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Veröffentlicht am 16.08.2020

Ein sehr guter historischer Roman

Hill House - Der Wind in den Lilien
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Während die beiden Freundinnen Alice und Rose in der Heimat den Krieg verfolgen, versorgt und tröstet Vera Lyttleton Verwundete und Sterbende. Sie arbeitet als Krankenschwester in einem Lazarett in Arras. ...

Während die beiden Freundinnen Alice und Rose in der Heimat den Krieg verfolgen, versorgt und tröstet Vera Lyttleton Verwundete und Sterbende. Sie arbeitet als Krankenschwester in einem Lazarett in Arras. Aber das ist noch nicht alles. Die schüchterne und introvertierte Frau arbeitet für den englischen Geheimdienst. Ihr Vorgesetzter, der Stabsarzt Redmond bittet sie, dass sie das Lazarett verlässt und nach Lille eilt, um dort einen Auftrag fürs Vaterland zu erledigen. Dort muss sie gefährliche Aufgaben bewältigen und häufig um ihr Leben bangen. Nicht nur die Tatsache, dass die Stadt von Deutschen besetzt ist, macht ihre Mission schwierig.

Auch der letzte Band der Geschichte über „Hill House“ hat mich überzeugt. Dieses Mal wird viel von Vera berichtet, da sie unmittelbar am Kriegsgeschehen beteiligt ist. Sie hat eine tolle Entwicklung mitgemacht und ist selbstbewusst geworden. Nichts mehr zu spüren von dem jungen Mädchen, das unter der Strenge des Vaters litt. Aber auch die Freundinnen wurden reifer und das schönste ist, dass die drei sich nicht aus den Augen verlieren. Sie haben Leid erlebt aber auch Freude und das schweißte sie zusammen.

Mir gefiel nicht nur die Erzählung über den Krieg und die Entwicklung von Alice, Rose und Vera. Viele Fakten des Ersten Weltkriegs und dessen Folgen verarbeitete die Autorin und so entstand ein guter historischer Roman. Der Abschluss ist ebenfalls gelungen und offene Fragen gibt es nicht. Fünf Sterne plus und eine Leseempfehlung gebe ich für dieses lesenswerte Buch.

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Veröffentlicht am 15.08.2020

Abschied von den drei Hebammen

Schicksalhafte Zeiten
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Auch im dritten und wohl auch letztem Buch der Serie begleitete ich Edith, Margot und Luise. Während Edith in der neutralen Schweiz Unterschlupf fand, leben Margot und Luise mitten im Kriegsgeschehen. ...

Auch im dritten und wohl auch letztem Buch der Serie begleitete ich Edith, Margot und Luise. Während Edith in der neutralen Schweiz Unterschlupf fand, leben Margot und Luise mitten im Kriegsgeschehen. Sie fürchten keine Gefahr und helfen den Ärmsten der Armen. Das imponierte mir und ein wenig traurig bin ich schon, allerdings finde ich es richtig, dass eine Serie nicht bis zur Unendlichkeit ausgelutscht wird.

Das Buch Schicksalhafte Zeiten ist viel mehr, als eine „Hebammensaga“. Es ist auch der Bericht von Bestimmungen der Nazis, die bis heute wohl kaum bekannt sind. Die Rede ist von einem Frauengefängnis und der Hinrichtung junger Mütter, deren „Verbrechen“ keine waren. Oder die Zwangssterilisation der Mädchen, die angeblich geistig behindert waren. Sollten sie schwanger sein, dann wurde das Kind aus dem Mutterleib gerissen und getötet. Die Autorin hat viel Recherchearbeit geleistet und das Ergebnis mit uns Lesern geteilt. Dafür danke ich ihr sehr, da es Mut beweist.

Jetzt nehme ich Abschied von den drei Hebammen, die viel Leid durchlebten. Aber auch Freude war dabei. Besonders die vielen Kinder, welche sie in die glücklichen Arme ihrer Mütter legen konnten, werden ihnen helfen, die Gräuel des Krieges zu vergessen. Fünf Sterne und eine Empfehlung gibt es von mir.

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Veröffentlicht am 11.08.2020

Kopfkino vom Feinsten

Die Dirigentin
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Wie selbstverständlich ist es für mich als Frau, dass ich jederzeit das lernen darf, wozu ich Lust habe. Ich kann Ärztin oder Musikdirektorin werden und niemand stört sich daran. Ganz anders war es noch ...

Wie selbstverständlich ist es für mich als Frau, dass ich jederzeit das lernen darf, wozu ich Lust habe. Ich kann Ärztin oder Musikdirektorin werden und niemand stört sich daran. Ganz anders war es noch am Anfang von 1900 bis weit in die Mitte des Jahrhunderts. Auch Antonia Brico wurden viele Steine in den Weg gelegt als sie den Wunsch äußerte, Dirigentin zu werden. Viele Orchester, ob in Europa oder den USA, wurden von Männern dominiert und diese wollten sich niemals den Anweisungen einer Frau unterordnen. Frau Brico lebte ihren Traum und dafür tat sie fast alles. Und sie schaffte es bis zu einem gewissen Grad. Denn, die Festanstellung blieb ihr verwehrt. Trotz vieler Rückschläge und Anfeindungen sowie Sexismus ließ sie sich niemals unterkriegen. Dabei half ihr unter anderem, dass sie immer wieder Unterstützer fand, die ihr sowohl moralisch als auch finanziell unter die Arme griffen.

