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Veröffentlicht am 10.08.2020

spannender Fall

Ich bin dein Tod (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi 9)
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Tino Dühnfort ist wieder im Dienst. Er hat vom K11 in die OFA (Operative Fallanalyse) gewechselt und ist somit nicht mehr ermittelnder Beamter, sondern beratender Profiler. Der Umstieg fällt ihm nicht ...

Tino Dühnfort ist wieder im Dienst. Er hat vom K11 in die OFA (Operative Fallanalyse) gewechselt und ist somit nicht mehr ermittelnder Beamter, sondern beratender Profiler. Der Umstieg fällt ihm nicht leicht, an das neue Team muss er sich erst gewöhnen und die andere Art zu arbeiten geht ihm gelegentlich auch noch gegen den Strich. Bei den ersten Fällen, an denen er mitarbeitet fällt ihm irgendwann auf, dass es dort Gemeinsamkeiten zu geben scheint und sie es mit einem Serienmörder zu tun haben könnten. Sein Chef sieht das erst nicht ein und lässt sich auch erst nach mehreren weiteren Morden davon überzeugen.

Der Leser ist dem Ermittlerteam um einiges voraus, erhält er doch immer wieder Einblicke in das Vorgehen des Täters und in ein Videotagebuch, dass die Motive offenlegt. Das Grundthema fand ich sehr erschreckend, zeigt es doch wie leicht manche Menschen zu manipulieren sind, wenn man die richtigen Knöpfe bei ihnen drückt. So ist es nicht erstaunlich, dass der Leser ein gewisses Verständnis für die Motive des Täters verspürt, auch wenn immer klar ist, dass Selbstjustiz nicht die Lösung sein kann.

Auch Tinos und Ginas Privatleben mit Chiara spielt wieder eine wichtige Rolle und gibt zu dem schwierigen Thema des Falls ein gutes Gegengewicht.

Das Buch war spannend zu lesen und der Autorin gelingt es den Leser immer mal wieder in die Irre zu führen. Ich hoffe sehr, dass wir Tino und auch Gina noch bei weiteren Fällen begleiten dürfen und so an ihrem Leben weiter teilhaben können.

Von mir daher eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 07.08.2020

Überraschend

Der geheime Schwimmclub
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Brooke schlägt sich mit ihrer Anwaltskanzlei mehr schlecht als Recht durchs Leben, als sie eines Tages von Josephine kontaktiert wird. Sie soll für sie die ehemaligen Freundinnen ausfindig machen und sich ...

Brooke schlägt sich mit ihrer Anwaltskanzlei mehr schlecht als Recht durchs Leben, als sie eines Tages von Josephine kontaktiert wird. Sie soll für sie die ehemaligen Freundinnen ausfindig machen und sich darum kümmern, dass die Insel Talisa nicht an den Staat geht. Da sie die Testamentsregelungen nicht selbst aufsetzen darf, bittet sie ihren ehemaligen Chef Gabe Wynant um Hilfe.

Den Inhalt des ganzen Buches zusammenzufassen ist gar nicht so einfach, da es sich sehr dynamisch entwickelt. Im Großen und Ganzen geht es darum aufzuklären, was in den vierziger Jahren auf Talisa geschah. Ein Mann verschwand, ein Baby wurde geboren und vier Freundinnen gründeten einen geheimen Schwimmclub, nur um dann vom Lauf des Lebens getrennt zu werden.

Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen, es ist weit mehr als nur ein launiger Sommerroman. Zwischendrin wird es richtig spannend und der Leser kann lange mit rätseln, was denn nun genau in der Vergangenheit geschah. Der Schreibstil ist lebendig und bildhaft, das Kopfkino läuft von Anfang an. Was mir gut gefallen hat war, dass sich der Teil in der Vergangenheit auf eher kurze Episoden beschränkt hat und am Ende alles in der Gegenwart aufgelöst werden konnte. Auch Brookes persönliche Geschichte ist geschickt mit eingebunden und es macht Spaß zu sehen, wie sie es schafft endlich Hilfe zuzulassen und nicht alles alleine stemmen zu wollen.

Von mir gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung für dieses wirklich überraschende Buch.

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Veröffentlicht am 01.08.2020

Ein neuer Fall für Mags

Je höher die Flut
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Seit dem letzten Band sind einige Monate vergangen. Mags hat sich immer noch nicht von den Folgen ihres Autounfalls erholt und hadert noch mit ihren Einschränkungen. Da gewinnt sie auf dem Herbstfest von ...

Seit dem letzten Band sind einige Monate vergangen. Mags hat sich immer noch nicht von den Folgen ihres Autounfalls erholt und hadert noch mit ihren Einschränkungen. Da gewinnt sie auf dem Herbstfest von Rosehaven einen Rundflug, der allerdings mit einer Notlandung endet. Und auch ein Todesfall erschüttert sie, hatte sie doch die Autorin Elizabeth King nach Rosehaven eingeladen. Nach und nach fallen Mags immer mehr Ungereimtheiten zu diesem Todesfall auf und am Ende kommt sie der Wahrheit näher als ihr lieb ist.

