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Veröffentlicht am 01.08.2020

Tiefgründige autobiographische Erzählung mit hilfreichen Ratschlägen für Betroffene und Angehörige

Wie viel wiegt mein Leben?
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„Wie viel wiegt mein Leben?“ ist als Taschenbuch im Eden Books Verlag erschienen und hat 256 Seiten. Auf dem Cover ist Antonia zu sehen, es ist in Schwarz-Weiß gehalten und hat bunte Akzente. Mir gefällt ...

„Wie viel wiegt mein Leben?“ ist als Taschenbuch im Eden Books Verlag erschienen und hat 256 Seiten. Auf dem Cover ist Antonia zu sehen, es ist in Schwarz-Weiß gehalten und hat bunte Akzente. Mir gefällt die Gestaltung des Buches sehr gut, besonders der pastellige Look des Buchrückens ist schön. Die Qualität und Verarbeitung ist sehr gut, beim Lesen ist mir aufgefallen, dass man nur sehr schwer Leserillen bekommt. Das ist für mich ein großer Pluspunkt, da ich Leserillen immer vermeiden will.
Das Buch ist eine Mischung aus einem Ratgeber zum Thema Magersucht und einer Autobiographie, die Antonias Weg mit der Essstörung begleitet. Dabei gehen Tonis Schilderungen sehr viel tiefer, als ich es von vielen Büchern über dieses Thema kenne. Sie möchte klarstellen, dass Essstörungen im Grunde mit viel tieferen psychologischen Ursachen zu erklären sind, als mit dem Wunsch „dünn zu sein“. Dabei ist sie so schonungslos ehrlich und offen, dass es manchmal erschreckend sein kann. Aber diese Ehrlichkeit braucht es, um die Psyche zu entschlüsseln und wieder gesund zu werden. Toni thematisiert auch ihre drei Klinikaufenthalte und vermittelt dem Leser auch generelles Wissen zum Thema Psychische Erkrankungen.
Um meine Wertung des Buches besser zu verstehen: Im Alter von 15 Jahren bin ich selbst in die Anorexie gerutscht und hatte dazu noch mit Depressionen zu kämpfen. Ich kann heute stolz behaupten, dass ich „gesund“ bin, soweit man das eben bei einer Krankheit behaupten kann, die man nie komplett „heilen“ kann. Da ich aber damals keine Therapie gemacht habe, fand ich es sehr interessant über Antonias Erfahrungen in den Kliniken zu lesen. Ich finde ihren Ansatz gut, die tiefen psychologischen Ursachen für ihre Krankheit zu erläutern, wobei ich ihre Ehrlichkeit und Offenheit sehr bewundere. Sie redet über Themen, die sehr privat sind und hat mir damit an vielen Stellen gezeigt, dass ich nicht alleine bin/war mit vielen Gefühlen, Gedanken oder Erlebnissen.
Besonders positiv finde ich, dass sie bei Ihren Schilderungen keine Zahlen nennt, weder beim Gewicht noch bei den Kalorien. Denn sowas empfinde ich sogar noch nach 10 Jahren als „triggernd“ und nicht förderlich für die Leser, die selbst betroffen sind. Toni hat es mir ihrem Buch geschafft, mich zum Nachdenken anzuregen und hat mir dabei geholfen, viele meiner eigenen Gefühle und meinen Krankheitsverlauf besser verstehen zu können. Wichtig finde ich, dass sie die tieferliegenden Ursachen der Krankheit hervorhebt und klarstellt, dass ein gesunder Mensch durch eine Diät nicht in eine Essstörung rutscht. Es sind meist ganz andere Faktoren (meist aus der eigenen Vergangenheit), die die Gefahr, in ein krankhaftes Verhalten abzurutschen, begünstigen. Sie widmet sich auch dem Thema Selbstfindung, was viele (vor allem junge) Menschen stark beschäftigt. Gut finde ich auch, dass sie ihre Familie selbst zu Wort kommen lässt. Mein einziger Kritikpunkt ist nur, dass sich manche Dinge wiederholen, was aber nicht dramatisch ist.

Fazit:
Antonia hat mich mit ihrem Buch sehr beeindruckt, sie hat sich zu einer starken, lebensfrohen jungen Frau entwickelt und wird mit „Wie viel wiegt mein Leben?“ sicherlich vielen Lesern helfen, sowohl Betroffenen als auch Angehörigen und Freunden, die die Krankheit besser verstehen möchten. Ihr Schreibstil ist sehr angenehm, modern und flüssig zu lesen. Das Buch hat mit 256 Seiten einen guten Umfang und ist nicht zu lang. Viele Vergleiche und Ratschläge werde ich so schnell nicht mehr vergessen und versuchen umzusetzen. Ihre schonungslos ehrlichen Erzählungen sind oft im ersten Moment schockierend, meiner Meinung nach aber notwendig. In unserer Gesellschaft wird viel zu selten so offen über Probleme und Gefühle gesprochen. Danke Antonia, ich wünsche dir alles Gute für deine Zukunft und dass du deine Ziele weiterhin so leidenschaftlich verfolgst!

