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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.06.2018

Liebe gibt's nicht auf Rezept

Netzgeflüster
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Als Autorin von modernen Liebesromanen, die aus Sicht einer Katze geschrieben sind, hat Caroline Messingfeld sich einen guten Namen in der Belletristik gemacht. Nun stellt sie unter Beweis, dass sie durchaus ...

Als Autorin von modernen Liebesromanen, die aus Sicht einer Katze geschrieben sind, hat Caroline Messingfeld sich einen guten Namen in der Belletristik gemacht. Nun stellt sie unter Beweis, dass sie durchaus "klassische" Liebesromane verfassen kann, die von diesem Muster bewusst abweichen.

Ihr neues Buch "Netzgeflüster"gehört zur Contemporary Romance. Es ist ein witzig-spritziger Roman, der leichte Lektüre garantiert, ohne ins Triviale abzugleiten. Caroline Messingfeld erzählt eine amüsante, aber tiefgründige Geschichte mit einem realistischen Ende. Die junge Zahnärztin Lena, die ihre romantische Ader hinter einer großen Klappe versteckt und nicht nur mit ihrem Gewicht, sondern auch mit ihrer Lebenseinstellung kämpft, ist eine sympathische Hauptfigur mit vielen menschlichen Zügen, in denen man sich selbst wiederfindet. Auch die anderen Charaktere sind mir im Laufe der Lektüre richtig ans Herz gewachsen. Sie besitzen Ecken und Kanten, handeln manchmal aus dem Bauch heraus, statt ihren Verstand zu benutzen, und stellen sich manchmal selbst im Weg - aber sie haben das Herz am rechten Fleck. Spiegelt das nicht unser tägliches Leben wieder?

Die große Stärke des Romans ist der mitreißende Schreibstil. Romantische Komödien sind leicht und locker, und Caroline Messingfeld hat diese Vorgabe gut umgesetzt. Ihr Roman "Netzgeflüster" ist ein humorvolles, unterhaltsames Lesevergnügen für zwischendurch. Aber man lacht nicht nur über die amüsanten Szenen, sondern man fühlt sich auch in die Protagonistin Lena hinein, in ihre Gefühle und ihre Probleme. Caroline Messingfeld schreibt sehr flüssig, in einem frech-forschen, lässigen Ton, nimmt kein Blatt vor den Mund, spielt geschickt mit Humor, Ironie und Sarkasmus und schlägt hin und wieder ernste Töne an, wenn sie aktuelle Themen wie die narzisstische Selbst-Inszenierung auf Social Media und ihre fatalen Auswirkungen auf unsere Wahrnehmung scharf kritisiert. Super!

Veröffentlicht am 29.01.2017

Weihnachten auf Langeoog

Bitterer Todesengel
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Der Krimi "Bitterer Todesengel" von Moa Graven ist der dritte Fall für die Ermittlerin Eva Sturm und spielt zur Weihnachtszeit auf der kleinen ostfriesischen Insel Langeeog. Diesmal untersucht Eva Sturm ...

Der Krimi "Bitterer Todesengel" von Moa Graven ist der dritte Fall für die Ermittlerin Eva Sturm und spielt zur Weihnachtszeit auf der kleinen ostfriesischen Insel Langeeog. Diesmal untersucht Eva Sturm einen sehr mysteriösen Fall. Ein Toter wird erfroren in den Dünen gefunden. Es handelt sich um Heinrich Gerlach, der in ihrem zweiten Fall "Justitias Schwäche" spurlos verschwunden ist. Im Zuge der Ermittlungen stößt Eva Sturm auf weitere ungeklärte Todesfälle, die auf einen Serientäter deuten, und nimmt Kontakt zu ihren Kollegen Jan Krömer und Lisa Berthold auf.

Das Cover ist ein richtiger HIngucker. Die roten Weihnachtskugeln, farbigen Sterne, Schokoladenpralinen und goldenen Schokoladentaler sind perfekt in Szene gesetzt worden. Sie verweisen auf das kommende Fest der Liebe und spiegeln den Inhalt des Krimis perfekt wieder.

Der Plot ist interessant, und der Einstieg in die Handlung ist sofort möglich, ohne dass man den früheren Band "Justitias Schwäche" gelesen haben muss. Alle Protagonisten sind genau ausgearbeitet worden. Hierbei legt die Autorin besonderen Wert auf die zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen Eva und Jürgen, die sich in diesem Krimi sehr nahe kommen und auf eine gemeinsame Zukunft hoffen. Auch die aus Aurich stammenden Ermittler Jan Krömer und Lisa Berthold sind sehr sympathisch und überzeugen durch ihre konstruktive Zusammenarbeit.

Der Schreibstil von Moa Graven ist angenehm zurückhaltend. Der Krimi lässt sich sehr gut lesen und man möchte ihn nicht mehr aus der Hand legen. Er erzählt nicht nur einen spannenden Fall, sondern setzt sich auch mit wichtigen Themen wie Sterbehilfe und übertriebenem Konsumverhalten zur Weihnachtszeit auseinander. Dabei verzichtet er auf actionreiche Szenen und setzt auf das kritische Mitdenken der Leser. Für mich gibt es eine klare Lese-Empfehlung und verdiente 5 Sterne!

Veröffentlicht am 14.12.2016

Zwei Helden auf acht Pfoten

Kalle und Kasimir - Die rätselhafte Wahrsagerin
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„Kalle und Kasimir und die rätselhafte Wahrsagerin“ ist bereits der zweite Fall für das tierische Ermittler-Duo Kalle und Kasimir. Diesmal müssen sie es mit einer Wahrsagerin aufnehmen, die ihre gutgläubigen ...