Im Vergleich zum Vorgängerband ist dieses Buch wieder etwas ruhiger und mehr Cozy. Mags ist körperlich noch eingeschränkt aber doch mittlerweile wieder halbwegs glücklich, was auch daran liegt, dass Sam nun dauerhaft bei ihr wohnt. Der Tod der Schriftstellerin betrübt sie und außerdem hat sie das Gefühl dauernd beobachtet zu werden. Diesmal mischt sie sich auch nicht wirklich in laufende Ermittlungen ein, sie macht eigentlich mehr Beobachtungen die Ungereimtheiten aufdecken.

Mir hat das Buch wieder ausgesprochen gut gefallen, ich habe es an einem Stück gelesen. Auch Mags persönliche Familiengeschichte entwickelt sich einen Schritt weiter und es gibt da wohl noch einiges zu entdecken. Von daher hoffe ich auf weitere Bände aus dieser Reihe, die sich mittlerweile zu einer meiner Lieblingsreihen entwickelt hat.

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Veröffentlicht am 01.08.2020

Die Magie der Bücher

Das Antiquariat der Träume
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Johann Andersson hat gerade seine große Liebe kennengelernt, als er sie auch schon wieder verliert. Bei einem Schiffsunglückgehört Lina wohl zu den Toten, die nie wieder gefunden wurden. Da er mit dem ...

Johann Andersson hat gerade seine große Liebe kennengelernt, als er sie auch schon wieder verliert. Bei einem Schiffsunglückgehört Lina wohl zu den Toten, die nie wieder gefunden wurden. Da er mit dem Verlust nicht zurechtkommt, gibt er sein Leben als Verlagsleiter in Stockholm auf und zieht aufs Land um dort ein Literaturcafé mit angeschlossenem Antiquariat zu eröffnen. Gelegentlich tauchen auch literarische Figuren wie William von Baskerville und Sherlock Holmes bei ihm auf, um mit ihm im Dialog herauszufinden, wohin es mit seinem Leben weiter gehen soll.



Lars Simon zeichnet hier ein tolles Setting, das Literaturcafé würde ich zu gerne auch einmal besuchen. Und auch das Antiquariat ist wirklich sehr idyllisch, Johann merkt man auch die unbedingte Liebe zu alten Büchern immer wieder an. Das Auftauchen der literarischen Figuren bringt ihn gelegentlich in skurrile Situationen, die gerade auf dem Dorf zu besorgten Verhalten seiner Freunde dort führt. Eines Tages bietet sich ihm die Möglichkeit in sein altes Leben in Stockholm zurück zu kehren und da sind ihm seine literarischen Ratgeber wieder eine wertvolle Hilfe, sich über das eigene Leben und auch die gewünschte Zukunft klar zu werden.



Ich habe Johann sehr schnell ins Herz geschlossen, man wünscht ihm wirklich, dass er in seinem Leben nicht nur zufrieden, sondern auch glücklich ist. Die Geschichte um Linas Verschwinden bestimmt sein Leben immer noch und er muss nun endlich einen Abschluss finden. Das ganze Buch hat etwas magisches und manche Dinge sind nicht mit logischen Mitteln zu erklären. Aber genau diese Magie macht den Spaß am Buch auch aus. Muss ja auch nicht immer alles erklärbar sein.

Ich habe das Buch tatsächlich nur wegen des Titels und des Covers ausgewählt, hier hat der Verlag definitiv alles richtig gemacht!



Das Buch wird sicher noch eine Weile in mir nachklingen und ich kann es daher nur empfehlen.

Und zum Abschluss noch ein sehr wahres Zitat: „Die Augen nach guten Menschen und guten Büchern offenzuhalten, lohnt sich jedenfalls immer.“

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Veröffentlicht am 19.07.2020

interessante Science Fiction

Krieg der Klone - Die Trilogie
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Krieg der Klone umfasst die drei Bände der Trilogie in einem Buch. Da sich die Bücher doch von sich unterscheiden, werde ich die Bücher einzeln besprechen.

Krieg der Klone:
John Perry besucht an seinem ...

Krieg der Klone umfasst die drei Bände der Trilogie in einem Buch. Da sich die Bücher doch von sich unterscheiden, werde ich die Bücher einzeln besprechen.

