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Veröffentlicht am 28.08.2020

Klimaneutral leben?

Projekt Green Zero
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Dass wir einiges tun müssen, um die Umwelt zu schützen, ist wohl den meisten bewusst. Der Wille ist da, doch häufig hapert es an der Umsetzung.
Der Unternehmer und Familienvater Dirk Gratzel wollte etwas ...

Dass wir einiges tun müssen, um die Umwelt zu schützen, ist wohl den meisten bewusst. Der Wille ist da, doch häufig hapert es an der Umsetzung.
Der Unternehmer und Familienvater Dirk Gratzel wollte etwas tun. Doch er wollte nicht nur zukünftig seinen ökologischen Fußabdruck auf Null bringen, sondern er wollte auch die Sünden der Vergangenheit ausgleichen. Doch der Weg dahin ist gar nicht so leicht, wie wir mit diesem Buch feststellen können.
Der Autor schreibt verständlich und sogar humorvoll, so dass sich das Buch gut lesen lässt. Wir können an seinen Überlegungen und an seinen mehr oder weniger großen Schwierigkeiten teilhaben. Das ist alles sehr detailliert beschrieben, mir manchmal etwas zu ausführlich.
Zunächst einmal musste die bisherige Ökobilanz ermittelt werden. Schon das alleine war schwierig genug. Gratzel bekam nach einiger Suche die Unterstützung von Umweltwissenschaftlern der TU Berlin. Dann ging es weiter mit den Überlegungen, was zu tun ist. Es bedeutete, dass sein ganzes Leben umgekrempelt werden musste. Trotz aller Hemmnisse und Problemchen ist Gratzel seinen Weg weitergegangen. Da ich mich selbst möglichst umweltfreundlich verhalten möchte, um dem Klimawandel mit meinen Möglichkeiten entgegenzuwirken, weiß ich, dass es fast immer unbequem wird und manches trotz aller Förderung an den Kosten scheitert. Man muss sich halt nach der Decke strecken.
Trotzdem finde ich einige Ansätze bedenkenswert. Auch wenn ich nicht viel Neues erfahren haben, so hat mich dieses Buch dennoch wieder einmal zum Nachdenken gebracht, was ich selbst noch tun könnte.
Ich finde es toll, mit wie viel Enthusiasmus Dirk Gratzel sein Projekt verfolgt. Mir hat das Buch gefallen und ich kann es empfehlen.

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Veröffentlicht am 23.08.2020

Die Wunden der Vergangenheit

Der Morgen, an dem mein Vater aufstand und verschwand
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Ida war dreizehn Jahr, als ihr depressiver Vater die Wohnung verlassen hat und spurlos verschwand. Seither sind ungefähr zwanzig Jahre vergangen und Ida führt ihr eigenes Leben, weitab von dem Ort auf ...

Ida war dreizehn Jahr, als ihr depressiver Vater die Wohnung verlassen hat und spurlos verschwand. Seither sind ungefähr zwanzig Jahre vergangen und Ida führt ihr eigenes Leben, weitab von dem Ort auf Sizilien, wo sie aufgewachsen ist. Doch nun erhält sie einen Anruf von der Mutter, die Hilfe verlangt, da sie einige Reparaturen durchführen lassen will, bevor sie das Haus verkauft, da ihr alles zu viel wird. Ida setzt sich in den Zug und fährt mit gemischten Gefühlen zurück. Sie muss sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen, die sie längst hinter sich geglaubt hatte.
Es ist eine emotionale und ziemlich deprimierende Geschichte, die uns die Autorin Nadia Terranova in diesem Buch erzählt. Der Schreibstil ist passend und voller Metaphern, die allerdings manchmal etwas seltsam anmuteten.
Die Charaktere sind vielschichtig dargestellt, aber nicht unbedingt sympathisch, auch wenn man nachfühlen konnte, wie sie gefühlt haben. Ida ist in der Pubertät, als ihr Vater sich immer mehr in sich zurückzieht und nicht mehr ansprechbar ist, bevor er ganz verschwindet. Die Mutter überlässt es ihrer Tochter, sich um den Vater zu kümmern, während sie arbeitet, um den Lebensunterhalt zu verdienen, und um der Situation zu entfliehen. Ida ist vollkommen überlastet und lässt die Mutter in dem Glauben, dass alles läuft. Ida war immer viel mehr mit dem Vater verbunden. Auch jetzt ist die Beziehung zwischen den Frauen schwierig. Zu viele Verletzungen und Wut haben sich aufgestaut. Zudem sind da Die Schuldgefühle. Aber auch nach der langen Zeit wird nicht wirklich über die Vergangenheit geredet.
Es ist eine traurige Geschichte, allerdings mit einem versöhnlichen Ende, die mir gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 05.08.2020

Wie war das früher?

Wie, das war mal anders?
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Unsere Welt entwickelt sich immer schneller weiter und es gibt vieles, was vor wenigen Jahren noch normal war und das Kinder heute schon nicht mehr kennen. Die Generation Handy weiß zum Beispiel wenig ...

