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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.09.2020

unterhaltsam, bodenständig und interessant

Es war alles am besten!
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Jürgen Drews war mir als Sänger bei den Les Humphries und als Solist mit „Ein Bett im Kornfeld“ und wenigen weiteren Titeln bekannt. Ansonsten habe ich, eher im Vorbeigehen, mitbekommen, dass er sich als ...

Jürgen Drews war mir als Sänger bei den Les Humphries und als Solist mit „Ein Bett im Kornfeld“ und wenigen weiteren Titeln bekannt. Ansonsten habe ich, eher im Vorbeigehen, mitbekommen, dass er sich als Hoppeditz im Nachbarstadtteil hat wachküssen lassen oder als „König von Mallorca“ an- bzw. betrunkene Horden mit seinen Partyhits erfreute und dort viele bier- oder sangriaseelige Fans alle seine Lieder lauthals mitgrölen konnten. Auch um Schlagzeilen, die sich beispielsweise um seinen angeblich gelifteten Po oder die Brüste seiner Frau auseinandersetzten, konnte wohl niemand entgehen. Ich muss gestehen, Mitgröhlschlager sind nicht so mein Ding, aber dennoch finde ich es faszinierend, wie Jürgen Drews sich seit vielen Jahrzehnten in den Medien und der Musikszene hält und ganz offensichtlich eine Riesen-Fangemeinde hat.

Neugierig darauf auch über seine vielen anderen Facetten zu lesen, habe ich mich auf dieses Buch „gestürzt“; und ich muss gestehen, dass ich es ausgesprochen interessant fand und kaum aus der Hand legen mochte. Jürgen Drews beschreibt Situationen aus seinem Leben so bodenständig, manchmal auch etwas unbedarft und vor allem sehr sympatisch. Mir war überhaupt nicht bewußt, dass er derart vielseitig tätig war, sei es mit eigenen Bands, als Schauspieler oder Moderator im TV; das war alles vollkommen an mir vorbeigezogen, wobei ich auch gestehen muss, dass ich nicht viel Zeit vor dem Fernseher verbringe und noch nicht einmal die „Späße“ mit versteckter Kamera sehe und die im Buch aufgeführten demzufolge auch nicht kannte.

Jürgen Drews Erlebnisse in diesem Buch stammen zu einem guten Teil einfach aus einer anderen Zeit, und es bereitet viel Freude, mit ihm nochmals in diese zu reisen. Beim Lesen des Buches habe ich festgestellt, dass ich ein ganz falsches Bild von „Onkel Jürgen“ hatte, von dem ich annahm, er hätte die letzten Jahrzehnte auf Mallorca gewohnt und gewirkt. Die vielen unterschiedlichen Bereiche, in denen er tätig war, die sympatisch und im Plauderton erzählten Erlebnisse, seine Bodenständigkeit und vieles mehr lassen Jürgen Drews für mich nun in einem ganz anderen Licht darstehen. Sehr gut gefallen haben mir die sympatische, stets positive Art des Erzählens, die ganz ohne Seitenhiebe oder irgendeiner Art von Revanche auskam sowie die vielen Fotos, die teilweise wohl aus seinem privaten Fotoalbum stammen dürften.

Die Erzählungen dieses Buches fand ich sehr interessant und unterhaltsam. Für Fans von Jürgen Drews dürfte dieses Buch wohl eine Pflichtlektüre sein.

Veröffentlicht am 30.08.2020

toller Reiseführer: durchdacht, umfangreich und informativ

Vis-à-Vis Reiseführer Tokyo
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Mittlerweile habe ich mehrere Reiseführer aus der Reihe der Vis-à-Vis Reiseführer, die mich durch ihre ganz besondere Art überzeugen und begeistern: Man erhält jede Menge Inspiration und Planungshilfen, ...

