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Veröffentlicht am 16.03.2020

Warum Single sein nicht schlimm ist

Beziehungsstatus: Ich mag Kekse
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Ein Leseerlebnis, das ich gerne mit euch teilen würde, ist das Buch "Beziehungsstatus: Ich mag Kekse" von Rebekka Gohla. Darin erzählt sie, wie es ihr damit geht, Single zu sein unter größtenteils verheirateten ...

Ein Leseerlebnis, das ich gerne mit euch teilen würde, ist das Buch "Beziehungsstatus: Ich mag Kekse" von Rebekka Gohla. Darin erzählt sie, wie es ihr damit geht, Single zu sein unter größtenteils verheirateten Freunden und Bekannten, und dass das absolut nichts schlimmes sein muss.

Das Cover - ist es nicht extrem schön? Es hebt sich total ab von den anderen Büchern in meinem Regal, eine Besonderheit. Die Farbkombi und die Symbole passen auch irgendwie perfekt zum Inhalt des Buches. Ein genauso cooles Layout zieht sich übrigens durch das ganze Buch, man muss es also nicht immer zuschlagen und den Lesefluss unterbrechen, um seinen Augen etwas Freude zu bereiten.

Zum Inhalt - Rebekka Gohla erzählt in fünf Abschitten davon, wie es ihr mit sich selbst, mit vergebenen und nicht vergebenen Freunden, auf Partys und anderen Events, auf der Partnersuche und in ihrer Gemeinde einer Freikirche geht. Auch wenn sie ernste Themen anspricht, bleibt sie doch locker und humorvoll. Auf den Seiten findet sich auch immer wieder Ideen und Anregungen, durch inspirierende Zitate unterstrichen, die sie - und auch den Leser- motivieren, wenn man dann doch mal eine depressive "Hilfe, ich bin noch Single, das ist doch schlimm!" - Phase durchlebt. Sehr ehrlich fasst die Autorin Momente in Worte, an denen sie ins Zweifeln kam, ob ein Singleleben nicht doch etwas ist, was man eher vermeiden sollte, und erklärt dann aber, wie sie mit ihren Zweifeln klarkommt und sie ausräumt. Dabei erwähnt sie Dinge, die auch ich vollstens nachvollziehen kann, über die ich dank der Lektüre des Buches aber viel positiver denke.
Anfangs war ich kritisch, ob das Buch nicht doch einfach nur Angst vor der ewigen Partnerlosigkeit schüren würde, aber ich wurde schnell vom Gegenteil überzeugt. Das Lesegefühl geht doch sehr in die Richtung "feel good, alles ist möglich, an allem kann man etwas gutes finden", was meine anfänglichr Skepsis als komplett grundlos entlarvt hat.
Rebekka Gohlas interessante und gut erläuterte Gedanken und Erfahrungen lassen das Buch dazu an keiner Stelle langweilig werden.

Also: ich lege Singles die Lektüre des Buches definitiv ans Herz. (Auch wenn ihr nicht christlich seid, denn es ist nur ein Kapitel ihrem Leben in ihrer Gemeinde gewidmet, das auch für nicht christliche Leser interessant zu lesen ist.) Ihr werdet nach der Lektüre ziemlich viele Gründe aufzählen können, weshalb ein Singleleben definitiv seine Vorteile hat.
Für Vergebene ist das Buch genauso lesenswert - mal wieder in die Perspekive eines Singles zu schlüpfen und dessen Sicht auf Pärchen zu erfahren, ist sicherlich einerseits amüsant und andererseits auch lehrreich.

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Veröffentlicht am 16.03.2020

Emotionen vor Action und Flirts!

Suddenly Forbidden (Gray Springs University 1)
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'Suddenly Forbidden' beginnt etwas holprig. Die Übersetzung ist hin und wieder gewöhmungsbedürftig - ein 'Yeah' als 'Ja' im deutschen Kontext zum Beispiel wirkt einfach seltsam. Die vielen Flashbacks versteht ...

'Suddenly Forbidden' beginnt etwas holprig. Die Übersetzung ist hin und wieder gewöhmungsbedürftig - ein 'Yeah' als 'Ja' im deutschen Kontext zum Beispiel wirkt einfach seltsam. Die vielen Flashbacks versteht man anfangs auch noch nicht besonders gut, und die Protagonistin Daisy beginnt, ziemlich abhängig von ihrem Ex-Lover und Kindheitsfreund Quinn zu wirken. Und sie ist so schrecklich verliebt, dass der Leser das Gefühl bekommt, sie würde ihre ganze Zukunft von einer Teenager-Schwärmerei abhängig machen, wenn nicht sogar ihre ganze Identität, so sehr sind ihre Gedanken von ihm abhängig.

