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Veröffentlicht am 21.11.2020

Hat mir auch mit kleinen Schwächen gut gefallen

What if we Drown
1

Nach einem schweren Verlust hat Laurie für sich beschlossen, einen Neuanfang zu starten. Und Gleichzeitig will sie so ihrem Bruder am nächsten sein und bewirbt sich deshalb für ein Medizinstudium in Vancover. ...

Nach einem schweren Verlust hat Laurie für sich beschlossen, einen Neuanfang zu starten. Und Gleichzeitig will sie so ihrem Bruder am nächsten sein und bewirbt sich deshalb für ein Medizinstudium in Vancover. Auch wenn es sich anfangs schwer anfühlt, lebt sie sich schnell ein und lernt nette Menschen kennen. Darunter Medizinstudent Sam, der mit seinem Lächeln direkt ihre Aufmerksamkeit gewinnt. Nur muss sie bald feststellen, dass sich mehr hinter dem freundlichen Gesicht, den hellblauen Augen und dem Namen Sam befindet. Etwas was sie wieder zurück in das Loch zerren könnte, aus dem sie gerade erst gekrochen ist.

Meinung:

Nach diesem Klappentext war ich super hypt auf die Story. Ich war bereit für Drama, für Tränen und für eine Thematik, die mir unter die Haut geht. Und auch von anderen Lesern hatte ich nur positives, emotionales gehört.

Und dieses Buch mit so einem wunderschönen Cover liegt so traumhaft in meiner Hand <3 To be honest, alleine wegen den Covern würde ich die Reihe in mein Regal stellen wollen. Zum Glück ist auf der Schreibstil annehmbar, an manchen Stellen richtig gut, aber davon muss man sich eh immer selbst überzeugen :)

Die Richtung, die die Geschichte verfolgt hat mich auch überrascht. Laurie lernt ziemlich schnell über Sam's Verbindung zu ihrem toten Bruder. Und auch dabei hatte ich erst was anderes erwartet. So bekommt Laurie zumindest die Möglichkeit, selbst Nachforschungen anzustellen: Ihr Plan ist es Sam näher zukommen, sein Vertrauen zu gewinnen und ein Geständnis von ihm zu kriegen. Mit allen möglichen Mitteln und um endlich abschließen zu können. Das sie diese Prinzipien nicht lange halten kann, wird schnell klar als Sam sich anders wie erwartet zu sein scheint.

Laurie gerät in einen inneren Konflikt mit sich selbst. Die Gefühle zu ihrem Bruder und das was sich mit Sam entwickelt, bringt sie dazu immer weiter in die Lüge rein zu geraten. Für mich hätte sie diese aber viel früher fallen lassen sollen. Sie erkennt mit der Zeit selbst viel falsch und unmoralisch das ist was sie tut. Nur macht sie einfach wie gewohnt weiter, obwohl sie definitiv nichts mehr daraus gewinnen kann. Sie hat falsche Entscheidungen getroffen und wie zu spät bereut. Teilweise war sie auch zu naiv für mich und hat ihre Probleme nur vor sich her geschoben und sie nicht in Angriff genommen. Gleichzeitig machen diese Eigenschaften sie so menschlich und auch natürlich.

Unnatürlich war eher die Abfolge und Zufälle von gewissen Dingen, die wohl allein der Story dienten.

Zu Sam kann man nur sagen, dass er sehr sympathisch und liebenswert war. Lediglich kurz am Ende war ich etwas enttäuscht von seiner Situation. Aber man weiß, dass er sehr mit sich zu kämpfen hat und definitiv einen Grund besitzt, so zu reagieren.

Mich hat nur gestört, wie Laurie sich ab einen gewissen Zeitpunkt für eine Seite entscheidet. Dabei müsste sie das nicht mal. Ich finde es nur etwas "unmoralisch" und falsch, dass sie auf der einen Seite diesen Konflikt hat und dann aber einfach einen Fick darauf gibt.

Richtig geliebt habe ich aber die Nebencharaktere. Diese wurden super in die Story eingearbeitet, haben tatsächlich was zu erzählen und waren einfach wundervoll. Mehrere dieser Figuren sehen wir zum Glück noch in den Folgebänden. Darunter Emmett. Mein absolutes Highlight und nächster Bookboyfriend. Ich war glaube ich noch nie so angetan von einem Buchcharakter. Aber Emmett ist einfach herzensgut und der beste Freund den man sich wünschen kann. Das beweist er mehrmals, in dem er nicht nur Verständnis zeigt, sondern Laurie und anderen genau das gibt was sie brauchen. Dabei merkt man schon hier, wie überfordert er manchmal mit seinem eigenen Leben ist. Er wirkt nur zusätzlich so real und ich würde in wirklich zu mir wünschen, wenn ich könnte.

