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Veröffentlicht am 08.09.2020

Jung trifft Alt

Ein ganz alter Trick
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Ein ganz alter Trick von Fee Krämer mit Illustrationen von Felicitas Horstschäfer, erschienen im Hummelburg Verlag

"Warum wisst ihr denn nicht, wie man ein Auto bremst?", fragt Ingelotte die beiden. Pascal ...

Ein ganz alter Trick von Fee Krämer mit Illustrationen von Felicitas Horstschäfer, erschienen im Hummelburg Verlag

"Warum wisst ihr denn nicht, wie man ein Auto bremst?", fragt Ingelotte die beiden. Pascal und Jonathan wechseln einen Blick. "Weil wir keinen Führerschein haben?", fragt Pascal mehr, als er antwortet. Ingelotte verschränkt die Arme. "Ja, und?"...
..."Wir müssen das mal üben", sagt Ingelotte. "Ich zeig euch, wie es geht. ..." S. 101/102

Ingelotte wohnt im Seniorenheim Residenz Sonnenstrahl. Bei einer Runde um den See lernt sie Pascal kennen. Dieser wohnt im Internat Schloss Karlssee. Das Maß ist für den Jungen nach zahlreichen Streichen voll. Nachdem er jetzt auch noch den Rollator von Ingelotte im See versenkt hat und somit seiner Wut im Bauch Platz gemacht hat, verpflichtet Hr. Mohnwald seinen Schüler zu vier Wochen Aushilfe in der Residenz Sonnenstrahl. Ferien im Altenheim? Vorlesen? Tee kochen? Gebisse sauber machen? Was soll daran schon spannend sein? Doch diese Rechnung hat Pascal ohne Ingelotte gemacht, die es faustdick hinter den Ohren hat und von einem Schatz erzählt, der darauf wartet geborgen zu werden. Dafür benötigt sie Pascals Hilfe und plötzlich scheinen die Ferien nicht mehr so langweilig, wie gedacht.

Fee Kämer verleiht den Charakteren den nötigen Esprit und entspinnt eine humorvolle Geschichte im kindlich,-jugendlichen Stil. Der Text liest sich flüssig und wird durch Ingelottes Direktheit sowie ihren Wortwitz aufgepeppt.
Man liest ein turbulent witziges Abenteuer, welches dem Leser einige Schmunzler entlockt aber auch zum Nachdenken anregt.

Fazit: Eine etwas andere Geschichte, die beim Entdecken viel Spaß gemacht hat. Die liebevolle, flotte Gestaltung läd gerade Jungen und Mädchen zum Durchstöbern und Lesen ein. Das Daumenkino: Pascal und sein Skateboard ist eine tolle Idee. Perfekt, um das Buch immer wieder in die Hand zu nehmen. Fünf Sterne für diese ungewöhnliche und charmante Geschichte!

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Veröffentlicht am 06.09.2020

Sehnsuchtsort Island

Die Insel der wilden Träume
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Die Insel der wilden Träume – Mein Leben auf Island, Susanne Braun (Sehnsuchtsorte Band 11) von Alexander Schwarz erschienen Eden Books

Das Nordlicht erhellt die Nacht, das Grün und bald auch das Violett ...

Die Insel der wilden Träume – Mein Leben auf Island, Susanne Braun (Sehnsuchtsorte Band 11) von Alexander Schwarz erschienen Eden Books

Das Nordlicht erhellt die Nacht, das Grün und bald auch das Violett spiegeln sich auf den schneebedeckten Bergen und sogar in unserem Hot Pot. An den Rändern zeigen sich jetzt auch manchmal ein weißlicher und rötlicher Schimmer. Die beiden Himmelslichter scheinen aufeinander zu zu tanzen-bis sie schließlich miteinander verschmelzen. ...
Ich bereue keine meiner Entscheidungen auch nur eine Sekunde. Was hätte mir Besseres passieren können? Ich bin glücklich... S.241

Dies ist ein ganz persönliches Buch von Susanne Braun und eines ihrer zahlreichen Projekte, die immer noch irgendwie dazwischen passen und irgendwie schaffbar sind. Seit Kindertagen ist sie begeistert von Ponys und später von Islandpferden. Ein weiterer Sehnsuchtspunkt in ihrem Leben markiert das Land selbst, indem diese einzigartigen Pferde leben. Diese Begeisterung reicht so weit, dass sie eines Tages beschließt, ihren Lebensmittelpunkt auf die Insel im hohen Norden, nach Island zu verlegen. Mit großem Engagement und einer Portion Glück etabliert sie sich dort als Tierärztin und Chiropraktikerin. Dies bleiben nicht die einzigen Bereiche, in denen sie im Laufe der Zeit arbeitet und Erfüllung findet. Die Kulisse ist ursprünglich und grandios zugleich. Island ist immer eine Reise wert, ein Sehnsuchtsort, für den Susanne Einiges aufgibt, um noch einmal ganz von vorn zu beginnen.

