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Veröffentlicht am 01.08.2020

Sehr lesenswert!

Zugvögel
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Charlotte Mc Conaghys Roman „Zugvögel“ ist ein Buch, auf das man sich einlassen muss. Wenn man ein wenig gelesen hat, lässt einen diese Geschichte nicht los.
Franny Stone hat Wanderfüße, die sie immer ...

Charlotte Mc Conaghys Roman „Zugvögel“ ist ein Buch, auf das man sich einlassen muss. Wenn man ein wenig gelesen hat, lässt einen diese Geschichte nicht los.
Franny Stone hat Wanderfüße, die sie immer weitertragen. Ganz besonders zieht es sie zum Meer. Sie lebt in einer Zeit, als immer mehr Tiere von der Erde verschwinden und die Meere leergefischt sind. Sie will den letzten Küstenseeschwalben folgen, die sich von Grönland zur Antarktis aufmachen. Dafür braucht sie ein Boot und so landet sie in der exzentrischen Crew eines der letzten Fischerboote. Man macht es ihr nicht leicht, aber sie nimmt alles auf sich, weil sie sich schuldig fühlt und etwas gutmachen will. Doch die Reise wird lebensbedrohlich.
Es ist eine sehr emotionale Geschichte, die viele unterschiedliche Gefühle in einem auslöst. Dabei ist Franny eine Person, die es einem nicht leicht macht. Aber je länger ich sie begleiten durfte, umso mehr ist sie mir ans Herz gewachsen. Immer wieder gibt es Rückblenden in ihre Vergangenheit und am Ende begreift man, was Franny zu schaffen macht und welches Geheimnis sie mit sich herumträgt. Sie ist eine starke Frau, die so vieles tragen muss.
Aber auch alle anderen Personen sind sehr gut und individuell gestaltet. Die Crew des Fischerbootes ist zunächst nicht begeistert von ihrem Passagier, doch mit der Zeit beobachten sie auch ganz gespannt die roten Punkte der Peilsender, die immer wieder Hoffnung geben. Niall nimmt Franny so wie sie ist und lässt sie gehen, da er weiß, sie wird zu ihm zurückkehren. Die beiden verbindet eine große und ganz besondere Liebe und sie brennen beide dafür, die letzten Tiere zu retten.
Es ist eine wundervolle Geschichte, die mich sehr berührt hat.

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Veröffentlicht am 25.07.2020

Klaras Schlamassel

Klara Katastrofee und das große Feen-Schlamassel (Klara Katastrofee 1)
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Britta Sabbag hat schon viele wunderbare Kinderbücher geschrieben und nun dürfen wir Klara kennenlernen.
Klara vom Kornblumenfeld ist eine Fee, genaugenommen eine Jungfee. Sie liebt die Pflanzen und Tiere ...

Britta Sabbag hat schon viele wunderbare Kinderbücher geschrieben und nun dürfen wir Klara kennenlernen.
Klara vom Kornblumenfeld ist eine Fee, genaugenommen eine Jungfee. Sie liebt die Pflanzen und Tiere ihrer Umgebung und möchte sie beschützen. Damit sie aber die Verantwortung übernehmen darf, muss sie eine anerkannte Fee sein. Heute findet die große Feenversammlung von Amrien statt und Klara probt für ihren Auftritt. Aber bei ihren Feenzaubern geht ständig etwas schief, daher nennt man sie auch Katastrofee und lacht über sie. Aber als Oskar, der Menschenjunge, sie entdeckt, erfährt sie, dass ihre Wiese in Gefahr ist. Da müssen Klara und Oskar doch etwas unternehmen. Es wird es sehr abenteuerlich, denn Klara wirbelt die Menschenwelt gehörig durcheinander.
Die Geschichte ist wunderschön und unterhaltsam, vor allem wenn Klara mit ihren Zaubereien für Schlamassel sorgt und dann heftig schimpft. Das Buch ist geeignet zum Vorlesen, aber auch zum Selberlesen für Leseanfänger. Die Illustrationen sind auch sehr schön und laden zum Entdecken ein.
Klara ist eine tolle Figur. Sie hat ein großes Herz und gibt nicht auf, wenn immer wieder etwas schiefgeht. Oskar kann nicht so gut mit anderen Kindern und bleibt lieber für sich. Doch in Klara hat er eine Gleichgesinnte gefunden, die auch die Natur liebt. Mit ihrer Hilfe kann er zeigen, was in ihm steckt. Sie haben ja schließlich eine große Aufgabe vor sich und gemeinsam geht alles besser.
Ein unterhaltsames Kinderbuch.