Wichtig noch, das Buch besitzt eine Triggerwarnung. Es werden teils offensichtliche und weniger offensichtliche Themen angesprochen, die dennoch sehr wichtig sind und für manche vielleicht nicht so meint zu schlucken.

Jedenfalls hat mich das Buch gut unterhalten. Es war zwar irgendwo einzigartig und hat schwierige Themen behandelt, nur hätte es teils mehr Spannung und andere Entscheidungen/Wege vertragen. Trotzdem werde ich allein wegen Emmett die Reihe weiterverfolgen.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.10.2020

Eine Geschichte bei der man sich einfach wohl fühlt

The Brooklyn Years - Was von uns bleibt
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Inhalt: Früher waren Leo Trevi und Georgia unzertrennlich ineinander verliebt. Doch die Vergangenheit hat Spuren hinterlassen und das Paar trennte sich. Jahre später lebt Georgia mit ihrer Mitbewohnerin ...

Inhalt: Früher waren Leo Trevi und Georgia unzertrennlich ineinander verliebt. Doch die Vergangenheit hat Spuren hinterlassen und das Paar trennte sich. Jahre später lebt Georgia mit ihrer Mitbewohnerin Becca und hat einen Job als Pressesprecherin der Brooklyn Bruisers. Ihr Vater ist der Coach dieser Eishockeymannschaft. Und Leo der seit dem College versucht über sie hinweg zukommen und endlich ein erfolgreicher NHL-Spieler zu werden, kommt ausgerechnet jetzt ins Team nach Brooklyn. Als neuer hat er es nicht nur unter den Teamkollegen sondern auch beim Coach schwer, der ihn aus irgendeinem Grund nicht leiden kann. Und als er schließlich Georgia begegnet, muss er feststellen, dass er die Gefühle zu ihr nie verloren hat und sie auch jetzt noch sein Herz zum Rasen bringt. Chaotischer könnte sein Leben nicht sein.

Meinung: "The Brooklyn Years: Was von uns bleibt" ist ein neuer Reihenauftackt von Sabrina Bowen, der sich mit dem Liebesleben der Eishockey-Spieler auseinander setzt. Bedeutet bisschen Drama, Jungs mit viel Muskelmasse und etwas Kitsch und Liebe sind dabei. Und das in einem sogar gut umgesetzten Format!

An sich liest sich die Geschichte sehr gut. Der Schreibstil von S. Bowen sorgt einfach immer dafür, dass man an die Seiten gefesselt ist. Und auch die liebevollen Charaktere machen es einem leicht der Geschichte interessiert zu folgen.

Wir haben unsere Protagonistin Georgia. Nach dem sie etwas folgenschweres in ihrer Jugend durchgemacht hat, ist sie schon wieder genesen. Wir begleiten sie somit nach ihrem Heilungsprozess und müssen feststellen, dass die Erfahrung nicht nur sie verändert hat. Beschrieben wird Georgia als sehr konzentrierte Workaholicerin, die sich manchmal etwas zu wenig Zeit für sich selbst und erst recht keine für ihr Liebesleben nimmt. Aber das darüber geredet wird, macht der willenstarken selbständigen Frau nichts aus.

Leo auf der anderen Seite hat noch immer Gefühle für sie und will sie vorallem beschützen. Meist vor sich und seiner Pechsträne. Aber auch so will man Leo nur in den Arm nehmen, weil er so liebenswert und gutherzig ist und mit allen freundlich umgeht. Selbst wenn ihm jmd. blöd kommt bleibt er ruhig und versucht alles in einem friedlichen Weg zu klären. Nur halt bei Georgia sieht er rot.

Dann treffen wir unter anderem alte wie neue Charaktere darunter Leo's Bruder DJ, Becca, Nate und die anderen Mannschaftskollegen von Leo. Allesamt haben ihre Eigenarten und sind trotzdem sympatisch und vertrauensvoll.