Die kurzweiligen Kapitel mit den passenden Überschriften erzählen in mitreißenden Episoden aus dem Leben dieser agilen und ehrgeizigen Frau. Praktisch, lebensnah aber auch einfühlsam, mit viel Hingabe und Humor präsentiert sich diese spannende Erzählung. Der flüssige Schreibstil begeistert durch eine freundschaftliche Art und Weise. Die 268 Seiten sind viel zu schnell ausgelesen, den Susanne hätte sicher noch viel mehr zu erzählen über die Eigenarten der Isländer, die mystische Insel selbst und die töltenden und Rennpass beherrschenden Vierbeiner. Im Mittelteil finden sich Fotografien sowie im Buch selbst Hinweise und eine erläuternde Danksagung. Die Aufmachung des Buches mit dem zauberhaften Cover lohnt die Anschaffung. Ein tolles, positives Werk für interessierte und naturverbundene Leser.

Fazit: Ich mag die Reihe der Sehnsuchtsorte aus dem Eden Verlag sehr gern. Auch Susannes Geschichte konnte mich überzeugen und gehört nun zu einem meiner Lieblingsbücher! Denn das Leben selbst schreibt die besten Geschichten!

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Veröffentlicht am 06.09.2020

Ferien im herbstlichen Sommerby, toll erzählt!

Zurück in Sommerby
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Zurück in Sommerby von Kirsten Boie erschienen als Hörbuch auf 4 Cds im Jumbo Verlag gelesen von Julia Nachtmann

Dieser Hörgenuss ist ein Schatz unter der Kinder- und Jugendliteratur. Kirsten Boie erschafft ...

Zurück in Sommerby von Kirsten Boie erschienen als Hörbuch auf 4 Cds im Jumbo Verlag gelesen von Julia Nachtmann

Dieser Hörgenuss ist ein Schatz unter der Kinder- und Jugendliteratur. Kirsten Boie erschafft eine Welt, in der man sich auf die Basics besinnen kann und die kleinen Dinge im Leben zu schätzen weiß.

Nach dem Sommerferien, dürfen die Geschwister Mats, Mikkel und Martha, durch einen kleinen Trick, die Herbstferien bei Oma Inge verbringen. Langweilig wird es in Sommerby jedenfalls nicht. Es gilt Abenteuer zu erleben, Geheimnisse zu lüften, unliebsame Makler in die Flucht zu schlagen und Oma Inges 70. Geburtstag vorzubereiten.
Die liebenswürdigen und unterschiedlichen Charaktere werden von der Sprecherin Julia Nachtmann in einer bemerkenswerten Bandbreite an stimmlichen Interpretationen gekonnt in Szene gesetzt. Sie verleiht den Figuren Charme und versetzt sie in passende Stimmungen. Der fesselnde Erzählstil ermöglicht über längere Zeit gespannt zuzuhören. Gebannt verfolgt man die Erlebnisse, Geheimnisse und kindgerechten Gespräche und kann sich voll und ganz auf die kleinen und großen Hauptdarsteller einlassen. Die kleinen Botschaften zwischen den Zeilen bereichern die Geschichte ungemein. Die Geschichte geht zu Herzen und hinterlässt ein warmes Gefühl. Gern würden wir selbst einmal Ferien bei Oma Inge machen und hoffen auf weitere Erlebnisse von Martha und Co.!

Fazit: Um Abenteuer zu erleben und schöne Ferien zu verbringen, bedarf es manchmal nicht viel, weder Animation noch teuer bezahlten Spaß! Das Leben im Kleinen entdecken und die einfachen Dinge genießen, dafür steht das ländliche Sommerby. Verpackt in einer bezaubernden Geschichte ist dieses herbstliche Hör-und Lesevergnügen für Groß und Klein unbedingt empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 08.08.2020

Franken-Charme und Friedhofs-Idyll

Totengräbertal: Mischwald
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Totengräbertal: Mischwald Eddi & Mesut ermitteln, ein Mainfranken-Krimi von Marcus Emmes

Für den eher menschenscheuen Eddi jedenfalls war diese Freundschaft etwas Besonderes. Auf Mesut konnte man sich ...