„Kalle und Kasimir und die rätselhafte Wahrsagerin“ ist bereits der zweite Fall für das tierische Ermittler-Duo Kalle und Kasimir. Diesmal müssen sie es mit einer Wahrsagerin aufnehmen, die ihre gutgläubigen Kunden geschickt ausspioniert und ihr Mehr-Wissen für dunkle Machenschaften nutzt.

Das Geschehen wird abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Kalle und Kasimir erzählt, was im Text optisch durch kleine Knochen beziehungsweise Gräten kenntlich gemacht wird. Besonders gut gefällt mir, dass Miriam Müntefering die typischen Charaktereigenschaften von Hunden und Katzen in ihrem Roman deutlich aufzeigt und ihren tierischen Helden die dazu passende Sprache verleiht. Kalle ist ein bodenständiger, schlichter Ruhrgebiets-Mops, dessen Gedanken ständig um sein Futter (und seine angebetete Dobermann-Hündin) kreisen, während Kasimir ihm eindeutig geistig überlegen ist und sehr viel Wert auf seine äußere Erscheinung legt. Zusammen bilden sie ein echtes Dream-Team, das nicht nur seine liebsten Menschen wieder in die richtige Spur bringt, sondern es auch mit einer abgezockten Verbrecher-Bande aufnimmt, die in ihrem Revier für ungeklärte Einbrüche verantwortlich ist.

Ich vergebe fünf Sterne für eine kurzweilige, originelle und witzige Geschichte, die jeden großen und kleinen Leser in ihren Bann zieht.

Veröffentlicht am 13.12.2016

Mord unter Sammlern

Justitias Schwäche
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"Justitias Schwäche" ist der zweite Fall für Eva Sturm, die nach ihrer Versetzung aus Braunschweig in einer kleinen Polizeistation auf der ostfriesischen Insel Langeoog arbeitet. Sie scheint in einer leichten ...

"Justitias Schwäche" ist der zweite Fall für Eva Sturm, die nach ihrer Versetzung aus Braunschweig in einer kleinen Polizeistation auf der ostfriesischen Insel Langeoog arbeitet. Sie scheint in einer leichten Midlife-Crisis zu stecken und weiß selbst nicht genau, wie es eigentlich um ihre Beziehung zu ihrem Freund Jürgen, der die Touristikinfo leitet und ihr bei allen Ermittlungen zur Seite steht, bestellt ist.


In diesem Roman hofft sie auf einen ruhigen Herbst, als sich der Briefmarkenverein Ostfriesland-Papenburg für ein verlängertes Wochenende im Oktober anmeldet. Jürgen kümmert sich um die Organisation dieses Events und baut auf die Unterstützung seiner Freundin. Als ein Mitglied des Vereins tot in seinem Hotelzimmer aufgefunden wird, muss Eva einen Fall klären, in den mehr Menschen verwickelt sind, als es auf den ersten Blick scheint.

Das Cover des Romans ist sehr zurückhaltend gestaltet und passt perfekt zum Inhalt des Romans, der mich durch den leisen und ruhigen (typisch norddeutschen?), aber sehr unterhaltsamen Schreibstil von Moa Graven gefesselt hat. Auch der Titel ist gut gewählt. Leider ist die Auflösung des Falles etwas vorhersehbar, was mich persönlich aber nicht gestört hat.


Es hat mir sehr gefallen, mir einmal Seeluft um die Nase wehen zu lassen und eine neue Autorin kennenzulernen. Für mich ist das Buch ein gelungener Krimi mit ostfriesischem Charme, den ich gern weiterempfehle. Eine schöne Zugabe sind die zwei gutbürgerlichen Rezepte, die Moa Graven geschickt in die Handlung integriert hat.

Veröffentlicht am 13.12.2016

Erstens kommt es anders... zweitens als man denkt

Pfote fürs Leben
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Wie der winzigkleine Perserkater Snowbell hier einen Mordfall aufklären und nebenbei noch für das große Glück seines Frauchens sorgen muss, ist nicht nur lustig, sondern geht auch zu Herzen. Ein wirklich ...

Wie der winzigkleine Perserkater Snowbell hier einen Mordfall aufklären und nebenbei noch für das große Glück seines Frauchens sorgen muss, ist nicht nur lustig, sondern geht auch zu Herzen. Ein wirklich gelungener Katzenkrimi im Sinne von Cosy Crime mit einer zuckersüßen Love Story!

Ich empfehle diesen Roman allen Lesern, die einer gelungenen Mischung aus Liebesroman und Krimi eine Chance geben. Hier zieht ein schneeweißer Perserkater die Strippen. Er kommt zu einer sehr schüchternen Grundschullehrerin, die von Männern die Nase gestrichen voll hat, und verändert ihr Leben, in dem er Amor auf vier Pfoten spielt und sie mit einem coolen, aber bindungsunwilligen Harley Davidson Motorradfahrer bekannt macht. Ganz nebenbei lernt er noch eine leicht versnobte Katzendiva kennen, die das düstere Geheimnis ihres Frauchens hütet. Caroline Messingfeld schreibt in einer sehr ansprechenden lockeren Sprache, mit viel Witz und einem guten Tempo. Ich empfehle es allen Lesern, die niveau- und humorvolle Bücher im Stil von Kerstin Gier und Sophie Kinsella lieben.