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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.10.2020

Morde der besonderen Art

Rache, auf ewig (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 3)
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Ein Mann stirbt auf einer Liege auf Sylt. Todesursache: schnell wachsender Bambus, dessen Spitzen sich von unten in seinen Körper bohrten. Ein Fall, den das BKA auf den Plan ruft. Aber auch Profiler Jan ...

Ein Mann stirbt auf einer Liege auf Sylt. Todesursache: schnell wachsender Bambus, dessen Spitzen sich von unten in seinen Körper bohrten. Ein Fall, den das BKA auf den Plan ruft. Aber auch Profiler Jan Grall und Rabea Wyler werden hinzugezogen. Und der Tote auf der Liege bleibt kein Einzelfall. Schnell wird erkennbar, dass es sich um eine ganz bizarre Mordserie handelt. Doch was ist das Motiv?
Es ist bereits der dritte Fall für das Team Grall und Wyler. Für mich war es der erste Band und ich hatte keinerlei Probleme mich in der Handlung zurechtzufinden. Zwar lässt sich so manches Verhalten der beiden Protagonisten sicherlich besser verstehen, wenn man die beiden Vorgänger „Der Alphabetmörder“ und „Rapunzel, mein“ gelesen hat, aber es gibt dennoch ausreichend Erklärungen zum Verständnis.
Nach ihrer Suspendierung vom LKA haben sich Grall und Wyler mit einem Büro für private Fallanalyse selbstständig gemacht. Doch leider laufen die Geschäfte nur mäßig. Da kommt den beiden der Auftrag das BKA zu unterstützen wie gerufen, zumal Jan eine Beziehung mit der BKA-Beamtin Anita Ichigawa hat. Doch auch diese verschwindet plötzlich spurlos und die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.
Besonders ausgefallen sind bei diesem Thriller die Mordmethoden. Sie sind äußerst ungewöhnlich und bizarr. Der Autor scheut sich auch nicht diese ausführlich zu beschreiben, also nichts für Menschen mit schwachen Nerven.
Der Erzählstil von Lars Schütz hat mir super gefallen. Er versteht es Spannung zu erzeugen, die sich das ganze Buch hindurch halten kann. Zudem sind die Kapitel angenehm kurz und lassen sich super schnell lesen. Es gibt immer wieder Wendungen, mit denen man einfach nicht gerechnet hat. Auch das Ende ist total überraschend, nicht nur was den Täter anbelangt, sondern auch das Motiv.
Insgesamt ein sehr spannender Thriller, der auch interessante Aspekte hat. Als Chris Carter-Leser bin ich einiges gewohnt, daher fand ich die brutalen Szenen nicht ganz so schlimm. Allen Thriller-Fans zu empfehlen, außer den Zartbesaiteten.

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Veröffentlicht am 30.09.2020

Starke Frauen im 9. Jahrhundert

Das Erbe der Päpstin
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Inspiriert vom Weltbestseller „Die Päpstin“. - Mit diesen Worten wird „Das Erbe der Päpstin“ beworben. Und tatsächlich knüpft die Handlung an den großartigen Roman von Donna W. Cross an. Allerdings sind ...

Inspiriert vom Weltbestseller „Die Päpstin“. - Mit diesen Worten wird „Das Erbe der Päpstin“ beworben. Und tatsächlich knüpft die Handlung an den großartigen Roman von Donna W. Cross an. Allerdings sind die Gemeinsamkeiten zwischen den Büchern sehr knapp bemessen und beschränken sich hauptsächlich auf das Attentat auf die Päpstin, die dabei stirbt. Hier hatte ich ein paar Verbindungen mehr erwartet. Doch die Atmosphäre in dem Roman ist wie schon bei dem Bestseller sehr dicht und das Buch ist auch sehr spannend geschrieben.
Erzählt wird die Geschichte Freyas. Deren Mutter wurde 837 von den Dänen verschleppt. 17 Jahre später lebt Freya mit ihr und ihrer Schwester Asta als Sklavin in Dänemark. Als der brutale Vater wieder einmal die Hand gegen die Mutter erhebt, tötet Freya ihn und flieht mit der Schwester in Richtung Heimat. Sie sind auf der Suche nach ihrem Großvater Gerold. Doch dieser lebt mittlerweile in Rom. Als Mann verkleidet schafft Freya es tatsächlich in die Heilige Stadt. Doch die Freude ist von kurzer Dauer, Freya muss miterleben wie Gerold ermordet wird und mit ihm die Päpstin.
Ich fand die Geschichtesehr spannend und unterhaltsam. Wie schon die Päpstin ist auch Freya eine für die damalige Zeit sehr starke Frau, die sich nicht scheut es mit der Männerwelt aufzunehmen. Zwar muss sie sich als Mann verkleiden, doch die Angst vor den Dänen, die auf Rache sinnen, lässt ihr keine andere Wahl. Die Handlung und die Personen sind größtenteils fiktiv, manche jedoch historisch belegt.
Insgesamt ein sehr guter historischer Roman. Eine Reise in das 9. Jahrhundert, das all die Probleme aufzeigt, mit denen die Menschen zu kämpfen hatten. Sehr spannend und empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 16.09.2020