Mittlerweile habe ich mehrere Reiseführer aus der Reihe der Vis-à-Vis Reiseführer, die mich durch ihre ganz besondere Art überzeugen und begeistern: Man erhält jede Menge Inspiration und Planungshilfen, wobei mirdie vielen Ausflüge nach Tagesanzahlsortiert oder Spaziergänge durch einzelne Stadtteile samt kleiner Karte mit eingezeigneter Wegstrecke sehr ansprechen. Auch die Kapitelaufteilung nach Stadtteilen, die Ausflüge und Themen zusammengefaßt in Bereiche wie beispielsweise Kunst, Tradition ( u.a. Teezeromonien, trad. Theater), wenig Geld, Familie, Popkultur, für Sportfans oder Architektur lassen einen sowohl im Vorfeld als auch spontan vor OrtTagesausflüge ganz einfach planen bzw. nacherleben.



Die unterschiedlichen Stadtteile werden vorne im Buch sowie auf einer Karte farblich abgegrenzt und im Laufe des Buches als Orientierungshilfe in eben der entsprechenden Farbe seitlich markiert. Ich mag solche praktischen, durchdachten Details – und dieser Reiseführer ist voll von ihnen. Fotoreich und kurz erklärt werden die einzelnen Stadtteile samt Geschichte, Sehenswürdigkeiten und Routen vorgestellt. Sehr gut gefallen mir die Zahlenstrahlen, durch geschichtliche Informationen ergänzt sowie die Karten der Stadtteile und vor allem der ausgearbeiteten Spaziergänge. Die aufwendigen Darstellungen beispielsweise von Tempel- oder Schreinanlagen lassen einen guten Einblick erhalten. Die Anzahl der vorgestellten Sehenswürdigkeiten bietet eine enorme Auswahl, die reichlich bebildert wurde. Ausgesprochen praktisch finde ich den U-Bahnplan sowie den herausnehmbaren und abwaschbaren (!) Stadtplan am Ende des Buches.
Auch die vielen Angaben zu buchbaren oder selber organisierbaren Ausflügen samt den Möglichkeiten verschiedener Fahrtmöglichkeiten und Kosten finde ich sehr hilfreich. Zoll-, Einreisebestimmungen oder Zahlungsmittel – alles, was man benötigt wurde angegeben, samt Empfehlungen für Inlandfahrten mit verschiedenen Busarten, Tickets, Unterkünften und vor allem auch immer wieder die Angaben des Preissegmentes sowie die vielen praktischen Tipps finde ich ausgesprochen hilfreich, ganz besonders, da ich noch nie in Tokyo war und sicherlich sprachliche Barrieren einiges erschweren würden. Mit diesem Reiseführer fühle ich mich gut beraten und aufgehoben, wobei man nur einen kleinen Anteil der vorgestellten Entdeckungen bei einer Reise nacherleben und direkt mehrere Reisen planen können wird.

Veröffentlicht am 27.08.2020

Pflichtlektüre: ein mutmachender, wegweisender und gut umsetzbarer Wegweiser

Das Wasser gehört uns allen!
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Maude Barlow lebt in Kanada, setzt sich als international renomierte Wasseraktivistin seit Jahrzehnten für den Schutz von Wasser sowie das Grundrecht auf eben dieses ein und berät in vielen Gremien.

In ...

Maude Barlow lebt in Kanada, setzt sich als international renomierte Wasseraktivistin seit Jahrzehnten für den Schutz von Wasser sowie das Grundrecht auf eben dieses ein und berät in vielen Gremien.

In diesem Buch zeigt sie die Missstände durch die Wasserprivatisierung sowie Möglichkeiten der Rückführung in die öffentliche Hand auf; sie erläutert, wie die Weltbank die Wasserprivatisierung als Bedingung für Schuldenschnitt oder -stundung erzwungen hat, zeigt vielfältige Beispiele der Ressorcenausbeutung durch Flaschenwasserunternehmen, Bergbaugesellschaften und private Versorger auf. Da wird einem beim Lesen schon mal schlecht, denn das, was sonst durch die Medien geht, zeigt offensichtlich nur die Spitze dieses Eisberges; dass ein grosser führender Wasserabfüller Regierungen wegen Diebstahls verklagt, weil verzweifelte Einwohner Regenwasser, dass auf ihre eigenen Dächer fiel, auffingen oder dass Wasserportionen in armen Ländern milliliterweise eingeschweißt werden um sie komplett in den Mund zu nehmen und auszulutschen, so dass sich jeder ein paar Tropfen Wasser "leisten" und der Abfüller seinen Gewinn maximieren kann, waren für mich dann doch ganz neue Dimensionen der offensichtlich unbegrenzten und schamlosen Gier.