Unsere Welt entwickelt sich immer schneller weiter und es gibt vieles, was vor wenigen Jahren noch normal war und das Kinder heute schon nicht mehr kennen. Die Generation Handy weiß zum Beispiel wenig mit einem Telefon mit Wählscheibe anzufangen.
Dieses Buch erzählt von vielen technischen Fortschritten, von der Entwicklung in der Medizin und gibt am Ende einen Blick in die Zukunft.
Einerseits gefällt mir das Buch ganz gut, aber es gibt auch etwas, das mir nicht gefallen hat. Ich hätte es schön gefunden, wenn die Themen chronologisch behandelt wären, aber es geht wild durch die Jahrhunderte. Richtig: durch die Jahrhunderte und nicht nur um die Zeit, in der die Omas und Opas gelebt haben. Das Rad wurde nun einmal lange vor den Autos und Zügen erfunden. Manche Entwicklungen bauen nun einmal aufeinander auf und sollten entsprechend angeordnet sein. Am Ende allerdings wird alles auf einem Zeitstrahl angeordnet. Das Glossar, welches Fremdwörter erklärt, ist zwar hilfreich, doch mir gefällt es nicht, wenn ich das hinten im Buch nachschlagen muss und ich glaube für Kinder würde es besser auch direkt erklärt.
Jedes Thema wird verständlich auf einer Doppelseite behandelt und ist sehr schön illustriert.
Mich hat das Buch nicht ganz überzeugt.

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Veröffentlicht am 02.08.2020

Kochen ohne Fleisch

Vegan! Das Goldene von GU
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Zunächst einmal: Ich bin kein Veganer! Aber ich schränke meinen Fleischkonsum zunehmend ein und bin daher immer auf der Suche nach Inspirationen für vegetarische oder vegane Gerichte, weil man sonst schnell ...

Zunächst einmal: Ich bin kein Veganer! Aber ich schränke meinen Fleischkonsum zunehmend ein und bin daher immer auf der Suche nach Inspirationen für vegetarische oder vegane Gerichte, weil man sonst schnell etwas einseitig wird.
Dieses Kochbuch ist ein wirklich tolles und umfassendes Werk, das mir gute gefällt. Die Einteilung ist sinnvoll und das Register ist praktisch.
Die einzelnen Rezepte sind gut nach zu kochen und die Bilder ergänzen die Gerichte sehr schön.
Allerdings gibt es auch eine Reihe von Gerichten, deren Zutaten bei uns auf dem Land kaum zu beschaffen sind und ich bin nicht bereit, dafür größere Einkaufstouren zu unternehmen. Auch gefällt mir nicht, dass oft auf vorgefertigte Produkte zurückgegriffen wird. Aber das ist wohl Ansichtssache. Wenn ich meine Ernährung umstelle brauche ich auch keine Fleischersatzprodukte.
Trotzdem hat mir das Buch gut gefallen, denn es gibt so viele Möglichkeiten, dass auch ich einiges davon verwerten kann.
Nicht perfekt, aber doch gut zu verwenden.

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Veröffentlicht am 30.07.2020

Tutto bene

Tutto Bene - Ein Lago-Maggiore-Krimi
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Lukas Albano Geier war früher einmal Personenschützer, doch das hat er inzwischen hinter sich gelassen. Er ist von München an den Lago Maggiore gezogen und fühlt sich wohl und widmet sich seiner Musik. ...

Lukas Albano Geier war früher einmal Personenschützer, doch das hat er inzwischen hinter sich gelassen. Er ist von München an den Lago Maggiore gezogen und fühlt sich wohl und widmet sich seiner Musik. Es ist also schön beschaulich! Doch dann wird er unverhofft mit seiner Vergangenheit konfrontiert, denn in dem kleinen Ort Maccagno wird eine Tote aufgefunden. Auf ihrem Arm steht die Telefonnummer von Lukas Albano Geier. Er kennt diese Frau, denn er hat ihr seinerzeit geraten, sich hier in diese Gegend zurückzuziehen, da sie hier sicher wäre. Seine Neugier ist geweckt und er fühlt sich auch verpflichtet, der Sache nachzugehen.
Es geht auch recht beschaulich zu in diesem Krimi. Beim Lesen wird man durch die bildhaften Beschreibungen in Urlaubsfeeling versetzt. Man kann sich gut vorstellen, wie man seine Abendessen genießt mit einem Blick über den See. Aber nicht nur die Gegend ist sehr schön, auch Lukas Albano Geier hat sich eine besondere Unterkunft in einem alten Turm gegönnt, in dem er auch sein Musikstudio hat. Neben der Musik kümmert er sich also auch noch um die Ermittlungen. Dabei wendet er sich an alte Kontakte, aber er weiß auch nicht so genau, wem er trauen kann.
Mir hat dieser etwas gewöhnungsbedürftige Schreibstil gut gefallen. Die Charaktere sind alle interessant dargestellt. Allerdings bin ich mit Lukas Albano Geier nicht so recht warm geworden, da er eine etwas schwermütige Art hat. Vielleicht liegt es daran, dass ihn die Geschichte seiner Eltern nicht loslässt, die in Thailand von dem Tsunami verschluckt wurden. Er hatte ihnen die Reise geschenkt. Lukas vermeidet es, an seine Eltern zu denken, aber es lässt ihn dennoch nicht los.
Während es durch die vielen atmosphärischen Beschreibungen anfangs etwas behäbig zugeht, kommt dann irgendwann doch noch etwas mehr Fahrt auf.
Mich hat dieser atmosphärische Krimi gut unterhalten.

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