Spiel mit tödlichem Ausgang

Raum der Angst
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Sieben Probanden nehmen an einem wissenschaftlichen Experiment teil. Die Gruppe soll in sieben Räumen, in sieben Escape-Rooms die Lösungen finden, die den Schlüssel zum Ausgang bilden. Schon gleich am ...

Sieben Probanden nehmen an einem wissenschaftlichen Experiment teil. Die Gruppe soll in sieben Räumen, in sieben Escape-Rooms die Lösungen finden, die den Schlüssel zum Ausgang bilden. Schon gleich am Anfang stoßen die Sieben dabei unerwartet auf eine achte Person, die Psychologiestudentin Hannah. Sie wurde entführt und kann sich kaum an die Ereignisse davor erinnern. Gemeinsam versucht die Gruppe die einzelnen Räume zu knacken. Doch kaum ist der erste Raum gelöst, stirbt einer der Teilnehmer. Schnell wird allen klar, dass hier etwas nicht stimmen kann und dies ein Spiel mit tödlichem Ausgang ist…

Was für ein spannendes Buch! Ich war von Beginn an gefesselt von der Idee, aber auch von der Erzählweise. Die Figuren werden sehr gut eingeführt und man behält von Anfang an den Überblick über die Gruppe. Nichts ist so wie es scheint und das Buch steckt voller überraschender Wendungen. Die Perspektiven wechseln zwischen den Probanden in dem Gebäude und denen draußen, wie z.B. der Polizei, die fieberhaft auf der Suche nach den vermissten Teilnehmern ist. In einem rasanten Tempo wird der Plot vorangetrieben und ständig passiert etwas, mit dem man nicht gerechnet hat. Lediglich das Ende hat mich etwas unzufrieden zurückgelassen, da hier doch einige Fragen offengeblieben sind. Dennoch verdient das Buch die volle Punktzahl.

Marc Meller ist das Pseudonym eines bekannten Roman- und Drehbuchautors. Wer jetzt neugierig geworden ist, um wen es sich dabei handelt, sollte sich vor allem in den sozialen Netzwerken umschauen, hier wird man eigentlich recht schnell fündig.

Insgesamt bietet das Buch alles, was einen guten Thriller ausmacht. Hohe Spannung, jede Menge Überraschungen mit Gänsehautmomenten und dennoch unterhaltsam. Für mich ein echter Pageturner!

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Veröffentlicht am 16.09.2020

Spannend, aber kein klassischer Krimi

Ihr Königreich
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Os, ein kleiner Ort in den norwegischen Bergen. Hier wachsen die beiden Brüder Roy und Carl auf einem Berghof auf. Nach dem plötzlichen Unfalltod der Eltern kümmert sich der um ein Jahr ältere Roy um seinen ...