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Veröffentlicht am 25.07.2020

Deutsch-deutsche Geschichte

Die Bilder unseres Lebens
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Schon Jahrzehnte wird das „Schauburg“ von der Familie Lindemann betrieben. Doch nach dem Krieg wird das Leipziger Kino enteignet. Besonders trifft es Ursula Lindemann. Sie hat in das Kino so viel Herzblut ...

Schon Jahrzehnte wird das „Schauburg“ von der Familie Lindemann betrieben. Doch nach dem Krieg wird das Leipziger Kino enteignet. Besonders trifft es Ursula Lindemann. Sie hat in das Kino so viel Herzblut investiert und nun darf sie dort zwar weiterarbeiten, aber nicht mehr mitentscheiden. Die russischen Besatzungsmächte erlegen den Menschen immer mehr Einschränkungen auf. Man möchte einen sozialistischen Staat aufbauen. Gerhard Lindemann kommt versehrt zurück und schwer traumatisiert zurück. Tochter Sigrid weiß noch nicht so recht, was sie beruflich machen will und entscheidet sich dann Lehrerin zu werden. Dafür weiß Sohn Stefan umso besser, was er will. Er will Filme drehen und um das umzusetzen, flüchtet er sogar in den Westen. Wie soll es für die Lindemanns weitergehen?
Ich habe schon einige Bücher von Ines Thorn gelesen und auch dieses Mal konnte mich die Autorin mit ihrer Geschichte wieder fesseln. Sie beschreibt anhand der Familie Lindemann, wie schwierig es unter den politischen Verhältnissen war, eine Familie zusammen zu halten, wenn man sich nicht mehr sehen darf. In der DDR war die Richtung vorgegeben und die Menschen wurden durch Bespitzelung bei der Stange gehalten. Die Planwirtschaft war verantwortlich für leere Regale und oft jahrelange Lieferzeiten für bestimmte Produkte. Doch die Menschen wussten sich zu helfen. Auch wenn im Westen das Wirtschaftswunder für Aufschwung sorgte, so war doch nicht alles Gold was glänzt.
Wir dürfen die Lindemanns auf beiden Seiten der Mauer begleiten, bis diese dann fällt. Die Charaktere sind gut und authentisch beschrieben. Sie haben ihre kleinen und großen Probleme, ihre Träume, Hoffnungen und Ängste.
Ich konnte gut nachvollziehen, was die Trennung der Lindemanns für die Familie bedeutet, habe ich doch selbst erlebt, wie unsere Familie gespalten war, da durch den Krieg einige im Westen gelandet sind und der Rest in Danzig lebte.
Die Autorin hat gut recherchiert und es ist ein lebendiger und sehr realistischer Roman entstanden, der mir sehr gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 25.07.2020

Rille im Urwald

Rille: Die Dschungelfreunde sind los!
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Wenn Rille, der kleine Berggorilla, eins kann, dann ist das laut brüllen. Aber er hat auch ein riesengroßes Herz. Rille soll von Leipzig aus in einen Zoo in Buenos Aires. Das Flugzeug, mit dem er transportiert ...