Totengräbertal: Mischwald Eddi & Mesut ermitteln, ein Mainfranken-Krimi von Marcus Emmes

Für den eher menschenscheuen Eddi jedenfalls war diese Freundschaft etwas Besonderes. Auf Mesut konnte man sich verlassen. Und Verlässlichkeit war ein doch eher seltenes Gut in dieser Welt, wie Eddi befand, dem auch deswegen die Menschen an sich tendenziell ein Gräuel waren. Eddi bevorzugte die Einsamkeit. Er schätzte die Gesellschaft der stummen Geschichten und Gräber um sich herum...(S.8)

Eddi ist ein sympathischer und bodenständiger Charakter, der das Herzen am rechten Fleck hat. Bei seiner Arbeit als Totengräber auf em Ochsenfurter Friedhof macht Eddi eine Entdeckung, die den stillen Ort der Ruhe für kurze Zeit in ein betriebsames Fleckchen Erde verwandelt. Eddis Neugierde und so manche schicksalhafte Begegnung verschafft ihm den Antrieb in der Vergangenheit des mainfränkischen Idylls zu graben. Mit Mesuts Unterstützung, Pfarrer Seligs weisen Worten und Giselas liebevollen Rückhalt gelingt ein dramatischer Coup, der mit jedem weiteren Puzzleteil ein düsteres Gesamtbild offenbart.
Marcus Emmes schreibt einen Regionalkrimi in einer sympathischen und heimatverbundenen Art. Liebevoll, naturnah erzählt er von der Region rund um Ochsenfurt und Frickenhausen. Genauso angenehm lesen sich seine Figuren, nahbar, warmherzig, interessant und mit einer Prise Humor.
Der spannungsaufbauende Effekt der verschiedenen Zeitebenen lässt nach und nach die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart verschwimmen. So hält man einen soliden, behaglichen und schlüssigen Krimi in den Händen, der sich mit seiner speziellen Art schnell weglesen lässt. Eine intelligent konstruierte Geschichte mit Charme und Tiefgang.

Fazit: Ich habe die ersten erfolgreichen Ermittlungsversuche des Ochsenfurter Duos sehr gern gelesen. Die Kombination von Geheimnissen aus Gegenwart und Vergangenheit ergeben immer wieder einen packenden Plot und konnten mich hier begeistern. Totengräbertal: Englischer Tanz, der zweite Teil des Autors wartet schon aufs Weiterlesen. Bestes Schmöker-Futter für Krimi-Fans!

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Veröffentlicht am 01.08.2020

Magisch verpackte Emotionen und Klänge sichtbar machen

Der Händler der Töne
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Der Händler der Töne ein fantasievoller Kinder- und Jugendroman von Verena Petrasch (Beltz & Gelberg)

... Noes Hände schwitzten vor Aufregung, als er die Tongabel in seinem Klangkompass steckte und auf ...

Der Händler der Töne ein fantasievoller Kinder- und Jugendroman von Verena Petrasch (Beltz & Gelberg)

... Noes Hände schwitzten vor Aufregung, als er die Tongabel in seinem Klangkompass steckte und auf dem schwarzen Bildschirm bunte Farbfelder im schnellen Wechsel zu flackern begannen. Nun war es also soweit: Zum ersten Mal verwendete Noe den Klangkompass! Wie gespannt starrte er auf den Bildschirm und wartete. ...(S.129)

Als der Händler der Töne Noe mit auf die Reise nimmt, verändert sich sein Leben schlagartig. Noe ist grundsympathisch, neugierig und einem Rätsel auf der Spur. Für den Jungen, den das Leben bisher nicht verwöhnt hat, ist dies eine einmalige Chance. Einzig Freundin Minu mit der er sich durch die Töne und Klänge verbunden fühlt, vermisst Noah als Lehrling in der Fremde sehr.

Verena Petrsch erschafft ein Feuerwerk der Fantasie, einen Orkan an magischen Wesen und zauberhaften Worte auf hohem Niveau. Gar nicht alltägliche Abenteuer reihen sich zwischen den teils emotionalen und tiefgründigen Text. Die Zeilen sind farbenfroh und wahrlich klangvoll, nachdenklich und erfrischend skurril. Die Autorin gibt ihren Charakteren gefühlsmäßig einiges mit auf den Weg. Die speziellen Dinge und Kleinigkeiten machen sie aus und dadurch für den Leser so interessant. Die einzelnen Szenen, Landschaften und magischen Welten erwachen in bildhafter Sprache vor den Augen der jungen Leser. Diese unbändige Fantasie macht das zweite Buch von Verena Petrasch zu einem aufregenden Leseerlebnis.

Fazit: Worte, Floskeln und Überschriften wie Sabellapalpata-Flügelschlag, Die Wüste der Tausend Gesichter oder Elnurbajram zeigen den unglaublichen Einfallsreichtum der Autorin. Mystisch und ohne Langeweile liest sich das Buch flott weg. Eine Klangmelodie, die spannend und düster fesselnd erzählt, worauf es im Leben ankommt. Bemerkenswert und erfrischend anders vermag diese Lektüre junge Leser in ihren Bann zu ziehen. Nachdem mich das Debüt der Autorin "Sophie im Narrenreich" mehr als überzeugen konnte, ist ihr mit "Der Händler der Töne" wieder ein magisches und lesenswertes Werk gelungen!

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