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Veröffentlicht am 22.07.2021

„Herz öffnen, statt Kopf zerbrechen. Und genießen!“

Kaputte Herzen kann man kleben
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Nach einem traumatischen Erlebnis in ihrem Beruf als Hebamme wird Louisa krank geschrieben und nimmt sich mit ihrer Tochter Amelie eine Auszeit bei Mimi, ihrer Tante, in St. Peter-Ording. Ich hatte eine ...

Nach einem traumatischen Erlebnis in ihrem Beruf als Hebamme wird Louisa krank geschrieben und nimmt sich mit ihrer Tochter Amelie eine Auszeit bei Mimi, ihrer Tante, in St. Peter-Ording. Ich hatte eine eher typische Sommerlektüre mit romantischem Einschlag erwartet, dieses Buch ist für mich aber so viel mehr als das!

Achtung, diese Rezension kann Spoiler enthalten!

Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen, da es sich alleine schon vom Klappentext her anders angehört hat als die Geschichten, die ich sonst lese. Normalerweise bin ich nämlich eher im Bereich New Adult/Jugendbücher unterwegs und dort sind die Hauptcharaktere meist Studenten und haben selten Kinder. Da ich aber seit einigen Monaten selbst Mutter bin, konnte ich mich mit den Schilderungen und Alltagsproblemen von Louisa sehr gut identifizieren. Besonders gerne mochte ich die Frauengruppe, in die sie hineingerät, denn die Unterhaltungen waren immer sehr amüsant und ich hätte am liebsten mit ihnen dort am Strand gesessen.

Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen und hat mich direkt am Anfang super in die Geschichte eintauchen lassen. Ich finde es toll, wie sie die Tiere auf dem Hof für mich so lebendig hat werden lassen und auch die Namen haben mich des öfteren schmunzeln lassen.

In dieser Geschichte geht es viel um das Thema „loslassen“ und eben nicht immer perfekt sein zu müssen. Da trifft die Autorin bei mir genau ins Schwarze, da ich selbst auch immer sehr hohe Ansprüche an mich stelle und mir damit enorm viel Druck mache.

Die Nebencharaktere mochte ich in diesem Buch fast noch mehr, als die eigentliche Hauptperson Louisa, da diese für mich ziemlich einzigartig waren und eben nicht 0815. Die Stimmung, die kreiert wurde, war wundervoll und ich hatte oft das Gefühl, selber am Meer zu sein.

Es wird hier oft von einem Wohlfühlbuch gesprochen, was ich aber nur teilweise bestätigen kann. Für mich war das Thema Burnout und psychische Überlastung sehr präsent und auch das wichtige Anliegen der Autorin auf die Missstände im Gesundheitssystem hinzuweisen, hat dieser Geschichte eine Ernsthaftigkeit verliehen. Durch Schwangerschaft und Geburt habe ich selber miterlebt, wie unterbesetzt die Krankenhäuser auf den Geburtsstationen sind und wie wenig Hebammen es auf dem Land nur noch gibt, habe ich bei meiner Suche selbst gemerkt. Großes Lob an Kristina Günak für die Thematisierung in diesem Buch, wir sollten Geburt und Wochenbett tatsächlich in unserer Gesellschaft mehr Aufmerksamkeit und Wert zugestehen!

Nun zu meinem Kritikpunkt, der für mich begründet, warum es kein 5-Sterne-Buch geworden ist: Für mich war schon relativ schnell klar, was die Lösung für Louisas Problem sein könnte und ich habe nicht verstanden, warum sie sich so lange dagegen gesträubt hat. Es war wirklich offensichtlich, dass ihr das Leben in München nicht gut tut und für mich kam ihre Einsicht einfach deutlich zu spät. Außerdem: Wenn man eine ausschweifende Lovestory erwartet, ist man hier definitiv falsch! Im Vordergrund steht die persönliche Entwicklung der Hauptfigur und die Liebesgeschichte ist nur ein Teil des Ganzen, was mich aber nicht gestört hat.

Ansonsten kann ich dieses Buch sehr empfehlen, besonders allen Mamas! Ihr seid tolle Mütter, auch wenn nicht immer alles perfekt ist, das muss ich selber zwar auch noch lernen, aber das Buch gibt da auf jeden Fall einen Denkanstoß.

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Veröffentlicht am 30.06.2021

Night of Crowns - Das Spiel beginnt!

Night of Crowns, Band 1: Spiel um dein Schicksal (TikTok-Trend Dark Academia: epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Stella Tack)
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Nach knapp einem Jahr auf dem SuB, habe ich nun endlich dieses Schätzchen gelesen.
Der Schreibstil war tatsächlich super locker und leicht, sodass ich jetzt unbedingt noch mehr Bücher von der Autorin lesen ...

