird eine recht klischeehafte Geschichte. Quinn ist nicht nur gutaussehend, sondern auch schrecklich reich! Leider wird er aber nicht näher charakterisiert. Er hat einen tollen Körper, schöne Augen und neigt zum Stoizismus. Alle Figuren bleiben flach und die Charakterisierung ist nicht stimmig – Janie ist ein Mathematikass, hat ihren Uniabschluss „summa cum laude“ gemacht und verhält sich doch irrational und stellenweise auch idiotisch und ahnungslos (die Autorin behauptet, emotionaler Stress sei der Auslöser, aber es ist nicht glaubwürdig, da die Protagonistin sich auch in stresslosen Situationen schlicht dumm verhält) . Ihr „undichter Speicher trivialer Fakten“ wurde schnell ermüdend. Mir ist klar, dass Penny Reid einen liebenswerten Nerd erschaffen wollte, aber die Figur Janie ist nicht glaubwürdig. Einerseits ist sie eine große Frau mit Kurven an den richtigen Stellen, andererseits eine graue Maus. Was denn nun?
Im Verlauf der Geschichte widerspricht sich die Autorin. Außerdem trägt sie viel zu dick auf, die Erzählung ist viel zu überladen. Ich erwarte von einem Liebesroman keinen Mann’schen Tiefgang, aber er sollte schon einer internen Logik folgen.
Janie hat ein Kindheitstrauma und kriminelle Schwestern, Quinn leidet unter dem Tod seines Bruders.
Außerdem gibt es noch einen redundanten Handlungsstrang, in welchem Kriminelle ihr Unwesen treiben, Quinn hat eine dubiose Vergangenheit, und überhaupt – „die Bösen“!( Um es mit Janies Worten zu sagen). Vieles kommt viel zu konstruiert daher, positiv ist aber, dass es keine Längen in der story gibt.
Über manche Formulierungen – oder die Übersetzung – wunderte ich mich: eine rotblonde, zerzauste Lockenmähne ist kein „Afro“. Außerdem „galoppierte“ Janies „Herz“ für meinen Geschmack zu oft. Der Roman konnte leider nicht halten, was die Exposition versprach.

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