Die Dirigentin von Maria Peters ist so lebendig geschrieben, dass bei mir das Kopfkino hervorragend funktionierte. Ich sah sie vor mir, die feisten und selbstgerechten Herren, die Frauen nur als Gebärende oder Hausmütterchen sehen wollten. Vielleicht hätte Antonia Brico es leichter gehabt, wenn sie auf Avancen der Mächtigen reagiert hätte. Sie blieb sich treu und das macht sie zu einem Vorbild, das auch heute noch als solches gesehen werden kann. Spannend ist das Buch ebenfalls und die Autorin vereinte Tatsachen und Fiktion sehr gekonnt und abwechslungsreich. Am Schluss von #DieDirigentin schrieb sie auf, welche Quellen sie nutzte um möglichst eine zumeist wahre Story zu schreiben. Fünf Sterne und eine Leseempfehlung gibt es von mir.

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Veröffentlicht am 08.08.2020

Absolut lesenswert

Wenn du mich heute wieder fragen würdest
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Wahre Liebe verzeiht alles und sie übersteht auch härteste Prüfungen. Die Ehepaare Gleeson und Stanhope sind Nachbarn und die Männer sogar Arbeitskollegen. Trotzdem kommt keine freundschaftliche Beziehung ...

Wahre Liebe verzeiht alles und sie übersteht auch härteste Prüfungen. Die Ehepaare Gleeson und Stanhope sind Nachbarn und die Männer sogar Arbeitskollegen. Trotzdem kommt keine freundschaftliche Beziehung auf und das liegt unter anderem an Anna Gleeson. Die beiden Kinder Kate und Peter hingegen, verstehen sich blendend. Als sie sich mal wieder heimlich treffen geschieht das Unbegreifliche und für alle Beteiligten beginnt eine Zeit voller Leid und Schmerz.

„Wenn du mich heute wieder fragen würdest“ ist viel mehr als „nur“ ein Roman. Die Autorin schuf ein Werk, das voller Tiefgang und in feiner Sprache geschrieben wurde. Der Leser kann alle Protagonisten und Antagonisten über etliche Jahre begleiten. Das bedeutet auch, dass er sie nicht nur kennenlernt. Er versteht auch, warum die Eltern so geworden sind und welche Traumen sie in der Kindheit erlebten. Es geht um das Verlassen von Heimat und Elternhaus, weil das Sehnen nach einem besseren Leben ein Herzenswunsch ist. Aber auch die Frage nach der Bedeutung einer Jugendliebe, die von den Eltern mit aller Macht unterdrückt wird.

Die Autorin erzählt aus unterschiedlichen Perspektiven und es war für mich nicht immer leicht, dem Geschehen zu folgen. So konnte ich aber nachvollziehen, wie sich die Protagonisten in ihrer jeweiligen Lebenssituation fühlten. Ich begleitete sie ein gutes Stück ihres Daseins und konnte mir ihren Kampf um Liebe und Zusammensein aktiv vorstellen. Kein leichtes aber ein wertvolles Buch, für das ich fünf Sterne und eine Leseempfehlung gebe. Das Cover ist übrigens ein Highlight bei den vielen 08/15 Titelblättern, die momentan viele neue Bücher zieren.

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Veröffentlicht am 06.08.2020

Gelungener Abschluss der Trilogie

Zeiten des Sturms (Sheridan-Grant-Serie 3)
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„Das, wonach man im Leben streben sollte, ist Zufriedenheit. Und die kann nur in einem selbst entstehen.“

„Zeiten den Sturms“ ist der dritte und letzte Band, der das Leben der Hauptakteurin Sheridan schildert. ...

„Das, wonach man im Leben streben sollte, ist Zufriedenheit. Und die kann nur in einem selbst entstehen.“

„Zeiten den Sturms“ ist der dritte und letzte Band, der das Leben der Hauptakteurin Sheridan schildert. Sie wollte endlich Ruhe finden vor allem Leid und den Traumen, die ihr von der Stiefmutter und anderen Bekannten und Verwandten angetan wurden. Quer durch die USA ging die Reise und sie erlebt auch dabei nicht nur gute Dinge. Doch, nun steht die Hochzeit unmittelbar bevor. Ihr künftiger Ehemann Paul trägt sie auf Händen und sichert ihr eine Zukunft, wo Geldsorgen und Hunger keine Rolle mehr spielen. Doch, ist es richtig, was sie macht? Soll sie nicht doch lieber zu ihrem Vater zurückkehren? Vielleicht wartet ihre große Lieb ja noch auf sie? Wie wird es sein, wenn sie wieder nach Nebraska zurückkehrt?

Es war mein erstes Buch mit Sheridan und dank der guten Erzählweise von Nele Neuhaus, konnte ich dem Geschehen trotzdem gut folgen. Wichtige Dinge aus der Vergangenheit erwähnte sie immer mal wieder. Die Story ist nicht nur spannend und voller Action. Sie zeigt ebenfalls, dass niemand zu früh aufgeben sollte, wenn er seine Träume verwirklichen möchte. Bei Sheridan ist es ein alter Cowboy der ihr zeigt, was Durchhaltevermögen wert ist. Sie darf sich nichts aus dem Geschwätz der Menschen des Ortes machen und muss ihren eigenen Weg gehen. Trifft das nicht auch auf viele von uns zu? Verlieren wir nie die Ziele aus den Augen. Auch dann nicht, wenn Rückschläge kommen. Das macht uns selbstbewusst und stärke.

Das Buch las ich sehr gerne und die Spannung fand ich ausgewogen. Also nichts, was unrealistisch war. Und ein wenig Glück, das gehört auch wirklichen Leben dazu. Ja, ich gebe fünf Sterne und eine Leseempfehlung. Die beiden ersten Bücher der Reihe lese ich auf jeden Fall auch noch.

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