Im Laufe der Geschichte merkt man aber, wie tief ihre - und auch seine - Gefühle wirklich sind, und man versteht, dass die beiden Protagonisten ,ehr füreinander sind als nur eine bloße Schwärmerei. Neben den Protagonisten bekommen auch die Nebencharaktere etwas mehr Tiefe, und der Leser beginnt, die Flashbacks zu verstehen. Die im Lauf des Buches so gut werden, dass man manche Szenen öfters lesen will und zurückblättert.
Langsam legt die Autorin auch dar, warum die Protagonistin all die Entscheidungen trifft, die sie trifft, und man merkt, dass sie nicht abhängiger von Quinn ist als er von ihr, was mich total beruhigt hat, denn in meinen Augen gibt es nichts unangenehmeres in Liebesromanen als eine charakterlose, von ihrem Lover kontrollierte Protagonistin.
Nachdem der Leser also die Möglichkeit bekommen hat, den Charakter der Protagonistin kennenzulernen, lernt er sie mögen - denn sie ist keineswegs charakterlos, sie ist natürlich, gutherzig, etwas tollpatschig und liebt es, zu zeichen, vor allem, wenn in ihrem Kopf mal wieder zu viel los ist, wie es im Roman oft passiert.
Die Storyline ist realistischer als die in so einigen Teenie-Romanen, was die Geschichte ruhiger und teils weniger spannend macht, was aber durchaus nichts schlechtes ist. Der Roman basiert sehr viel auf Gedanken, deshalb ist nicht dauernd eine Handlungsexplosion, was ich mir für den sehr ruhigen Schluss zwar eigentlich gewüscht hätte. Und doch passt das ruhige Ende vielleicht sogar besser zur Geschichte als ein fulminantes Finale.
Der Epilog war jedenfalls so wunderschön, dass er die fehlende Aufregung am Ende fast wettgemacht hat.
Eine Sache hätte ich mir noch gewünscht, und das wäre mehr Aufmerksamkeit für die Antagonistin, denn ihre Beweggründe bleiben recht schwammig.

FAZIT:
Mit 'Suddenly Forbidden' hat Ella Fields eine leichte, schlichte Liebesgeschichte geschaffen, die mit sehr viel Emotionalität glänzt und nach einem etwas holprigen Anfang sehr leicht und entspannt zu lesen ist. Der Roman ist zwar nicht action-, streit- und spannungsgeladen, dafür aber sehr realistisch und süß.

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Veröffentlicht am 01.08.2020

Schöne Geschichte, die aber etwas zu schnell abgehandelt wird

Dreams of Yesterday
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Ich schlage das Buch zu und weiß nicht, was ich denken soll. Einerseits bin ich enttäuscht, dass das alles war. Klar kommt noch ein zweiter Band, aber ich bin total erschrocken, als ich gemerkt habe, dass ...

Ich schlage das Buch zu und weiß nicht, was ich denken soll. Einerseits bin ich enttäuscht, dass das alles war. Klar kommt noch ein zweiter Band, aber ich bin total erschrocken, als ich gemerkt habe, dass nach der letzten Seite nichts mehr kommt. Irgendwas fehlt. Ich blicke auf das schöne Cover und denke an den tragischen Unfall, von dem ich gerade gelesen habe. Irgenwie bin ich emotional nicht ganz so mitgekommen, weil am Ende so schnell so viel passiert ist. Andererseits bin ich auch glücklich, so tolle Charaktere kennengelernt zu haben und eine schöne Liebesgeschichte gelesen zu haben.

Aber fangen wir mal von vorne an. Was halte ich von diesem Buch?

Das Cover gefällt mir richtig gut. Die Farben harmonieren wunderbar und die Blumen und Formen passen perfekt dazu. Es ist eine schöne Abwechslung zu den vielen (natürlich auch schönen) Covern mit (buntem) Titel auf buntem Hintergrund.

Der Erzählstil ist ein dicker Pluspunkt. Man fliegt nur so durch die Seiten. Vor allem die vielen lustigen oder auch philosophischen Dialoge lockern die Geschichte auf und verleihen ihr ein ganz besonderes Feeling.

