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Veröffentlicht am 30.07.2020

Eine Enttäuschung in Dorfidylle

Glückstage auf dem kleinen Mühlenhof
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Charlotte kann es kaum erwarten ihre Schwester wiederzusehen, die sie um Hilfe gebeten hat, da sie selbst im Bett liegen bleiben soll und sich jemand um ihre Kinder und ihren Hof kümmern muss. Doch kaum ...

Charlotte kann es kaum erwarten ihre Schwester wiederzusehen, die sie um Hilfe gebeten hat, da sie selbst im Bett liegen bleiben soll und sich jemand um ihre Kinder und ihren Hof kümmern muss. Doch kaum ist Charlotte in dem idyllischen Dörfchen Lerchenbach angekommen, wird ihr bewusst, dass sie viel mehr arbeiten muss, als sie zunächst dachte. Als wäre das nicht schon genug, gerät sie ständig mit Luca, dem heißen Nachbar, zusammen und schon bald stehen die Gefühle der Beiden Kopf.

Das, was mich zuerst sehr neugierig gemacht hat, war das Cover. Ich finde das Cover, da es so farbenfroh ist und aussagekräftiger, als andere Romane, wunderschön und habe mir einen seichten Liebesroman in einem kleinen Dorf gewünscht. Dann habe ich auch noch den Klappentext gelesen und habe für mich beschlossen, dass es perfekt in den Sommer passen könnte. Zusätzlich dazu hatte ich mir von dem Buch auch noch erhofft, dass es mich umhaut.
Leider wurden meine Erwartungen nicht ganz so sehr erfüllt und ich habe sehr mit diesem Buch gekämpft.

Es wird die Geschichte von Charlotte und Luca erzählt, wobei ich sagen muss, dass ich mit Keinem der Beiden so richtig warm geworden bin. Ich konnte sie nicht wirklich greifen und hatte Probleme, einige Dinge nachzuvollziehen.
Charlotte kommt aus der Großstadt und soll auf die vier Kinder ihrer Schwester aufpassen, während diese das Bett hüten muss und der Ehemann verreist ist. Ich habe mit vielen witzigen Dingen gerechnet, die zwar sehr klischeehaft wären, aber doch sehr gepasst hätten. Vor allen, da man es im Klappentext so sehr betont hat, dass Charlotte aus der Stadt kommt. Allerdings hat sie sich, meiner Meinung nach, sehr gut geschlagen, dafür, dass sie keine Kinder hat und sich nicht so sehr damit auskennt. Es sind ein paar Dinge passiert, die lustig waren, aber mich haben sie jedoch nicht zum Lachen gebracht, da Einiges davon auch hätte vermieden werden können oder dramatisiert wurde.
Zudem fand ich einige von Charlottes Gedanken sehr absurd. Diese hätte man weglassen können, da sie nicht wirklich zur Story beigetragen haben.

Bei Luca ist es genauso. Er hatte weniger Redeanteil, aber das, was man erfahren hat, hat zwar gezeigt, dass er ein solider Typ ist und ein wenig Tiefe besitzt, aber so richtig konnte ich ihn nicht einordnen. Dafür hat mir zu viel gefehlt. Auch seine Vergangenheit ist mir ein Rätsel. Die Autorin hat sich viel mehr auf die Gegenwart und die eventuelle Zukunft konzentriert. So kann ich im Endeffekt nur sehr wenig über die Vergangenheit der Protagonisten sagen. Das ist sehr schade, weil man die Charaktere eben nicht so gut kennenlernt und sie einem doch recht fremd bleiben.
Luca hat seine Rolle als heißer Nachbar allerdings sehr gut erfüllt. Er war zunäcnst unnahbar, hat sich den Kindern gegenüber - zumindest gegen Ende - ordentlich verhalten. Er war kein Griesgram oder Badboy, aber bis auf die Tatsache seines guten Aussehens, kann ich nicht erkennen, was Charlotte in ihm findet. Auch hier fehlt mir zu viel von seinem Charakter.