Os, ein kleiner Ort in den norwegischen Bergen. Hier wachsen die beiden Brüder Roy und Carl auf einem Berghof auf. Nach dem plötzlichen Unfalltod der Eltern kümmert sich der um ein Jahr ältere Roy um seinen Bruder. Doch während Carl schon bald sein Glück im Ausland sucht, bleibt Roy seinem Heimatort treu. 15 Jahre später, Roy ist bereits in den 30ern und führt eine Tankstelle, kehrt Carl nach Os zurück. Mit dabei hat er seine exotische Ehefrau Shannon und einen großen Plan. Ein Hotelprojekt soll gemeinsam mit den Bewohnern finanziert werden und er will damit den ganzen Ort reich machen. Doch Carls Rückkehr sorgt nicht nur für Freude, sondern auch für Unruhe, denn streng gehütete Geheimnisse drohen nun wieder ans Licht zu dringen…

„ihr Königreich“ gehört weder zur Reihe um Harry Hole, noch zur „Blood on snow“ Serie. Es ist ein Stand-Alone-Roman, betitelt als Kriminalroman. Was die Spannung in dem Buch anbelangt, so kann der Roman allemal mit einem Krimi mithalten. Und doch ist es kein Kriminalroman im klassischen Sinn, bei dem die Guten die Bösen jagen. Vielmehr handelt es sich dabei um eine Art Familiendrama, aber eben auch sehr spannend erzählt. Natürlich passieren auch einige Verbrechen, aber es ist einfach fern vom mainstream. Nach und nach erfährt man Dinge aus der Vergangenheit, die zum einen erschütternd sind, aber auch erklären, warum die beiden Brüder zu denen wurden, was sie heute sind. Roy beschützt sein ganzes Leben lang seinen jüngeren Bruder Carl. Doch wie weit geht Bruderliebe? Was ist man bereit dafür zu tun? Die Erinnerungen der beiden an die Vergangenheit werden Schicht für Schicht aufgedeckt und Nesbø kehrt dabei stets zum „Jetzt“ zurück.

Trotz der relativ hohen Zahl von 600 Seiten möchte ich keine einzige davon missen. Ein sehr spannendes Werk.

Lang in Erinnerung bleiben wird mir noch die Fritz-Nacht. Aber was es damit auf sich hat, müsst ihr schon selber lesen…

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Veröffentlicht am 11.08.2020

Super Fortsetzung - Charlie, die zweite

Hagebuttenblut
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Charlie ist zurück! Nach dem großartigen Erfolg „Löwenzahnkind“ nun also der zweite Fall für Charlie Lager. Erneut kehrt die brillante Ermittlerin aus Stockholm in ihren Heimatort Gullspång zurück, der ...

Charlie ist zurück! Nach dem großartigen Erfolg „Löwenzahnkind“ nun also der zweite Fall für Charlie Lager. Erneut kehrt die brillante Ermittlerin aus Stockholm in ihren Heimatort Gullspång zurück, der Ort, den sie eigentlich nie wieder betreten wollte. Dieses Mal geht es um den Fall der verschwundenen Francesca vor gut 30 Jahren. Die damals 16jährige verschwand plötzlich nach dem Herbstball. Zuvor hat ihr bester Freund Paul angeblich Selbstmord begangen. Doch Francesca hatte daran ihre Zweifel.
Schon „Löwenzahnkind“ konnte mich total begeistern. Nun also die Fortsetzung der Reihe rund um Charlie Lager und wieder geht es in den Heimatort der Protagonistin. Mit dabei sind auch wieder einige Figuren aus dem Vorgängerband. Diese werden zwar kurz erklärt, dennoch empfiehlt es sich die Bücher in ihrer chronologischen Reihenfolge zu lesen, da man die Zusammenhänge so besser versteht. Charlie ist kein einfacher, aber trotzdem sehr sympathischer Charakter. Noch immer gehört Alkohol zu einem ihrer Probleme und auch sonst befindet sie sich in psychologischer Behandlung.
Erzählt wird auf sehr spannende Art und Weise. Man erfährt Stück für Stück aus der Perspektive Francescas in den Zwischenkapiteln aus der Zeit von vor 30 Jahren. Dies geschieht in Form von Tagebucheinträgen. Diese sind allerdings etwas rätselhaft und man fragt sich, ob man all dem Glauben schenken darf. Hinzu kommen immer mehr Erinnerungen von Charlie aus dieser Zeit, die damals ebenfalls in Gullspång lebte. Erst ganz am Ende zeichnet sich ein Bild ab und man erkennt die ganze Wahrheit. Ein paar Fragen bleiben allerdings immer noch offen und so bleibt die Hoffnung auf einen dritten Band.

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