Aber Maude Barlow zeigt diese und viele andere Beispiele eher nebenbei auf, berichtet vielmehr von wirklich mutmachenden Aktionen: vom Blue Planet Projekt, von Blue-Community Kampagnen, von vielen Städten, die trotz Klagen der Grosskonzerne auf Vertragseinhaltung Möglichkeiten fanden, die Wasserrechte in die öffentliche Hand zurückzuführen oder Verträge handfest und rechtskräftig für nichtig erklären zu lassen. Verschieden Strategien und Möglichkeiten werden aufgezeigt, wie Gemeinschaften sich wehren können und auch, wie jeder Einzelne sogar in seinem ganz normalen Alltag schon mit kleinen Schritten und Veränderungen dem Menschenrecht auf sauberes Wasser weltweit zu Beachtung und Durchsetzung verhelfen kann.

Pflichtlektüre: ein mutmachender, wegweisender und gut umsetzbarer Wegweiser

Veröffentlicht am 26.08.2020

sachlich und sehr informativ

Zu viel und nie genug
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Mary L. Trump, einzige Nichte des 74jährigen 45. Präsident der
Vereinigten Staaten schildert Erlebnisse, Werte und Geschäftliches der
Familie Trump, beginnend in den Zeiten ihres Großvaters, die sie selber
selbstverständlich ...

Mary L. Trump, einzige Nichte des 74jährigen 45. Präsident der
Vereinigten Staaten schildert Erlebnisse, Werte und Geschäftliches der
Familie Trump, beginnend in den Zeiten ihres Großvaters, die sie selber
selbstverständlich nicht miterlebt hat. Ausdrücklich weist sie darauf
hin, dass in diesem Buch nicht nur ihre eigenen Erinnerungen sondern
auch Erlebnisse und Erzählungen anderer miteinflossen und dargestellt
wurden.

Mary Lea Trump zeigt sehr sachlich auf, wie sich das Familienimperium
entwickelte, welche Strategien von einzelnen angewendet und auch, wie
Gesetze umgangen wurden. Selbstverständlich erkennt man auch eigene
Betroffenheiten, beispielsweise im Umgang der Familie mit ihrem eigenen
Vater; aber es wäre zutiefst merkwürdig, wenn diese Betroffenheit eines
menschlichen Wesens nicht wenigstens in dem hier geringen Maße
einfließen würde. Ihre Professionalität, u.a. als Psychologin, sich mit
Distanz und Fachwissen mit den Hintergründen auseinanderzusetzen, fällt
stetig auf, genauso, dass es sich keinesfalls um eine Abrechnung,
sondern um eine gute Hintergrundrecherche handelt.

Dass die Familie Trump Politiker und einflußreiche Prominente, wie auch
immer, in ihren Bekanntenkreis und ihre Schuld gezogen, durch erpresste
Gefälligkeiten, Finanzierungsgeschenke, Steuerhinterziehung und
vertuschte Konkurse ihr Geld gemacht hat, konnte jeder in den letzten
Jahrzehten in der Presse verfolgen. Wie klar abgegrenzt die Erfolge
zwischen Vater und Sohn Donald waren, ist vielleicht gar nicht so sehr
aufgefallen, weil Vater Fred seinem hofierten Sohn Millionen an
Taschengeld zugesteckt hat, um seine ruinösen Geschäfte, geprägt von
absoluter Selbstüberschätzung, gegenzufinanzieren. Sehr interessant fand
ich, wie diese Bevorzugung eines kleinen inkompeteten Trotzkopfes und
Narzisten schon von Kindesbeinen konsequent durch den Vater durchgezogen
wurde und auch, wie sehr die Familie zusammenhalten kann, wenn es darum
geht, andere zu übervorteilen, Profite für sich abzuschöpfen oder
Prozesse gegen sich abzuwehren.Da fallen dann auch schon mal
Familienmitglieder, sogar der Vater Fred, einfach so über die Klippe,
wenn es sich lohnt. Eigentlich hat man vielleicht einiges schon geahnt,
sich in diesem Umang aber wahrscheinlich nicht in diesem Ausmaß
vorstellen können.