Wenn Rille, der kleine Berggorilla, eins kann, dann ist das laut brüllen. Aber er hat auch ein riesengroßes Herz. Rille soll von Leipzig aus in einen Zoo in Buenos Aires. Das Flugzeug, mit dem er transportiert wird, muss aber notlanden und zwar im brasilianischen Urwald. Dort trifft Rille neue Freunde, die in freundlich aufnehmen. Er fühlt sich sehr wohl dort, denn es gibt vieles zu erleben und mit guten Freunden ist das gleich nochmal so schön. Auch seine Gefühle kann man zeigen, auch wenn die nicht immer positiv wirken, aber Freunde halten trotzdem zusammen.
Das Buch ist wunderschön und die kurzen Kapitel eignen sich gut zum Vorlesen oder Selberlesen. Die Sprache ist kindgerecht und daher gut verständlich. Dazu gibt es noch zauberhafte Illustrationen, auf denen man einiges entdecken kann. Auch die Karte am Anfang des Buches gefällt mir sehr.
Mir gefällt dieses Buch sehr gut, denn es zeigt, wie wundervoll Freundschaft sein kann. Es ist schön, wenn man Dinge mit anderen teilen kann und wenn man nicht alleine ist. Man kann auch ruhig mal traurig oder wütend sein. Die Geschichte schneidet aber auch Themen an, wie Eifersucht und Mut haben.
Neben dem Berggorilla Rille gibt es aber auch noch andere tolle Figuren, wie Papagei Pepe, das Gürteltier Tante Tatu, den eingebildeten Jaguar Onza und viele andere.
Ein sehr schönes Kinderbuch, das viel Spaß bereitet.

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Veröffentlicht am 25.07.2020

Superspannend und unterhaltsam

Tag X
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Dies ist nun bereits der sechste Band mit dem Ermittlerteam Nicolas und Helen Eichborn. Ich habe alle gelesen und bin jedes Mal begeistert.
Dieses Mal geht es los, als jemand den Bordcomputer eines Flugzeuges ...

Dies ist nun bereits der sechste Band mit dem Ermittlerteam Nicolas und Helen Eichborn. Ich habe alle gelesen und bin jedes Mal begeistert.
Dieses Mal geht es los, als jemand den Bordcomputer eines Flugzeuges hackt und so dafür sorgt, dass die Maschine wie ein Stein vom Himmel fällt. Es gibt eine Menge Toter. Doch dabei bleibt es nicht; es gibt weitere Ereignisse, welche die Menschen beunruhigen. Nicolas ist früh klar, dass etwas im Busch ist und er beauftragt Hagedorn ein entsprechendes Szenario auszuarbeiten, um gegensteuern zu können. Dafür lässt sich Eichborn auf ein gefährliches Spiel ein, denn die Demokratie steht auf dem Spiel. Nicolas ahnt, dass er kaum noch jemanden trauen kann, denn die Drahtzieher haben überall ihre Leute.
Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und sehr packend. Besonders gut gefallen mir die unterhaltsamen Dialoge.
Es ist immer wieder schön, alte Bekannte zu treffen. Nicolas Eichborn ist jemand, der keiner Konfrontation aus dem Weg geht, selbst wenn er sich damit in Gefahr begibt. Inzwischen hat er sein eigenes Unternehmen, so dass er nicht immer die Regeln einhalten muss, die ihn früher eingeengt haben. Manchmal geht er auch sehr unkonventionell vor. Seine Frau Helen ist besonnener als er und muss schon mal regulierend eingreifen. Die beiden und ihr Team sind clever und gut eingespielt. Aber auch die Gegner sind clever. Sie sind dazu noch skrupellos und handeln menschenverachtend. Ihnen ist nicht leicht beizukommen, denn alle Beteiligten kennen nur wenige andere und auch die Pläne sind ihnen nur stückchenweise bekannt. Doch sie haben in allen wichtigen Ämtern ihre Leute.
Auch dieser komplexe und sehr politische Thriller ist wieder äußerst spannend. Kurze Kapitel aus unterschiedlichen Perspektiven halten das Tempo hoch.
Meine absolute Leseempfehlung!

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