Besonders war für mich aber, wie viel Sport dann doch noch im Buch drin war. Nie habe ich eine Eishockey-Romanze gelesen und bin hiermit sehr zufrieden. Thematisch wurde es mitreingenommen, aber nicht überstrapaziert genutzt. Dagegen kam mir ein anderes wichtiges Thema aber zu kurz. Gemeint ist das Ereignis aus Georgia's finsteren Vergangenheit wofür es extra eine Triggerwarnung im Buch gibt. Sie hat es quasi schon abgehakt, aber ich fand halt wenn man so ein großes und tiefgehendes Thema anspricht sollte man es auch behandeln. Dadurch hatte das ganze Buch eher einen lockeren und weniger ernsten Eindruck auf mich, was an sich auch okay war. Dann hatte man eben leicht gelöste Konflikte am Ende des Buches, die einem fast zu perfekt und lieb vorkamen. Nur am manchen Stellen dann doch zu lieb.

Fazit: Für mich war es eine Geschichte bei der ich mich beim Lesen sehr Wohl gefühlt habe und die mich definitiv unterhalten konnte. Nur hätte ich mir an manchen Stellen mehr erhofft. Auch mehr im Punkto Einzigartigkeit, denn trotz der netten Story ist sie für mich nicht unbedingt besonders oder so wichtig, dass ich sie nochmal irgendwann lesen würde. Aber verfolgt wird die Reihe definitv. Einfach weil man manchmal einen süßen Roman zum Abschalten und Wohlfühlen braucht.

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  • Charaktere
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  • Gefühl
Veröffentlicht am 04.08.2020

Das war gut

Paradise City
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In ihrem Roman gibt die Autorin einen Einblick auf ein zukünftiges Deutschland. Die Gesellschaft wurde optimiert. Jeder Mensch in Deutschland trägt eine Smartcase mit sich, die den Staat rundum mit Informationen ...

In ihrem Roman gibt die Autorin einen Einblick auf ein zukünftiges Deutschland. Die Gesellschaft wurde optimiert. Jeder Mensch in Deutschland trägt eine Smartcase mit sich, die den Staat rundum mit Informationen über den eigenen Gesundheitsstand und mehr informiert. Zur selben Zeit reist Rechercheurin Liina in die Uckermark und soll einen suspekten Todesfall durch Schakalbisse untersuchen. Nicht jedem gefällt, was die junge Frau da ausgräbt, denn alles läuft doch gut im Staat- solange man keine Fragen stellt.

Es ist wirklich erstaunlich, welchen Durchblick die Autorin hat. Sie sieht Dinge voraus, die sogar in echt eingetroffen sind und gibt mit ihrer Geschichte viele Denkansätze und Bedenken auf. Auch der flüssige Schreibstil lässt einen geschmeidig durch die Geschichte wandern und man wird gleichzeitig vom Geschehen gefesselt. Man erhält viele Informationen über diese Zukunftsvision einer gesunden Gesellschaft und eines Überwachungsstaates. So wird man selbst immer wieder angeregt, das gelesene sacken zu lassen und nachzudenken, was es für die eigene Zukunft zu bedeuten hat.

In dem Zusammenhang bekommt man stückweise durch private Probleme der Protagonistin oder Nebengeschichten über andere Menschen mit, wie der ganze Staat funktioniert und welche Geheimnisse er vor den Bürgern zu verstecken versucht. Ehrlich gesagt fand ich gerade spannend, was Liina alles passiert ist und ich wurde manchmal richtig geschockt zurückgelassen. Auch wenn ich manche ihrer Ansichten nicht teilen kann, merkt man schnell, dass auch sie nur ein Mensch mit Fehlern ist. So auch andere in ihrer Umgebung. Trotzdem hatte ich manchmal das Gefühl, nicht wirklich mit ihnen connecten zu können. Meines Erachtens hat die Autorin des öfteren kleine Zeitsprünge oder zwischendurch kurz Zusammenhänge dargelegt hat, wodurch die Story rein vom Aufbau nicht ganz so flüssig schien. Wirklich gestört hat mich diese Tatsache erst am Ende, welches leider zu kurz ausfiel und die Auflösung unvollständig wirkte. Durch diese Art des Schreibens bin ich manchmal auch nicht ganz so mitgekommen und beim Ende blieben mir noch Fragen offen.

Fazit: Alles in allem hat mich die Geschichte gut unterhalten, war zwischendurch richtig spannend und Gedanken anregend, aber der Erzählstrang manchmal leider zu chaotisch. Trotzdem war mir schon nach den ersten 100 Seiten klar, dass es 4🌟 für dieses Buch geben würde.

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Veröffentlicht am 23.07.2020

Sehr berührend und aufklärend

Girl running, Boy falling
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Inhalt:

Musterschülerin Resey lebt in ihrer perfekten kleinen Welt zusammen mit ihrer Auntie Kath, ihrer Grandma und vielen Freunden unter anderem ihrem besten Freund und Schwarm Wally, der sie immer ...