Die von Mary L. Trump durchgeführte Analyse fällt, wie schon erwähnt,
sehr professionell, sachlich, schlüssig und eindeutig aus. Ich wünsche
diesem aufschlußreichen Werk eine große Leserschaft, besonders auch
unter den amerikanischen Wählern.

Veröffentlicht am 09.08.2020

aufwändiges, ausgesprochen informatives Prachtexemplar eines Thailand-Reiseführers

Vis-à-Vis Reiseführer Thailand
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Dieser Vis-à-Vis Reiseführer bietet in der Tat jede Menge Inspiration und Planungshilfe für mehr als nur einen Thailand-Urlaub; genaugenommen lassen sich viele verschiedene Urlaube planen, entsprechend ...

Dieser Vis-à-Vis Reiseführer bietet in der Tat jede Menge Inspiration und Planungshilfe für mehr als nur einen Thailand-Urlaub; genaugenommen lassen sich viele verschiedene Urlaube planen, entsprechend den ganz unterschiedlichen Regionen Thailands, denen man ihre Vergangenheit und längst vergangene Zugehörigkeit zu anderen Ländern und Kulturen in diesem Reiseführer sehr gut im Vorfeld nachgehen kann.
Die unterschiedlichen Regionen werden auf einer Karte farblich abgegrenzt und im Laufe des Buches als Orientierungshilfe in eben der entsprechenden Farbe seitlich markiert. Ich mag solche praktischen, durchdachten Details - und dieser Reiseführer ist voll von ihnen. Fotoreich und kurz erklärt werden die einzelnen Provinzen samt Geschichte, Sehenswürdigkeiten und Routen vorgestellt. Sehr gut gefallen mir die Zahlenstrahlen, durch geschichtliche Informationen ergänzt, die Karten der Regionen und Stadtteilkartensowie. Die aufwendigen Darstellungen beispielsweise von Tempel- oder Palastanlagen lassen einen guten Einblick erhalten. Die Anzahl der vorgestellten Sehenswürdigkeiten bietet eine enorme Auswahl, nicht nur für verschiedene Provinzen, sondern auch für Bangkok mit einem eigenen Kapitel. Leider, aber es wird bei der Vielzahl nicht anders machbar sein, finden sich bei Weitem nicht zu allen Vorschlägen ein Foto, so dass ich mir die entsprechenden im Internet angesehen habe; es hätte mir sonst insgesamt etwas gefehlt, auch um für mich festzustellen, was ich alles unbedingt sehen muss - und ich bin zum Schluss gekommen, dass ich mehrere Reisen mit diesem Buch planen werde. Gefallen hätte mir, wenn am Ende des Buches auch eine große herausnehmbare Karte des Gesamtgebietes enthalten wäre; aber die beiden in den Umschlaginnenseiten geben auch einen guten Überblick.

Auch die vielen Angaben zu Nationalparks/ -reservaten und zu Tieren, zu buchbaren oder selber organisierbaren Ausflügen samt den Möglichkeiten verschiedener Fahrtmöglichkeiten und Kosten finde ich sehr hilfreich.  Zoll-, Einreisebestimmungen oder Zahlungsmittel – alles, was man benötigt wurde angegeben, samt Empfehlungen für Inlandfahrten mit verschiedenen Busarten, Tuktuks oder -flüge. Sehr gut gefallen haben mir auch die geschichtlichen Hintergründe samt erläuterter Zeitschiene, vorgeschlagene Touren oder den Jahreskalendern der Feiertage in der jeweiligen Provinz sowie die vielen praktischen Tipps.
Von einer früheren Rundreise durch Thailand sowie einem Urlaub in Bangkok habe ich noch weitere Reiseführer, muss aber sagen, dass dieser neben den immer genannten Sehenswürdigkeiten einen enormen, ganz neuen Anteil an Vorschlägen, Informationen, Hinweise und Anregungen bereithält und nebenbei auch jede Menge Tipps zu lokaler Gastronomie oder Übernachtungsmöglichkeiten - perfekt, um direkt mehrere Reisen durch Thailand zu planen. Ich bin völlig begeistert..