Den Schreibstil der Autorin fand ich ein kleines bisschen holprig. Ich bin ein paar Mal über Textstellen gestolpert, die sehr plötzlich kamen und nicht so ganz ins Bild gepasst haben. Auch nach mehrmaligem Lesen konnte ich die entsprechenden Textstellen nicht richtig verstehen. Das hat mir die Lust aufs Lesen verdorben und ich musste mich zwingen, das Buch weiterzulesen. Nichtsdestrotrotz habe ich natürlich gehofft, dass es irgendwie noch spannender wird und ein bisschen Pepp in die Sache gebracht wird. Anfangs war es zwar schon witzig und spannend, dass Luca Charlotte für die Mutter der vier Kinder und Roberts Frau hielt, aber nach einer gewissen Zeit verliert dieser Aspekt seinen Reiz. Und anstatt spannend, geheimnisvoll und sexuell zu wirken, wird es langweilig und ich habe fast schon die Augen verdreht, als man wieder auf das Thema zu sprechen kam. Gerade da wird dann auch deutlich, dass sich die Charaktere nicht gerade gut kennen oder irgendwie andere als sexuelle Absichten hegen, wenn sie nicht einmal über die Vergangenheit oder die momentane Situation reden.
Tatsächlich werden einige 'Witze' überreizt und zu oft gemacht. Besonders der Insider zwischen Tillie, Charlotte und Luca wirde nach dem dritten oder vierten Mal langweilig und nervt danach nur noch. Ebenso wie das ständige hinweisen auf die Aussprache von Tillie, da sie erst drei Jahre alt ist und ein bisschen lispelt. Sowas wird auch nur dann angesprochen, wenn es für die Story wichtig zu seien scheint. Generell wirken die meisten Szenen wie Situationen, die einfach nur wichtig sind für die Beziehung zwischen den Protagonisten und nicht für die Charakterentwicklung derer.
So umfasst die gespielte Zeit auch nur 10 oder 11 Tage, also einen sehr kurzen Zeitraum, wie ich finde, in dem allerdings sehr viel passiert. Man hat einfach das Gefühl, dass mehr Zeit vergeht, was jetzt nicht so schlimm ist. Eher bringt es dem Buch einen Pluspunkt ein.

Das Setting in dieser Geschichte hat mich im Vergleich zum Rest gleich in seinen Bann gezogen. Der deutsche Schauplatz ist sehr gut gewählt und weckt doch tatsächlich ein wenig die Landliebe in mir. Während des Lesens habe ich mich ein bisschen nach dem Land, der Ruhe und dem vielen Platz gesehnt, ebenso wie den vielen Möglichkeiten, die Natur kennenzulernen. Auch das Dorf hat es mir angetan. Mit seinen verwinkelten und engen Gassen hätte es auch sehr gut nach Italien gepasst.
Doch dann kamen die Dorfbewohner ins Spiel und anstatt viele Kuppler zu haben, die sich viel Mühe geben, hatte man zwei Großtanten, die miit der Tür direkt ins Haus fallen beziehungsweise gleich mit dem ganzen Baumstamm winken, anstelle des Zaunpfahls. Zudem war es einfach nur nervig, wie arrogant und ignorant einige der Dorfbewohner waren.
Charaktere wie Tillie, Poppy oder Bell haben dann dafür gesorgt, dass das Buch kein ganzer Reinfall wird. Bell konnte mich mit ihrer ruhigen Art überzeugen, Tillie mit ihrem lieben Wesen und Poppy einfach nur, weil er so süß ist. Luca und Charlotte dagegen konnten mich nicht wirklich überzeugen. Sie haben sich stellenweise nicht erwachsen verhalten - gerade Luca zu Beginn des Buches.
Ein weiterer Punkt, der mich gestört hat, ist der liebestechnische Aspekt in der Geschichte. Ich kann beim besten Willen nicht erkennen, weshalb sie sich mögen und worauf genau die gegenseitige Zuneigung basiert. Natürlich abgesehen von der sexuellen. Es wird mit keinem Wort Liebe oder Verliebtsein erwähnt und auch am Ende ist für mich unklar, ob die Zwei nun mehr füreinander empfinden oder nicht. Wobei das Ende ja eh ein bisschen komisch ist, zumindest in meinen Augen.

Fazit: Das Buch war für leider eine Enttäuschung. Man hätte sehr viel aus der Geschichte rausholen können, aber hier hat man eindeutig Potenzial verschenkt. Es ist ein Buch, dem es an Tiefe und Spannung fehlt. Daher gebe ich dem Buch gut gemeinte 2,5 Punkte.

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Veröffentlicht am 30.07.2020

Zu wenig Story und immer wieder nur das Gleiche

Dirty Rich - Verbotene Sehnsucht
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Vorab möchte ich mich noch einmal herzlich für das Rezensionsexemplar bedanken. Ich habe mich sehr auf die Geschichte gefreut, doch leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt und diese Geschichte hat ...