Inhalt:

Musterschülerin Resey lebt in ihrer perfekten kleinen Welt zusammen mit ihrer Auntie Kath, ihrer Grandma und vielen Freunden unter anderem ihrem besten Freund und Schwarm Wally, der sie immer Champ nennt. Auch wenn Therese immer wieder mit den Gedanken in der Vergangenheit liegt und Fragen über ihre Eltern stellt, ist der Teenager doch eigentlich glücklich mit der kleinen Familie die sie jetzt hat. Und dann endlich wird sie von Wally geküsst und alles ist irgendwie verrückt, anders und doch so gleich. Bis sich Wally das Leben nimmt und sie alle zurück lässt. Mit einem Herz voll Kummer, Wut und vielen Fragen will Resey diese ganze Zeit mit ihm hinter sich lassen. Ob das der richtige Weg ist und ob sie nicht doch lieber Hilfe von ihren Freunden und Familie annehmen will?

Meinung:

Zu Beginn will ich gleich mal sagen, dass dieses Buch Themen wie Suizid, Trauerbewältigung und Vernachlässigung beinhaltet. Das sollte genannt werden, da nicht jeder diese Themen verarbeiten kann.
Ich persönlich finde sie aber absolut wichtig, vorallem im Teenageralter und würde jedem dieses Buch in die Hand drücken, der damit umgehen kann, vorallem weil diese Problematiken so einfühlsam erzählt werden. Ich habe mich, so komisch wie es klingt, sehr wohl gefühlt in diesem Buch und auch irgendwie verstanden.

Authentisch waren aber zudem noch die Charaktere vom außergewöhnlichen Wally, der aufdringlichen Melody und vieler weiterer einzigartigen Figuren.
Da man aber aus Resey's Perspektive die Geschichte verfolgt, erfahren wir von ihr und ihren Emotionen mehr. Wir begleiten sie auf ihrem Weg, die Vergangenheit & und sich selbst zu akzeptieren. Und dieser Weg hat mich Tränen gekostet. Am meisten mochte ich dabei Rhino, der Therese nie in die Enge getrieben hat, sondern sie die ganze Zeit unterstützen und verstehen konnte. So einen Freund sollten wir alle haben.

Mehr hätte ich liebend gerne über Therese Eltern und ihre Gefühle gelesen, da darin das Kernproblem für Resey liegt. Ansonsten kam ich anfangs nicht so gut in die Geschichte und hab mich etwas schwer getan mit dem Schreibstil. Da waren die eingeschobenen Briefe und Gedichte von Wally und Resey sehr auflockernd und gefühlsbetont. Mit wenigen Worten konnten sie so viel ausdrücken...

Fazit:

Für mich ist diese Buch ein einfühlsame Coming-Of-Age Roman, der erfolgreich Thematiken wie Suizid, Ängste und Trauerbewältigung anspricht und einem näher bringt. Auch wenn ich mich anfangs etwas schwer getan habe in die Story reinzukommen, würde ich das Buch jedem empfehlen, um einfach ein besseres Verständnis von diesen Themen und dem Teenagerdasein zu bekommen.

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Veröffentlicht am 13.07.2020

Eine Geschichte, die nah am echten Leben spielt

Never Let Me Down
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In Rachel's Leben läuft gerade alles schief. Nicht nur hat sie vor kurzem ihre Mutter verloren, sondern lebt allein gelassen im Heim ihr tristes Leben weiter. Bis auf einmal ihr Vater, Weltbekannter Sänger ...

In Rachel's Leben läuft gerade alles schief. Nicht nur hat sie vor kurzem ihre Mutter verloren, sondern lebt allein gelassen im Heim ihr tristes Leben weiter. Bis auf einmal ihr Vater, Weltbekannter Sänger Freddy Ricks auftaucht und sie bei sich aufnehmen will. Problem ist: Nach 17 Jahren trifft sie ihn zum 1. Mal und sie sind sich Beide fremd. Um wieder ins Leben zu kommen, geht Rachel ans angesehene Claiborne College so wie ihre Mutter damals. Doch in dieser Stadt liegen auch viele Geheimnisse aus der Vergangenheit, die Rachel vielleicht antworten auf die vielen Fragen rund um das Fehlen ihres Vaters und darüber warum ihre Mutter nie über ihn geredet hat. Denn erst wenn sie all den Schmerz und ihre Gedanken geklärt hat, kann sie wieder richtig am Leben teilnehmen, was vorallem ihren Freund Jake betrifft.