Auch die Charaktere sind beeindruckend gut ausgearbeitet: jeder einzelne ist anders und hat seine ganz besonderen Besonderheiten. Immer wieder lernt man neue Facetten an den Figuren kennen, die (wie Dylans Liebe zu Düften und seiner Begabung, feinste Gerüche zu erkennen) kreativ und ungewöhnlich sind, aber trotzdem perfekt zu den Charakteren passen. Außerdem versteht sich die Autorin darauf, beim Leser Sympathien für oder Abneigungen gegen die unterschiedlichen Charaktere auszulösen und ihn dann zu überraschen, wenn man plötzlich doch mitfühlen muss mit einem Charakter, den man anfangs verachtet hat. Und das Beste: die Chemie zwischen den Figuren. Bei Dylan und Evelyn ist das zwar nicht hundertprozentig bei mir angekommen, aber die Gruppendynamik zwischen den beiden und ihren Freunden Sam, Amy und Conor und auch Yvonne, Evelyns Tante, war mein absolutes Highlight. Die Szenen, in denen die Clique zusammen ist, sind die, die das Buch zu dem machen, was es ist: eine Geschichte, die eigentlich traurig sein sollte, aber dann doch lustig und schön sein kann - weil die Freunde zusammen Spaß haben und das Leben genießen können, obwohl das Leben in dem ärmlichen Gebiet St Mary’s Villas es ihnen nicht leicht macht. Auch Evelyns Familienzusammenhalt war schön: Trotz der Tatsache, dass ihre Mutter jung schwanger wurde und sich nicht um ihre Tochter kümmert, hat Ev ihre liebevolle Tante Yvonne und ihre Großmutter.

Eher enttäuscht hat mich die Ausarbeitung der Handlung. Viele Geschehnisse wurden sehr schnell abgehandelt und stattdessen der Fokus auf andere Dinge gelegt, wodurch bei mir oft zu wenig Gefühl entstanden ist und ich emotional irgendwie nicht mitgekommen bin. Beispielsweise bei Evelyns und Dylans Beziehung beschreibt die Autorin zwar viele Flirts, Zärtlichkeiten und die Verliebtheit der beiden, die sehr schnell in Liebe und gemeinsame Lebensplanung umschlägt – aber kein wirkliches Kennenlernen der beiden auf einer persönlichen Ebene. Während ich also noch dabei war, das Verlieben süß zu finden, waren die beiden schon ‚deep in love‘ und das konnte ich dann, weil ich weder Ev noch Dylan gut genug kennengelernt hatte, nicht so ganz nachvollziehen. Dadurch, dass ich die Beziehung der beiden als nicht besonders tief empfunden habe, waren auch die tragischen Momente und Probleme viel weniger mitreißend und traurig. Auch der im Klappentext so groß angekündigte schreckliche Unfall war zwar wirklich schrecklich, aber auch hier sind Evelyns Emotionen nicht so ganz bei mir angekommen, weil der Unfall und seine Nachwirkungen sehr schnell abgehandelt wurden. Das fand ich schade, denn hier hätte die Handlung echt viel Potential für einer emotional mitreißende Geschichte gehabt.

Was ich wieder echt gut fand, war, wie die Autorin die düstere, trostlose Atmosphäre der Villas beschrieb sowie die Auswirkungen der Armut auf die Protagonisten. Armut ist ein Thema, über das man (glaube ich) eher selten in Young/New Adult-Büchern liest, obwohl es doch ein Problem ist, das viele Leute betrifft und dessen man sich bewusst sein sollte, weil man nur so etwas daran ändern kann. Daher fand ich es sehr gut, dass es in diesem Roman thematisiert wurde.
Tatsächlich geht die Autorin aber hier und auch bei Themen wie Depression, Mobbing oder Homophobie, die im Buch vorkommen, gar nicht so sehr in die Tiefe, wie ich anfangs erwartet hatte. Das fand ich schade, da diese Themen Potential zur Ausarbeitung geboten hätten und der Geschichte so mehr Tiefgang, Tragik und Gefühl verliehen hätten.

Mein Fazit:
Weniger gefallen hat mir, dass die Geschichte stellenweise emotional nicht bei mir angekommen ist und die Autorin das Potential, dass der Hintergrund der Charaktere an tiefgründigen Themen (Armut, Depression, Homophobie etc.) geboten hätte, nicht voll ausgeschöpft hat und oft eher oberflächlich blieb.
Trotzdem bin ich begeistert von der Ausarbeitung der Charaktere, mit der L.H. Cosway echt überzeugt hat. So lebensecht und facettenreich und liebens- oder auch hassenswert sind die Charaktere nicht in vielen Büchern. Auch der Schreibstil und die lustigen und philosophischen Dialoge garantieren Spaß am Lesen der Geschichte. Für zwischendurch ist die Geschichte also lesenswert und unterhaltsam, zu viel Tiefgang sollte man allerdings nicht erwarten.

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