Vorab möchte ich mich noch einmal herzlich für das Rezensionsexemplar bedanken. Ich habe mich sehr auf die Geschichte gefreut, doch leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt und diese Geschichte hat mehr Diskussionsbedarf und Kopfschütteln bei mir hervorgerufen, als sie mich verzaubert hat.

Fangen wir aber bei dem Anfang an. Der Einstieg in die Geschichte war phänomenal. Er war dirty. Er war rich. Er war spannend. Ich musste mich zwingen mit dem Lesen aufzuhören, da ich so gefesselt war von der Geschichte. Doch dann war die rosa-rote Brille verschwunden. Es blieb dirty und auch das rich kam nicht zu kurz, aber an dem Rest hat es gemangelt. Ab der Mitte wurde es sehr langatmig, sodass ich mich hier zum Weiterlesen zwingen musste. Ich habe mich von Kapitel zu Kapitel gehangelt, wobei es hier gut war, dass die Kapitel relativ kurz waren und ich so eher eine Pause machen konnte. Allerdings habe ich dadurch ewig für das Buch gebraucht - bestimmt zwei Wochen und nebenbei habe ich kaum andere Bücher gelesen, sodass ich genügend Zeit für dieses hatte.
Auch das Thema an sich finde ich sehr gut und interessant. Enemies to Lovers ist eine Thematik, die mich reizt und da man hier auch von Hassgefühlen ausgehen kann, habe ich mich sehr darauf gefreut, den Wandel zur Liebe zu sehen. Nur konnte ich ihn nicht sehen. Ich habe den Zeitpunkt einfach nicht mitbekommen, an dem aus Hass Liebe wurde und aus reiner Vögelei Liebe machen. Zumal mir auch am Ende nicht klar war, ob Carrie für Reid Liebe empfindet, da sie selbst gesagt hat, dass er immer noch ein Arschloch sein kann, wenn auch nur in bestimmten Bereichen seines Lebens.

Kommen wir zum Setting: New York. Eigentlich mag ich diese Stadt nicht so sehr, doch hier hat sie einfach wie Arsch auf Eimer gepasst. Reid und Maxwell gehören in diese Stadt. Ich kann mir keinen Ort vorstellen, der geeigneter für die Geschichte gwesen wäre. Allerdings hätte ich mir im Nachhinein gewünscht, dass man ein bisschen mehr von New York mitbekommt und nicht nur den Stadtteil. in dem die Beiden leben und arbeiten.

Carrie West lebt zum Beispiel in einem Apartment nur einen kurzen Fußmarsch von Reid entfernt. Und genau wie er geht sie auch sehr oft joggen. Zufällig auch den Weg, den Reid immer nimmt und NIE sind sie sich begegnet. Erst als sie sich persönlich kennenlernen, laufen sie sich in ihrem Viertel über den Weg. Ein sehr großer Zufall, aber es macht die Geschichte auch interessant.
Carrie ist Anfang 30 und sehr ehrgeizig. Sie gibt nicht schnell auf, was mir sehr gut gefallen hat und sie lässt sich von Reid und seinem Machtgehabe nicht unterkriegen. Hier hören ihre positiven Eigenschaften aber auch schon auf. Ab einem bestimmten Punkt ging sie mir nämlich einfach nur noch auf die Nerven. Ständig redet sie davon, dass sie Reid hasst und er ein Arschloch ist. Sie nutzt jede Situation, um den Leser an diese Tatsache zu erinnern, doch dann verfällt sie ihm wieder. Hat Sex mit ihm und irgendwann - keine Ahnung wann - verliebt sie sich in ihn.
Reid mit seinen 38 Jahren ist genau der Typ Mann, den man in dieser Geschichte erwartet: Single, gutaussehend und hat seinen Spaß mit Frauen. Aber er hat noch NIE eine Frau geliebt. Kaum vorstellbar, aber okay. So ist er halt. Ihn konnte ich etwas mehr leiden. Er hat wenigstens zugegeben, dass er am Anfang nur Sex will, um sich Carrie aus dem Kopf zu schlagen. Und die dadurch erzeugte Spannung zu Beginn, das Knistern zwischen den Beiden, war genial.