Storyline: Wir verfolgen Rachel's Leben, wie es nachdem Tod ihrer Mutter weitergeht, wie es sich mit Freddy lebt und schließlich bis hin zum Leben in der WG am College. Für mich hatte die Geschichte von Anfang an einen biografischen Charakter, weil wir so viele Details aus Rachel's Leben erfahren haben und sie begleiten durften. Die Liebesgeschichte war finde ich da eher nebensächlich, viel mehr hing alles davon ab, dass sie ihre seelischen Probleme verarbeiten kann und den Weg zu einer gesunden Beziehung findet. Mir hat dieses Konzept sehr gefallen, auch wenn es nicht wirklich neu war. Es war trotzdem andersartig und so realistisch. Etwas belastete Rachel bei ihrer Beziehung mit ihrem besten Freund Haze und das nimmt sie auch in die nächste Beziehung mit, weil sie nicht auf sich selbst hört und ihre Sorgen ignoriert bis sie wieder Hochkommen. Und gerade das machen wir doch alle. Das wirkliche Problem in uns ignorieren, weiter mit einem Lächeln auf dem Gesicht rumlaufen und behaupten, dass es uns gut geht. Das tut es aber oft nicht. Und gerade in Rachel sammelt sich durch dieses Verleugnen nur die Wut an.

Sie hat gerade viel um die Ohren und auch wenn es sich toll anhört aufeinmal einen super reichen Daddy zu haben, toll ist es für sie nicht. Das Zusamenleben mit Freddy wurde so gut dargestellt. Wie sie sich erst vorsichtig einander annähern und über einander lernen, aber trotzdem noch die Angst da ist, dass man doch Verstoßen wird.
Rachel ist auch nicht immer einfach, vorallem wenn ihre Wut sich aufstaut und AngryRachel zum Vorschein kommt. Aber wir alle haben doch eine Grenze. Auch wir können nur ein Maximal Maß an Stress, Sorgen und Probleme aufnehmen ohne durch zu drehen. Deswegen fand ich Rachel mit all ihren Macken fantastisch. Bisher konnte mich kein Charakter so fesseln und so real wirken. Als würde man über eine Geschichte die auf einer wahren Begebenheit basiert lesen, so hat sich das angefühlt.
Auch Side-Charaktere wie Mitbewohnerin Aurora oder Bandmitglied Ernie waren himmlisch nett und hatten ihre eigene kleine Geschichte und Tiefe. Bei Aurora konnte ich mir jedoch schon denken, was sie so belastet hat.
Jake fand ich einfach nur unglaublich süß! Er war liebevoll zu Rachel, hat sie auch als einfachen Freund unterstützt und ihr Zeit & Raum gegeben als sie es nötig hatte. Mit seinen Aktionen und E-Mails hat auch er mein Herz zum schlagen und auflachen gebracht.
Anders wie Arschgesicht, oder auch bekannt als Rachel's Vater. Seine Entscheidungen im Leben kann man einfach nicht gut heißen, aber so ist es im Leben nun mal. Es gibt immer solche Menschen und irgendwo kann man seine Fehler auch verstehen. Die Vergangenheit und Rachel müssen ihn auch lange belastet haben, aber trotzdem konnte er einfach so damit weiterleben. Finde ich einfach nicht fair. Auch wenn er verspätet versucht eine Beziehung mit seiner Tochter aufzubauen, so handelt er doch immernoch sehr egoistisch. Aber er ist eben ihr Vater und seine Eltern sucht man sich nicht aus.

Letzten Endes konnte ich seine Anwesenheit akzeptieren, vorallem weil Rachel ihn einfach gebraucht hat. Mir ist beim Lesen nur aufgefallen, dass manche Sätze und Konversation für mich richtig verwirrend waren und ich manchmal nicht verstanden habe, worüber die Zwei gerade sprechen. Der Schreibstil hat mir dadurch nicht ganz so gefallen.

Fazit: Never let me down spielt sehr nah am Leben und befasst sich mit den Sorgen und Probleme junger Menschen. Generell werden Themen wie Trauerbewältigung, Vergebung und die Angst vorm 1. Mal sehr realistisch rübergebracht und einem wird vermittelt, dass es Zeit braucht sich zu öffnen, sich seinen Sorgen zu stellen und sie zu verarbeiten. Das Buch bietet tiefgründige Charaktere mit Persönlichkeit und konnte mich daher von sich überzeugen. Ich würde es trotzdem kein zweites Mal lesen, da sich zum Ende hin alles aufklärt.

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