Krieg der Klone:
John Perry besucht an seinem 75. Geburtstag das Grab seiner Frau und meldet sich dann freiwillig zur Kolonialen Verteidigungs Armee, kurz KVA. Alles was er bis dahin weiss ist, dass sein Körper auf irgendeine Art und Weise verjüngt werden wird und er dafür bis zu zehn Jahre Militärdienst im All zu leisten hat und nie mehr auf die Erde zurückkehren wird. Als sich herausstellt, dass er seinen Dienst in einem gentechnisch verbesserten Klon verbringen wird ist die Überraschung erst groß. Doch John Perry passt sich schnell an sein neues Leben an und es gelingt ihm auch bald Karriere zu machen.

Mir hat dieser erste Band sehr gut gefallen. Das Buch ist komplett aus John Perrys Perspektive in Ich-Erzähler-Form geschrieben. Durch seinen feinen Humor ist es sehr unterhaltsam und man identifiziert sich schnell mit ihm. Allerdings muss man sagen, dass das Buch auch durch unglaubliche Grausamkeiten geprägt ist, führt die Menschheit doch gegen nahezu jede Alienspezies, auf die sie trifft, Krieg. Manchmal fällt es da schwer, das ganze Vorhaben zu befürworten. Trotzdem fand ich das Buch sehr interessant und gut zu lesen.

Die Geisterbrigade:
Überraschenderweise beginnt Band zwei dann komplett anders. Das Buch ist aus der Perspektive eines auktorialen Erzählers geschildert. Die Menschheit wird bedroht durch ein Bündnis dreier Alienvölker. Und ein Mensch ist zu ihnen übergelaufen. Allerdings hat er eine Kopie seines Bewusstseins hinterlassen, die nun in den Klon Jared implantiert wird, um an Informationen zu kommen, warum Charles Boutin zu den Aliens übergelaufen ist. Doch Jared entwickelt erst ein eigenes Bewusstsein, bevor sich Boutins bemerkbar macht. Damit hat er zwar Zugriff auf die Erinnerungen, ist aber trotzdem nicht wie seine eigentliche Vorlage.
Ich fand es anfangs etwas schwierig in der Setting hineinzukommen, aber die Geschichte an sich fand ich dann doch sehr spannend. Auch hier geht es zeitweise recht grausam zu und das Verhalten der Kolonialen Union ist auch oft genug moralisch fragwürdig. Aber dem Autor gelingt es die Schwierigkeiten mancher Entscheidungen deutlich zu machen. Jared hat mir als Figur ausgesprochen gut gefallen, er ist das perfekte Beispiel für die diversen Dilemma, in denen einzelne Menschen gerne mal stecken. Und das, obwohl er ja „nur“ ein Klon ist und noch nicht sehr alt.. Auch die Standesdünkel der „Naturgeborenen“ und die Vorurteile der Klone gegenüber ihnen werden ausführlich beleuchtet. Insofern wird hier diese Gesellschaftsform von genau der anderen Seite her beleuchtet. Im Großen und Ganzen hat mir auch der zweite Band wieder gut gefallen.

Die letzte Kolonie:
Band 3 ist dann wieder aus der Sicht von John Perry geschildert. Er und seine Frau Jane Sagan und ihre Adoptivtochter Zoe Leben als Ombudsmann und Sicherheitsfrau auf einer Kolonie, als sie gebeten werden die Leitung einer neuen Kolonie zu übernehmen. Das Ganze Unterfangen stellt sich als etwas heraus, mit dem niemand, der an dieser neuen Kolonie beteiligt ist, gerechnet hat. Die Kolonie steht plötzlich alleine da und es ist unklar, was zu tun ist, um zu überleben. In diesem Band geht es viel um die Politik der Kolonialen Union und um die im Vorgängerband bereits angedeuteten Konklave. Die Kolonisten von Roarnoake sind komplett auf sich gestellt und schnell stellt sich heraus, dass sie ein Spielball der Kolonialen Union sind. Lange bleibt unklar, wem man trauen kann und wem nicht. Im Großen und im Kleinen. Ich fand das Ganze sehr spannend und habe das Buch sehr gerne gelesen. Hier tauchte auch wieder der Humor des ersten Buchs auf. Besonders Savitri Guntupalli ist mir hier positiv im Gedächtnis geblieben.

Insgesamt haben mir diese drei Bücher gut gefallen. In den ersten beiden Bänden waren mir zu viele Grausamkeiten im Kriegsgeschehen geschildert, im dritten Band hat sich das dann im Rahmen gehalten. John Scalzi hat mit diesem Universum sehr lebendige und liebenswerte Charaktere geschaffen und auch immer wieder auf Vorurteile und Hochnäsigkeiten auch unserer eigenen Welt hingewiesen. Vieles was hier in den Weiten des Universums passiert, ist auch auf unsere Erde gang und gäbe. Interessant fand ich auch die technischen Möglichkeiten, die hier geschildert werden.

Alles in allem ist die Trilogie solide Science Fiction Unterhaltung, die ich durchaus empfehlen kann. Mir hat es viel Vergnügen gemacht die Bücher zu lesen.

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