Schon bald zeigte sich aber, dass mich einige Punkte stören. Zum einen wäre da die Hass-Arschloch-Tatsache. Jedes Mal, wenn einer von ihnen auch nur an die Worte 'Hass' oder 'Arschloch' gedacht oder ausgesprochen hat, hat der Andere das aufgegriffen und ebenfalls die Worte verwendet. Das hat mich wütend gemacht und selbst Hassgefühle auf diese beiden Personen in mir geweckt.
Dann geht mir auch alles viel zu schnell. 90% des Buches spielen sich innerhalb 8 bis 9 Tage ab. Während dieser Zeit verlieben sie sich und es passieren so viele Dinge, die man eigentlich in einigen Wochen abhandelt. Für zwei Personen, die noch nie geliebt haben, geht es zu dem Zeitpunkt unglaublich schnell. Gerade wenn man bedenkt, dass die restlichen 10% zwei Monate umfassen.
Ein weiterer negativer Aspekt ist das ewige Hin und Her. Die Protagonisten entscheiden sich gefühlt 100 Mal am Tag um und können nicht zwischen "Es ist nur Sex." und "Ich will mehr" wählen. Das ist zu viel Drama und auf Dauer echt anstrengend. Mein Gehirn ist ja nur vom Lesen fast geplatzt.
Viele Dinge gehen in dem Buch auch einfach nur unter. Zum Beispiel die Sache mit Royce wird zum Schluss hin fallengelassen und Carrie, die erst so erpicht darauf war, Royce jeden Tag wegen der Sache zu kontaktieren, hat das dann einfach so vergessen. Sehr unglaubwürdig. Ich finde auch, dass die Situation viel mehr Spannung hätte reinbringen können.
Dann gäbe es da noch die Sache zwischen Reid und seiner Schwester Cat. Ich verstehe gar nicht, weshalb sie sich überhaupt streiten. Das, was beschrieben wurde, hat in meinen Augen kein Streitpotenzial und verdeutlich nur unnötiges Drama. Der Streit zwischen Reid und Cat ist meiner Meinung nach völlig sinnlos.

Und nun zu dem Punkt, der Carrie von der starken Frau in eine nervige Protagonistin verwandelt. Sie macht aus absolut jeder Mücke einen Elefanten. Zum Beispiel als sie mit Reid bei seiner Schwester sind und er sie vor seinem Vater beschützen will. Anstatt später mit Reid über das Wie zu reden, macht sie ihm vor allen anderen eine Szene. Vor wildfremden Menschen. Als erwachsene Frau, die sich zu dem Zeitpunkt immer noch nicht entscheiden kann, ob sie jetzt mehr von Reid will oder nicht. Sie stürmt einfach raus und braucht unendlich viele Seiten, um ihm zu vergeben. Für eine Sache, die völlig harmlos ist. Doch dann, als sie sein Geheimnis erfährt, welches wirklich krass ist und mit dem ich auch nicht gerechnet habe, ist das innerhalb einer Seite erledigt. Einfach so. Da macht sie keinen Elefanten draus, obwohl man es an genau der Stelle erwarten könnte.

Der letzte negative Punkt auf der langen Liste ist die Sex-Thematik. Es ist ein Erotikroman, sodass man mit viel Sex rechnen kann. Und den gibt es auch. Aber so erotisch, neugierig und sexy der auch zu Beginn ist. So langweilig wird er dann auch. Denn ständig passiert dasselbe, nur wechseln die Orte. Und immer ist es so, dass der Mann die Frau auch oral glücklich machen darf, nur wenn Carrie sich revanchieren will, ist das nicht okay. Ich habe diese Szenen irgendwann nur noch quer gelesen, weil sie so eintönig waren. Da hatten die Sexszenen am Arbeitsplatz auch ganz schnell ihren Reiz verloren.

Der Schreibstil ist allerdings ein positier Aspekt. Ich mochte die lockere Art und die einfachen Sätze. Ich konnte mir alles auch sehr gut vorstellen, so gut waren die einzelnen Szenen beschrieben. Auch die Perspektive, also dass die Geschichte sowohl aus Carries, als auch aus Reids Sicht in der Ich-Perspektive erzählt wurde, hat dem Ganzen mehr Tiefe verliehen.

Fazit: Der Anfang war wirklich richtig gut, doch mit 488 ist das Buch einfach zu lang. Ich kann mir schwer in die Protagonisten hineinversetzen und finde das Ganze irgendwann auch zu unromantisch. Ich verstehe nicht, woher die Liebesgefühle kommen. Für mich war es das erste Buch der Autorin und der erste Band der Reihe.. Leider bin ich nicht neugierig auf die vorherigen Bände geworden und habe bisher auch nicht vor, sie zu lesen. Für mich war das Buch leider eine Enttäuschung.

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