Nach knapp einem Jahr auf dem SuB, habe ich nun endlich dieses Schätzchen gelesen.
Der Schreibstil war tatsächlich super locker und leicht, sodass ich jetzt unbedingt noch mehr Bücher von der Autorin lesen möchte!
Ich möchte so wenig über den Inhalt des Buches wie möglich verraten, aber die Idee der Story fand ich wirklich außergewöhnlich und super spannend! Besonders hat es mir der Kater Curse angetan, seine Sprüche haben mich wirklich des Öfteren zum schmunzeln gebracht. Leider kam mir die Handlung ab und zu etwa gehetzt vor, ich hätte mir gewünscht, die Charaktere im einzelnen noch etwas besser kennenzulernen. Aber ich habe große Hoffnungen für den zweiten Teil, den ich auch schon hier habe und bald lesen werde.

Fazit: Eine sehr spannende Geschichte, in die ich bis auf ein paar Kritikpunkte super eintauchen konnte.

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Veröffentlicht am 30.06.2021

Die Geschichte von Emmeline, dem Ballonmädchen

Jedes Jahr im Juni
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Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, war ich wirklich sehr neugierig auf die Geschichte und habe mich voller Elan reingestürzt.
Umso mehr fühlte ich mich ausgebremst, als ich anfangs so gar nicht ...

Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, war ich wirklich sehr neugierig auf die Geschichte und habe mich voller Elan reingestürzt.
Umso mehr fühlte ich mich ausgebremst, als ich anfangs so gar nicht in die Story reingefunden habe. Irgendwie kam ich mit dem Schreibstil überhaupt nicht zurecht, vorallem die schnellen Zeitsprünge innerhalb einer Seite haben mich oft verwirrt. Ich bin drangeblieben und wurde wirklich belohnt! Die Geschichte nimmt nach dem ersten Drittel mehr an Fahrt auf und ich habe mich an den Schreibstil gewöhnen können. Auch die Charaktere habe ich lieb gewonnen, meine Favoriten waren die Arbeitskollegen Rosie und Fox. Die Dialoge zwischen den dreien waren einfach nur zum totlachen, genau mein Humor. Neben den Themen Liebe und Freundschaft schneidet das Buch auch noch einige ernste Themen an, die Umsetzung fand ich aber sehr gelungen, da die Geschichte trotzdem nicht negativ oder betrübt wurde.

Auch wenn ich vieles im Verlauf der Geschichte schon vorher geahnt habe und es daher für mich keine krassen Plottwists waren, hat es mir so viel besser gefallen, als ich nach den ersten Seiten gedacht habe! Ich würde mich sehr freuen, wenn dieses Buch mal verfilmt werden sollte, denn das wäre bestimmt ein genialer Film. Die Geschichte vermittelt so viel Hoffnung und Zuversicht, einfach toll! Aus dieser Geschichte konnte ich so einiges mitnehmen und empfehle das Buch daher gerne weiter, wenn ihr berührende Romanzen mit einer ordentlichen Portion Humor mögt!


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Veröffentlicht am 21.06.2021

Mila und Leo - gemeinsam durch Höhen und Tiefen

Feels like Love
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Ich hatte ehrlich gesagt eine locker leichte Lovestory erwartet, diese Geschichte ist aber so viel mehr als das!

Mila muss für ihr Medizinstudium von München nach Berlin ziehen und findet dort ein Zimmer ...

Ich hatte ehrlich gesagt eine locker leichte Lovestory erwartet, diese Geschichte ist aber so viel mehr als das!

Mila muss für ihr Medizinstudium von München nach Berlin ziehen und findet dort ein Zimmer in einer WG. Dort lernt sie den Jungdesigner Leonardo kennen und sie verlieben sich Hals über Kopf ineinander. Sie schweben auf Wolke 7, bis sich plötzlich alles von einem Tag auf den anderen verändert und ihre junge Beziehung auf die Probe gestellt wird.



In die Geschichte bin ich dank des angenehmen Schreibstils sehr gut reingekommen und man fliegt förmlich durch die Seiten. Beim Lesen gab es für mich keine Unklarheiten oder logische Schwächen, die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und das mag ich sehr gerne.

Die erste Hälfte des Buches befasst sich mehr mit dem Studium und dem kennenlernen der beiden, in der zweiten Hälfte wird es dann ziemlich ernst. Da ich nicht Spoilern möchte, gehe ich nicht näher auf die dramatischen Geschehnisse ein, für mich war es aber ein bisschen viel auf einmal und „Schlag auf Schlag“.

Ich mochte eigentlich alle Charaktere bis auf Milas Mitbewohnerin, die sehr unsympathisch dargestellt wurde. Oft so sehr, dass man sich gefragt hat, wieso überhaupt jemand mit ihr befreundet sein will, da hätte ich mir noch etwas mehr Tiefe im Charakter gewünscht.

Dass das Buch in meiner Heimatstadt Berlin spielt, war ziemlich interessant für mich, da ich so eine bessere Vorstellung von den Schauplätzen und der Atmosphäre hatte.

Die Story ist wirklich sehr berührend und ich habe auch an einigen Stellen echt schlucken müssen, dieses Buch ist für mich definitiv kein Wohlfühlbuch. Aber gerade das hat mir gut gefallen, denn das Leben ist eben nicht immer einfach. Ich bin sehr gespannt auf den zweiten Teil und möchte unbedingt wissen, wie es mit Mila und Leo weitergeht!

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